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Fahrleitungsanordnung elektrischer Bahnen.
Die Fahrleitungsanordnung nach dem Stammpatent Nr. 142095 hat unter anderm den Zweck, bei verschiedenen Anlagenverhältnissen die Verwendung eines einheitlichen und dabei wirtschaftlichen Mastprofils zum Tragen der Fahrleitungsteile zu ermöglichen.
Nach der Erfindung werden zwecks Erzielung einheitlicher und wirtschaftlicher Mastlängen die das Kettenwerk tragenden Ausleger derart ausgebildet, dass bei verschieden grosser Entfernung des Tragseiles vom Fahrdraht an den Aufhängestellen des Tragseiles und normaler Fahrdrahthöhe über Schienenoberkante die oberen Befestigungskonsolen in praktisch gleichem lotrechtem Abstande über dem Fahrdraht und damit auch die beiden Befestigungskonsolen (auch Auslegerböcke genannt) der Ausleger in praktisch gleichem Abstande voneinander an den Masten befestigt werden.
Zur Erläuterung der vorstehend erfindungsgemässen Anordnung dienen die Fig. 1 und 2 der Zeichnung.
In beiden Figuren ist der Fahrdraht F mittels mehrerer Hänger H am Tragseil T aufgehängt.
Zum Tragen des Tragseiles'T dienen Ausleger mit den Strebenrohren jssi und den Spanndrähten-, Spannseilen oder Druckrohren R2. Die Rohre und Drähte sind in bekannter Weise unter Zwischenschaltung der Isolatoren J an den Auslegerböcken Bo und Bu befestigt. Zum seitlichen Halten des Fahrdrahtes dient in den verschiedenen, bekannten Ausführungsformen der Seitenhalter S. Die Auslegerböeke werden an den Masten M befestigt.
Fig. 1 zeigt beispielsweise eine Auslegeranordnung in der geraden Strecke mit dem grössten vorkommenden Abstand a, zwischen Fahrdraht F und Tragseil T. Der Abstand al ist erfindungsgemäss grösser gewählt als der lotrechte Abstand k zwischen dem oberen Auslegerbock Bo und dem Fahrdraht F.
Fig. 2 zeigt beispielsweise eine Auslegeranordnung in der Bogenstrecke, bei welcher nach dem Stammpatent zufolge der durch die Schleifbreite der Bügelstromabnehmer elektrischer Triebfahrzeuge bedingte kleinere Mastabstand und kleinere Durchhang des Tragseiles T auch der Abstand as zwischen Fahrdraht F und Tragseil T kleiner gewählt wird als der Abstand a1 in der Geraden. Der Abstand a2 ist bei dieser Figur kleiner als der in beiden Figuren erfindungsgemäss praktisch konstant gehaltene Abstand k zwischen dem oberen Auslegerbock Bo und dem Fahrdraht F.
Aus beiden Figuren ist ferner zu ersehen, dass bei verschiedenen Abständen a erfindungsgemäss die Masthöhe h über Schienenoberkante bzw. über Einspannstelle der Maste M praktisch konstant gehalten wird. Damit wird auch unter Voraussetzung gleicher Fundierungsverhältnisse erzielt, die gesamte Mastlänge 1 erfindungsgemäss konstant zu halten.
Es fällt ausserdem in den Rahmen der Erfindung, dass die Masthöhe h über Schienenoberkante bei jeweils normaler Fahrdrahthöhe t über Schienenoberkante kleiner ist als die vorkommende grösste Tragseilhöhe (al plus f) über Schienenoberkante, womit gegenüber den bisher bekannten Kettenfahrleitungsanordnungen durch die verhältnismässig kürzeren Mastlängen ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil erzielt wird.
