DE483514C - Verfahren zur Gewinnung von wasserloeslichen Barium- und Strontiumsalzen aus den durch Auslaugen von Schwefelbarium und Schwefelstrontium befreiten Rueckstaenden der Schwefelbarium- und Schwefelstrontiumfabrikation - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von wasserloeslichen Barium- und Strontiumsalzen aus den durch Auslaugen von Schwefelbarium und Schwefelstrontium befreiten Rueckstaenden der Schwefelbarium- und SchwefelstrontiumfabrikationInfo
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Description
- Verfahren zur Gewinnung von wasserlöslichen Barium- und Strontiumsalzen aus den durch Auslaugen von Schwefelbarium und Schwefelstrontium befreiten Rückständen der Schwefelbarium- und Schwefelstrontiumfabrikation Die Verbindungen des Bariums und Strontiums werden vorwiegend aus den natürlich vorkommenden Sulfaten des Bariums und Strontiums hergestellt, z. B. derart, daß man Schwerspat (BaS0 ¢) oder Cölestin (SrS0 4) in der Hitze mit Kohle reduziert und aus der entstandenen Schmelze durch Auslaugen mit Wasser das Schwefelbarium bzw. Schwefelstrontium herauslöst. Hierbei bleiben in Wasser unlösliche, im wesentlichen aus Schlacken bestehende Rückstände zurück, die bisher als wertlos auf die Halde geworfen wurden.
- Es wurde nun gefunden, daß man aus diesen unlöslichen Rückständen noch erhebliche Mengen. von löslichen Barium- und Strontiumverbindungen gewinnen kann, wenn man den Rückstand mit wässerigen Salzlösungen des Magnesiums, des Calciums oder des Eisens behandelt. Erwärmt man z. B. die mit Wasser ausgelaugten Rückstände der Schwefelbarium- oder Schwefelstrontiumlaugerei mit einer wässerigen Lösung von Magnesiumchlorid, Calciumchlorid oder Eisenchlorür und filtriert, so erhält man in dem Filtrat das Chlorid des Bariums oder Strontiums. Behandelt man in gleicher Weise die Rückstände mit Calciumnitrat, so findet man in dem Filtrat Barium- oder Strontiumnitrat. Zur Durchführung des Verfahrens kann man mit Vorteil die leicht zugänglichen Verbindungen des Magnesiums, Calciums oder Eisens verwenden, wie -sie z. B. in den Abfallaugen der Kaliindustrie (Magnesiumchlorid), des Solvay-Sodaprozesses (Calciumchlorid) oder der Eisenbeizereien als Reizspülwasser (Eisenchlorür) vorliegen. Auch Mischungen verschiedener der in Betracht kommenden Salze können angewendet werden. Das Verfahren kann bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur durchgeführt werden. Durch Anwendung von Druck kann eine Beschleunigung und Erhöhung der Ausbeute erzielt werden. Vorteilhaft werden die Salze,-insbesondere diejenigen des Magnesiums und des Calciums, im überschuß zu den in den Rückständen vorhandenen Barium- oder Strontiumverbindungen angewendet. Die nunmehr in den Laugen enthaltenen Barium- bzw. Strontiumsalze können z. B. durch Konzentrieren der Lauge oder auf anderem Wiege, z. B. durch Fällung, gewonnen werden. Nach Absonderung der Barium- bzw. Strontiumsalze werden die Laugen,-nachdem sie gegebenenfalls mit frischem Magnesium-, Calcium- oder Eisensalz angereichert worden sind, vorteilhaft in den Betrieb zurückgeleitet und auf neue Rückstände zur Einwirkung gebracht. .
- Es ist bereits vorgeschlagen worden, Schwefelbariumlösungen mit Eisenchlorürlösungen bzw. Beizlaugen der Eisenwerke umzusetzen. Man hat ferner bereits vorgeschlagen, die durch Glühen von Bariumsulfat mit" Kohle in üblicher Weise erhaltenen schwefelbariumhaltigen Produkte mit solchen Eisenlösungen umzusetzen. Es ist weiterhin ein Verfahren bekannt geworden, die Rückstände, welche nach Abtreibung des Zinks aus mit Kohle und Kalk versetzen, zink- und bariumhaltigen Kupferschlacken verbleiben und die neben Eisen- und Calciumsulfid hauptsächlich Schwefelbarium enthalten, mit Chlormagnesiumlösung zwecks Gewinnung von Bariumsalzen zu behandeln.
- Alle diese Verfahren beziehen sich jedoch auf die Behandlung von löslichem Schwefelbarium. Das vorliegende Verfahren dagegen bezieht sich auf die Behandlung und Nutz-, barmachung der unlöslichen Rückstände, welche bei der Auslaubwng der Schwefelbarium- bzw. Schwefelstrontiumschmelzen mit Wasser nach Entfernung des Schwefelbariums bzw. Schwefelstrontiums hinterbleiben.
