WO2016188898A1

WO2016188898A1 - Messer, insbesondere ein kuttermesser mit auswechselbarer klinge

Info

Publication number: WO2016188898A1
Application number: PCT/EP2016/061416
Authority: WO
Inventors: Volker Sassmannshausen
Original assignee: Gea Food Solutions Germany Gmbh
Priority date: 2015-05-22
Filing date: 2016-05-20
Publication date: 2016-12-01

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Messer, insbesondere ein Kuttermesser mit einem Grundkörper, an dem mindestens eine auswechselbare Klinge vorgesehen ist

Description

Messer, insbesondere ein Kuttermesser mit auswechselbarer Klinge

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Messer, beispielsweise ein Kuttermesser mit einem Grundkörper, an dem mindestens eine auswechselbare Klinge vorgesehen ist.

Derartige Messer beispielsweise Kuttermesser sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise dem deutschen Gebrauchsmuster G 91 14 309 U1 bekannt. Die dort beschriebene Lösung hat jedoch den Nachteil, dass sie zu instabil ist und Prozessnachteile z. B. beim Kuttern von Wurst aufweist.

Es war deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Messer zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.

Gelöst wird die Aufgabe mit einem Messer, insbesondere einem Kuttermesser mit einem Grundkörper, an dem mindestens eine auswechselbare Klinge vorgesehen ist, wobei an dem Grundkörper und an jeder Klinge jeweils eine korrespondierende Formschlussverbindung vorgesehen ist, die die Klinge mit dem Grundkörper verbindet.

Die zu diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachte Offenbarung gilt für die anderen Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen und umgekehrt.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Messer, beispielsweise ein Kuttermesser, mit dem Lebensmittel, insbesondere Fleisch in einem Kutter zerkleinert und/oder gemischt wird. Das Kuttermesser ist dabei an sich drehenden Messerkopfscheiben angeordnet. Die Kuttermesser zusammen mit mehreren Messerkopfscheiben bilden den sogenannten Messerkopf. Da sich der Messerkopf mit einer sehr hohen Drehzahl dreht und/oder weil teilweise gefrorenes Fleisch verarbeitet wird, treten an den Kuttermessern erhebliche Kräfte in radialer und axialer Richtung auf und die Messer müssen in regelmäßigen Abständen geschärft werden. Ein Messer im Sinne der Erfindung kann aber auch ein Slicermesser sein, mit dem Lebensmittelscheiben von einem Lebensmittelprodukt abgeschnitten werden oder ein Messer, das beispielweise in einer Verpackungsmaschine eingesetzt wird, beispielsweise ein Längs oder Querschneider.

Erfindungsgemäß weist jedes Messer einen Grundkörper auf, mit dem es mit einer Halterung im Fall des Kuttermessers beispielsweise mit der Messerkopfscheibe verbunden wird. An diesem Grundkörper sind auswechselbar eine oder mehrere Klingen vorgesehen. Der Grundkörper und jede Klinge sind folglich zwei Bauteile. Dies hat den Vorteil, dass sie aus unterschiedlichen Werkstoffen vorgesehen sein können und dass die Klinge bei Verschleiß erneuert werden kann, ohne dass das gesamte Kuttermesser, insbesondere der Grundkörper ausgetauscht werden muss.

Weiterhin erfindungsgemäß ist an dem Grundkörper und an jeder Klinge jeweils eine korrespondierende Formschlussverbindung vorgesehen, die die Klinge mit dem Grundkörper verbindet. Diese Verbindung nimmt zumindest im Wesentlichen alle beim Schneiden auftretenden Kräfte auf. Beispielsweise ist die Formschlussverbindung so vorgesehen, dass die Klinge nur in eine Bewegungsrichtung, vorzugsweise durch eine Linearbewegung von dem Grundkörper gelöst werden kann. Vorzugsweise ist an dem Messer ein Befestigungsmittel, beispielsweise eine Schraube vorgesehen, die verhindert, dass sich die Klinge selbststätig relativ zu dem Grundkörper in diese Richtung bewegt und dadurch die Verbindung zwischen dem Grundkörper und der Klinge löst. Beispielsweise ist an einem Bauteil ein Schwalbenschwanz oder eine T-Nut vorgesehen, der in eine Nut mit einem entsprechend geformten Querschnitt eingreift. Andere Formschlussverbindungen sind ein pilzförmiger Vorsprung und eine entsprechende komplementäre Ausnehmung. Vorzugsweise sind die Befestigungsmittel, beispielsweise die Schraubverbindung flächenbündig mit der Klinge und/oder dem Grundkörper ausgeführt. Vorzugsweise soll zumindest der Schraubenkopf nicht über die Grundkörper- und/oder Klingenfläche überstehen, um nicht zusätzliche Reibung an dem zu schneidenden Produkt zu erzeugen.

