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Selbsttätige Nachstelleilllichtung für Walzen u. dgl.
Um dauernd gewalztes Gut von gleicher Stärke zu erhalten, ist es notwendig, sehr oft das Walzgut mit. dem Mikrometer nachzumessen und die Walzen entsprechend den Messergebnissen nachzustellen.
Dieser Übelstand wird durch die Erfindung dadurch beseitigt, dass eine selbsttätige Naehstell- einrichtung vorgesehen ist, die eine oder mehrere vom gewalzten Gut betätigte Schalteinrichtungen aufweist, die Stromkreise schliessen oder öffnen, wodurch Steuerorgane zum Nachstellen der Walzen in Tätigkeit gesetzt werden. Diese Schalteinrichtungen beeinflussen erfindungsgemäss Schwachstromkreise. Erst von diesen Schwachstromkreisen werden Starkstromkreise zur Betätigung des Nachstellmechanismus ein-oder ausgeschaltet.
Zur näheren Erläuterung des Erfindungsgegenstandes ist eine Ausführungsform der Einrichtung in der Zeichnung veranschaulicht. Fig. 1 eigt eine Darstellung der Sehalteinrichlung, Fig. 2 eine Schalt- skize der Anordnung und Fig. 3 endlich eine schematische Darstellung des Walzenständers samt Nachstellmechanismus.
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ist um die Achse 2'schwenkbar und mit der Scheibe 3 fest verbunden. Die zweite Scheibe 4 ist in einem eigenen Gestell 4'angeordnet und in einem solchen Abstande von der Scheibe 3 eingestellt, dass der von den beiden Scheiben gebildete Zwischenraum der gewünschten Stärke des Walzgutes gleich ist. Durch eine Feder 5 werden die beiden Scheiben 3 und 4 gegeneinander gedruckt. Der Hebel 2 weist einen Kontakt 6 auf, der sich mit dem Hebel 2 zwischen den beiden Kontaktstellen 7 und 8 bewegt.
Von den Kontaktstellen 7 und 8 führen Leitungen 16'zur Schalteinrichtung. Der Kontakt 6 ist durch den Hebel 2 und die Unterbrechungsanordnung 17 mit den Klemmen 12 in leitender Verbindung. Von den Klemmen 12,
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stellen 7 und 8 ruhen auf Spiralfedern 9, u. zw. in Bohrungen von Schrauben 10 und 11. Aueh diese Schrauben sind von den übrigen Schalteinrichtungen isoliert angeordnet.
Die Wirkungsweise der Einrichtung gemäss der Erfindung ist folgende : Die beiden Scheiben und 4 werden derart eingestellt, dass der Scheibenabstand gleich der Stärke des zu walzenden Gutes ist. Die aus der Walze kommenden Werkstücke müssen zwischen diesen Scheiben geführt werden. Im Falle, dass die Stärke des gewalzten Gutes die gewünschten Masse übersteigt, etwa infolge etwas grösseren Walzenabstandes, wie solcher durch Lagerabnutzungen oder andere mechanische Einflüsse auftritt. wird der mit der Scheibe 3 verbundene Hebel 2 ein wenig nach abwärts bewegt. Während im Ruhezustand des Hebels 2 der Kontakt 6 sich zwischen den beiden Kontaktstellen 7 und 8 befindet, ohne aber diese selbst zu berühren, werden sich im Augenblick einer Hebelbewegung nach abwärts die Kontakte 6 und 7 berühren.
Dadurch wird ein Schwachstromkreis über folgenden Weg geschlossen : Von der aus der Schraube 11 führenden Leitung 16'geht der Strom über den von Hand aus zu betätigenden Hebelsehalter 1. (Fig. 2)
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wird der Anker 18 angezogen und dadurch der Quecksilberschalter 24 im Uhrzeigersinn verdreht. In diesem Schalter bildet sich nun eine leitende Flüssigkeitsbrücke zwischen den Anschlussstücken der Leitungen 19 und 21, wodurch Starkstrom eingeschaltet wird. Die Solenoidwicklung 23'ist nunmehr an das Starkstromnetz 22 geschaltet und zieht den Solenoidkern 25 an. Es wird nunmehr der Schalter 27 derart verdreht, dass die Ankerwicklung 29 vom Strom erregt wird.
