WO2009121327A1

WO2009121327A1 - Kraftfahrzeug-türschloss

Info

Publication number: WO2009121327A1
Application number: PCT/DE2009/000392
Authority: WO
Inventors: Michael Strathmann; Dirk Wilms
Original assignee: Kiekert Aktiengesellschaft
Priority date: 2008-03-29
Filing date: 2009-03-21
Publication date: 2009-10-08
Also published as: DE202008004332U1

Abstract

Kraftfahrzeug-Türschloss, mit einem Schlossgehäuse (1, 2) mit zumindest einer Dichtung (3), wobei die Dichtung (3) mittels wenigstens eines Kammer-Elementes (4) in einer zugehörigen Aufnahmekammer (7, 8, 9) im Schlossgehäuse (1, 2) fixiert ist, wobei die Dichtung (3) ergänzend zu dem Kammer-Element (4) wenigstens ein die Aufnahmekammer (7, 8, 9) über- und/oder untergreifendes Anlage-Element (5) aufweist.

Description

Kraftfahrzeug-Türschloss

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Türschloss, mit einem Schlossgehäuse mit zumindest einer Dichtung, wobei die Dichtung mittels wenigstens eines Kammer-Elementes in einer zugehörigen Aufnahmekammer im Schlossgehäuse fixiert ist.

Für die Abdichtung von Schlossgehäusen bei Kraftfahrzeug-Türschlössern sind eine Vielzahl verschiedener Vorgehensweisen bisher in der Praxis beschrieben worden. So beschäftigt sich die DE 199 19 949 B4 mit einem Schlossgehäuse aus Kunststoff, wobei in den Kunststoff Leiterbahnen eingebettet sind bzw. von diesem umschlossen werden.

Der gattungsbildende Stand der Technik entsprechend der DE 41 03 142 C2 befasst sich mit einem aus Kunststoff bestehenden Schlossgehäuse, welches mit einer Dichtung ausgerüstet ist. Die Dichtung verfügt über hiermit einstückig verbundene Halteelemente aus einem angespritzten elastomeren Werkstoff, die in offenen Gehäusekammern des Schlossgehäuses angeordnet sind. Dadurch soll der Einbau der Dichtung vereinfacht werden. Das hat sich grundsätzlich bewährt.

Allerdings ergeben sich in der Praxis zunehmend Anforderungen an die Dichtung, was deren Dichtigkeit gegenüber Umwelteinflüssen angeht und auch ihre Fähigkeit, im Kraftfahrzeug-Türschloss zwangsläufig entstehende Geräu- sehe möglichst zuverlässig abzuschirmen. Hier setzt die Erfindung ein.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Kraftfahrzeug-Türschloss der eingangs beschriebenen Ausgestaltung so weiter zu entwickeln, dass die Dichtungswirkung insgesamt verbessert ist. Zur Lösung dieser technischen Problemstellung schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschloss vor, dass die Dichtung ergänzend zu dem Kammer-Element wenigstens ein die Aufnahmekammer über- und/oder untergreifendes Anlage-Element aufweist.

Für die Verbindung der Dichtung mit dem Schlossgehäuse sorgt also erfindungsgemäß nicht nur das in die Aufnahmekammer im Schlossgehäuse eingreifende Kammer-Element. Sondern zu dem Kammer-Element tritt ergänzend das Anlage-Element hinzu, welches die Aufnahmekammer übergreift und/oder untergreift. Dabei verlaufen das Kammer-Element und das Anlage-Element im Wesentlichen gleichgerichtet zueinander und können zwischen sich einen Kammer-Schenkel der Aufnahmekammer einschließen.

Das Anlage-Element mag das Kammer-Element frontseitig überragen, was allerdings nicht zwingend der Fall sein muss. Im Übrigen hat es sich als günstig erwiesen, wenn das Anlage-Element und das Kammer-Element im Querschnitt parallel zueinander verlaufen.

Meistens sind das Anlage-Element und das Kammer-Element durch einen Verbindungssteg miteinander gekoppelt. In diesem Fall bilden das Anlage- Element, das Kammer-Element und der vorerwähnte Verbindungssteg vorteilhaft und im Querschnitt ein insgesamt U-förmiges Halteelement für die Dichtung.

Die Aufnahme-Kammer im oder am Schlossgehäuse ist regelmäßig mit zwei an eine Basis angeschlossenen Kammer-Schenkeln ausgerüstet. Die Kammer- Schenkel werden im Allgemeinen durch die gemeinsame Basis miteinander verbunden. Dabei hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Kammer-Schenkel zusammen mit der Basis eine im Querschnitt U-förmige Aufnahmekammer formen.