Um nicht nur für das Tragen des Fahrleitungskettenwerkes, sondern auch an den Enden der Tragseile und Fahrdrähte die gleichen Mastbauprofile in wirtschaftlicher Weise verwenden zu können, erfolgt erfindungsgemäss bei entsprechender Mastausteilung im Nachspannbereich die Abspannung
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von Tragseil und Fahrdraht nicht wie bisher üblich an den gleichen, sondern an verschiedenen Masten. Die Verwendung von Einheitsprofilen für die Maste von Fahrleitungen elektrischer Bahnen ergibt viele Vorteile, insbesondere bei Erstellung, Lagerhaltung und rascher Wiederinstandsetzung.
Fig. 3 zeigt schematisch in der Draufsicht ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Abspannanordnung bei einer Nachspannvorrichtung. Es wird der Fahrdraht Fi eines Nachspannabschnittes am Mast M4 und das zugehörige Tragseil Ti am Maste Ms, der Fahrdraht F des nächsten Nachspannabschnittes am Mast 2 und das zugehörige Tragseil T, am Mast abgespannt.
Bei Nacbspannvorrichtungen, welche in bekannter Weise an den Enden der Tragseile und Fahrdrähte vorgesehen sind, war es bisher bei-zweigleisigen Strecken üblich, die beiden übergreifenden Kettenwerke bei den Mittelmasten durch kombinierte Ausleger zu tragen. Durch die doppelten wirksamen Momente der zwei Kettenwerke mussten an diesen Stellen stärkere Mastprofile als auf der übrigen Anlage verwendet werden. Ausserdem waren zur konstruktiven Ausführung der kombinierten Ausleger Einzelteile- erforderlich, welche sonst nicht benötigt werden.
Diese Anordnung hat nebst dem erforderlichen grösseren und damit uneinheitlichen Mastprofil den Nachteil, dass speziell dann, wenn die kombinierten Ausleger an Masten angebracht sind, welche in der Innenseite des in einer Bogenstrecke liegenden Gleises stehen, sich im Fahrdraht starre bzw. harte Stellen ergeben, welche besonders bei grossen'Fahrgeschwindigkeiten ein Abspringen des Stromabnehmers vom Fahrdraht und damit eine unliebsame Unterbrechung in der Stromzuführung ergeben können. Es können unter Umständen auch in weiterer Folge dadurch Schwingungserscheinungen analog den bekannten Schüttel- erscheinungen bei bestimmten Bauarten elektrischer Triebfahrzeuge auftreten.
Erfindungsgemäss erfolgt die Ausführung der Nachspannvorrichtung in solchen Fällen derart, dass durch Anordnung von zwei, zwischen den Abspannmasten der Nachspannvorrichtung auf einer Seite des Gleises in beliebigem Abstande voneinanderstehenden Tragmasten einerseits gleiche Masttypen und anderseits gleiche Auslegertypen wie auf der sonstigen Strecke verwendet werden können.
Um bei vorstehender Anordnung eine möglichst wirtschaftliche Bauweise zu erzielen, wird ferner erfindungsgemäss für beide Tragmast ein gemeinsames Fundament vorgesehen. Ausserdem fällt es in den Rahmen der Erfindung-, dass das Fundament eines Abspannmastes gleichzeitig als Fundament des Zugankers für'den zweiten Anspannmast am Ende einer Fahrleitungskette dient.
Fig. 4 zeigt schematisch in der Draufsicht ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Anordnung. Es wird der Fahrdraht Fi und das Tragseil e, eines Nachspannabschnittes an dem Ausleger und dem Zwischenmast M2 getragen, während Tragseil. T2 und Fahrdraht F2 des andern Nachspannabschnittes vom Ausleger J. i und dem Zwischenmast MI getragen wird., Die Maste MI und M2 erhalten, wie in der Figur angedeutet ist, ein gemeinsames Fundament, welches im allgemeinen wirtschaftlicher hergestellt werden kann als zwei Einzelfundamente für beide Maste.
