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Die derzeitigen wirtschaftlichen Verhältnisse zwingen den grössten Teil der Zahnersatzbedürftigen, von den sonst üblichen teuren hochkarätigen Edelmetallen, wie Gold, Platin oder deren Legierungen, abzugehen, um sich den notwendigen Zahnersatz aus billigerem Material, z. B. aus einem Ersatzmetall, anfertigen zu lassen.
Infolge des Fehlens oder geringen Gehaltes an hochkarätigen Edelmetallen bei den billigeren oder Ersatzmetallen kommen bei diesen nach längerem Tragen, insbesondere auch durch die notwendigen Lötungen usw., Verfärbungen vor, die das Ersatzstüek unansehnlich machen.
Die bekannte galvanische Oberflächen-Vergoldung,-Platinierung,-Rhodanisierung usw. haben nur für kurze Zeit Wirksamkeit, da der hauchdünne Überzug, insbesondere gegen die mechanische Beanspruchung beim Kauakt usw., keinen genügenden Widerstand leistet.
Die ferner bekannten Kombinationen durch Zusammenlöten von Teilen hochkarätigen Goldes und einer Ersatzlegierung brachten praktisch wenig Ersparnis, da der grosse Unterschied der spezifischen
Gewichte (z. B. Gold ungefähr 19-2, Silberpalladium ungefähr 10-3) sowie der bedeutende Zeitaufwand ins Kalkül gezogen werden müssen.
Es ist auch bekannt, die aus einer Feinsilberlegierung hergestellte Prothese selbst an den beim Öffnen des Mundes sichtbar werdenden Flächen mit einer Goldschicht zu überziehen oder zu überschwemmen. Bei dieser zeitraubenden und schwierigen Arbeit wird viel Gold verschwendet, wodurch die gewünschte Billigkeit nicht erreicht wird. Die Prothese verzieht sich beim Überziehen und passt dann nicht gut. Ausserdem verursachen grössere Lotmengen durch den Mundspeichel elektrolytische Ströme, die Verfärbungen und Zersetzungen der Prothese hervorrufen.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile.
Gegenstand der Erfindung sind doublierte Bleche und daraus hergestellte Halbfabrikate für zahntechnische Arbeiten, wie Zahnkronen, Brückenpfeiler, Glieder od. dgl., bei welchen das aus einem billigeren Metall bzw. einer Metallegierung, z. B. einem Ersatzmetall, bestehende, zu verarbeitende Blech auf einem Teil seiner Fläche mit einer zweckmässig in der Bleehdieke nicht vorstehenden Auflage aus teuerem Metall bzw. einer Metallegierung, insbesondere einem hochkarätigen Edelmetall, wie Gold, Platin oder deren Legierungen, versehen ist, welche Auflage bei der Verarbeitung des Bleches zur Bildung der im Munde sichtbaren Stellen bestimmt ist, während die unsichtbaren Stellen vom billigeren Metall bzw. Legierung gebildet werden.
Aus technischen Gründen kommt zur Herstellung des Bleches die Verwendung von Metallen oder Legierungen in Betracht, die ungefähr dieselben Eigenschaften wie das Zahngold besitzen, jedoch fühlbar billiger wie dieses sind. Speziell zur Herstellung von Zahnkronen haben sich als Ersatzmetalle, z. B. verschiedene Silber-Palladiumlegierungen bewährt, insbesondere solche, die aus ungefähr 3/4 Gew.Teilen Silber und 1/4 Gew.-Teilen Palladium ohne oder mit geringem Goldzusatz bestehen, weil diese billigeren Werkstoffe sich wie die bisher üblichen teueren Kronengolde verarbeiten lassen und auch deren meiste Eigenschaften haben.
Um Zahnkronen für alle Grössen mit einer im Munde sichtbaren Goldfront zu versehen, wird gemäss der in Fig. 1 dargestellten Erfindung das als Ausgangsmaterial verwendete, aus Ersatzmetall bestehende Blech a auf ein Drittel seiner Breite, u. zw. in der Mitte mit einer Kronengoldauflage b (schraffierte Fläche) belegt. Da der Umfang des grössten Zahnes, der überkront werden soll, in der Regel ungefähr 42 mm beträgt, wird gemäss der Erfindung das in Betracht kommende Material zweckmässig maschinell in dieser Breite hergestellt und ein Drittel davon, das sind ungefähr 14 mm, mit einer
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Kronengoldauflage versehen. Insbesondere wird diese Goldauflage durch Verschweissung mit der Unterlage verbunden, u. zw. so, dass das Blech vollkommen eben ist.
