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Verfahren zur Herstellung von Dielen od. dgl. plattenartigen Körpern, mit einer Drahtbewehrnng.
Das Patent Nr. 95934 betrifft das allgemeine Verfahren der Herstellung vorwiegend flächenhafter Tragkörper geringer Stärke aus Zement oder anderen abbindenden Massen wie Gips, Magnesit, Asphalt od. dgl. mit an den Oberflächen liegenden, dicht gescharten und die Zug-und Druckspannungen aufnehmenden Stahlfäden als Bewehrung, die in ihrer Spannung bis zur Erhärtung der Masse erhalten bleibt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet das Arbeitsverfahren selbst und die Vorkehrungen zur maschinellen fabriksmässigen Herstellung von Dielen od. dgl., sowie die Massnahmen zu einer tragfähigen Verbindung der Körper untereinander, wie dies z. B. bei Verwendung solcher Betonbretter zu Daehabdeckungen und Decken, also zu ebenen grossen Flächen wünschenswert und erforderlich ist.
Bei dem Verfahren der Herstellung solcher Baukörper muss der Hauptwert darauf gelegt werden, ein Heraustreten der Drahtenden der nahe der Oberfläche liegenden Bewehrungsdrähte aus der Füllmasse zu verhüten. Das Verfahren besteht nun darin, die Bewehrung am Umfange zu vertiefen und hiezu längs der Ränder der Formtafeln über die Kanten reichende oder zurückspringende Blechstreifen anzu-
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von den Formtafeln zu halten. Diese auf beiden Seiten der Formtafeln anzubringenden Randleisten können auch durch Auftragen von Kitt oder Asphalt hergestellt werden.
Die Formtafeln werden darauf mit Draht unter Spannung der Länge und der Quere nach umwickelt oder mit einem Drahtgeflecht umhüllt und unter Zwischenschaltung von-der Stärke der herzustellenden Platten entsprechendenRahmenleisten aneinandergereiht, worauf die Zwischenräume ausgegossen, nach dem Erhärten die an den Tafelrändern freiliegenden Drähte durchschnitten, die Tafeln auseinandergenommen und so die Formstücke freigelegt werden. Die Randstreifen können die Blechkanten auch U-förmig umgeben, sie
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Schneidfuge für das Zerschneiden der Drähte vor dem Ausschalen der Gussform bilden. Lässt man sie weiter vortreten, so lassen sieh Stahlblechleisten in die so entstehenden Randfugen einlegen, die es ermöglichen, mit einem einzigen Feilenstrich über die harten Bleehleisten die Stahlfäden zu durchschneiden.
Die Formtafeln können aus Blech, Holz oder auch jedem anderen Material hergestellt und der Grösse des herzustellenden Körpers entsprechend bemessen werden. Zweckmässig tritt jedoch der Rand der Formtafel nach Massgabe der gewünschten Länge der aus der Betonplatte herausragenden Drahtenden über den Formraum vor. Die Aufwicklung des endlosen Drahtes auf die Formplatten einmal parallel und einmal senkrecht zur Längsachse geschieht zweckmässig maschinell durch Drehung der Formtafeln um eine in der Ebene des Bleches liegende Achse, während die den Abstand der Drähte voneinander regelnde Ge. windespindel, welche die Drahtführungsrolle trägt, festgelagert ist.
Es kann aber auch die Drahtspule selbst um die oder an der feststehenden Formtafel herumbewegt werden und die fortschreitende Bewegung parallel zur Wicklung entweder durch Verschiebung der Spule oder Verschiebung der Formplatte vor sich gehen.
Die bei dem vorbeschriebenen Arbeitsverfahren nach dem Ausschalen der Formkörper am Umfang vortretenden dicht gescharten Stahlfäden werden beim Verlegen solcher Betonbretter, insbesondere bei Verwendung derselben als zusammenhängende Schalung für Dachbelag sowie fiir Wand-und Bodenbelag zur Herstellung einer tragfähigen Fugenverbindung benutzt.
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Fig. 1 zeigt die zusammengestellte Gussform mit einer Anzahl auf hochkant gestellten Formplatten a mit ihren Randstreifen b, mit Längsdrähten d sowie Bindedrähten der Quere nach bewickelt und mit zwischenliegenden, die Form umschliessenden hölzernen Trennleisten e. Fig. 2 zeigt einige Ausbildungen der Randstreifen b an den Formtafeln, unter anderem auch die Ausführung mit in die Randfugen eingesetzten zweckmässig messerartig zugeschärften Stahlblechleisten e. Fig. 3 zeigt eine Gussform mit drei Formtafeln dieser Art in grösserem Massstabe im'Querschnitt.
Mit diesem Hilfsmittel erzielt man fast gerade abstehende für die Fugenverbindung durch Vergiessen bereits vorbereitete Drahtenden.
Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei Arten von tragfähigen Fugenverbindungen mit an beiden Oberflächen durchlaufender Drahtarmierung. Die eine mit auszugiessender Zwisehenfuge, die andere mit bloss freigelegten Drahtenden die durch Zementüberguss i mit den Oberflächen der Formkörper A abgeglichen werden.
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der zu verbindenden Platten übergreifen sich gegenseitig, wobei sie in Randvertiefungen zu liegen kommen ; die Platten stossen in bekannter Weise mit Feder und Nut od. dgl. unmittelbar zusammen, oder es um- schliessen die mit Nut versehenen Kanten eine Fuge i, die in ihrer Breite der Länge der sich übergreifenden
Drahtenden entspricht, so dass. die Euge nach ihrer Ausfüllung mit Zement doppelseitig bewehrt ist.
So hergestellte und untereinander verbundene feindrahtarmieite'Trag-und Baukörper sind bei geringster Bauhöhe sehr tragfähig und elastisch. Bei Verwendung von Leichtmaterial wie Gips u. dgl. zu den Formkörpern kommt als Bewehrung nicht ausschliesslich Metalldraht in Betracht, sondern kann auch Rosshaar oder Ziegenhaar in Verwendung kommen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Dielen, od. dgl. plattenartigen Körpern mit einer Drahtbewehrung nach dem Patente Nr. 95934, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Verlegungstiefe der Bewehrung entsprechenden Randleisten (b) versehenen Formtafeln (a) mit Draht (d) unter Spannung der Länge und der Quere nach umwickelt oder mit einem Drahtgeflecht umhüllt und unter Zwischenschaltung von- der Stärke der herzustellenden Platten entsprechenden-Rahmenleisten (e) aneinandergereiht werden, worauf die Zwischenräume ausgegossen, nach dem Erhärten die an den Tafelrändern freiliegenden Drähte durchschnitten, die Tafeln auseinandergenommen und so die Formstii1Jke freigelegt werden.