AT152309B - Verfahren zur Ausflockung von Verunreinigungen aus Flüssigkeiten. - Google Patents

Verfahren zur Ausflockung von Verunreinigungen aus Flüssigkeiten.

Info

Publication number
AT152309B
AT152309B AT152309DA AT152309B AT 152309 B AT152309 B AT 152309B AT 152309D A AT152309D A AT 152309DA AT 152309 B AT152309 B AT 152309B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
impurities
molasses
sugar
liquids
flocculation
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Elact Ges Fuer Elektr App Ges
Hugo Wertheim Ing
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Elact Ges Fuer Elektr App Ges, Hugo Wertheim Ing filed Critical Elact Ges Fuer Elektr App Ges
Application granted granted Critical
Publication of AT152309B publication Critical patent/AT152309B/de

Links

Landscapes

  • Water Treatment By Electricity Or Magnetism (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Ausflockung von Verunreinigungen aus Flüssigkeiten. 



   Es ist bekannt, Zuckersäfte und Melassen durch den elektrischen Strom zu reinigen. So werden
Zuckersäfte und   Zuckerlösungen   unter Zuhilfenahme von Eisenelektroden, welche in mit Wasser gefüllten Diaphragmen untergebracht sind, so lange elektrolysiert, bis der grösste Teil der kolloidalen Verunreinigungen niedergeschlagen und entfernt ist, worauf die Elektrolyse unter Zusatz von Chlorkalk weitergeführt wird. 



   Ein anderes Verfahren reinigt die für die Hefeerzeugung bestimmte Melasse teilweise durch Verdünnen mit angesäuertem Wasser und   darauffolgendem Elektrolysieren. Zuckersäfte   werden elektrolytisch auch dadurch vorgereinigt, dass die Elektroden in positiven bzw. negativen Diaphragmen untergebracht werden, wobei die Reinigung dadurch erreicht werden soll, dass die störenden Salze in den Anoden-bzw. Kathodenraum wandern. Die zu reinigende   Zuekerlösung   wird zur Vermeidung von Invertzuckerbildung alkalisch gemacht. Zur endgültigen Reinigung ist jedoch eine nochmalige
Scheidung und Saturation nötig. 



   Es ist auch ein Verfahren bekannt, bei dem Melassen zur Reinigung und Entfärbung kathodisch durch den elektrischen Strom behandelt werden, d. h. die Anode ist mit einem Diaphragma umgeben, in welchem sich als Leitflüssigkeit die Lösung eines Neutralsalzes wie Kaliumsulfat befindet. Durch das Diaphragma wird die zu elektrolysierende Flüssigkeit gegen den Einfluss des sich hier entwickelnden Sauerstoffes geschützt, während der sich an der Kathode entwickelnde Wasserstoff ungestört einwirken kann. Die reduzierende Wirkung des Wasserstoffes kann durch Zusätze an schwefelsaurem Alkali oder schwefelige Säure unterstützt werden. 



   Zur Reinigung von   Zuckersäften   wird weiters ein Verfahren verwendet, bei welchem Elektroden aus Aluminium in Verwendung treten. An der Anode bildet sich unter dem Einfluss des entstehenden Sauerstoffes Aluminiumhydroxyd, welches im Herabfallen von der Anode die Verunreinigungen mitreisst. 



   Viele bekannte Verfahren sind auf die Verarbeitung von Zuckersäften und nur auf Melassen   beschränkt,   deren Verunreinigungen nicht zu weitgehend sind, können aber bei stark verunreinigten Melassen wie bei den unter   dem Namen blaek strap"bekannten schwarzen Zuekerrohrmelassen nicht   in Anwendung treten. 



