Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung und Fahrzeug mit einer Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung sowie Verfahren zum Herstellen einer Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung, mit einem Gassack, der zwischen nebeneinander angeordneten Fahrzeugsitzen aufzublasen ist, um Kontakt zwischen den Insassen im Kopf-, Schulter- und Thoraxbereich und/oder ein Überpendeln zu verhindern. Außerdem betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer derartigen Fahrzeuginsassen- Rückhaltevorrichtung sowie ein Verfahren zum Herstellen einer Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung.
Derartige bislang angedachte Gassäcke sollen zu relativ dünnen, großflächigen Wänden zwischen den Insassen aufgeblasen werden, um ein sogenanntes Überpendeln der Insassen beim Unfall zu verhindern. Der Schutz soll dabei so weit gehen, dass ein solcher Gassack auch vor einer eindringenden Struktur oder Türverkleidung schützt, wenn die Beifahrerseite nicht besetzt ist. Weiterhin soll verhindert werden, dass der Insasse durch Überpendeln an benachbarte Fahrzeugstrukturen oder Sitzstrukturen des benachbarten Sitzes prallt. Darüber hinaus soll eine Interaktion zwischen den nebeneinandersitzenden Insassen verhindert werden.
Bislang ist angedacht, dass ein solcher Gassack mithilfe von zusätzlichen Bändern, die einerseits am Gassack und andererseits am Fahrersitz fixiert sind, stabilisiert wird, um eine Abspannung zu erzeugen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung zu schaffen, die insgesamt einfacher aufgebaut und einfacher zu montieren ist und den Fahrer bei einem fahrerabgewandten Seitenaufprall schützt sowie die Interaktion von Fahrer und Beifahrer verhindert.
Die Aufgabe wird durch eine Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung gelöst, mit einem Seitengassack, der zwischen nebeneinander angeordneten Fahrzeugsitzen aufzublasen ist, um Kontakt zwischen den Insassen im Kopf-, Schulter- und Thoraxbereich und/oder ein Überpendeln zu verhindern, wobei der Gassack bezogen auf den aufgeblasenen Zustand einen unteren Endbereich hat, mit Befestigungsstellen zur Befestigung am Fahrzeug, und vom unteren Endbereich frei nach oben ragt, wobei der Gassack in Fahrtrichtung gesehen eine in eine Seitenrichtung bogenförmige oder geknickte Gestalt hat, mit einem bogenförmigen oder geknickten Abschnitt entfernt vom oberen Ende.
Im Gegensatz zu den bislang angedachten Lösungen ragt der Gassack der erfindungsgemäßen Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung nicht senkrecht zwischen den Fahrzeugsitzen bzw. Insassen nach oben und wird abgespannt, sondern er hat eine bogenförmige oder geknickte Gestalt, die den aufgeblasenen Gassack in sich stabiler, insbesondere gegenüber seitlichem Knicken stabiler macht.
Der bogenförmige oder geknickte Abschnitt liegt vorzugsweise in der unteren vertikalen Hälfte des Gassacks, insbesondere im unteren vertikalen Drittel. Um die gebogene oder geknickte Struktur zu erhalten, sind neben einem entsprechenden Zuschnitt und einem entsprechenden Vernähen auch zusätzliche oder andere Optionen denkbar und möglich. Eine Option sieht dabei vor, dass der Gassack im bogenförmigen oder geknickten Abschnitt ein an der Außenwand des Gassacks (im Folgenden auch „Gassackwand" genannt) befestigtes Zugmittel aufweist, durch das die, bezogen auf den Bogen oder den Knick, innenseitige Außenwand eine reduzierte vertikale Erstreckung hat und der Bogen oder Knick erzeugt wird. Das Zugmittel spannt sozusagen den Gassack
vertikal vor, indem es kürzer ist als der entsprechende Abschnitt der Außenwand, den es überbrückt, womit der Bogen oder Knick im Gassack erzeugt wird.
Die innenseitige Gassackwand kann im Bereich des bogenförmigen oder geknickten Abschnitts dann Falten aufweisen. Alternativ hierzu kann diese Gassackwand im Bereich des Zugmittels aber auch verkürzt ausgeführt sein, durch einen entsprechenden Zuschnitt oder eine entsprechende Vernähung.