Die Gesamtstärke der Kronenbleche beträgt in der Regel 0-25 mm ; ebenso das Frontgold-Kronenblech, welches gemäss der Erfindung
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aufweist. Zweckmässig macht die Plattierung mindestens ein Fünftel der Gesamtblechstärke aus.
Aus diesem doublierten Blech ist es möglich, gelötet Goldkronen aus Ring und Deckel gestanzt gemäss Fig. 2 herzustellen. In dieser Figur bedeutet A ein Stück des doublierten Bleches von einer Höhe e gleich der Höhe des daraus herzustellenden, gelöteten Ringes B. C bedeutet ein Stück doublierten Bleches zum Pressen des Deckels D, der nach Entfernung des überschüssigen Blechrandes mit dem Ring B durch Löten zur Zahnkrone E verbunden wird. Es ist ersichtlich, dass die teuere Auflage b sowohl bei den Teilen B und D wie auch bei der fertigen Zahnkrone E an die im Munde sichtbaren Stellen gelangen.
Es ist aber auch möglich, aus diesem Blech Zahnkronen mit gegossenem Deckel gemäss Fig. 3, A und B herzustellen. Dabei bedeutet Fig 3, A einen Ring (Hülse) und Fig 3 B die aus Ring und gegossenem Deckel bestehende Zahnkrone.
Fig. 4, A, B, C veranschaulicht die Herstellung von aus einem Stück nahtlos gezogenen Zahnkronen, u. zw. zeigt Fig. 4 A eine aus dem doublierten Blech gestanzte Scheibe, B die aus dieser Scheibe gezogene Hülse und C die fertig geformte Zahnkrone.
Viele Prothesen werden durch Klammern an den Zähnen verankert. Eine grosse Anzahl dieser Stützzähne werden wegen der Abnutzung durch die Klammern überkront oder haben bereits Goldkronen. Das verwendete weisse Klammermaterial aus Ersatzmetall kontrastiert hiezu zu stark, weshalb auch hier eine Auflage aus einem hochkarätigen Edelmetall an der sichtbaren Stelle diesem Umstand abhilft. Fig. 5 zeigt bei A und B zwei Formen von Zahnklammern, die aus dem doublierten Blech, z. B. durch Stanzen, so hergetellt sind, dass die Auflage b an dem Basisblech a ungefähr in einem Drittel, u. zw. an jener Stelle vorhanden ist, die bei im Kautschuk od. dgl. eingelagerter Klammer sichtbar bleibt.
Zu den Halbfabrikaten für zahntechnische Arbeiten gehören auch noch andere von Hand oder maschinell hergestellte Gegenstände, wie Bänder, Drähte, Scheiben, Hülsen, Ringe, Fassetten, Klammern usw., die natürlich gleichfalls aus dem billigeren Metall od. dgl. bestehen und an jenen Teilen ihrer Fläche, die nach der Verarbeitung des Halbfabrikats an im Munde sichtbare Stellen kommen, mit der erwähnten Auflage aus teurerem Metall od. dgl. plattiert sind.
Das Blech gemäss der Erfindung und die daraus hergestellten Halbfabrikate haben dieselben metallurgischen und mechanischen Eigenschaften und an der sichtbaren Zal1nfront dieselbe chemische Widerstandsfähigkeit wie das hochkarätige Kronengold. Die Plattierung bildet sogar eine Verstärkung (Versteifung) des Materials, was bei der hohen Beanspruchung durch den Kaudruck von grosser Wichtigkeit ist. Viele Patienten bevorzugen Kronen- und Brückenarbeiten in Goldfarbe, so dass es jetzt möglich ist, bei einer Kostenersparnis von 60 bis 70% (Preis-und Gewichtsunterschied) Goldfront-Zahnkronen, Brückenpfeiler und-Glieder usw. in derselben üblichen Arbeitsweise ohne andere als die bisher gebrauchten Werkzeuge und Hilfsmitteln herzustellen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Doubliertes Blech und daraus hergestellte Halbfabrikate für zahntechnische Arbeiten, wie Zahnkronen, Brückenpfeiler, Glieder od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass das aus einem billigeren Metall bzw. einer Metallegierung, z. B. einem Ersatzmetall, bestehende, zu verarbeitende Blech auf einem Teil seiner Fläche mit einer zweckmässig in der Blechdicke nicht vorstehenden Auflage aus teuerem Metall bzw. einer Metallegierung, insbesondere einem hochkarätigen Edelmetall, wie Gold, Platin oder deren Legierungen, versehen ist, welche Auflage bei der Verarbeitung des Bleches zur Bildung der im Munde sichtbaren Stellen bestimmt ist, während die unsichtbaren Stellen vom billigeren Metall bzw. Legierung gebildet werden.