Vorzugsweise sind an dem Messer zwei oder mehr Klingen vorhanden, wobei besonders bevorzugt eine Klinge die andere in ihrer Lage an dem Grundkörper sichert. Beispielsweise verhindert eine Klinge, dass die andere Klinge aus ihrer Formschlussverbindung herausrutscht. Vorzugsweise sind zwei Klingen über Eck vorgesehen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Grundkörper einen Anschlag und/oder eine Auflage für die Klinge auf, so dass sich diese in einer definierten Lage relativ zu dem Grundkörper befindet.

Vorzugsweise weist der Grundkörper eine Befestigungsausnehmung auf, um das Messer an einer Halterung, beispielsweise einem Messerkopf zu befestigen. Vorzugsweise weist ein Kuttermesser zwei Befestigungsausnehmungen auf.

Gemäß einem weiteren erfindungsgemäßen oder bevorzugten Gegenstand der vorliegenden Erfindung weist die Klinge zwei Bereiche auf, die in einem Winkel zwischen 80 und 120°, vorzugsweise 90 - 1 10° zueinander vorgesehen sind. Die beiden Bereiche sind aus einem Stück gefertigt. Durch die über Eck geformte Klinge können Formschlussmittel oder sonstige Befestigungsmittel Kräfte in zwei Raumrichtungen sehr gut aufnehmen.

Gemäß noch einem weiteren erfindungsgemäßen oder bevorzugten Gegenstand der vorliegenden Erfindung weist die Klinge eine Befestigungsausnehmung auf, mit der die Klinge an der Messerhalterung, beispielsweise dem Messerkopf befestigt wird. Bei dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden Kräfte, die auf die Klinge einwirken direkt in die Halterung, beispielsweise den Messerkopf eingeleitet. Dadurch kann der Grundkörper aus einem weniger festen Material und/oder leichter ausgeführt werden. Vorzugsweise ist die Befestigungsausnehmung in der Klinge deckungsgleich mit der Befestigungsausnehmung in dem Grundkörper.

Vorzugsweise weist die Klinge eine Krümmung auf, der Anschlussbereich der Klinge an den Grundkörper ist jedoch gerade und/oder einem Kreisbogen folgend vorgesehen.

Vorzugsweise ist der Grundkörper aus Kunststoff oder einem rostfreien Stahl vorgesehen. Der Stahl ist vorzugsweise nicht gehärtet. Insbesondere ist der Stahl duktil. Dadurch ergibt sich eine verbesserte Bruchsicherheit des Grundkörpers und damit des gesamten Kuttermessers. Außerdem werden Schwingungen besser gedämpft, was sich ebenfalls positiv auf die Lebensdauer des Kuttermessers auswirkt. Für den Fall, das der Grundkörper aus Kunststoff vorgesehen ist, sind faserverstärkte Kunststoffe, insbesondere GFK, KFK, CFK und/oder CFPR bevorzugt. Kunststoff hat neben einer guten Bruchsicherheit den Vorteil, dass das Messer mit einer höheren Drehzahl betrieben werden kann. Durch die geringeren Fliehkräfte bei einem Kunststoffgrundkörper, werden die Lager der Messerhalterung geringer beansprucht.

Vorzugsweise ist die Klinge des Messers aus einem gehärteten Stahl und/oder Hartmetall vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich kann die Klinge zumindest teilweise aus Keramik gefertigt sein.

