AT20007B - Verfahren zur Darstellung von Cyanwasserstoff aus Eisencyanverbindungen. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Cyanwasserstoff aus Eisencyanverbindungen.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Darstellung von Cyanwasserstof aus Eisencyanverbindungen. 



   Es ist bekannt, dass Quecksilberoxyd lösliche wie unlösliche   Eisencyanverbindungen   und dass Quecksilberoxydsulfat lösliche Eisencyanverbindungen unter Bildung von Cyanquecksilber zersetzt. Diese Eigenschaften der erwähnten Quecksilberverbindungen wurden indessen bisher zur Gewinnung von Cyanwasserstoff aus   Eisencyanverbindungen nicht be-   nutzt, da bei dieser Reaktion ein grosser Teil der zur Zersetzung verwendeten Quecksilberverbindungen als Quecksilberoxyd, Quecksilberoxydul und metallisches Quecksilber und bei Verwendung von Quecksilberoxydsulfat, zum Teil als basisches   Nlerkurisulfa'L   in dem alkalischen Eisenoxydschlamm   zurückblieb   und aus diesem nur schwierig wiedergewonnen werden konnte. 



   Der Zweck des vorliegenden Verfahrens besteht darin,   die gekennzeichneten tbe1-     stünde blei   der Zersetzung der   Eiscncyanverbindungen   mit   Quecksi1beroxydverbindungen   zu vermeiden und die Verarbeitung von   Kisencyanverbindungen   auf Cyanwasserstoffsäure unter quantitativer Wiedergewinnung des zur Zersetzung benutzten Quecksilberoxydes zu er-   möglichen. Hiezu   ist es erforderlich, eine Reihe von Operationen miteinander zu kombinieren. 



   Zunächst ist es vorteilhaft, die Bildung von metallischem Quecksilber bei der Zer- 
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   vermeiden.   Es hat sich nun gezeigt, dass die Bildung von metallischem Quecksilber dadurch verhindert werden kann, dass man die zu zersetzenden Eisencyanverbindungen zuvor in Ferricyanverbindungen überführt. In diesem Falle bleibt in dem bei der Zersetzung entstandenen alkalischen Eisenoxydhydratrückstande nur die überschüssig zugesetzte Queck-   silberoxydvcrbindung zurück. Die   Zersetzung von Ferricyanverbindungen mit   Quecksiiberoxyd   würde für sich allein noch nicht die technische Verarbeitung von Eisencyanverbindungen auf Cyanwasserstoff unter Benutzung von   Quecksilberoxydverbindungen   ermöglichen.

   Hiezu ist vielmehr noch erforderlich, dass die Wiedergewinnung des im Rückstande von der gewonnenen   Quecksilbercyanidlösung   verbleibenden Quecksilberoxyds in quantitativer Weise gelingt. Der Einfachheit halber wird im nachstehenden das Verfahren unter Benutzung von Quecksilberoxyd beschrieben, obwohl es mit jeder anderen   Quecksi1bentxydverbindung   ausführbar ist. 



   Die Wiedergewinnung des Quecksilberoxyds aus diesem Schlamme durch Behandlung mit Salzsäure würde wegen der verhältnismässig schweren   Löslichkeit   des. Quecksilberoxydes in Säuren nur unvollkommen gelingen und auch nur ein unreines   Quecksi1berchlorid   ergeben, da sich ein Teil des Eisenoxydes mit auflösen würde. Die Wiedergewinnung des Quecksilbers durch Destillation, z. B. mit Kalk, würde eine umständliche und Verlust bringende Arbeitsweise sein. Benutzt man dagegen die Eigenschaft des Quecksilberoxydes, in gewissen Salzlösungen löslich zu sein, so gelingt es, das   Quecksilberoxyd völlig   wiederzugewinnen, ohne gleichzeitig Eisen mit aufzulösen. Geeignete Salze zu diesem Zwecke sind solche, deren Hydrate, Oxyde oder Karbonate Quecksilberoxyd aus Quecksilberhaloidlösungen nicht zu fällen vermögen.

   Nach dem   D.   R. P. Nr. 141024 haben besonders die Haloidsalze des Magnesiums, des Zinks, des Aluminiums und des Mangans, namentlich 

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 wenn sie in einem Überschuss angewendet werden, die gekennzeichnete Eigenschaft,   Queck-     silberoxyd   aufzulösen, wobei sich die entsprechende Quecksilberhaloidverbindung und das entsprechende Oxydhydrat des erwähnten Salzes bildet.

   Durch die zweckmässige, bisher technisch noch nicht verwertete Anwendung der gekennzeichneten verschiedenartigen Eigenschaften des Quecksitberoxydes ist es möglich, ohne Quecksilberverlast, aus   Eisencyan-   verbindungen unter Ausscheidung des Eisens als Oxydhydrat, reine Quecksilbercyanidlösungen zu erhalten, aus welchen durch Destillation mit Säuren der Cyanwasserstoff   ge-   wonnen werden kann. Zur Ausführung des Verfahrens verfährt man folgendermassen :
Die zu verarbeitende Eisencyanverbindung kann in löslicher und unlöslicher Form vorliegen, und zwar in Gestalt einer Ferro-oder einer Ferriverbindung.

   Ferroverbindungen, wie   FerrocyankaH   oder Berliner Blau, werden vor der weiteren Behandlung neutral oder alkalisch gemacht und mit Quecksilberoxyd oder mit irgendeinem Quecksilbersalz, am besten kochend, behandelt. Es entsteht dabei lösliches Quecksilbercyanid, während Eisenhydroxyd ausgeschieden wird. Die   Quecksilbercyanidlösung   wird von dem Eisenoxydschlamme getrennt und mit Säuren destilliert. Unter Entweichen von Cyanwasserstoff bildet sich das der Säure entsprechende Quecksilbersalz. 



