DE554854C - Schlichten fuer Faserstoffe - Google Patents

Schlichten fuer Faserstoffe

Info

Publication number
DE554854C
DE554854C DE1930554854D DE554854DD DE554854C DE 554854 C DE554854 C DE 554854C DE 1930554854 D DE1930554854 D DE 1930554854D DE 554854D D DE554854D D DE 554854DD DE 554854 C DE554854 C DE 554854C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sizing
water
amides
fibers
soluble
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930554854D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ACETA GmbH
Original Assignee
ACETA GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ACETA GmbH filed Critical ACETA GmbH
Application granted granted Critical
Publication of DE554854C publication Critical patent/DE554854C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/01Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural macromolecular compounds or derivatives thereof
    • D06M15/15Proteins or derivatives thereof

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

Zum Schlichten von Faserstoffen, insbesondere von Kunstseiden, verwendet man zwei Hauptgruppen von Schlichtemitteln: Lösungen hydrophiler Kolloide, wie lösliche Stärke, Pflanzengummi, Gelatine u.a.m. mit gewissen Zusätzen einerseits, öl-, Fett-, Wachs- oder Harzschichten andererseits, bei denen die Schlichtemittel entweder in emulgierter Form oder gelöst in organischen Lösungsmitteln zur Anwendung gelangen.
Bei der Verarbeitung von Kunstseide in der Weberei genügen Schlichten, die der ersten Gruppe angehören, höheren und höchsten Ansprüchen nicht. Man ist deshalb nach und nach mehr auf die Verwendung von Körpern der zweiten Gruppe übergegangen, wobei solche Schlichten bevorzugt werden, die als Hauptkomponente trocknende öle, gewöhnlich Leinöl, enthalten. Abgesehen davon, daß diese Verfahren sich verhältnismäßig teuer stellen, besonders wenn organische Lösungsmittel mitverwendet werden, muß man noch den sehr lästig empfundenen Nachteil mit in Kauf nehmen, daß die Entschlichtung bei verlängerter Lagerzeit infolge zunehmender Verharzung des Linoxyns immer schwieriger wird und schließlich nicht mehr ohne Schädigung der Faser zu Ende geführt werden kann. Vornehmlich trifft dies zu für Celluloseesterselde, insbesondere Acetatseide, die beim Strangschlichten in der Praxis heute so gut wie ausschließlich mit Leinölschlichte präpariert wird, weil der Schlichteeffekt mit hydrophilen Schlichtesubstanzen bei dieser Faser ganz besonders unbefriedigend ausfällt, ein Verhalten, das mit der großen Glätte der Oberfläche und der geringen Hygroskopizität im Vergleich zu Cellulosekunstseiden zusammenhängt. Noch am günstigsten verhalten sich von den Schlichten der ersten Gruppe die Leim- bzw. Gelatineschlichten, die deshalb in geeigneter Zusammensetzung beim Breitschlichten bevorzugt werden, jedoch ohne daß man hierbei den ausgezeichneten Fadenschluß und dieselbe Widerstandsfähigkeit erzielt wie bei Schlichten von Strangware mit trocknenden ölen.
Es wurde nun gefunden, daß man Gelatinebzw. Leimschlichten, die zweckmäßig Weichmachungsmittel üblicher Art enthalten, so weit verbessern kann, daß selbst beim Strangschlichten von Acetatseide ein gut brauchbarer Schlichteeffekt erzielt wird, wenn man den Gelatine- bzw. Leimlösungen wasserlösliche Amide oder Derivate von solchen zusetzt, die auf Proteinstoffe eine gelatinierende oder dispergierende Wirkung ausüben. Geeignet sind z. B. einfache Amide, wie Formamid, hydroxylhaltige Amidderivate, wie Methylolformamid, Methylloläthylurethan, ferner Harnstoff, Thioharnstoff, Guanidinverbindungen und wasserlösliche Derivate dieser Verbindungen, z. B. wasserlösliche Kondensationsprodukte. Die Menge dieser Zusatzstoffe kann je nach deren Wirksamkeit und dem erstrebten Effekt in beträchtlichen Grenzen schwanken, beispielsweise zwischen 10 und 100 °/0 von Leim bzw. Gelatine. Als
Weichmachungsmittel kommen Stoffe wie Glyzerin, Seifen, sulfonierte Öle, Ölemulsionen u. dgl. in Frage. Besonders vorteilhaft ist der Zusatz fetter öle, ζ. Β. von Olivenöl in emulgiertem Zustand.