Der von dieser Wicklung angezogene Anker 31 rückt mittels des Hebels 32'die Kupplung 33'ein, so dass die Bewegung der Motorwelle 34 durch das Zahnrad 36', die Welle 35' und Schneckentrieb. 37 (Fig. 3) auf die Walzenständerspindel 3S übertragen wird.
Im umgekehrten Falle, wenn nämlich das gewalzte Gut die gewünschte Dicke nicht erreicht, wird der Hebel 2 durch die Feder 5 nach oben gedrückt und dadurch zwischen den Kontakten 6 und 8 eine Berührung erfolgen. In diesem Falle wird der Strom der Batterie 15 über die Solenoidwicklung 14'gehen und der angezogene Solenoidkem M'wird wieder den Quecksilberschalter 24 verdrehen. Die vom Starkstrom durchflossene Wicklung 23 wird durch den Anker 26 den Motorschalter 27 aus der Ruhestellung im entgegengesetzten Sinn verdrehen. Die nun eingeschaltete Wicklung 28 erregt jetzt den Anker 30 und der von diesem Anker bewegte Hebel 32 rückt wieder die Kupplung 33 ein und bewirkt eine Bewegung
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Kegerlrädern und den Wellen 35, 35' ausgerückt.
Im Falle einer vorzunehmenden Walzenverschiebung werden durch die von dein Magnetanker betätigten Hebel Kupplungen eingerückt und dadurch die Motorbewegung auf die Wellen- oder 35'übertragen. Mitunter kann es auch genügen, nur eine Kontakteinrichtung vorzusehen, in welchem Falle beide Ständerspindeln gleichzeitig und im gleichen Sinne bewegt werden. Durch Betätigung des Schalters 27, der auch von Hand aus bedient werden kann, können eventuell die Walzen in gewünschter Weise durch den elektrisch gesteuerten Mechanismus eingestellt werden.
Doch kann es mitunter von Vorteil sein, die Erregerwicklungen 28, 28'direkt vom Quecksilbersehalter 24 aus zu beeinflussen, unter Weglassung der Wicklungen 2. 3, 23'und des Sehalters 27. Da die beiden Ständerspindeln in der Regel im gleichen Sinne betätigt werden müssen, kann die Anordnung auch derart getroffen werden, dass durch den Schalter 27 der Motor ein-oder ausgeschaltet wird, wobei je nach der Schalterstellung die Drehrichtung des Motors geändert wird. In diesem Falle werden durch das Motorritzel 34 zwei Zahnräder angetrieben, deren Bewegung durch Wellen, Schneckentriebe od. dgl. auf die Walzenständerspindel übertragen wird. Während im Ausführungsbeispiele der Motor nur während der Schaltperiode in Bewegung ist, kann die Anordnung auch so getroffen sein, dass der Motor dauernd läuft.
Eine Anordnung, bei der die Motorbewegung von der Schalteinriehtung beeinflusst wird, wird auch in den Fällen zweckmässig sein, wo nur eine einzige Schalteinrichtung vorgesehen ist.
Man kann auch statt eines Motors mit zwei Ritzeln für jede Schalteinrichtung einen eigenen Motor, also zwei Motoren verwenden, in welchem Falle ebenfalls die Motordrehriehtung durch die Schalteinrichtung verändert wird. Als Motoren können auch Asynchronmotoren mit KurxiehlMussankern Anwendung finden, da der Arbeitsstrom sehr gering ist und die Inbetriebsetzung des Motors meistens bei Leerlauf erfolgt.
Bei Leerlauf der Walzen wird durch die Feder 5 der Hebelarm 2 nach aufwärts gedrückt und durch die automatische Unterbrechungsanordnung 17 jede leitende Verbindung zwischen dem Schaltkörper und den davon isolierten Klemmen 12 unterbrochen. Dadurch bleiben die Nachstellmeehan :en in Ruhe und jede störende Bewegung der Walzen wird vermieden.
Infolge der Verwendung von Schwachstrom werden selbst im Falle eines Walzenbruches alle vom elektrischen Starkstrom herrührenden Gefahren ausgeschlossen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Selbsttätige Nachstelleinrichtung für Walzen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass sie eine oder mehrere vom gewalzten Gut betätigte Sc. halteiurichtungen aufweist, die Stromkreise schliessen oder offenen, wodurch Steuerorgane zum Nachstellen der Walzen in Tätigkeit gesetzt werden.