Das U-förmige Halteelement an der Dichtung und die U-förmige Aufnahme- kammer mögen nun bei der Festlegung der Dichtung an das Schlossgehäuse wechselweise ineinander greifen, und zwar unter Bildung einer labyrinthartigen Dichtung. Denn das Kammer-Element des U-förmigen Halteelementes an der Dichtung wird von den beiden Kammer-Schenkeln der U-förmigen Aufnahmekammer zwischen sich eingeschlossen. In gleicher Weise schließen das Kammer-Element und das Anlage-Element des U-förmigen Halteelementes der Dichtung zwischen sich den unteren Kammer-Schenkel der im Querschnitt U- förmigen Aufnahmekammer ein. Auf diese Weise greifen die U-förmige Aufnahmekammer und das U-förmige Haltelement der Dichtung wechselweise und sich gegenüberliegend ineinander. Dadurch kann etwaige Flüssigkeit oder auch Schall nur dann über die Dichtung ins Innere des Schlossgehäuses gelangen, wenn das Wasser bzw. der Schall dem gleichermaßen mäanderförmigen Ver- lauf des U-förmigen Halteelementes folgt. Hierdurch erklärt sich der labyrinth- artige Charakter der Dichtung.

Dabei ist die Auslegung insgesamt so gewählt, dass das U-förmige Halteelement und die U-förmige Aufnahmekammer oder allgemein das Halteelement und die Aufnahmekammer jeweils umlaufend ausgebildet sind, und zwar im Bereich einer von der Dichtung verschlossenen Öffnung. Um das Ineinandergreifen des Halteelementes und der Aufnahmekammer noch zu erleichtern und die Dichtungswirkung an dieser Stelle zu erhöhen, hat sich schlussendlich als günstig erwiesen, wenn das Schlossgehäuse bzw. die Aufnahmekammer und das Halteelement respektive die Dichtung aus unterschiedlich harten Kunststoffen gefertigt sind.

So mag das Schlossgehäuse über eine Shore-A-Härte von mehr als 90 verfügen, wohingegen die Shore-A-Härte der Dichtung im Allgemeinen unterhalb von 90 angesiedelt ist. Dadurch ist das Schlossgehäuse und mit ihm die Aufnahmekammer formstabil ausgestaltet und kann sich die demgegenüber weichere Dichtung problemlos in die Aufnahmekammer einschmiegen bzw. mit dem Anlage-Element an diese anschmiegen.

Immer wird ein besonders gestaltetes Dichtungsprofil inklusive zugehöriger Aufnahmekammer beim Schlossgehäuse zur Verfügung gestellt, welches bisherigen Ausgestaltungen im Hinblick auf die Abdichtung gegenüber äußeren Umwelteinflüssen und im Hinblick auf die Schalldämmung deutlich überlegen ist. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1 das erfindungsgemäße Schlossgehäuse eines Kraftfahrzeug-Tür- Schlosses in einer Übersicht und

Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch das Schlossgehäuse nach Fig. 1 im Bereich einer Dichtung.

In der Fig. 1 ist ein Kraftfahrzeug-Türschloss dargestellt, welches mit einem Schlossgehäuse 1 , 2 ausgerüstet ist. Das Schlossgehäuse 1 , 2 ist vorliegend und nicht einschränkend zweiteilig ausgebildet, setzt sich nämlich aus einer Abdeckung 1 und einem Schlossdeckel 2 zusammen. Die Abdeckung 1 weist zugleich eine Dichtung 3 auf, mit deren Hilfe der Schlossdeckel 2 bzw. das Schlossgehäuse 1, 2 insgesamt abgedichtet ist, und zwar im Hinblick auf äußere Umwelteinflüsse und/oder zur Schalldämmung.

Anhand der Detaildarstellung gemäß Fig. 2 erkennt man, dass die Dichtung 3 insgesamt mit einem Halteelement 4, 5, 6 ausgerüstet ist, deren Einzelbe- standteile nachfolgend noch näher erläutert werden. Das Halteelement 4, 5, 6 ist entsprechend der Darstellung im Ausführungsbeispiel im Querschnitt insgesamt U-förmig gestaltet. Das ist allerdings nicht zwingend.

Tatsächlich setzt sich das Halteelement 4, 5, 6 aus einem Kammer-Element 4, einem Anlage-Element 5 und einem Verbindungssteg 6 zusammen, welcher das Kammer-Element 4 und das Anlage-Element 5 miteinander verbindet. Man erkennt, dass das Halteelement 4, 5, 6 einstückig an die Abdeckung 1 angeformt ist bzw. mit dieser ausgestaltet ist. Das ist jedoch nicht zwingend. Das heißt, das Halteelement 4, 5, 6 könnte materialtechnisch auch aus einem anderen Werkstoff als die Abdeckung 1 hergestellt werden.

Im Ausführungsbeispiel wird die Abdeckung 1 inklusive des Halteelementes 4, 5, 6 insgesamt aus einem elastomeren Kunststoff hergestellt, dessen Shore-A- Härte im Allgemeinen weniger als 90 beträgt, also weichelastisch ausgebildet ist.

Das Kammer-Element 4 und das Anlage-Element 5 sind parallel zueinander angeordnet. Außerdem überragt das Anlage-Element 5 das Kammer-Element 4 frontseitig geringfügig.