Die dispergierende Wirkung der Amide ist nicht auf Leim oder Gelatine beschränkt, sondern äußert sich auch gegenüber anderen Proteinen, z. B. Gasein. Es ist daher mög-Hch, in Verbindungen mit den Amiden oder Amidderivaten auch Proteinstoffe zu benutzen, die bisher beim Schlichten von Kunstseide weniger oder nicht in Frage kommen. Die Viskosität und die Verfiüssigungstemperatur der Schlichtelösung wird durch den Zusatz der Amide oder Amidderivate mehr oder weniger stark herabgedrückt. Demzufolge dringt die Schlichte leichter zwischen die Kapillarfäden ein und gestattet sogar ein Arbeiten bei mäßig warmer Raumtemperatur, was besonders dann von Vorteil ist, wenn man den Schlichteprozeß in bekannter Weise mit dem Spinnen oder Verzwirnen von Kunstfäden verbindet, wobei man nach einem früheren Vorschlag die Schlichteflüssigkeit z. B. durch Kapillardüsen an die laufenden Fäden heranbringen kann.
Der Zusammenhalt der einzelnen Fäden wird durch die Zusätze gemäß der Erfindung überraschenderweise nicht nur nicht vermindert, sondern im Gegenteil sehr erheblich verbessert. Selbst bei relativ geringer Luftfeuchtigkeit halten die geschlichteten Fäden der üblichen Handprobe stand. Die Entschlichtung vollzieht sich außerordentlich leicht. In vielen Fällen, besonders bei acetatseidenen Stücken, die mit Suspensionsfarbstoffen im Seifenbad gefärbt werden, ist ein besonderer Entschlichtungsprozeß gar nicht notwendig, insbesondere wenn die Schlichte nur inWasser leicht lösliche Bestandteile enthält. Die neuen Schlichtelösungen eignen sich gleichermaßen zum Behandeln ungefärbter Rohware wie auch zum Präparieren gefärbten Materials, wobei hervorzuheben ist, daß die Frische und Leuchtkraft der Farben durch die Schlichteauflage nicht beeinträchtigt wird. Bei Stärkeschlichten oder Wachsemulsionsschlichten läßt sich dies bekannterweise nur schwer vermeiden. Speziell für stranggefärbte Acetatseide sind bisher brauchbare Schlichten in der Praxis nicht bekannt geworden. Die neue Schlichte ist für diesen besonderen Zweck um so mehr geeignet, als sie bei passend gewählter Zusammensetzung auch den Vorteil aufweist, daß das bei Acetatseide gefürchtete Ausbluten der Farbstoffe unterbleibt oder doch auf ein Minimum herabgedrückt wird.
Beispiele
ι. 400 g Hautleim werden mit etwa derselben Menge Wasser kalt angequollen, dann auf 6o° bis zur Lösung erwärmt. Man verdünnt mit etwa 5 1 Wasser,.gibt 400 g Harnstoff zu und rührt dann allmählich eine Emulsion von 150 g Olivenöl in 120 g eines hochsulfonierten Oleins ein, das nach dem Verfahren der schweizerischen Patentschrift 128465 hergestellt wurde.
2. 140 g Hautleim wird wie im Beispiel 1 angequollen, zur Lösung gebracht, dann mit Wasser verdünnt und die erhaltene Lösung mit 140 g Thioharnstoff versetzt, sodann wird eine Emulsion, hergestellt aus 100 g des im Beispiel 1 verwendeten sulfonierten Öles und 120 g Olivenöl, eingerührt 'und auf 10 1 verdünnt. Die Schlichtelösung wird zur Strangpräparation von Viskoseseide benutzt.
3. Zu einer nach Beispiel 1 hergestellten Lösung von 400 g Hautleim in etwa 51 Wasser werden 200 g Methyloläthylurethan zugegeben, dann eine Emulsion von 150 g Olivenöl in 100 g sulfoniertem öl eingerührt und auf 10 1 verdünnt. Die Lösung wird zum Strangschlichten von Acetatseide verwendet.
4. Man emulgiert 200 Teile Olivenöl mit Hilfe von 20 Teilen isopropylnaphthalinsulfonsaurem Natrium in einer Lösung, bestehend aus 100 Teilen Harnstoff, 100 Teilen Hautleim und 900 Teilen Wasser. Die so erhaltene stabile Emulsion dient zum Schlichten laufender Acetatkunstfäden während ihrer Produktion.
Die erfindungsgemäß erzielte Verbesserung der Schlichtelösungen ist an die Verwendung wasserlöslicher Amide bzw. Amidderivate gebunden. Der schon aus der amerikanischen Patentschrift 757948 bekannte Zusatz wasserunlöslicher bzw. schwer löslicher Amide höhe* rer Fettsäuren, ζ. B. Stearinsäureamid zu Schlichtemassen, kann mangels einer dispergierenden Wirkung auf Proteinstoffe im vorliegenden Fall nicht zum gewünschten Ziel führen.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Schlichten für Faserstoffe, bestehend aus Lösungen von Proteinstoffen unter Zusatz von Amiden, gegebenenfalls in 1x0 Verbindung mit Weichmachungsmitteln üblicher Art, gekennzeichnet durch den Zusatz von wasserlöslichen Amiden oder Amidderivaten.
2. Schlichten gemäß Anspruch 1, ge- 1x5 kennzeichnet durch die Verwendung von an sich als Weichmachungsmittel bekannten fetten ölen oder Emulsionen solcher.
DE1930554854D 1930-01-30 1930-01-30 Schlichten fuer Faserstoffe Expired DE554854C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE554854T 1930-01-30

