DE4419408C1 - Dental-Goldlegierung für Zahnersatz - Google Patents
Dental-Goldlegierung für ZahnersatzInfo
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- C22C5/00—Alloys based on noble metals
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gold-Legierung zur Herstellung von fest
sitzendem Zahnersatz, die gleichermaßen zum Aufbrennen von Dental
porzellanen als auch als unverblendeter oder mit Kunststoff
verblendeter Zahnersatz verwendet werden kann.
Dentallegierungen auf der Basis von Gold für oben angeführte Ver
wendungsbereiche sind seit langem bekannt und in der Literatur
beschrieben. Zur Abstimmung der technischen Daten und zur Erhaltung
der notwendigen Korrosionsresistenz werden Goldlegierungen regel
mäßig auch Edelmetalle der Platingruppe zulegiert. Legierungen auf
der Basis von Gold und Platin, die kein Ag und Cu enthalten, sind in
der US-Patentschrift 4,062,676 beschrieben. Weitere Legierungen auf
der Basis von Gold mit Ag und Cu und einem Platinanteil bis zu 9
bzw. 15% und etwa gleichen Pd-Anteilen sind in der DE-PS 40 31 169
und der US-PS 3,413,723 beschrieben.
Die erwähnten Systeme extraharter Dentallegierungen enthalten eine
Vielzahl von Edelmetall- und Nichtedelmetall-Legierungsbestand
teilen, deren wechselnde Zusammensetzung die Farbe, Festigkeit und
Härte, sowie die zahntechnischen Verarbeitungseigenschaften
bestimmen. Palladium und Platinzusätze bewirken bei Goldbasis-
Legierungen eine ausreichend hohe Solidustemperatur und eine hohe
Festigkeit der Legierungen. Bei Goldbasislegierungen mit Platin
und/oder Palladiumzusätzen ist eine weitere Festigkeits- und
Härtesteigerung dann nur noch durch eine Anhebung der unedlen
Legierungsbestandteile, für die üblicherweise Cu, Zn, Ga, In, Sn,
Ge, Fe verwendet werden, zu erreichen. Aufgrund der Tendenz dieser
Metalle, das Schmelzintervall abzusenken, ist eine weitere
Festigkeitserhöhung einerseits mit einer Absenkung der
Solidustemperatur andererseits verbunden; die Möglichkeit,
keramische Massen mit Aufbrenntemperaturen um 960° aufzubrennen, ist
somit stark eingeschränkt. Außerdem neigen Legierungen um so eher
zum Verziehen des Metallgerüstes, je näher die Solidustemperatur der
Legierung und die Brenntemperatur der Keramiken beieinander liegen.
Eine Härte- bzw. Festigkeitssteigerung schließt somit bei den
bekannten Legierungen auf Goldbasis, sofern auf Platin oder
Palladium verzichtet wird, eine ausreichend hohe Solidustemperatur
aus. Einen genügend großen Abstand zwischen der Aufbrenntemperatur
für keramische Massen und der Solidustemperatur entsprechender
Legierungen stellt eine Temperaturdifferenz von ca. 100°C dar.
Die gattungsbildende DE 23 02 877 enthält neben Platin und Palladium
einen Zusatz von Titan, der offenbar durch spezifische Reaktionen
mit den Palladium- und Platinbestandteilen die physikalischen
Legierungseigenschaften verbessern soll und einen kräftigeren,
gelben Farbton erzeugen soll als die eingangs genannten Legierungen.
Dies mag darauf zurückzuführen sein, daß die entfärbende Wirkung der
bisher als unverzichtbar erachteten Legierungsbestandteile wie z. B.
Pt oder Pd durch Komplexbildung mit Titan reduziert wird.
Für die Herstellung von Schmuck, Münzen und Barren ist aus der DE-OS
35 02 914 die Verwendung von Gold mit geringen Titan-Zusätzen
bekannt. Diese können im Dentalbereich allerdings nicht eingesetzt
werden, da aufgrund des grobkörnigen und dendritischen Gefüges
solcher Schmucklegierungen ein stark anisotropes Verhalten des
Wärmeausdehnungskoeffizienten beobachtet wird. Dies würde beim
Verblenden mit dentalkeramischen Massen zu einer starken Rißbildung
in der Keramik führen.
Auch der Verzicht auf die oben erwähnten zusätzlichen Legierungs
bestandteile wie z. B. Pt und Pd hat die Verwendung solcher
Legierungen für Dentalzwecke bisher verhindert.
Eine zunehmende Anzahl von Patienten zeigt auf diese üblichen, für
die angestrebten technischen Eigenschaften vermeintlich notwendigen
Legierungsbestandteile allergische Reaktionen oder sonstige
Beschwerden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine extraharte Goldlegierung zu
schaffen, die frei von solchen kritischen Legierungsbestandteilen
ist oder zumindest möglichst wenige davon enthält und die trotzdem
mit keramischen Massen bebrannt werden kann, eine hohe Härte von ca.