   Die vorliegende Erfindung besteht in der Reinigung von durch Kolloide verunreinigten Flüssigkeiten, vornehmlich von Melassen jeder Art und von   Zuckersäften,   auf elektrischem Wege, bei der durch elektrolytische Zerlegung von Metallsalzlösungen des Aluminiums, Magnesiums sowie der Erdalkalien, welche getrennt von der zu reinigenden Zuckerlösung innerhalb eines Diaphragmas untergebracht sind, die Kationen, welche der Abscheidung der Verunreinigungen dienen, unter dem Einfluss des elektrischen Stromes in die zu reinigende Flüssigkeit geführt werden, welche das Diaphragma umgibt und in welche die Kathode unmittelbar oder getrennt durch ein Diaphragma hineinragt. 



   Im letzteren Falle ist das die Kathode umgebende Diaphragma mit einer alkalisch reagierenden Leitflüssigkeit, z. B. verdünnter Natron-oder Kalilauge, der Lösung von Alkalikarbonaten oder Silikaten usw., gefüllt. Dadurch besteht auch die Möglichkeit, Anionen in die zu reinigende Flüssigkeit austreten zu lassen, welche mit den von der Anodenseite kommenden Kationen unlösliche oder schwerlösliche Verbindungen geben, die bei ihrer Abscheidung Kolloide mitreissen und die Ballung der abgeschiedenen Stoffe befördern. 



   Hiezu werden, wie auch schon vorstehend angeführt, Metallsalze verwendet, deren Kationen sieh nicht metallisch an der Kathode abscheiden, sondern wie Aluminium, Calcium, Berium, Magnesium 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 usw. im Kathodenraum Hydroxyde dieser Metalle ergeben. Es können gleichzeitig mehrere Metallsalze verwendet werden. 



   Durch die Einwirkung derselben tritt eine teilweise Ausflockung der Kolloide ein. Die Wirkung der Metalle auf die auszuflockenden Kolloide im durch den elektrischen Strom hervorgerufenen Ionenzustand, wie derselbe nach dem vorliegenden Verfahren vorhanden ist, ist weitaus energischer als die Wirkung direkt zugesetzter Metallsalze und Hydroxyde. Der Abscheidungsvorgang wird durch die Verwendung mehrerer Metallsalze befördert. Gleichzeitig tritt jedoch bei den kolloidal gelösten Stoffen auch eine kataphoretische Wirkung in Erscheinung, die eine Bewegung der Kolloide nach dem Anodendiaphragma bewirkt. An diesem Diaphragma werden die dorthin abgewanderten Kolloide abgeschieden. 



   Die zu reinigende Flüssigkeit, z. B. Melasse, ist nach Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens entsprechend der Behandlungszeit leicht filtrierbar und sodann klar und aufgehellt. Das Verfahren kann periodisch oder kontinuierlich geführt werden und können hiezu je nach Zweckmässigkeit die Diaphragmen in den Behälter für Melasse eingesetzt werden oder es können Kammern verwendet werden, deren   Scheidewände   die Diaphragmen bilden. Es können weiters je nach Zweckmässigkeit mehrere Elektroden in derselben Elektrolysierzelle parallel geschaltet werden oder mehrere Elektrolysierzellen neben-oder hintereinander geschaltet Verwendung finden. 



   Als Anoden, die von den angewendeten Metallsalzlösungen unangreifbar sein sollen, werden, 
 EMI2.1 
 sich Ton-Diaphragmen bewährt, während eventuell zur Verwendung gelangende negative Diaphragmen zweckmässig aus Cellulosemassen gebildet werden. 