Eine Variante jedoch sieht vor, dass die innenseitige Gassackwand eine vom Zugmittel überbrückte Rafffaltung besitzt. Durch diese Rafffaltung werden der Zuschnitt und das Vernähen der Gewebelagen erleichtert, denn die innenseitige Gassackwand muss im Bereich des Fangbands nicht kürzer als der entsprechende Abschnitt der außenseitigen Gassackwand sein.
Das Zugmittel kann durch ein Fangband, genauer gesagt durch zumindest ein Fangband gebildet sein, welches an der Außenwand befestigt ist, vorzugsweise vernäht ist. Eine einfache Anbringung des Zugmittels erlaubt eine Ausführungsform, bei der das Zugmittel an einem vorderen oder hinteren Randabschnitts des Gassacks vorgesehen ist, wobei„vorne" und„hinten" auf den aufgeblasenen, eingebauten Zustand und auf die Fahrtrichtung bezogen ist. Dadurch ist es sogar möglich, das Zugmittel einfach an beiden gegenüberliegenden Gassackwänden anzunähen, d.h. durch beide Wände zu nähen, nachdem der Gassack ansonsten fertig hergestellt ist. Bei einer Positionierung des Zugmittels zwischen den Randabschnitten müsste das Vernähen in einem anfänglichen Herstellungsschritt erfolgen, wenn die beiden Gassackwände noch nicht aneinander befestigt sind.
Der Gassack hat insgesamt z. B. quer zur Fahrzeuglängsachse die Gestalt einer dünnen Wand. Die maximale Dicke dieser Wand beträgt im aufgeblasenen Zustand beispielsweise maximal 250 mm, insbesondere 200 mm.
Der Gassack kann sich dabei zum oberen Ende hin zum Fahrersitz und vom Beifahrersitz weg erstrecken, d. h. er erstreckt sich zum Fahrer hin, um diesen möglichst früh zurückzuhalten. Auch wenn die erfindungsgemäße Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung hauptsächlich mit Blick auf eine Anwendung für den Fahrersitz beschrieben ist,
versteht sich jedoch von selbst, dass jedes Merkmal genauso für eine Anwendung an einem anderen Fahrzeugsitz, insbesondere einem Beifahrersitz, umgesetzt werden kann.
Der Gassack kann ein Gassack sein, der durch Vernähen von Gewebelagen erzeugt wird, oder ein sogenannter One-Piece-Woven Gassack, bei dem die gegenüberliegenden Gassackwände in einem Stück gewoben werden. Hierbei kann es auch von Vorteil sein, wenn die beiden Gassackwände auch noch mehrfach miteinander gekoppelt sind, was beim Verweben sehr einfach ist. Ansonsten können auch Zwischenwände oder Bänder zwischen den Gassackwänden vorhanden sein, um die Gestalt des Gassacks im aufgeblasenen Zustand zu optimieren.
Die Lage des Gassacks im Fahrzeug ist z. B. derart ausgeführt, dass der untere Bereich des Gassacks zwischen Mittelkonsole und Fahrersitz positioniert und in diesem Bereich befestigt ist, beispielsweise an der Mittelkonsole oder am Fahrzeugsitz.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind keine zusätzlichen Fangbänder oder Stabilisationsbänder vorgesehen, mit denen der Gassack außerhalb seines unteren Bereichs fahrzeugseitig befestigt ist. Der Gassack ragt also von seinem unteren Bereich frei nach oben. Die Erfindung betrifft darüber hinaus auch ein Verfahren zum Herstellen einer Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung nach der Erfindung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Gassack eine zweidimensionale Gestalt hat und eine Z-Faltung zwischen oberem und unterem Ende erhält, wobei sich die Faltlinien über die gesamte vertikale Länge des Gassacks, bezogen auf die entfaltete Gestalt des Gassacks, erstrecken, und wobei zumindest ein Zugmittel an der Gassackwand befestigt wird, welches die Z-Faltung überbrückt. Zweidimensionale Gestalt bedeutet, dass der Gassack flach und faltenfrei ausgebreitet werden kann.
