Pulsationsdämpfungskapsel
Die Erfindung betrifft eine Pulsationsdämpfungskapsel, insbesondere zur Pulsationsdämpfung bei elektronisch geregelten Fahrzeugbremsanlagen oder andersartigen Pulsationsdämpfungsapplikationen .
Insbesondere elektronisch geregelte Fahrzeugbremsanlagen verfügen über ein Hydraulikaggregat umfassend einen Aufnahmekörper mit elektrohydraulischen Ventilen, mit wenigstens einer hydraulischen Pumpe, und mit Kanälen zur Verbindung der Pumpe mit wenigstens einem hydraulischen Verbraucher, wobei zwischen einem Druckmittelvolumen (THZ/Behälter, Niederdruckspeicher) und einer Saugseite der Pumpe oder zwischen einer Druckseite der Pumpe und dem hydraulischen Verbraucher eine Pulsationsdämpfungseinheit vorgesehen ist. Meist finden exzentergetriebene Radialkolbenpumpen Verwendung. Die genannten Hydraulikaggregate sind millionenfach im Einsatz.
Jede Kolbenverschiebung während einer Exzenterumdrehung kann stark vereinfacht in einen Saughub (0-π) und in einen
Druckhub (π - 2π) eingeteilt werden. Weil jeweils Flüssigkeitssäulen beschleunigt aber auch verzögert werden, führt dies auf der Saugseite, wie auch auf der Druckseite zu
weitgehend sinusartigen Momentandruckverläufen, die in Abhängigkeit von der konkreten Ausführung in Details abgeändert oder auch überlagert sein können. Um unerwünschte Wirkungen der prinzipbedingt schwankenden Momentandruckverläufe zu kompensieren, wird eine Pulsationsdämpfungseinheit vorgesehen .
Beispielsweise ist es aus der DE 34 14 558 bekannt, einen Membrandämpfer mit einer Metallmembran zur Pulsationsdämpfung heranzuziehen. Herkömmliche Membrandämpfer mit einer eingespannten Elastomermembran können unter dem Nachteil leiden, dass diese verschleißbehaftet sind, so dass deren Wirkung mit steigender Lebensdauer abnimmt. Die Federeigenschaften sind davon abhängig, wie schnell die Beanspruchung erfolgt (dynamische Verhärtung) . Folglich leiden diese an einem nichtlinearen Verhalten.
Aus der DE 10 2005 028 562 Al ist ein Brems- Hydraulikaggregat umfassend einen hermetisch geschlossenen Metallhohlkörper zu Dämpfungszwecken bekannt geworden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine sowohl beanspruchungsgerecht dimensionierte, als auch einfach herstellbare, hochdruckfeste
Pulsationsdämpfungsvorrichtung bereit zu stellen, deren Pulsationsdämpfungswirkung besonders einfach an die herrschenden Randbedingungen angepasst werden kann.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen vom Anspruch 1 im Prinzip dadurch gelöst, dass einem pulsationsbehafteten Hydraulikzweig eine definierte Elastizität zugeordnet wird,
die Druckmittelspeicherung ermöglicht. Gemäß einer nebengeordneten Lösung des Problems wird ein vormontiertes Pulsationsdämpfungsmodul enthaltend ein Bündel mit mehreren identischen Pulsationsdämpfungskapseln vorgeschlagen. Die erfindungsgemäße Pulsationsdämpfungskapsel verfügt vorteilhafterweise innerhalb eines vorgegebenen Funktionsdruckbereiches, der beispielsweise bis etwa 60 bar reichen kann, über ein quasilineares, elastisches Verhalten. Oberhalb dieses vorgegebenen Funktionsbereiches verhält sich die Pulsationsdämpfungskapsel gewissermaßen neutral, indem ein quasikonstantes Verhalten vorliegt. Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus Unteransprüchen zusammen mit der Beschreibung anhand der Zeichnung hervor. In der Zeichnung zeigt :
