<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Überführung von Naphthenseifen enthaltenden Erdolruckständen in Asphalt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung naphthenseifenhaltiger Erdölrückstände.
Insbesondere bezweckt die Erfindung die Umwandlung dieser gewöhnlieh an sich sehr geringwertigen Rückstände in Asphalte, die in gleicher Weise wie gewöhnliche Asphalte im Strassenbau oder für andere
Anwendungszwecke verwendbar sind.
Es gibt z. B. verschiedene Rohöle, welche wohl nicht zu den paraffinösen gerechnet werden können, aber verhältnismässig doch zu wenig asphaltöse Bestandteile enthalten, um aus denselben in nutzbringender
Weise Asphalt herzustellen. Falls ein derartiges Rohöl auch eine verhältnismässig grosse Menge Naphthen- säuren enthält, wird bei der Sehmieröldestillation der dazu verwendete Rohstoff, der gewöhnlich der nach Abdestillienmg der leichten Fraktionen erhaltene Ölriickstand ist, zuerst mit Ätznatron oder ähn- lichen Substanzen behandelt. Bei der in dieser Weise durchgeführten Schmieröldestillation wird dann ein Rückstand erhalten, der ausserordentlich schlechte Eigenschaften besitzt.
Infolge seines erheblichen
Naphthenseifengehaltes zeigt er eine hohe Viskosität und Inhomogenität. Auch wenn man diese hoch- viskösen Rückstände verdünnt, bleiben die kolloidalen Naphthenseifen zum Teil unlöslich und verschmieren die Behälter. Kommt Wasser mit diesen Rückständen bei ihrer Produktion. Beförderung oder Lagerung in Berührung, so werden diese sofort emulgiert, woraus sich erhebliche Schwierigkeiten ergeben können.
Die Übelstände, welche mit der Behandlung der seifigen Rückstände der Öldestillation mit Lauge verknüpft sind, werden nun durch die vorliegende Erfindung behoben.
Das Verfahren gemäss der Erfindung besteht darin, dass der zu behandelnde, naphthenseifenhaltige Destillationsrückstand mit Säure bis zur Spaltung der Naphthenseifen behandelt wird, worauf das so erhaltene Material in an sich bekannter Weise bei erhöhter Temperatur, zweckmässig zwischen 250 bis 3000 C, mehr oder weniger lange Zeit mit Luft oder sonstigen oxydierenden Gasen geblasen wird, bis zur Erzielung eines Asphaltes, der die gewünschten Eigenschaften besitzt.
Nachstehend wird die Anwendung der Erfindung auf die Erzeugung von Schmieröl und Asphalt aus rumänischem asphaltösem Rohöl näher beschrieben. Das Rohöl wird zunächst in bei gewöhnlichem Druck arbeitenden Destillationsvorrichtungen von seinen leichten Fraktionen, Benzin, Kerosin und Gasöl, befreit, worauf der Destillationsrückstand, in Rumänien Pacura genannt, mit einer Menge Ätznatron, entsprechend seinem organischen Säuregehalt, behandelt wird. Dieses Material wird dann in Schmieröl- destillationsvorrichtungen, welche vorzugsweise unter hohem Vakuum arbeiten, auf neutrales Schmieröldestillat und stark naphthenseifenhaltigen Rückstand verarbeitet. Dieser Rückstand wird nun möglichst genau neutralisiert, zu welchem Zwecke man die gewöhnlichen anorganischen Säuren, z. B.
Schwefelsäure oder Salzsäure oder gegebenenfalls auch Abfallsäuren der Ölraffination, verwenden kann. Die Neutralisation soll zweckmässig so durchgeführt werden, dass gerade alle Seifen in die freien organischen Säuren umgewandelt werden, wobei das Natriumsalz der zugesetzten Säure entsteht. Gibt man zu wenig Säure zu, so werden die nicht zersetzten Seifen bewirken, dass die obenerwähnte Viskosität und Inhomogenität aufrechterhalten bleibt ; gibt man zu viel Säure zu, so kann der Säureüberschuss einen nachteiligen Einfluss auf die nachfolgende Behandlung haben.
Die freigewordenen Naphthensäuren lösen sich unmittelbar im Rückstand, wobei man ein Produkt erhält, dessen Konsistenz ungefähr dieselbe ist, als wenn man das Rohmaterial ohne Zugabe von Ätznatron behandelt hätte, aber mit dem Unterschied, dass im vorliegenden Falle Naphthensäuren und anorganische Salze anwesend sind.
<Desc/Clms Page number 2>
Da der so erhaltene Schmieröldestillationsrückstand an sich noch keinen Asphalt darstellt, obschon alle gewünschten schweren Schmierölfraktionen abdestilliert sein können, so bildet das neutralisierte Produkt auch noch keinen brauchbaren Asphalt. Es hat sieh nun gezeigt, dass durch Blasen dieses Produktes mit Luft, zweckmässig zwischen 250 bis 300 C während einer beliebig langen Zeit, eine Reihe von Asphalten erzielt werden kann, deren Eigenschaften zweckentsprechend geregelt werden können
EMI2.1
die sich für industrielle Zwecke eignen, wie z. B. zur Dachpappeimprägnierung, für elektrische Isolierungen, Asphaltlacke usw., sondern die ebenfalls den strengsten Anforderungen für Anwendung im Strassenbau entsprechen.
Es ist als ein sehr wertvoller und überraschender Erfolg der Erfindung zu betrachten, dass ein an sich nahezu wertloser und sehr lästiger Rückstand der Schmierölerzeugung, der ausserdem eine erhebliche Menge Naphthenseifen enthält, durch Behandeln mit Säure und nachträgliehes Blasen mit Luft in einen wertvollen Asphalt umgewandelt werden kann.
Ausführungsbeispiel :
Der bei der Destillation von rumänischem Rohöl unter Zugabe von Ätznatron erhaltene Rückstand wird im Destillationskessel bei einer Temperatur von ungefähr 200 C oder höher mit einer zur Spaltung der anwesenden Naphthenseifen ausreichenden Menge konzentrierter Schwefelsäure gemischt. Zweckmässig wird hiezu Säureteer verwendet, der in der Regel ungefähr 60% wasserfreie Schwefelsäure enthält und von welchem Material z. B. 10 bis 15% des Rückstandes benötigt werden. Hierauf wird das mit Säure behandelte Material während einiger Stunden, z. B. sechs Stunden, bei einer Temperatur von 250 bis 280 C mit Luft geblasen, wobei die Temperatur und Dauer des Blasens sich nach den in dem erhaltenen Asphalt zu entwickelnden Eigenschaften richten.