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE554854C true DE554854C (de) 1932-09-26

Family

ID=34559002

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930554854D Expired DE554854C (de) 1930-01-30 1930-01-30 Schlichten fuer Faserstoffe

Country Status (4)

Country Link
BE (1) BE376884A (de)
DE (1) DE554854C (de)
FR (1) FR710079A (de)
NL (1) NL30067C (de)

Also Published As

Publication number Publication date
FR710079A (fr) 1931-08-18
BE376884A (de)
NL30067C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2318336A1 (de) Verfahren zum aufbringen von mikrokapseln auf gewebe und dabei erhaltene produkte
DE554854C (de) Schlichten fuer Faserstoffe
DE1469062A1 (de) Verfahren zum Herstellen von aminalisierten Fasern aus Regeneratcellulose
DE1278987C2 (de) Verfahren zur elektrostatischen Beflockung von Traegermaterialien mit Chemiefasern
AT125207B (de) Faserstoffschlichten.
DE898947C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden aus Erdnussglobulin
DE715255C (de) Verfahren zum Veredeln von Faserstoffgebilden, Federn oder Rauchwaren
DE546213C (de) Schlichtemittel
DE578562C (de) Verfahren zum Schlichten von Textilfasern
DE702567C (de) Schmaelzmittel
DE594859C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstseide mit Elementarfaeden von 6 bis unter 1 Denier durch Verspinnen von Viscoseloesungen
DE1444085C3 (de) Schlichtemittel
DE606081C (de) Verfahren zum Schlichten von Kunstseide
DE749505C (de) Verfahren zur Verbesserung der Spinnbarkeit von Cellulosehydratfasern
DE649483C (de) Verfahren zum Behandeln von Cellulosederivatfasern
DE415557C (de) Verfahren zur Herstellung von nassfesten Papieren
DE546910C (de) Schlichten, insbesondere fuer Kunstseide
DE896843C (de) Verfahren zur Herstellung kuenstlicher, hohler Cellulosefaeden
CH153458A (de) Faserstoffschlichte.
AT130525B (de) Verfahren zur Herstellung von wässerigen Dispersionen, insbesondere Leimungsmitteln für Papier, Gewebe und ähnliche Faserstoffe.
DE714682C (de) Verfahren zur Herstellung von mattierten Kunstseidefaeden
DE562493C (de) Verfahren zum Schlichten von Kunstseidefaeden
DE765123C (de) Verfahren zum Wasserdicht- und Wasserabstossendmachen von Textilstoffen unter Erhaltung der Luftdurchlaessigkeit
AT134810B (de) Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gebilden.
DE706824C (de) Verfahren zum Schlichten von Kunstseide