AT125207B - Faserstoffschlichten. - Google Patents

Faserstoffschlichten.

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    J ? aserstoffschlichten.   



   Zum Schlichten von Faserstoffen,   insbesondere von Kunstseiden,   verwendet man zwei Hauptgruppen von Schlichtemitteln : Lösungen hydrophiler Kolloide wie   lösliche Stärke,   Pflanzengummi-Gelatine   11. a. 1Il.   mit gewissen Zusätzen einerseits, Öl-, Fett-, Wachs-oder Harzschlichten anderseilts. bei denen die Schlichtemittel entweder in emnlgierter Form oder gelöst in organischen Lösungsmitteln zur Anwendung gelangen. 



   Bei der Verarbeitung von Kunstseide in   der Weberei genügen Schlichten,   die der ersten Gruppe angehören. höheren und höchsten Ansprüchen nicht. Man ist deshalb nach und nach mehr auf die Verwendung von Körpern der zweiten Gruppe übergegangen, wobei solche Schlichten bevorzugt werden, die als Hauptkomponente trocknende Öle. gewöhnlich Leinöl enthalten. Abgesehen davon, dass diese Verfahren sich verhältnismässig teuer stellen. besonders wenn organische Lösungsmittel mitverwendet werden, muss man noch den sehr lästig empfundenen Nachteil mit in Kauf nehmen, dass die Entschlichtung bei verlängerter Lagerzeit infolge   zunehmender Verharzung   des Linoxyns immer schwieriger wird und schliesslich nicht mehr ohne Schädigung der Faser zu Ende geführt werden kann.

   Vornehmlich trifft dies zu für Zelluloseesterseide, insbesondere Azetatseide, die beim Strangschlichten in der Praxis heute so   gut wie ausschliesslich mit Leinolscblichte   präpariert wird, weil der Schlichteffekt mit hydrophilen Schlichtesubstanzen bei dieser Faser ganz besonders unbefriedigend 
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   skopizität   im Vergleich zu   Zellulosekunstseiden zusammenhängt. Noch am günstigsten   verhalten sich von den Schlichten der ersten Gruppe die   Leim-bzw. Gelatineschlichten,   die deshalb in geeigneter Zusammensetzung beim Breitschlichten bevorzugt werden, jedoch ohne dass man hiebei den ausgezeichneten Fadenschluss und   dieselbe Widerstandsfähigkeit erzielt,   wie bei Schlichten von   Strangware   mit trocknenden Ölen. 



   Es wurde nun gefunden, dass man Gelatine- bzw. Leimschlichten, die zweckmässig Weichmachungsmittel üblicher Art enthalten. so weit verbessern kann, dass selbst beim Strangschlichten von Acetatseide ein gut   brauchbarer Schlichteffekt   erzielt wird, wenn man den Gelatine- bzw. Leimlösungen wasserlösliche Amide oder Derivate von solchen zusetzt, die auf Proteinstoffe eine gelatinierende oder dispergierende Wirkung ausüben. Geeignet sind z. B. einfache Amide wie Formamid, hydroxylhaltige Amidderivate wie Methylolformamid, Methylol- 
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 stoffe kann je nach deren Wirksamkeit und dem erstrebten Effekt in beträchtlichen Grenzen schwanken, beispielsweise zwischen 10 und   100%   von Leim bzw. Gelatine. Als Weichmachungsmittel kommen Stoffe wie Glyzerin, Seifen, sulfurierte Öle, Ölemulsionen u. dgl. in Frage.

   Besonders vorteilhaft ist der Zusatz fetter Öle, z. B. von Olivenöl, in emulgiertem Zustand. 



   Die dispergierende Wirkung der Amide ist nicht auf Leim oder Gelatine beschränkt, sondern   ändert   sich auch gegenüber   ändern Proteinen,   z. B. Casein. Es ist daher möglich, in 

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Verbindungen'mit den Amiden oder amidderivaten auch   Proteinstoffe   zu benutzen. die bisher beim Schlichten von Kunstseide weniger oder nicht in Frage kamen. 



