DE615566C - Verfahren zum Entwismutieren von Blei - Google Patents

Verfahren zum Entwismutieren von Blei

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DE615566C
DE615566C DE1930615566D DE615566DD DE615566C DE 615566 C DE615566 C DE 615566C DE 1930615566 D DE1930615566 D DE 1930615566D DE 615566D D DE615566D D DE 615566DD DE 615566 C DE615566 C DE 615566C
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alkaline earth
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Lissauer & Cie M
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B13/00Obtaining lead
    • C22B13/06Refining
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description

  • Verfahren zum Entwismutieren von Blei Es ist bekannt, aus wismuthaltigem Blei das Wismut durch Zuschlag von Erdalkalimetallen zu entfernen, indem ein wismutreicher Schaum gebildet wird, der von dem Blei getrennt werden kann. Dieses bekannte Verfahren ist praktisch nur durchführbar bei solchen Legierungen, die arm sind an Arsen, Antimon und ähnlichen Metallen, weil diese Metalle die Erdalkalimetalle binden unter Erzeugung von solchen Verbindungen, die nicht mehr durch Blei aufgespaltet werden können. Hierdurch wird der Verbrauch an Erdalkalimetallen übermäßig erhöht.
  • Da es dem Fachmann auch bekannt ist, daß C alcium sich leicht mit Zink verbindet, indem verschiedene hochschmelzende Verbindungen entstehen, war anzunehmen, da&= die Gegenwart von Zink, ähnlich wie die Gegenwart von Arsen und Antimon, beim EntWismutieren stören würde. Aus diesem Grunde wurde das Entwismutierungsverfahren mit Erdalkalimetallen auf solches Blei, das mit Zink entsilbert war und noch Zink enthielt, nicht angewendet.
  • Gemäß der Erfindung werden das an sich bekannte Entwismutieren durch Zusatz von Erdalkalimetallen und das an sich bekannte Entsilbern durch Zusatz von Zink in einem Arbeitsgang durchgeführt, worauf der Wismut, Silber, Zink und Blei enthaltende Schaum in ebenfalls an sich bekannter Weise aufgearbeitet wird. Dadurch, daß das Entwismutieren und das Erstsilbern in einem Arbeitsgang durchgeführt werden, wird das Verarbeiten silber- und wismuthaltigen Bleies auf Silber- und Wismutkonzentrate wesentlich vereinfacht. Die Bildung des Zinkbleieutektikums fördert das Entwismutieren erheblich. Die Erniedrigung des Schmelzpunktes durch die Anwesenheit von Zink beträgt etwa io° C. Da die Legierung in der Regel etwas übereutektisch ist, wird beim Abkühlen in dem Temperaturintervall von etwa 41$° bis 317° C Zink oder Zinksilber ausgeschieden, was die gleichzeitig erfolgende Wismutidabscheidung sehr fördert. Sehr günstig ist es, daß die Legierung mit Zink erst bei 317° C erstarrt, so daß ein um io° C größeres Temperaturintervall für die Entwismutierung zur Verfügung steht.
  • Die Erkenntnis, daß das Entwismutieren mit Erdalkalimetallen durch die Anwesenheit von Zink nicht gestört wird, hat bereits zu einem den Gegenstand einer älteren Erfindung bildenden Verfahren geführt, nach dem in einem dreistufigen Arbeitsgang in der ersten Stufe Silber durch Zink, in der zweiten Stufe Wismut ohne vorherige Entzinkung des Werkbleis durch ein Erdalkalimetall und in dessen dritter Stufe Zink und Erdalkalimetall durch Einleiten von Chlor dem Werkblei entzogen werden soll. Hiervon unterscheidet sich das vorliegende Verfahren in der Hauptsache dadurch, daß das Entwismutieren und das Erstsilbern in einem einzigen Arbeitsgang durchgeführt werden. Die Anwesenheit größerer Mengen von Zink oder Zinksilber im W ismutniederschlag hat den großen Vorteil, daß dieser Niederschlag mechanisch versteift wird. Der zinkfreie Wismutniederschlag ist sehr flüssig, so daß er sich durch Pressen nur schwer anreichern läßt. Durch die Anwesenheit von Zinkkristallen wird die Mischung steif und läßt sich gut abpressen. Die Anwesenheit von Silber im Wismutschaum stört nicht, weil das Silber bei der weiteren Verarbeitung des Schaumes auf Wismut sowieso gewonnen wird.