- Beispiele i. iookg erschöpfend mit Wasser ausgelaugter Schlamm der Schwefelbariumlaugerei werden mit 6o kg Chlormagnesium in wässeriger Lösung gekocht. Hierauf wird die Lauge heiß abgerutscht und ungefähr auf die Hälfte des ursprünglichen Volumens eingedampft. Nach dem Erkalten werden die ausfallenden Chlorbariumkristalle von der 1Tutterlauge getrennt. Die noch überschüssiges Chlormagnesium und etwas Chlorbarium enthaltende Lauge wird mit einer entsprechenden Menge frischen Chlormagnesiums versetzt und sodann zur Behandlung neuer Schlammengen verwendet.
- 2. ioo kg Schlamm, wie bei Beispiel i, werden mit 6o kg Chlorcalcium in wässeriger Lösung gekocht und hierauf, wie unter i beschrieben, verfahren.
- 3. ioo kg Schlamm, wie bei Beispiel i, werden mit 5o kg Calciumnitrat in wässeriger Lösung gekocht; sodann wird weiter wie bei i verfahren. Es wird Bariumnitrat gewonnen.
- ¢. i oo kg erschöpfend reit Wasser ausgelaugter Schlamm der ScIlwefelstrontiumlaugerei werden mit 3o kg Chlormagnesium in wässeriger Lösung gekocht und filtriert; sodann wird weiter wie bei i verfahren.
- 5. iookg Rückstand aus der Schwefelstrontiumlaugerei werden mit 3o kg Chlorcalcium in wässeriger Lösung gekocht und wie unter i behandelt. Das Filtrat enthält 2okg Strontiumchlorid. 6. iookg Rückstand aus der Schwefelbariumlaugerei werden mit 401 einer neutralen Eisenchloriir _ösung von 31' Bc unter Erwärmen angerührt. Hierauf wird abgenutscht und der unlösliche Rückstand zweibis dreimal mit Wasser ausgewaschen. Lauge und Waschwasser enthalten zusammen i g kg Chlorbarium gelöst.
- 7. iookg Rückstand aus der Schwefelbariumlaugerei werden mit 321 Geizspülwasser, die :etwa g kg Eisenchlor gelöst enthalten, wie bei 6 behandelt. Die erhaltene Lauge und. die Waschwasser enthalten zusammen ungefähr i 8 kg Chlorbarium gelöst.
- B. ioo kg Rückstand aus der Schwefelstrontiumlaugerei werden mit 651 neutraler Eisenchlorürlauge in der Wärme umgesetzt und weiterhin wie unter 6 behandelt. Man erhält etwa Zoo 1 einer Chlorstrontiumlauge.
- g. i oo kg Rückstand aus der Schwefelstrontiumlaugerei mit 5o l eisenchlorürhaltigen Beizspülwassers von 32° B6 in derselben Weise wie unter 8 umgesetzt und sodann filtriert, ergeben ungefähr 2o kg Strontiumehlorid in dem Filtrate.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von wasserlöslichen Barium- und Strontiumsalzen aus den durch Auslaugen von Schwefelbarium und Schwefelstrontium befreiten Rückständen der Schwefelbarium- und Schwefelstrontiumfabrikation, dadurch gekennzeichnet, daß man die Rückstände mit einer wässerigen Lösung von Magnesium-, Calcium- öder Eisensalzen oder einem Gemisch von diesen bzw. mit Magnesium,-, Calcium- oder Eisensalze enthaltenden Ablaugen gegebenenfalls bei höhererTemperatur und erhöhtem Druck behandelt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Salzlösungen anwendet, welche die Magnesium-, Calcium-oder Eisensalze bzw. deren Gemische im Überschuß zu den in den Rückständen vorhandenen Barium- oder Strontiumverbindungen enthalten.
- 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Laugen nach ihrer Einwirkung auf die Rückstände und darauf folgender Absonderung der entstandenen löslichen Barium- bzw. Strontiumsalze auf frische Rückstände zur Einwirkung gebracht werden, nachdem gegebenenfalls den Laugen. neue Mengen von Magnesium-, Calcium- oder Eisensalzen zugesetzt worden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE483514C true DE483514C (de) | 1929-10-04 |
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ID=25758903
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DER56485D Expired DE483514C (de) | 1922-07-31 | 1922-08-01 | Verfahren zur Gewinnung von wasserloeslichen Barium- und Strontiumsalzen aus den durch Auslaugen von Schwefelbarium und Schwefelstrontium befreiten Rueckstaenden der Schwefelbarium- und Schwefelstrontiumfabrikation |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0433886A1 (de) * | 1989-12-21 | 1991-06-26 | Kali-Chemie Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung einer anorganischen Barium-haltigen Feststoffzusammensetzung |
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1922
- 1922-08-01 DE DER56485D patent/DE483514C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0433886A1 (de) * | 1989-12-21 | 1991-06-26 | Kali-Chemie Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung einer anorganischen Barium-haltigen Feststoffzusammensetzung |
TR26213A (tr) * | 1989-12-21 | 1995-02-15 | Kali Chemie Ag | BARYUM IHTIVA EDEN INORGANIK BIR KATI MADDE BILESIMININ üRETILMESINE MAHSUS USUL |
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