Ebenso bevorzugt ist die Klinge des Messers aus einem zumindest teilgehärteten Stahl vorgesehen, der mit einer verschleißbeständigen Beschichtung, beispielsweise einer TiN- Beschichtung, versehen ist. Im Folgenden werden die Erfindungen anhand der Figuren erläutert. Diese Erläuterungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein. Die Erläuterungen gelten für alle Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen. Die Erfindung wird anhand eines Kuttermessers erläutert. Die Erläuterungen gelten aber auch für jedes Messer, d.h. beispielsweise auch für ein Slicermesser oder auch für ein Messer einer Verpackungsmaschine.

Figuren 1 - 4 zeigen jeweils eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Kuttermessers.

Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kuttermessers 1 . Dieses weist einen Grundkörper 2 auf, an dem mindestens eine, hier zwei Klingen 3.1 , 3.2 vorgesehen sind. Der Grundkörper ist beispielsweise aus einem nichtgehärteten Stahl oder faserverstärktem Kunststoff ausgeführt, so dass er vergleichsweise flexibel und im Fall von Stahl insbesondere nichtrostend vorgesehen ist. Jede Klinge 3.1 , 3.2 ist vorzugsweise aus einem gehärteten Stahl gefertigt. Das erfindungsgemäße Kuttermesser wird an sogenannten Messerkopfscheiben angebracht, auf einer schnell drehenden Welle drehfest angeordnet sind. Dafür weist das Kuttermesser im Bereich seines Fußes 1 1 beispielsweise zwei Ausnehmungen 4 auf, in die ein an der Messerkopfscheibe vorgesehener Vorsprung angeordnet ist, der in die Ausnehmungen 4 eingreift. In dem vorliegenden Fall weist das Kuttermesser im Bereich seines Fußes darüber hinaus eine Sicherungsausnehmung 5 auf, die sicherstellt, dass das Kuttermesser in der richtigen Ausrichtung an der Messerkopfscheibe vorgesehen wird.

Erfindungsgemäß sind die Klingen 3.1 , 3.2 nun abnehmbar an dem Grundkörper 2 angeordnet. Dafür weisen sowohl der Grundkörper 2 als auch jede Klinge 3 zueinander komplementär vorgesehene Formschlussmittel 7 auf, mit denen die Klingen an dem Grundkörper befestigt werden. Derartige Formschlussmittel sind beispielsweise ein Schwalbenschwanz 7 an der Klinge 3 und eine Nut 7 mit einem komplementären Querschnitt in dem Grundkörper 2. Der Fachmann versteht, dass auch die Klinge, die Nut und der Grundkörper den Schwalbenschwanz aufweisen können.

In dem vorliegenden Fall weist eine Klinge 3.2 darüber hinaus eine Befestigungsausnehmung auf, mit der sie zusätzlich an dem Grundkörper gesichert werden kann. In dem vorliegenden Fall sind die Klingen 3.1 , 3.2 so vorgesehen, dass die Klinge 3.2 die Klinge 3.1 in ihrer Position sichert. Dafür wird zunächst die Klinge 3.1 in die entsprechende Formschlussverbindung 7 eingeführt, bis ihr vorderes Ende an dem Anschlag 8 anliegt. Sodann wird die Klinge 3.2 in ihre entsprechende Formschlussverbindung 7 eingeführt und sichert damit die Klinge 3.1 in ihrer Position. In dem vorliegenden Fall weist die Klinge 3.2 eine Ausnehmung auf, in die beispielsweise ein Befestigungsmittel 6, hier eine Schraube, einführbar ist, die mit einem entsprechenden Gewinde, das in der Auflage 9 des Grundkörpers vorgesehen ist, einschraubbar ist. Das Befestigungsmittel 6 sichert die Klinge 3.2 zusätzlich in seiner Position, so dass dieses sich nicht ungewollt aus der Formschlussverbindung 7 lösen kann.

Figur 2 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform des Kuttermessers. In dem vorliegenden Fall weist die Klinge 3 zwei Bereiche 3.1 , 3.2 auf, die über Eck vorgesehen sind. Der Winkel α zwischen den beiden Klingen 3.1 und 3.2 beträgt in dem vorliegenden Fall zwischen 90 und 1 10°. Die Klinge 3 wird an dem Grundkörper 2 in dem vorliegenden Fall mittels Befestigungsmittel 6, beispielsweise Schrauben, an dem Grundkörper befestigt. Der Fachmann versteht, dass die Klinge aber auch auf eine andere Art und Weise reversibel mit dem Grundkörper verbunden werden kann. Wiederum ist im Bereich des Grundkörpers eine Auflage 9 vorgesehen, auf der die Klinge aufliegen kann. Diese Ausführungsform ist jedoch lediglich optional.