   Ist z. B. eine stark verunreinigte Melasse zu verarbeiten, so erhält man unter Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens nach zirka einer Stunde, unter Anwendung einer konzentrierten Lösung von Aluminiumsulfat als Anodenflüssigkeit, 6-8 cm Elektrodenentfernung, einer spezifischen Stromdichte von 18 bis 60 mA, einer sich dem spezifischen Widerstand der verwendeten Melasse entsprechend einstellenden Spannung von z. B. 25 Volt und einer sich nach kurzer Zeit selbst bildenden Temperatur von zirka 50 bis   600 C Entfärbung   und derartige Ballung der kolloidalen Verunreinigungen, dass leicht abfiltriert oder zentrifugiert werden kann. Die erhaltene Flüssigkeit ist direkt auf Zucker verkochbar. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Ausflockung von Verunreinigungen aus Flüssigkeiten, insbesondere aus Melasse und   Zuckersäften,   mit Hilfe des elektrischen Stromes, wobei der von einem Diaphragma umschlossene Anodenraum mit der Lösung eines   NeutralsaJzes   beschickt ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Salze des Aluminiums, Magnesiums oder der Erdalkalien als Beschickung verwendet werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Kathode sich in einem mit einer alkalischen Flüssigkeit gefüllten Diaphragma befindet.
AT152309D 1937-01-20 1937-01-20 Verfahren zur Ausflockung von Verunreinigungen aus Flüssigkeiten. AT152309B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT152309T 1937-01-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT152309B true AT152309B (de) 1938-01-25

Family

ID=3647046

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT152309D AT152309B (de) 1937-01-20 1937-01-20 Verfahren zur Ausflockung von Verunreinigungen aus Flüssigkeiten.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT152309B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2547101A1 (de) Verfahren zur gewinnung der saeure aus ihrer metallsalzloesung und hierfuer geeignete elektrolysezelle
DE2818601C2 (de)
DE2208076A1 (de) Verfahren zur elektrolytischen Behandlung von Industrieabwässern und Vorrichtung zur Durchführung desselben
EP0158910A2 (de) Verfahren zur Rückgewinnung von Kupfer aus einer ammoniakalischen Kupfer-Ätzlösung und Rekonditionierung derselben
EP0599136B1 (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Nickelhydroxid sowie dessen Verwendung
DE2908592C3 (de) Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung eines chalcophilen Elements aus einer wäßrigen Lösung
AT152309B (de) Verfahren zur Ausflockung von Verunreinigungen aus Flüssigkeiten.
DE2602031C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Zinnll-sulfat
DE60111558T2 (de) Verfahren und vorrichtung zur abtrennung und zerstörung von gelöstem nitrat
DE2243559A1 (de) Verfahren zur elektrolytischen reinigung von abwasser
DE2060066C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxid und Chlorgas durch Elektrolyse von wäßrigen Elektrolyten, die in der Hauptmenge Magnesiumchlorid sowie Alkalichlorid gelöst enthalten
DE905360C (de) Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Reinigung von Wasser oder Rueckgewinnung von Metallen aus Abwaessern
DE2419857A1 (de) Verfahren zur elektrolyse von alkalimetallchloriden
DE1265153B (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Nickelhydroxyd
DE635029C (de) Verfahren zum Elektrolysieren von Bronzeabfaellen mit schwefelsaurem Elektrolyten unter Verwendung von Diaphragmen
DE730837C (de) Verfahren zur Entfernung von kolloidalen Verunreinigungen, insbesondere aus Zuckersaeten und Abwaessern
DE736455C (de) Verfahren zur Reinigung von Zuckersaeften
DE707394C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von metallischen Stoffen
AT123168B (de) Verfahren zur Reinigung, insbesondere Entsäuerung, von Wasserstoffsuperoxydlösungen durch Elektrolyse.
DE753341C (de) Vorrichtung zur stetigen Elektrolyse von Natriumsulfatloesung
DE977065C (de) Verfahren zur elektrodialytischen Veraenderung des Elektrolytgehaltes von Loesungen unter Verwendung von Elektrodialysezellen, die durch aufeinanderfolgende Kationen- und Anionenaustauschermembranen in mehrere Kammern unterteilt sind
DE719169C (de) Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von praktisch chloridfreiem Magnesiumhydroxyd
AT79468B (de) Verfahren zur elektrolytischen Raffination von Bronzeanoden.
DE684538C (de) Verfahren zum Abloesen von Nichteisenschwermetallen von damit ueberzogenen Gegenstaenden aus Eisen
DE488964C (de) Einrichtung zur Elektrolyse von Loesungen