   Die   Viskosität   und die   Verflüssigungstemperatur   der   Schlichtelösung   wird durch den
Zusatz der Amide oder Amidderivate mehr oder weniger   stark herabgedrückt. Demzufolge   dringt die Schlichte leichter zwischen die   Kapillarfäden   ein und gestattet sogar ein Arbeiten bei mässig warmer Raumtemperatur, was besonders dann von Vorteil ist. wenn man den
Schlichteprozess in bekannter Weise mit dem Spinnen oder Verzwimen von Kunstfaden verbindet. Zum Aufbringen der Schlichte kann man sich beliebiger bekannter   Vorrichtungen.   z. B. rotierender Walzen, Kapillardüsen u. a. m., bedienen. 



   Der Zusammenhalt der einzelnen Fäden wird durch die Zusätze gemäss der Erfindung überraschenderweise nicht nur nicht vermindert, sondern im Gegenteil sehr erheblich verbessert. Selbst bei relativ geringer Luftfeuchtigkeit halten die geschlichteten Fäden der üblichen Handprobe stand. 



   Die Entschlichtung vollzieht sich ausserordentlich leicht. In vielen Fällen, besonders bei azetatseidenen   Stücken,   die mit Suspensionsfarbstoffen im Seifenbad gefärbt werden, ist ein besonderer Entschlichtungsprozess gar nicht notwendig, insbesondere wenn die Schlichte nur in Wasser leicht lösliche Bestandteile enthält. 



   Die neuen   Schlichtelösungen   eignen sich gleichermassen zum Behandeln ungefärbter Rohware, wie auch zum Präparieren gefärbten Materials, wobei hervorzuheben ist. dass die Frische und Leuchtkraft der Farben durch die   Schlichteauflage nicht beeinträchtigt wird.   Bei Stärkeschlichten oder   Wachs-Emulsionsschlichten   lässt sich dies bekannterweise nur schwer vermeiden. Speziell für   stranggefÅarbte   Azetatseide sind bisher brauchbare Schlichten in der Praxis nicht bekanntgeworden. Die neue Schlichte ist für diesen besonderen Zweck um so mehr geeignet, als sie bei passend gewählter Zusammensetzung auch den Vorteil aufweist. dass das bei Azetatseide gefürchtete Ausbluten der Farbstoffe unterbleibt oder doch auf ein Minimum herabgedrückt wird. 



   Beispiele :
1. 400   fi   Hautleim werden mit etwa derselben Menge Wasser kalt   angequollen,   dann auf 60  C bis zur Lösung erwärmt. Man verdünnt mit etwa   51 Wasser, gibt   400 y Harnstoff zu und rührt dann eine Emulsion von   150   Olivenöl in 120 g Prästabitöl allmählich ein. 
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 Acetatseide. 



   2.   140 g   Hautleim wird wie in Beispiel 1 angequollen, zur Lösung gebracht, dann mit Wasser verdünnt, und die erhaltene Lösung mit 1409 Thioharnstoff versetzt ; sodann wird eine Emulsion von   100 g Prästabitöl   und   120   Olivenöl eingerührt und schliesslich auf   10 1   verdünnt. Die   Schlichtelösung wird   zur   Strangpräparation   von Viskoseseide benutzt. 



   3. Zu einer gemäss Beispiel 1 hergestellten Lösung von   400 y Hautleim   in etwa   5 1   
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 Azetatseide verwendet. 



   4. Man emulgiert 200 Teile Olivenöl mit Hilfe von 20 Teilen   isopropylnaphtalinsaurplI1   Natrium in einer Lösung bestehend aus 100 Teilen Harnstoff, 100 Teilen Hautleim und 900 Teilen Wasser. Die so erhaltene stabile Emulsion dient zum Schlichten laufender Azetatkunstfäden während ihrer Produktion. 



    PATENT-ANSPRÜCHE :  
1. Faserstoffschlichten, bestehend aus Lösungen von Proteinstoffen, gegebenenfalls in Verbindung mit Weichmachungsmitteln üblicher Art,   gekennzeichnet durch Zusätze wasser-   löslicher Amide oder Amidderivate.

Claims (1)

  1. 2. Schlichten gemäss Anspruch l, gekennzeichnet durch die Verwendung fenel Öle oder Emulsionen von solchen als Weichmachungsmittel.
AT125207D 1930-01-29 1931-01-23 Faserstoffschlichten. AT125207B (de)

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