   Der von der   Quecksilbercyanidlösung   getrennte Schlamm enthält ausser Eisenoxydhydrat noch das überschüssige Quecksilberoxyd sowie Quecksilberoxydul. Letzteres zerfällt beim Kochen in der alkalischen Flüssigkeit zum Teil in Quecksilberoxyd und metallisches Quecksilber, und zwar kann auf jedes Molekül   Ferrocyanwasserstoffsäure   ein Atom metallisches Quecksilber entstehen. 
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   2. 0 == jR 0 + .   



   Das bei der Destillation des Quecksilbercyanides gebildete lösliche Quecksilbersalz kann direkt wieder zur Behandlung von alkalischen Eisencyanverbindungen benutzt werden. 



  Das im Eisenoxydschlamm enthaltene Quecksilberoxyd dagegen muss von dem Eisenoxydhydrat getrennt werden. Dies geschieht durch Behandlung des Schlammes mit einer Lösung eines der oben angeführten Haloidsalze, am zweckmässigsten mit Magnesiumchlorid, wodurch das Quecksilberoxyd aufgelöst wird, während das Eisenoxyd ungelöst bleibt. Die geringe, im Rückstand verbleibende Menge metallisches Quecksilber kann aus dem Schlamm durch Destillation mit Kalk gewonnen werden. Leichter gelingt die Wiedergewinnung des ausgeschiedenen metallischen Quecksilbers, wenn man den. Schlamm mit einem geeigneten   Oxydationsmittel,   z. B. mit Chlorkalk behandelt. Hiedurch wird das Quecksilber in Quecksilberchlorid übergeführt, welches bei erneuter Behandlung mit   Magnesiumchloridlösung   unter Ausscheidung von Magnesiumhydroxyd in Lösung geht.

   Man kann auch die Oxydation des im Eisenoxydschlamm enthaltenen metallischen Quecksilbers vor der ersten Behandlung 
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   Wesentlich einfacher wird die Wiedergewinnung der Quecksilberverbindungen aus dem   Eisenoxydschlamm,   wenn man ferricyanhaltige Massen verarbeitet. Es ist deshalb vorzuziehen, ferrocyanhaltige Massen zunächst. in   ferricyanha1tige   Massen überzuführen, ehe man dieselben mit   Quccksilberverbindungen   behandelt. Bei Verarbeitung von ferricyanhaltigen Massen, welche eventuell durch vorherige   Oxydation aus ferrocyanhaltigen Massen   erzeugt werden, verfährt man folgendermassen :
Die neutrale oder alkalische Masse wird nach eventuellem weiteren Zusatz einer alkalischen oder basischen Verbindung mit Quecksilberoxyd oder irgendeinem Quecksilbersalz bei Gegenwart von Wasser behandelt.

   Hiedurch geht das Gesamtcyan in Gestalt von Cyanquecksilber in Lösung, während der Überschuss der Quecksilberverbindung als Quecksilberoxyd in dem alkalischen Eisenoxydschlamm zurückbleibt. Die   Quecksitbercyanidlösung   wird von dem Schlamm getrennt und wie oben beschrieben, zur Gewinnung von Cyanwasserstoff verwendet. Der zurückbleibende   Elsenoxydschlamm   wird behufs Wiedergewinnung des Quecksilberoxydes mit einem der oben erwähnten Haloidsalze behandelt (am besten   Magnesiumchloridlösung),   wodurch das Gesamtquecksilber als Quecksilberchlorid in Lösung geht, während eine entsprechende Menge Magnesiumhydroxyd ausgeschieden wird. 



   Die auf diese Weise wiedergewonnene   Quecksilberchloridlösung   wird mit der bei der   CanwasserstofMestiHation   wiedergewonnenen Quecksilberverbindung vereinigt und wieder' zur Zersetzung von Eisencyanverbindungen benutzt. 

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Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Gewinnung von Cyanwasserstoff aus Eisencyanverbindungen mit Quecksilberoxyd oder Quecksilberoxydsalzen in alkalischer Flüssigkeit, wobei die bei der Behandlung der Eisencyanverbindungen mit den Quecksilberverbindungen entstehende <Desc/Clms Page number 3> Lösung von Quecksilbercyanid zur Gewinnung des Cyanwasserstoffes in bekannter Weise durch Säuren zersetzt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückstand, welcher neben ausgeschiedene Eisenoxydhydrat das überschüssige Quecksilberoxyd sowie andere unlösliche Quecksilberverbindungen enthält, zur Wiedergewinnung des Quecksilbers mit einem Überschuss solcher Salzlösungen behandelt wird, welche, wie die Haloidsalze des Magnesiums, Zinks, Aluminiums und Mangans,
    Quecksilberoxyd unter Abscheidung des entsprechenden Hydrates zu lösen vermögen.
    S. Verfahren nach Anspruch 1 unter Benutzung von ferrocyanhaltigen Massen, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlamm, welcher von der Quecksi1bercyanidlösung getrennt ist, mit einem Oxydationsmittel behandelt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 unter Benutzung von ferrocyanbaltigen Massen, gekennzeichnet durch die Oxydation dieser vor der Behandlung mit Quecksilberverbindungen.
AT20007D 1901-10-28 1902-08-20 Verfahren zur Darstellung von Cyanwasserstoff aus Eisencyanverbindungen. AT20007B (de)

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