200 HV 5/30 und eine Solidustemperatur von < 1060°C aufweist.
Im einzelnen beinhaltet diese Aufgabenstellung Dentallegierungen auf
der Basis von Gold zur Herstellung von festsitzendem Zahnersatz zu
finden, die
- 1. sowohl eine ausreichend hohe Härte bzw. Festigkeit aufweisen, um auch für weitspannige Brücken verwendet werden zu können,
- 2. mit ausreichend hohen Solidustemperaturen ausgestattet sind, um mit genügend Sicherheit gegen ein Verwinden beim Bebrennen mit keramischen Massen ausgerüstet zu sein,
- 3. ein für keramische Verblendungen geeignetes Wärmeausdehnungs verhalten aufweisen,
- 4. so wenig wie irgend möglich an Legierungsbestandteilen enthält, die für Beschwerden der unterschiedlichsten Art verantwortlich gemacht werden und
- 5. eine angenehme goldgelbe Farbe aufweisen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gemäß dem kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 gelöst, daß diese Legierungen lediglich aus
95-98% Au, 1-4% Ti sowie 0,05-1,5% eines oder einer Mischung
der Elemente Re, Rh, Ru, Ir und Ta bestehen. Die Prozentangaben
beziehen sich dabei auf Gewichtsprozente.
Reines unlegiertes Gold weist im vergossenen Zustand eine sehr
geringe Härte von ca. 30 HV 5/30 auf. Die Titanzusätze bei der DE-PS
23 02 914 haben einen mäßigen Einfluß auf Festigkeit und Härte.
Solche Zusätze sind praktisch auch schwer umsetzbar, da Titan
aufgrund seiner hohen Reaktivität mit den weiteren Legierungsbe
standteilen in seiner Wirkung durch die Bildung von Reaktionsphasen
und Oxidation zu TiO₂ gemindert wurde.
Überraschenderweise hat sich jedoch gezeigt, daß Legierungen auf der
Basis von Gold mit erfindungsgemäßen Anteilen an Titan stark
aushärten und vor allem ein feinkörniges Gefüge mit isotropen
Wärmeausdehnungseigenschaften aufweisen, wenn erfindungsgemäße
Anteile an kornfeinenden Zusätzen verwendet werden, und daß dann im
Gegensatz zu den bisher herrschenden Auffassungen auf weitere unter
Umständen gesundheitsgefährdende Legierungsbestandteile verzichtet
werden kann.
Die erfindungsgemäßen kornfeinenden Zusätze zeichnen sich auch
dadurch aus, daß sie mit dem Titan keine bzw. vernachlässigbare
Reaktionen eingehen, so daß sich das Titan in diesem Fall fast
völlig mit dem Gold legieren kann. Auf diese Weise können mit
erfindungsgemäß geringen Anteilen eines Metalls, das sich in der
Implantattechnik als besonders biokompatibel erwiesen hat, und somit
nicht zu der Gruppe der Legierungselemente gehört, denen eine die
Gesundheit negativ beeinflussende Wirkung unterstellt wird,
vergleichsweise feste, harte und zudem intensiv gelbe Legierungen
auf der Basis von Gold hergestellt werden. Legierungen, die nur aus
diesen Legierungskomponenten bestehend sind somit hart und gelb,
weisen aber kein dendritisches Gußgefüge auf. Die kornfeinenden
Zusätze Re, Rh, Ru, Ir und Ta sind für eine isotrope Gefügestruktur mit
feinem Korn (< 100 µm) verantwortlich und tragen so zu einer hohen
Gußqualität, Festigkeit und einwandfreiem Verblendverhalten aufgrund
eines optimalen isotropen Verhaltens des Wärmeausdehnungs
koeffizienten der Legierungen bei.
Bei der Zusammenstellung der Legierung ist insbesondere auf die
Einhaltung der Anteile dieser Legierungselemente zu achten, denn zu
hohe Anteile o. g. Legierungselemente führen bei erfindungsgemäßen
Legierungen zu einer zu starken Absenkung des Schmelzintervalles und
aufgrund der Bildung von spröden intermetallischen Phasen sowie
einer stark zunehmenden Oxidationsneigung der Legierungen, zu einer
Versprödung, die sich dann wiederum in einer Neigung zur Gußbrüchig
keit oder schlechten Dehn- und Fließeigenschaften negativ bemerkbar
machen können. Eine ordentliche bestimmungsgemäße Verarbeitung als
Dentallegierung im Dentallabor ist somit nicht mehr möglich.
Die technischen Eigenschaften einiger erfindungsgemäßer Legierungen
sind in beiliegender Tabelle aufgeführt. Die Prozentangaben beziehen
sich dabei auf Gewichtsprozente.
Claims (1)
- Dental-Goldlegierung für Zahnersatz mit einem Gehalt an Titan, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 95 bis 98% Gold, 1 bis 4% Titan und 0,05 bis 1,5% kornfeinender Zusätze aus der Gruppe: Rhenium, Rhodium, Ruthenium, Iridium und/oder Tantal besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4419408A DE4419408C1 (de) | 1994-06-03 | 1994-06-03 | Dental-Goldlegierung für Zahnersatz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4419408A DE4419408C1 (de) | 1994-06-03 | 1994-06-03 | Dental-Goldlegierung für Zahnersatz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4419408C1 true DE4419408C1 (de) | 1995-07-06 |
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ID=6519699
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4419408A Expired - Fee Related DE4419408C1 (de) | 1994-06-03 | 1994-06-03 | Dental-Goldlegierung für Zahnersatz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4419408C1 (de) |
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- 1994-06-03 DE DE4419408A patent/DE4419408C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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