Fig. 1 schematisch sowie teilweise eine elektrohydraulische Fahrzeugbremsanläge,
Fig. 2 eine Pulsationsdämpfungskapsel im Schnitt im unbelasteten Zustand sowie vergrößert,
Fig. 3 eine Pulsationsdämpfungskapsel wie in Fig. 1 jedoch belastet,
Fig. 4 eine andere Ausführungsform der Pulsationsdämpfungskapsel im Schnitt,
Fig. 5 eine andere Ausführungsform der
Pulsationsdämpfungskapsel mit Strukturierung, vergrößert sowie im Schnitt,
- A -
Fig. 6 eine verkleinerte, perspektivische Ansicht der Pulsationsdämpfungskapsel nach Fig. 5,
Fig. 7 teilweise eine Pulsationsdämpfungskapsel wie in Fig. 5 unter Verdeutlichung mechanischer Spannungen,
Fig. 8 teilweiser Schnitt durch einen hydraulischen Aufnahmekörper mit Pulsationsdämpfungskammer und mehreren eingefügten Pulsationsdämpfungskapseln,
Fig. 9 Schaubild zur Bildung von einem Montageverbund (Stack) mehrerer Pulsationsdämpfungskapseln unter Nutzung von Haltemitteln,
Fig. 10 perspektivische Ansicht von einem Verbund mehrerer Pulsationsdämpfungskapseln,
Fig. 11 perspektivische Ansicht von einem Verbund mehrerer Pulsationsdämpfungskapseln mit abgewandelten Haltemitteln,
Fig. 12 perspektivische Ansicht von einem Verbund mehrerer Pulsationsdämpfungskapseln mit abgewandelten Haltemitteln,
Fig. 13 perspektivische Ansicht von einem Verbund mehrerer Pulsationsdämpfungskapseln mit abgewandelten Haltemitteln, und
Fig. 14 , 15 jeweils schematisch und nicht maßstäblich weitere Ausführungsformen einer Pulsationsdämpfungskapsel im Schnitt, und
Fig. 16 eine teilweise schematische Gegenüberstellung der Anforderungen und des tatsächlichen Druck-Volumenverhaltens von unterschiedlich ausgeführten Pulsationsdämpfungskapseln .
Fig. 1 verdeutlicht sehr schematisch vereinfacht sowie unter Weglassung von Details und elektrohydraulischer Ventile eine elektronisch geregelte Fahrzeugbremsanlage 1. mit einem Motor-Pumpen-Aggregat 2 mit einer Pumpe P, umfassend einen Druckmitteleingang E und einen Druckmittelausgang A, wobei im Anschluss an den Druckmittelausgang A eine Dämpfungsvorrichtung 3 enthaltend mehrere, in Kaskade geschaltete, Dämpfungsmittel 4,5,6,7,8 unter Beteiligung von wenigstens einer Dämpfungskammer vorgesehen ist. Der Druckmittelausgang A ist, wie schematisch verdeutlicht, je nach erforderlicher Funktion mit einem Hauptzylinder 9 (THZ) oder mit einer Radbremse 10 verbindbar. Die Dämpfungsmittel 4-8 sind prinzipiell zusammen mit der Pumpe P in einem gemeinsamen Aufnahmekörper 35 angeordnet. Die sinnbildlich durch Piktogramme dargestellten verschiedenen Dämpfungsmittel 4,5,6,7,8 umfassen beispielhaft eine oder mehrere Dämpfungskammern, Blenden sowie eine sinnbildlich veranschaulichte Elastizität 4,5 enthaltend eine oder mehrere Pulsationsdämpfungskapseln 11, 11", 11 s s oder -zellen, die eine derartige Kompressiblität aufweisen, dass ein bestimmtes Hydraulikvolumen innerhalb einer Dämpferkammer aufgenommen werden kann.