Das Zugmittel wird, z. B. wie zuvor erwähnt, durch beide aufeinanderliegende Gassackwände hindurch angenäht. Wenn der Gassack ein One-Piece-Woven Gassack ist, so kann der Bereich der Nähte des Zugmittels entweder ein
verwobener Bereich vorhanden sein oder aber auch durch beide Wände hindurchgenäht werden.
Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einer oben beschriebenen Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung, wobei das Fahrzeug eine Mittelkonsole aufweist und der Gassack vor dessen Entfaltung im Bereich der Mittelkonsole angeordnet ist.
Ein Gasgenerator der Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung kann dabei an oder in der Mittelkonsole, aber auch in einem bodennahen Bereich des Fahrzeugsitzes positioniert sein. Die Fahrzeuginsassen-Rückhaitevorrichtung ist vorteilhaft so ausgebildet, dass sich der Gassack im entfalteten und aufgeblasenen Zustand an der Mittelkonsole abstützt, um die Stabilität des Gassacks zu erhöhen.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung liegt der Gassack im aufgeblasenen Zustand an der Mittelkonsole des Fahrzeugs auf und stützt sich dabei an ihr ab. Der bogenförmige oder geknickte Abschnitt beginnt hierbei vorzugsweise unmittelbar oberhalb der Mittelkonsole.
Im bogenförmigen oder geknickten Abschnitt kann der Gassack eine V- förmige Gestalt haben, und zwar in Form eines liegenden „V". Die beiden Schenkel des V werden durch zwei Gassackabschnitte gebildet, die z.B. in etwa in einem Winkel von 60° - 110°, insbesondere 75° - 100°,zueinander verlaufen. Eine Ausführungsform sieht einen 90°-Winkel vor.
Der im eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Gassacks oben verlaufende Schenkel des V bildet insbesondere einen oberen Abschnitt des Gassacks, der vorzugsweise bis zu dessen freiem oberen Ende geradlinig verläuft.
Der im eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Gassacks untere Schenkel des V geht an seinem nicht mit dem oberen Schenkel verbundenen Ende z.B. mit einem Knick in den unteren Endbereich des Gassacks über.
Im durch den Insassen belasteten Zustand stützt sich der Gassack bevorzugt seitlich an der Mittelkonsole und/oder an einer Oberseite der Mittelkonsole ab, sodass die Mittelkonsole eine Gegenkraft zu der durch das Eintauchen des
Insassen in den Gassack ausgeübten Kraft aufbringt. Auf diese Weise dient die Mittelkonsole als Widerlager für den Gassack, wenn der Insasse zurückgehalten wird.
Dabei liegt der untere Schenkel des bogenförmigen oder geknickten Abschnitts vorteilhaft auf der Mittelkonsole auf.
Bevorzugt ist der obere Abschnitt des Gassacks im aufgeblasenen, aber noch nicht durch den Fahrzeuginsassen belasteten Zustand zum Insassen hin geneigt angeordnet. Beim Eintauchen des Fahrzeuginsassen, also im belasteten Zustand, verkippt der bogenförmige oder abgeknickte Bereich des Gassacks durch die Kraft des aufprallenden Insassen nach außen. Der Gassack ist in seitlicher Richtung in sich stabil. Der obere Abschnitt des Gassacks verläuft also im belasteten Zustand vertikaler als im unbelasteten Zustand. Optional kann der untere Schenkel des bogenförmigen oder abgeknickten Abschnitts im unbelasteten Zustand schräg zur Oberseite der Mittelkonsole verlaufen und zu dieser nur an wenigen Punkten oder im Wesentlichen gar keinen Kontakt haben. Belastet jedoch der Fahrzeuginsasse den Gassack, so wird der untere Schenkel gegen die Oberseite der Mittelkonsole gedrückt und kann sich flächig daran abstützen.
Wird der Gassack durch den Insassen belastet, so verringert sich der Winkel, den der oberen Gassackabschnitt gegenüber der Vertikalen einnimmt. Der Winkel, den die beiden Schenkel des bogenförmigen oder abgeknickten Abschnitts zueinander einnehmen, ändert sich jedoch vorzugsweise zwischen dem unbelasteten Zustand und dem belasteten Zustand des Gassacks nur unwesentlich, da das Zugmittel für eine gleichbleibende Relativposition dieser Gassackabschnitte sorgt.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 eine schematische Querschnittsansicht eines Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen, aktivierten Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung mit einem Gassack im unbelasteten Zustand,
Figuren 2a bis 2d aufeinanderfolgende Schritte, die das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren zeigen, sowie
Figur 3 eine Schnittansicht durch den hergestellten, ausgebreiteten Gassack gemäß Figur 2d; und - Figur 4 den Gassack aus Figur 1 im belasteten Zustand.