  • Die Kombination des Entwismutierens mit dem Entsilbern hat ferner den großen Vorteil, daß nur einmal gepolt zu werden braucht, wobei gleichzeitig Zink und Calcium entfernt werden. Würden beide Verfahren unabhängig voneinander durchgeführt, so müßte man zunächst nach Beseitigung des Zinkschaumes mit Wasserdampf oder Chlor polen, um das Zink zu beseitigen. Hierauf müßte mit Calcium entwisinutiert und nach Abscheiden des Calciumschaumes zur Beseitigung des letzten Calciumrestes mit Sauerstoff abgebenden Mitteln, mit Schwefel oder Chlor abermals gepolt werden. Durch die Kombination beider Verfahren entsteht für die Verarbeitung des Zinkschaumes kein besonderer Nachteil, weil in der Endoperation im Treibofen etwa mitgerissenes Wismut sowieso abgeschieden wird. Das Blei wird vollständig entsilbert; bei der Weiterverarbeitung des silberhaltigen Gutes entstehen keine Verluste, da auch das mit dem Zinkwismutschaum mitgehende Silber beim Wismut gewonnen wird.
  • Sinngemäß gilt das für Calcium Gesagte auch für die übrigen Erdalkalimetalle. Die bei diesen Verfahren anfallenden Erzeugnisse erfordern für die weitere Verwendung bzw. Verarbeitung besondere Maßnahmen. Die große Dünnflüssigkeit des Schaumes wird bereits durch die Gegenwart der Zinkkristalle vermindert, es bleibt aber seine leichte Oxydierbarkeit. Ähnlich wie beim Vergießen leicht oxydierbarer Metalle ein sogenannter Oxydschlauch entsteht, bilden sich beim vorliegenden Verfahren immer wieder Oxydhäute, die das Entwismutieren außerordentlich stören. Beim Abschäumen tropft calciumhaltiges Gut auf den Kesselinhalt. Jeder Tropfen hüllt sich sofort in eine Oxydhaut und schließt hierbei Blei ein, das sich mit dem im Kessel verbleibenden Blei nicht mehr vereinigen kann.
  • Diese schädlichen Oxy dhäute können in wirksamer Weise zerstört werden, wenn das Wismutid unter einer Salzdecke seigernd geschmolzen wird. Für die Salzdecke wird zweckmäßig eine Mischung aus 15 Gewichtsteilen Calciumfluorid und 85 Gewichtsteilen Calciumchlorid benutzt, das bei etwa 65o° C schmilzt. Das Wismutid wird in das geschmolzene Salzgemisch eingetragen und bis nahe an den Schmelzpunkt abgekühlt. Das Blei wird durch eine Üfnung abgepumpt, wobei die Salzdecke mit dem unter ihr befindlichen festen Wismutid mechanisch beseitigt werden kann. Hierbei wird ein sehr hochprozentiges Wismutid mit 6o bis 70°/o Wis= mut und etwa ia bis 15 °/o Calcium gewonnen.
  • Zum Zerstören der Oxydhäute kann der Schaum auch in Pressen, z. B. Howard- oder Hulstpressen, warm gepreßt werden, um das Wismutid von dem Blei zu trennen. Auf diese Weise kann ein Wismutidschaum mit etwa 2,5 % Wismut, wie er normalerweise beim Entwismutieren eines Bleies mit o,3"/, Wismut entsteht, auf über io°/o Wismut angereichert werden.
