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Belagsmasse für Spiel- und Sportplätze
Zur Herstellung einer Decke für Spiel-und Sportplätze, insbesondere Tennisplätze, sowie auch für Gartenwege und Kunsteisbahnen, sind bereits Belagsmassen vorgeschlagen worden, die als Bindemittel für ein pulverisiertes mineralisches Material, wie Ziegelstaub oder Gesteinsmehl, gebrannten Kalk oder Magnesit, Wasser-
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enthalten.
Diese bekannten Belagsmassen vermochten indessen nicht in bezug auf alle für einen Sportplatz gewünschten Eigenschaften, wie Festigkeit, Elastizität, Wasserdurchlässigkeit und Allwetter-
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ist weiter auch schon vorgeschlagen worden, solchen bekannten Belagsmassen weiter ein Pigment einzuverleiben, um eine permanent eingefärbte Decke zu erhalten. Durch die in den bisherigen Belagsmassen verwendeten Bindemittel wurde indessen das staubförmige Pigment nur ungenügend fixiert, und gab. daher zur Verfärbung von Kleidungsstücken, Tennisbällen u. dgl. Anlass.
Aus diesem Grunde vermochte sich die an sich erwünschte permanente Einfärbung von Spielund Sportplätzen bisher nicht allgemein einzu- führen.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Schaffung eines Belagsmaterial zur Herstellung einer Decke für Sport-und Spielplätze, wobei diese Ausdrücke auch ähnliche Anlagen, wie Gartenwege und Kunsteisbahnen umfassen, die gleichzeitig fest, elastisch, wasserdurchlässig und hervorragend witterungsbeständig ist.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung eines durch ein Pigment eingefärbten Belagsmaterials zur Herstellung einer permament gefärbten und nicht abfärbenden Decke für Spielund Sportplätze.
Diese Ziele werden nun erfindungsgemäss verwirklicht, indem man eine Belagsmasse verwendet, der als Bindemittel für ein zerkleinertes mi- neralisches Material, dem gegebenenfalls ein Pigment einverleibt ist, eine kleine Menge einer wässerigen Vinylharzdispersion, die mindestens ein Polymerisationsprodukt des Vinylacetat und sofern das genannte Polymerisationsprodukt nicht innerlich weichgemacht ist, ferner mindestens ei- nen Weichmacher enthält, zugesetzt ist.
Als Polymersationsprodukt des Vinylacetat ! kommen Polyvinylacetat und ferner Mischpoly- merisate aus Vinylacetat und andern copolymeri- sierbaren äthylenisch ungesättigten Verbindungen in Betracht. Als solche copolymerisierbare Verbindungen sind beispielsweise Vinylchlorid, Vi- nyläther, wie Vinylisobutyläther, Vinylester, wie Vinylbenzoat, Ester der Acrylsäure und Acrylsäure, wie Methylacrylat, Äthylacrylat, Isopropylacrylat, Butylacrylat und Methylmethacrylat, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäurenitril, Acrylsäureamid, Styrol, Camphen zu erwähnen.
Als'Weichmacher seien, beispielsweise DIbutyl- phthalat und Trikresylphosphat genannt.
Gut geeignet sind für den erfindungsgemässen Zweck die handelsüblichen wässerigen Dispersionen mit einem Trockengehalt von 25 bis 55%.
Derartige Dispersionen können ausser dem dispergierten Vinylharz, dem Weichmacher und einem Emulgator noch geringe Mengen von weiteren als Zusätze für Vinylharzdispersionen übliche Stoffe, wie Schutzkolloide, Verdickungsmittel, Stabilisatoren u. dgl. enthalten. Als Emulgatoren sind anionenaktive Verbindungen, wie die Schwefelsäureester oder Sulfonierungsprodukte höherer Fettsäuren ferner nichtionogene Verbindungen, gebräuchlich. Als Schutzkolloid kann beispielsweise Polyvinylalkohol anwesend sein. Als Verdickungsmittel kann z. B. Methylcellulose dienen.
Als zerkleinertes mineralisches Material kommen die für solche Zwecke üblichen Materalien, wie Ziegelmehl oder ein gemahlenes Gesteinmaterial, wie grüner oder roter Kalk oder Sandstein in Frage. Der Begriff "zerkleinertes mineralisches Material" umfasst dabei definitionsgemäss sowohl staubfeines Material wie auch Sand und Steinsplitt. Zur Erzeugung einer porösen, wasserdurchlässigen Struktur der Decke verwendet man vorzugsweise ein Material von gemischter Korngrösse, welches neben feingemahlenen Anteilen ; auch gröbere Anteile mit einer Korngrösse bis zu etwa 2 bis 3 mm oder auch mehr aufweist.
Die ausschliesslich aus gepulvertem naturfarbigem mineralischen Material und dem Vinyl-
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harzlbinder hergestellten Deckbeläge weisen indessen je nach dem Feuchtigkeitsgehalt eine wechselnde Farbstärke auf, was in gewissen Fällen als Nachteil empfunden wird.
Zwecks Erzi'dung einer permanenten gleichmässigen Färbung der Decke, werden der Belagsmasse daher vorzugsweise weitere Pigmente, wie Eisenoxydrot oder Chromoxydgrün einverleibt.