In Figur 1 ist ein Fahrzeug 10 dargestellt, in dem als Fahrzeuginsassen ein Fahrer 12 und ein Beifahrer 14 auf getrennten Fahrzeugsitzen 24 sitzen. Zwischen den Insassen ist eine Mittelkonsole 16 vorgesehen.
Eine Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung soll Fahrer 12 und Beifahrer 14 vor gegenseitigem Kontakt bei einem Unfall schützen sowie den Fahrer 12 in dem Fall, in dem der Beifahrersitz unbelegt ist und es zu einer Intrusion auf der Beifahrerseite kommt.
Die Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung umfasst einen als Seitengassack ausgebildeten Gassack18, der sich in Fahrzeuglängsrichtung vor der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes 24 beginnend bis zur Rückenlehne oder bis etwas hinter die Rückenlehne oder bis seitlich der Rückenlehne erstreckt, um sowohl die Köpfe der Insassen 12, 14 als auch deren Oberkörper vor einem sogenannten Überpendeln zu schützen.
Der Gassack 18 wird dabei durch einen Gasgenerator 20 entfaltet und gleichzeitig aufgeblasen, der im Bereich des unteren Endes des Gassacks 18 vorhanden ist, entweder im Gassack 18 oder außerhalb desselben, jedoch mit ihm in Strömungsverbindung stehend. Die Ausrichtung des Gasgenerators 20 kann dabei an die Einbauverhältnisse und die Strömungsverhältnisse im Gassack 18 angepasst werden, und insbesondere vertikal oder horizontal ausgerichtet sein. Abhängig von der Einbausituation im Fahrzeug und der Modulgestaltung ist es auch möglich, den Gasgenerator 20 in einem mittleren Bereich des Gassacks anzuordnen.
Der Gassack 18 hat neben einem unteren Endbereich 22, in dem er im aufgeblasenen Zustand zwischen dem Fahrzeugsitz 24 und der Mittelkonsole 16 liegt und sich vertikal nach oben erstreckt, einen in Figur 1 mit unterbrochener Linie umkreisten, mittleren Abschnitt, in dem der Gassack 18 in Fahrtrichtung
oder entgegen der Fahrtrichtung gesehen einen Knick oder eine gebogene Gestalt hat. Dieser Abschnitt wird auch als bogenförmiger oder geknickter Abschnitt 26 bezeichnet.
Vom bogenförmigen oder geknickten Abschnitt 26 aus erstreckt sich der Gassack 18 im unbelasteten Zustand vorzugsweise, dies ist nicht einschränkend zu verstehen, zu seinem oberen Ende hin weiter schräg aufwärts zum Kopf des Insassen. Dieser obere Abschnitt trägt das Bezugszeichen 28.
Im unteren Endbereich 22 ist der Gassack 18 an der Mittelkonsole 16 oder am Fahrzeugsitz 24 befestigt, indem er Befestigungsstellen 42 in Form von Öffnungen besitzt. Das den Gassack 18 aufnehmende Gassackmodul (nicht näher dargestellt) ist hier an der Seite der Mittelkonsole 16 im unteren Bereich der Mittelkonsole 16 angeordnet. Es könnte auch in einem unteren Bereich des Fahrzeugsitzes 24 unterhalb der Sitzlehne oder unter dessen Sitzfläche platziert sein. Wie Figur 1 zu entnehmen ist, ist der Gassack 18 oberhalb des unteren Endbereichs 22 nicht mehr fahrzeugseitig befestigt, sondern ragt frei nach oben.