  • Will man ohne Anwendung von Pressen und ohne Schmelzen unter Salz den Wismutschaum durch ein gewöhnliches Seigerverfahren verarbeiten, so muß für eine nicht oxydierende Atmosphäre in der Seigervorrichtung gesorgt werden. Es hat sich nämlich gezeigt, daß insbesondere fein verteiltes Wismutid rasch von der Luft angegriffen wird, wobei neben Kalk freies Wismut entsteht. Dieses wird vorn Blei gesammelt und fließt mit diesem ab, so daß die Seigerung unter diesen Umständen äußerst unwirtschaftlich ist. Schließt man jedoch Oxydation aus, beispielsweise indem man unter Wasserstoff, im Vakuum oder in Kohlenwasserstofatinosphäre arbeitet, so ist die Seigerung sehr vollkommen, weil kein Calcium oxydiert wird. Man kann bei niedriger Temperatur selbst mit Stickstoff arbeiten, weil die N itrierung erst bei ziemlich hohen Temperaturen einsetzt. Unter diesen Umständen hydriert weder Wasserstoff noch kohlen die Kohlenwasserstoffe.
  • Zur Verhinderung der Oxydation des Wismutschaumes ist ein Zuschlag von Aluminium sehr wirksam. Die benötigte Menge beträgt im Durchschnitt 0,05 °/o Al. Das Aluminium legt sich um die Wismutidtropfen, und da es viel schwerer oxydierbar ist als das Calcium, so verhindert es die Oxydation in erheblichem Maße. Der Aluminiumzusatz erfolgt am besten durch Zuschlag von Aluminiumzink.
  • Aus dem hochprozentigen, unter Salz erschmolzenen Wismutid läßt sich das Erdalkalimetall wiedergewinnen, indem das Wismutid anodisch unter einer Decke von Erdalkalimetallsalzen aufgelöst und das Erdalkalimetall kathodisch abgeschieden wird. Die Spannung übersteigt hierbei nicht 6 Volt. Das Ausbringen an Erdalkalimetallen ist vorzüglich. Man kann aber auch das Wismutid mit Chlornatrium umschmelzen. Durch chemische Umsetzung nach der Formel Bi, Ca -f- 2 Na Cl -` Ca C12 -[- Bi3 Na. entsteht hierbei Wismutnatriumblei, das mit Wasserdampf auf Ätznatron verarbeitet werden kann. Bei dieser Arbeitsweise wird also das Erdalkalimetall gegen Natrium ausgetauscht und dieses als Ätznatron verwertet.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Entwismutieren von edelmetallhaltigem Blei mit Hilfe von Erdalkalimetallen, dadurch gekennzeichnet, daß das Entwismutieren und das Entsilbern mit Zink in einem einzigen Arbeitsgang durchgeführt werden, worauf der Wismut, Silber, Zink und Blei enthaltende Schaum in an sich bekannter Weise aufgearbeitet wird.
  2. 2. Verfahren zum Anreichern des nach Anspruch i gewonnenen Wismutschaumes, dadurch gekennzeichnet, daß dieser unter einer Salzdecke seigernd geschmolzen wird.
  3. 3. Verfahren zum Anreichern des nach Anspruch i gewonnenen Wistnuthschaumes, dadurch gekennzeichnet, daß das eingeschlossene Blei durch Pressen aus der oxydischen Umhüllung befreit wird.
  4. Verfahren zum Anreichern des nach Anspruch i gewonnenen Wismutschaumes, dadurch gekennzeichnet, daß dieser in nicht oxydierender Atmosphäre geseigert wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder d., dadurch gekennzeichnet, daß dem Schaum geringe Mengen Aluminium zugesetzt werden.
  6. 6. Verfahren zum Wiedergewinnen des bei dem Verfahren nach Anspruch i verbrauchten Calciums, dadurch gekennzeichnet, daß das Wismutid unter einer Decke von Calciumsalzen der Schmelzflußelektrolyse unteriworfen wird.
  7. 7. Verfahren zum Verwerten der bei dem Verfahren nach Anspruch i verbrauchten Erdalkalimetalle, dadurch gekennzeichnet, daß die Wismutcalciumverbindung mit Chlornatrium umgeschmolzen und die gewonnene Alkalimetallegierung auf Ätznatron verarbeitet wird.
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