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Auf der Rückseite verspiegelter, für künstliehe Lichtquellen, insbesondere elektrische Glühkörper, bestimmter Reflektor.
Die Bestrebungen, künstliche Lichtquellen, z. B. Metallfadenlampen in ihren Wirkungen durch Färbung der Gläser. die unmittelbar den Strahlen der künstlichen Lichtquelle ausgesetzt sind, so zu ver- ändern, dass eine dem zerstreuten, hellen Tageslicht gleich oder nahezu gleich kommende Lichtwirkung erzielt wird, haben bisher zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt.
Am nächsten sind dem angestrebten Ziel diejenigen Vorschläge gekommen, nach denen durch Ein-
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d. h. eine starke Beugung und Streuung des Lichtes unter gleichzeitiger Zurückdrängung der roten Strahlen bewirkt wird.
Es hat sich aber gezeigt, dass eine solche, dem Tageslicht näherkommende Lichtwirkung nur erreichbar ist, wenn gleichzeitig mit der genannten Reflektorausbildung eine beträchtliche Verstärkung der Helligkeit oder Kraft der Lichtquelle stattfindet, womit ein erheblicher Mehrverbrauch an Strom verbunden ist. Überdies sind die angeführten Reflektoren nur schwierig und teuer herzustellen.
Bekannt ist es auch, zur Herstellung von Scheinwerfern für Fahrzeuge Reflektoren zu verwenden, die aus zwei Glasschichten bestehen, einer rückseitig verspiegelten, farblosen und einer diese innenseitig überfangende, grün gefärbten Schicht. Diese Massnahme bezweckt aber nicht die Erzielung eines tageslichtähnlichen Lichtes, sondern sollte nur eine Blendung der Augen durch zu grelle, direkt von der Licht-
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aber farblosen Reflektorgläsern mit Rippungen, Prismen, Wellungen, Waffelungen, Riffeln oder kurz mit Unebenheiten zu versehen, um diffuses Reflektorlicht zu erhalten, Diese Anordnung vermag natür- lich wiederum nicht, eine dem Tageslicht ähnliche Beleuchtung zu schaffen.
Erfindungsgemäss kommt man aber dem Ziele, eine dem Tageslicht ähnelnde künstliche Beleuchtung mit relativ sehr einfachen Mitteln zu schaffen, durch eine Kombination der obenerwähnten, bekannten Mittel ausserordentlich nahe. Besetzt man nämlich die der Lichtquelle zugekehrte Reflektoroberfläche eines künstlichen Beleuchtungskörpers mit geeigneten Brechungs-oder Beugungsaas & tzen und färbt den Baustoff dieses rückseitig verspiegelten Reflektors gleichzeitig blau, so kann man eine Durchmischung der ungefärbten direkten Strahlen der Lichtquelle mit den gefärbten, reflektierten Strahlen in der Weise erzielen, dass man einen Ausgleich der in ihrer Wirkung bei den direkten Strahlen zu stark vorherrschenden roten Strahlen mit den blauen und grünen diffus reflektierten Strahlen der Lichtquelle schafft,
so dass das Spektrum dieses Strahlengemisches die richtige, dem diffusen Tageslicht entsprechende Zusammensetzung hat.
Es hat sich gezeigt, dass ein Beleuchtungskörper der eifindungsgemäss gestalteten Art tatsächlich auch die bekannte, dem Tageslicht eigene, gegen Ermüdung und Überanstrengung der Augen schützende Wirkung aufweist und besonders hiedurch eine beträchtliche Erhöhung der Arbeitsleistung ermöglicht.
Es hat sich weiter ergeben, dass, um richtige tageslichtähnliche Wirkungen zu erhalten, bei verhältnismässig kurzen Entfernungen der Lichtquelle vom Auftreffpunkt, z. B. etwa bei Abständen, wie sie für Tischlampen, Nähmaschinen, Schreibmaschinen u. dgl. Beleuchtungskörper üblich sind, sowie bei Lichtquellenstärken bis zu maximal 75 (H. K. ) Hefnerkerzen die Massverhältnisse der Prismen, Rippen,
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Riffelungen, Waffelungen, Wellungen usw. im Verhältnis zur Grösse des Reflektorkörpers bestimmte nicht ohne weiteres voraussehbare Beziehungen haben müssen. Sie'müssen klein und scharf bzw. spitz zulaufend ausgeführt sein. Eine beispielsweise Besetzung des Reflektors mit solchen Prismen von rhombischer Form ist in Fig. 1 der Zeichnung an Hand eines Vertikalschnittes durch den Reflektor gezeigt.