Durch die Vinylharzdispersion wird dabei eine
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bzw. Einbettung derteilchen nach dem Erhärten der aufgetragenen
Belagsmasse bewirkt, so dass die fertige Decke ih- re Farbe beim Gebrauch beibehält und praktisch nicht abfärbt.
Es war überraschend, dass sich die günstigen
Eigenschaften der neuen Belagsmasse bereits durch Beimengung verhältnismässig kleiner Men- gen der Vinylharzdispersion erzielen lassen.
Derart genügen im allgemeinen 3 bis 5%., be- rechnet auf das Gewicht der festen Bestandteile, einer handelsüblichen Dispersion mit 25 bis zo
Trockengehalt.
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Tennisplatz stellt man beispielsweise zuerst ein inniges Gemisch aus 90 Gew.-Teilen Ziegelmehl,
3 bis 5 Gew.-Teilen Eisenoxydrot her, vermischt das Gemenge sodann mit 3 bis 5 Teilen einer handelsüblichen 300/eigen wässerigen Polyvinyl- acetatdispersion und teigt schliesslich mit 30 bis
50 Gew.-Teilen Wasser zu einer streichfähigen
Belagsmasse an.
Die Erfindung betrifft ferner auch ein Verfahren zur Herstellung einer Decke für Spielund Sportplätze, insbesondere Tennisplätze, mit Hilfe der neuen Belagsmasse.
Gemäss einer ersten Ausführungsform dieses Verfahrens wird die neue Belagsmasse, die 3 bis 5 Gew.-Teile eines Pigmentes, wie Eisenoxydrot oder Chromoxydgrün enthält, auf eine bestehende oder eine frisch hergestellte Mergeldecke in dünner Schicht aufgetragen und festgewalzt. In diesem Fall besteht die eigentliche Oberflächendecke aus einer Tennismergelschicht von z. B. 2 bis 4cm Dicke, die ihrerseits auf einen üblichen Unterbau aus Schlacken, Steinen u. dgl. aufgewalzt ist ; die gefärbte Oberschicht besitzt trotz einer Schichtdicke von nur 2 bis 3 mm
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Permanenz der Färbung dadurch erhöht, dass ein Anteil. des Pigmentes durch das Kunstharz auf der Mergeldecke fixiert wird.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens kann man aber auch die neue Belagsmasse in grösserer Schichtstärke von einigen cm direkt auf die bestehende Unterlage aus Stein- oder Schlackenmaterial aufwalzen. Die Masse kann in diesem Fall durchgefärbt sein, oder man kann auch die eigentliche Decke aus pulverförmigem Gesteinmaterial und Vinylharzbinder allein herstellen, und diese Dek- ke in der oben beschriebenen Weise analog wie die bekannten Decken aus Tennismergel od. dgl permanent einfärben.
Eine so hergestellte Decke ist zugleich feS1 und elastisch und weist bei Verwendung eine mineralischen Materials von gemischter Korn- grösse eine gute Porosität bzw. Wasserdurch- lässigkeit auf. Gegenüber den bekannten Ober. flächendecken zeichnen sich die neuen Beläge durch eine besonders gute Beständigkeit gegen- über Witterungseinflüssen, insbesondere bei Frost. einwirkung aus, so dass sich in vielen Fällen die jährliche Erneuerung des Belages erübrigt oder vereinfacht.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele erläutert, wobei Teile, falls nichts anderes bemerkt wird, Gewichtsteile bedeuten.
Beispiel l : Nachdem der Unterbau gewalzt ist, wird eine streichfähige Mischung von 92 Teilen Ziegelmehl mit einer Korngrösse bis zu 2, 5 mm, 3 Teilen Eisenoxydrot, 5 Teilen einer Polyvinylacetatemulsion der weiter unten angegebenen Zusammensetzung und 40 Teilen Wasser 3 cm hoch aufgetragen und gewalzt. Soll die Decke andersfarbig werden, so kann man statt Ziegelmehl gemahlenen Stein oder Sand unter Hinzufügung der entsprechenden Menge Pigment, z. B. Chromoxydgrün verwenden.
Die verwendete Vinylharzemulsion hat die folgende Zusammensetzung : 28% Polyvinylacetat ; 0, 2% Türkischrotöl ; 1%
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ser.
Beispiel 2 : Auf einen festen gewalzten Bo- denbelag aus Tennismergel wird eine Mischung aus 92 Teilen Ziegelmehl mit einer Korngrösse bis 2,5.mm, 5 Teilen Eisenoxydrot, 3 Teilen der im Beispiel 1 verwendeten Polyvinylacetatd'is- persion und 40 Teilen Wasser 3 mm hoch aufgetragen und gewalzt. Die Decke wird sodann zwecks Einschwemmung von Pigment in den Mergelbelag vor dem Trocknen mit Wasser be- spritzt und erneut gewalzt.
Beispiel 3 : Man verfährt in gleicher Weise wie in Beispiel 1, verwendet aber an Stelle der dort verwendeten Polyvinylacetatdispersion eine Vinylharzdispersion der folgenden Zusammensetzung : 40% eines mit Ammoniak neutralisierten Mischpolymerisates aus 48 Teilen n-Butylacrylat, 49, 8 Teilen Vinylacetat und 2, 2 Teilen Acrylsäure ; 0, 5 /o a-oxydecansulfonsaures Natrium ; 0, 50/o nichtionogener Emulgator ; Rest Wasser.
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