Figur 3 zeigt eine spezielle Ausführungsform der Klingen, beziehungsweise des Grundkörpers, beispielsweise gemäß der Figuren 1 und 2. In dem vorliegenden Fall erstreckt sich die Klinge bis in den Fußbereich des Grundkörpers und weist in seinen linken Bereich eine Ausnehmung 4 auf, die vorzugsweise kongruent zu der Ausnehmung 4 in dem Grundkörper ist. In diese Ausnehmung greift ein Vorsprung der Messerkopfscheibe ein, so dass in dem vorliegenden Fall die Klinge selbst mit der Messerkopfscheibe direkt verbunden ist und nicht nur über den Grundkörper. Zusätzlich können Befestigungsmittel 6 vorgesehen sein, um die Klinge 3 an dem Grundkörper 2 reversibel zu befestigen. Alternativ oder zusätzlich können Formschlussmittel 7 die Klinge 3 an dem Grundkörper 2 sichern.

Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kuttermessers. Im Wesentlichen kann auf die Ausführungen gemäß Figur 1 Bezug genommen werden, wobei in dem vorliegenden Fall die Klinge 3 wiederdrum einstückig vorgesehen ist, was aber nicht notwendigerweise der Fall sein muss. In dem vorliegenden Fall sind die Formschlussmittel 7 pilzförmig vorgesehen. Die Klinge wird von oben auf den Grundkörper aufgelegt, bis entsprechende Vorsprünge an der Klinge 3 in entsprechende komplementär geformte Ausnehmungen in den Grundkörper 2 formschlüssig eingreifen, beziehungsweise bis die Klinge auf dem Grundkörper 2 aufliegt. So dann kann die Klinge in dieser Position, beispielsweise mit einem Befestigungsmittel 6, an dem Grundkörper gesichert werden.

Bezugszeichenliste

1 Messer, Kuttermesser

2 Grundkörper

3 Klinge

3.1 erster Bereich der Klinge

3.2 zweiter Bereich der Klinge

4 Befestigungsausnehmung

5 Sicherungsausnehmung

6 Befestigungsmittel

7 Formschlussverbindung, Anlage

8 Anschlag

9 Auflage

10 Anschlussbereich, Anlagebereich

1 1 Messerfuß, Kuttermesserfuß

α Winkel zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich der Klinge

Claims

Patentansprüche

1 . Messer (1 ), insbesondere Kuttermesser (1 ), mit einem Grundkörper (2), an dem

mindestens eine auswechselbare Klinge (3) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Grundkörper (2) und an jeder Klinge jeweils eine korrespondierende Formschlussverbindung (7) vorgesehen ist, die die Klinge (3) mit dem Grundkörper

(2) verbindet.

2. Messer (1 ), nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zwei Klingen (3)

vorhanden sind und eine Klinge die andere sichert.

3. Messer (1 ), nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) einen Anschlag (8) und/oder eine Auflage (9) für die Klinge

(3) aufweist.

4. Messer (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) eine Befestigungsausnehmung aufweist, um das Messer (1 ) an einer Halterung zu befestigen.

5. Messer (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche oder nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge zwei Bereiche (3.1 , 3.2) aufweist, die in einem Winkel (a) zwischen 80 und 120°, vorzugsweise 90 - 1 10° vorgesehen sind.

6. Messer (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche oder nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge eine

Befestigungsausnehmung (4) aufweist, mit der die Klinge an der Halterung befestigt wird.

7. Messer (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge eine Krümmung aufweist und der Anschlussbereich (10) gerade oder einem Kreisbogen folgend vorgesehen ist.

8. Messer (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper aus Kunststoff oder einem nicht gehärteten Stahl vorgesehen ist. Messer (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge aus einem gehärteten Stahl oder Keramik vorgesehen ist.

Messer (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge mit einer verschleißbeständigen Beschichtung versehen ist.