Mit wachsender Entfernung der Lichtquelle von der Auftrefffläche, z. B. bei Hängelampen, wie sie für mittelgrosse bis grosse Won-und Bureauräume üblich sind, wo Abstände zwischen einem Meter bis 205 Metein und Lichtquellenstärken bis zu 100 Hefnerkerzen in Betracht kommen, ändern sich die Verhältnisse. Unter diesen Bedingungen müssen, wie Fig. 2 zeigt, die Unebenheiten der wirksamen Reflektorfläche eine weniger erhaben vortretende Reliefform erhalten und dürfen nicht zu scharfkantige Auslaufoder Begrenzungslinien bekommen. Für noch grössere Abstände und sehr starke Lichtquellen, z. B. solche für Saal-oder Hallen-und Aussenbeleuchtungszwecke, sind wiederum andere Formen und Masse der Unebenheiten nötig. Es empfehlen sich hier grobgemusterte Unebenheiten, z.
B. wie Fig. 3 an einem Schnitt durch ein Reflektorbruchstück zeigt, in geraden oder gewellten Linien ausgeführte, im Querschnitt ballig oder segmentartig verlaufende, dazu aber noch stärker erhabene Oberflächen.
Auch die Stärke der blauen Tönung des gefärbten Reflektorglases oder der den farblosen Baustoff ein-oder beiderseitig abdeckenden transparenten blauen Glas- oder Lackschichten steht mit den Lampenstärken und Abständen der Lichtquelle von der Auftrefffläche in bestimmten Beziehungen.
Bei schwachen Lichtquellen (unter 75 H. K.) und bei geringen Abständen bis einem Meter von der Auftrefffläche muss die Blaufärbung schwach sein, bei stärkeren Lichtquellen (75-100 H. K. = Hefnerkerzen) und zunehmenden Abständen (1-205 Meter) muss die Tönung kräftiger sein, wogegen sie bei starken Lichtquellen (über 100 H. K. ) und grossen Abständen (über 2'5 Meter) wieder schwach ausgeführt werden muss.
Die Formung bzw. Musterung der Relieffläche des Reflektors kann natürlich verschiedenartig gestaltet werden. Man wird aber stets beachten müssen, dass diese Musterung eine gute Durchmischung bzw. Streuung der Strahlen hervorbringen soll.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung ersichtlich, besteht der erfindungsgemässe Reflektor aus einer der Lichtquelle zugekehrten, wirksamen, also die Unebenheiten aufweisenden Reflektorfläche 1, dem Reflektorkörper 2, dem die Reflektorrückenfläche bedeckenden Spiegelbelag 3 sowie aus einer den
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schicht 5 abgedeckt ist. Letztere kann auch entfallen.
Der Reflektorkörper kann aus einschichtig, also durchgehend blau gefärbtem Glas bestehen. Eine solche Anordnung ist in Fig. 1 bis 3 der Zeichnungen veranschaulicht. Es empfiehlt sich aber behufs Vermeidung einer zu gering zu bemessenen Stärke der Reflektorwand eine Schichtung des Reflektorkörpers in gefärbte und ungefärbte Lagen vorzunehmen.
Es kann dabei so verfahren werden, dass man die mit den Unebenheiten besetzte, der Lichtquelle zugekehrte, verhältnismässig starke Reflektorwandschicht aus farblosem Glas und eine rückseitig darauf gelagerte Uberfangsebicht aus blaugefärbtem Glas herstellt. Die blaugefärbte Glassohicht kann entweder unmittelbar den Spiegelbelag aufweisen oder ist mit einer dritten, wieder farblosen Schicht versehen, die den Spiegelbelag trägt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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körper, bestimmter Reflektor aus Glas zur Erzeugung eines dem Tageslicht ähnelnden künstlichen Lichtes, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasmasse des Reflektors mindestens eine blau gefärbte, durchsichtige Schicht enthält und dass die der Lichtquelle zunächst liegende Innenfläche des Reflektors mit lichtbrechenden Unebenheiten in Form von Rippen, Prismen, Riffelungen, Wellungen od. dgl. versehen ist.