Figur 1 zeigt das Fahrzeug mit dem aufgeblasenen Gassack 18 im unbelasteten Zustand, also ohne Kontakt mit einem der Insassen 12, 14. Der geknickte oder bogenförmige Abschnitt 26 beginnt direkt oberhalb der Mittelkonsole 16 und erstreckt sich V-förmig mit einem unteren Schenkel 29a zuerst vom Fahrer 12 weg, schräg nach oben über die Mittelkonsole 16, um dann in einem oberen Schenkel 29b im Bogen oder im Knick wieder zurück zum Fahrer 12 und zwar schräg aufwärts zu verlaufen. Der obere Schenkel 29b geht ohne erkennbaren Übergang in den oberen Abschnitt 28 über. Der Winkel a, in dem der Gassack 18 ab dem bogenförmigen oder geknickten Abschnitt 26 nach oben verläuft beträgt vorzugsweise, dies ist nicht einschränkend zu verstehen, zwischen 15° und 35° zur Vertikalen.
Die Gestalt des Gassacks 18 wird im vorliegenden Fall durch wenigstens ein Zugmittel 30 erreicht, welches für den bogenförmigen oder geknickten Abschnitt 26 verantwortlich ist.
Das Zugmittel 30 ist beispielsweise ein Fangband. Dieses Fangband hat zwei entgegengesetzte Enden, ein oberes Ende 32, welches an der Außenwand des Gassacks 18 ebenso angenäht oder befestigt ist wie das untere Ende 34 (siehe Figur 3). Die Länge des Fangbandes ist jedoch kürzer als der entsprechende Abstand zwischen den gassackseitigen Befestigungspunkten am oberen und am unteren Ende 32 bzw. 34 bezogen auf die ungefaltete Gassackwand. Dies führt dazu, dass das Zugmittel 30 für den Knick oder die Bogenform verantwortlich ist, wie in Figur 1 zu sehen. Es ergibt sich eine Art dreiecksförmige Gestalt im Bereich des bogenförmigen oder geknickten Abschnitts 26, bei dem das gespannte Zugmittel 30 einen Schenkel des Dreiecks definiert.
Im bogenförmigen oder geknickten Abschnitt 26 ergeben sich Falten 36, es entsteht eine Art Rafffaltung bezogen auf den aufgeblasenen Zustand.
Der Gassack 18 hat eine innenseitige Gassackwand 38 und eine außenseitige Gassacknwand 40, wobei innenseitig bezogen auf den Bogen oder den Knick gerichtet ist. Die Innenseite ist somit die Seite, die bei der gezeigten Ausführungsform dem Fahrer 12 zugewandt ist.
Damit ist die innenseitige Gassackwand 38 dem Fahrer 12 zugeordnet und die außenseitige Gassackwand 40 dem Beifahrer, nachdem der Gassack 18 zum Fahrer 12 hin abgeknickt ist.
Figur 4 zeigt die Situation, wenn der Gassack 18 durch den Fahrer 12 belastet wird, weil dieser vom Gassack 18 aufgefangen wird. Der Gassack 18 stützt sich in diesem Zustand an der Mittelkonsole 16 ab, was ihm zusätzliche Stabilität verleiht. Insbesondere liegt der untere Endbereich 22 seitlich an der Mittelkonsole 16 an. Im bogenförmigen oder abgeknickten Abschnitt 26 wird der untere Schenkel 29a mit einem Abschnitt 41 der Gassackwand 40, der im unbelasteten Zustand im Wesentlichen keinen Kontakt mit der Mittelkonsole hat, auf eine Oberseite 37 der Mittelkonsole 16 gedrückt. Zusammen mit dem Zugmittel 30 ist der Gassack 18 so ohne weitere Fixierung des oberen Abschnitts 28 in der Lage, den Fahrer 12 zurückzuhalten, bevor es zu einem Überpendeln in Richtung des Beifahrers 14 kommt. Der Winkel zwischen dem unteren und dem oberen Schenkel 29a, 29b, der vom Zugmittel 30 überbrückt wird, bleibt dabei im
Wesentlichen gleich gegenüber dem unbelasteten Zustand, z.B. bei etwa 90° oder allgemeiner, im Bereich von 60° - 110°, insbesondere 75° - 100°.
Der obere Abschnitt 28 des Gassacks 18 kippt bei der Belastung durch den Insassen 12 zusammen mit dem bogenförmigen oder abgeknickten Abschnitt 26 nach außen, wobei der Winkel α kleiner wird und sich soweit reduzieren kann, dass der obere Abschnitt 28 in etwa senkrecht steht.