Man erkennt, dass das Kammer-Element 4 in einer zugehörigen Aufnahmekammer 7, 8, 9 randseitig des Schlossdeckels aufgenommen wird. Tatsächlich setzt sich die Aufnahmekammer 7, 8, 9 aus zwei Kammer-Schenkeln 7, 9 zusammen, die über eine gemeinsame Basis 8 miteinander verbunden sind. Wie das Halteelement 4, 5, 6, so ist auch die Aufnahmekammer 7, 8, 9 im Querschnitt U-förmig gestaltet.

Dabei ist der Abstand A der beiden Kammer-Schenkel 7, 9 an die Stärke S des in die Aufnahmekammer 7, 8, 9 eingreifenden Kammer-Elementes 4 im Sinne von S « A angepasst. Außerdem ist die Auslegung so getroffen, dass das Kammer-Element 4 und das Anlage-Element 5 von ihrem Abstand B her an die Stärke T des von den beiden Elementen 4, 5 eingeschlossenen unteren Kammer-Schenkels 9 angepasst sind (T « B).

Im Allgemeinen wird man die Auslegung so treffen, dass die U-förmige Aufnahmekammer 7, 8, 9 und das U-förmige Halteelement 4, 5, 6 ineinander greifen und sich die jeweiligen Abstände A und B sowie die zugehörigen Stärken S und T von einerseits dem Kammer-Element 4 und andererseits dem Kammer-Schenkel 9 entsprechen. Es gilt also A « B « S « T. Auf diese Weise formen die U-förmige Haltekammer 4, 5, 6 und die U-förmige Aufnahmekammer 7, 8, 9 eine labyrinthartige Dichtung.

Sowohl das Halteelement 4, 5, 6 als auch die Aufnahmekammer 7, 8, 9 sind jeweils umlaufend im Bereich einer von der Dichtung 3 verschlossenen Öffnung in dem Schlossgehäuse 1 , 2 ausgebildet. Im Übrigen sind das Schlossgehäuse 1 , 2 und die Dichtung 3 im Allgemeinen aus unterschiedlichen Werkstoffen, beispielsweise einem harten Kunststoff für den Schlossdeckel 2 und einem weichen Kunststoff für die Dichtung 3 und folglich die damit einstückige Abdeckung 1 gefertigt.

Claims

Patentansprüche:

1. Kraftfahrzeug-Türschloss, mit einem Schlossgehäuse (1 , 2) mit zumindest einer Dichtung (3), wobei die Dichtung (3) mittels wenigstens eines Kammer- Elementes (4) in einer zugehörigen Aufnahmekammer (7, 8, 9) im Schlossgehäuse (1 , 2) fixiert ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Dichtung (3) ergänzend zu dem Kammer-Element (4) wenigstens ein die Aufnahmekammer (7, 8, 9) über- und/oder untergreifendes Anlage-Element (5) aufweist.

2. Kraftfahrzeug-Türschloss nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Kammer-Element (4) und das Anlage-Element (5) im Wesentlichen gleichgerichtet zueinander verlaufen und zwischen sich einen Kammer-Schenkel (9) der Aufnahmekammer (7, 8, 9) einschließen.

3. Kraftfahrzeug-Türschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlage-Element (5) das Kammer-Element (4) frontseitig überragt.

4. Kraftfahrzeug-Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlage-Element (5) und das Kammer-Element (4) im Querschnitt parallel zueinander angeordnet sind.

5. Kraftfahrzeug-Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlage-Element (5) und das Kammer-Element (4) durch einen Verbindungssteg (6) miteinander gekoppelt sind.

6. Kraftfahrzeug-Türschloss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlage-Element (5), das Kammer-Element (4) und der Verbindungssteg (6) ein im Querschnitt U-förmiges Halteelement (4, 5, 6) für die Dichtung (3) bilden.

7. Kraftfahrzeug-Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmekammer (7, 8, 9) mit zwei an eine Basis (8) angeschlossenen Kammer-Schenkeln (7, 9) ausgerüstet ist.

8. Kraftfahrzeug-Türschloss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer-Schenkel (7, 9) zusammen mit der Basis (8) eine im Querschnitt U- förmige Aufnahmekammer (7, 8, 9) formen.

9. Kraftfahrzeug-Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die U-förmige Aufnahmekammer (7, 8, 9) und das U- förmige Halteelement (4, 5, 6) unter Bildung einer labyrinthartigen Dichtung wechselweise ineinander greifen.

10. Kraftfahrzeug-Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (4, 5, 6) und die Aufnahmekammer (7,

8, 9) jeweils umlaufend im Bereich einer von der Dichtung (3) verschlossenen Öffnung ausgebildet sind.

11. Kraftfahrzeug-Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das die Dichtung (3) Teil des Schlossgehäuses (1, 2) ist.

12. Kraftfahrzeug-Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das Schlossgehäuse (1 , 2) und die Dichtung (3) aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt sind.