Bei Abspannung des Fahrdrahtes F am Mast Mg und des Tragseiles'tri am Mast M4 wird der zum Mast Mg gehörige Zuganker Z mit dem Mast M4'gemeinsam fundiert.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Anordnung. Es erhalten die Abspannmaste Mg und M4 ein gemeinsames Fundament, ebenso die zugehörigen Zuganker Zs und Z4'
Die Fig. 3-5 sind nur einige Beispiele der Anordnungsmöglichkeiten für die wirtschaftliche und zweckmässige Anordnung von Masten einheitlichen Profils und einheitlicher Gesamtlänge bei verschiedenartig vorkommenden Belastungsfällen sowie auch für die Anordnung einfacher und möglichst einheitlicher Auslegerbauarten. Je nach den vorkommenden Anlageverhältnissen wird es bei praktischer Ausführung zweckmässig sein, diese oder auch andere Anordnungen zu treffen, um die erfindunggemässe Idee in jeweils wirtschaftlichster Weise auszuführen.
Es fällt auch schliesslich in den Rahmen der Erfindung, dass zwei oder mehrere der für eine Anlage einheitlich zur Verwendung gelangenden Mastprofile in bekannter Weise miteinander durch Laschen od. dgl. bekannte Konstruktionsteile verbunden werden, um die jeweils auftretenden statischen Momente aufnehmen zu können.
Erfindungsgemäss wird auch die Verankerung der Fahrleitungskette eines Nachspannabschnittes unter Verwendung einheitlicher Mastprofile in analoger Weise, wie vorstehend bei den Nachspannvorrichtungen es beschrieben wurde, durchgebildet.
Sämtliche vorstehend angeführten Anordnungen finden erfindungsgemäss auch dann Anwendung, wenn das jeweilige Fahrleitungskettenwerk nicht nur aus einem Tragseil und einem Fahrdraht, sondern aus mehreren Tragseilen und Fahrdrähten oder aus einem Tragseil mit mehreren Fahrdrähten undumgekehrt, besteht. Ebenso können die erfindungsgemässen Ideen auch dann Anwendung finden, wenn bei bekannten Fahrleitungsanordnungen beispielsweise nur die Fahrdrähte allein über mehrere
Spannfelder durchgehend angeordnet werden und sie in bekannterWeise ohne Tragseile oder mit Ting- seilen bzw. Tragdrahten verwendet werden, welche jeweils nur über einem Teil der einzelnen Spann- felder sich erstrecken.
Die vorstehend beschriebenen und in den Patentansprüchen gekennzeichneten erfindungs- gemässen Anordnungen können nicht nur beim elektrischen Betriebe von Fahrzeugen auf Schienen, sondern sinngemäss auch bei gleislosen Bahnen (Fahrdrahtbusse auf Strassen oder Autobahnen) angewendet werden.
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Beim Betriebe von Fahrdrahtbussen müssen analog wie bei elektrischen Bahnen auf Gleisen die Spannweiten für die Aufhängung der Fahrleitung, mit Rücksicht auf die sonst allzu grosse Auslenkung und der damit verbundenen erhöhten Entgleisungsgefahr der Rollenstromabnehmer, in Krümmungsstrecken gegenüber der Entfernung in der Geraden herabgesetzt werden. Es sind daher auch in diesem Anwendungsfalle die erfindungsgemässen Anordnungen von weitgehender wirtschaftlicher Bedeutung für die Erstellung, Lagerhaltung und rascheste Wiederinstandsetzungsmöglichkeit.
Letztere ist bei gleislosen Bahnen auch in Friedenszeiten dadurch von wesentlich höherer Bedeutung, da bei Verwendung von Fahrleitungen über Strassen mit einer weitaus öfteren Beschädigung zu rechnen ist als bei Schienenbahnen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fahrleitungsanordnung nach Patent Nr. 142095, dadurch gekennzeichnet, dass bei verschieden grossen Abständen der Tragseile von den Fahrdrähten bei den Aufhänge-bzw. Haltestellen von Tragseil und Fahrdraht der lotrechte Abstand zwischen der oberen Auslegerbefestigungskonsole und dem Fahrdrahte. konstant oder annähernd konstant gehalten wird.