Wie ferner Figur 1 zu entnehmen ist, beginnt das Zugmittel 30 knapp oberhalb der Mittelkonsole 16 und erstreckt sich bis etwa knapp unter den Schulterbereich des Insassen und damit unter den oberen Abschnitt der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes 24. Damit wird erreicht, dass der Gassack 18 zu seinem oberen Ende hin nahe am Kopf des Fahrers 12 positioniert ist.
Der Gassack 18 ist im Übrigen beschichtet, insbesondere folienbeschichtet, um ihm eine gewisse Gasundurchlässigkeit zu geben, sodass er eine relativ lange Standzeit im aufgeblasenen Zustand besitzt und nicht wieder schnell in sich zusammenfällt.
Der Gassack 18 selbst ist ein sogenannter zweidimensionaler Gassack, was bedeutet, er ist im nichtaufgeblasenen Zustand flach und faltenfrei ausbreitbar.
Diese Zweidimensionalität kann dadurch erzeugt werden, dass der Gassack 18 im Wesentlichen aus zwei Zuschnitten oder aufeinandergefalteten Zuschnittsabschnitten besteht, die im Wesentlichen deckungsgleich und an den Rändern miteinander vernäht sind. Die beiden Zuschnittsabschnitte bilden dann die beiden in Längsrichtung jeweils durchgehenden und einstückigen Gassackwände 38, 40.
Eine andere Variante besteht darin, dass der Gassack 18 ein One-Piece- Woven Gassack ist, bei dem die Gassackwände 38, 40 im selben Webvorgang erzeugt werden, sodass die Gassackwände 38, 40 ineinander übergehen.
Der zweidimensionale Gassack ist in Figur 2a in ausgebreitetem Zustand zu sehen, wobei die Befestigungsstellen 42 zur Befestigung des Gassacks 18 am Fahrzeug und zur Befestigung des Gasgenerators dienen. Der Gassack 18 hat hier insgesamt quer zur Fahrzeuglängsachse die Gestalt einer dünnen Wand. Die maximale Dicke dieser Wand beträgt im aufgeblasenen
Zustand beispielsweise maximal 250 mm, insbesondere 200 mm. Trotz der Krümmung im bogenförmigen oder abgeknickten Abschnitt 26 weist der Gassack 18 ein einziges, durchgehendes Innenvolumen auf, und die Dicke des Gassacks 18 ist im Wesentlichen über die gesamte Längserstreckung des Gassacks 18 von dessen unterem zu dessen oberen Ende gleich.
Um das Zugmittel 30 zu befestigen, wird der Gassack 18 einmal gefaltet, etwa auf halber vertikaler Höhe (siehe Figur 2b), sodass eine erste, bezogen auf den eingebauten Zustand horizontale Falte entsteht. Ein Teil der nach unten gefalteten obersten Hälfte 44 wird danach noch einmal nach oben gefaltet (siehe Figur 2c), sodass eine Z-Faltung mit zwei Faltlinien 48, 50 entsteht. Die beiden Faltlinien 48, 50 verlaufen im Wesentlichen horizontal. In diesem Zustand wird dann das Zugmittel 30 angenäht.
Die Position des Zugmittels 30 ist an einem der Randabschnitte des Gassacks 18, im vorliegenden Fall am vorderen Randabschnitt 52. Im gefalteten Zustand kann das Zugmittel 30 sehr einfach angenäht werden, und es ist auch völlig unkritisch, dass hier beide Gassackwände 38, 40 mit vernäht werden. Eventuell kann bei einem One-Piece-Woven Gassack sogar der verwobene Randabschnitt hergenommen werden, um an ihm das Zugmittel 30 anzunähen. Nach dem Schritt gemäß Figur 2d sind noch weitere Faltschritte vorgesehen, um den Gassack 18 zu einem (nicht dargestellten) Paket zusammenzulegen, die jedoch variabel sein können.
Zu betonen ist, dass natürlich auch mehr als ein Zugmittel 30 verwendet werden kann und/oder dass es nicht zwingend ein zweidimensionaler Gassack sein muss, der mit dem Zugmittel ausgestattet wird.