Die Fig. 2 verdeutlicht im Einzelnen eine
Pulsationsdämpfungskapsel 11 zum Einsatz innerhalb einer hydraulisch beaufschlagten Pulsationsdämpfungskammer 12. Die Pulsationsdämpfungskapsel 11 umfasst ein, aus zwei, bevorzugt konkaven, Halbschalen 13,14 hermetisch dicht
gefügtes, Metallmembrangehäuse 15. Obwohl die Halbschalen spanlos umgeformt werden, kommt mit Vorteil ein aushärtbarer, rostfreier Metallwerkstoff, wie insbesondere Federstahl vom Typ 1.4568 mit einer Wandstärke von nur etwa wenigen Zehntelmillimetern (beispielhaft etwa 0,1 mm Wandstärke) zum Einsatz. Durch die gebildete dünne Membran wird ein dauerfester, hermetisch abgedichteter Innenraum 16 geschaffen, welcher vom umgebenden, meist niederfrequent pulsierenden Druckmittel (Anregungsfrequenz etwa kleiner 33 Hz) der Pulsationsdämpfungskammer 12 abgetrennt ist.
Die Halbschalen 13,14 sind entlang einer Umfangsnaht 17 stoffschlüssig derart miteinander verbunden, dass eine pulsierende Druckmittelwirkung eine elastische Kompression oder Expansion der Pulsationsdämpfungskapsel 11 bewirkt, unter deren Wirkung der Innenraum 16 verkleinert oder vergrößert wird. Folglich dient die mit wenigstens einer Pulsationsdämpfungskapsel gefüllte Pulsationsdämpfungskammer 12 dazu, innerhalb eines vorgegebenen Druck-Arbeitsbereiches gemäß Fig. 16 - mit steigendem Druckmitteldruck pa eine weitgehend linear wachsende Druckmittelvolumenaufnahme V bis etwa maximal 400 mm3 zu erzielen. Dazu ist der Fig. 16 eine Übersicht über die unterschiedlichen Zielvorgaben (Target) und die unterschiedlichen, konkreten Messergebnisse (Actual) mit 4-fach, 6-fach oder 8-fach-Anordnungen (Stacks) der Pulsationsdämpfungskapseln zu entnehmen. Der vorgegebene Druck-Arbeitsbereich mit anderen Worten der Betriebsdämpfungsbereich verläuft stets bis etwa 60 bar Druckmitteldruck pa. Weil der erzeugte Druckmitteldruck pa innerhalb von Fahrzeugbremsanlagen jedoch bis auf über etwa 200 bar wachsen kann, wird über der definierten, oberen Grenze des vorgesehenen Druck-Arbeitsbereiches eine
konstante Volumenaufnahme gefordert, ohne dass Überschreitungen irreversible Schäden hervorrufen können. Dies wird im Wesentlichen dadurch erreicht, dass eine weitere Volumenaufnahme durch eine integrierte Anschlagfunktion definiert beendet ist.
Jede Halbschale 13,14 ist bevorzugt napfförmig mit einem membranartigen Boden 18,19 sowie mit einer etwa rechtwinklig vom Boden 18,19 abgewinkelten Wandung 20,21 ausgebildet. Jeweils zwei identisch geformte Halbschalen 13,14 sind unmittelbar direkt, sowie spiegelbildlich Stoß-auf-Stoß, mit ihrer Wandung 20,21 aufeinander gelegt. Zur hermetisch- stoffschlüssigen Verbindung der Halbschalen 13,14 ist gemäß Fig. 2 die den Außenumfang bildende, Umfangsnaht 17 vorgesehen. Wie zu ersehen ist, geht die Umfangsnaht 17 im wesentlichen nicht in Radialrichtung über die Wandung 20,21 hinaus, sondern ist im Wesentlichen vollständig glatt in den Verlauf der Wandung 20,21 eingefügt.
Die Ausgestaltung nach Fig. 4 differiert von dem vorstehenden Vorschlag, indem jede Halbschale 22,23 einen einstückig angeformten Flanschabschnitt 24,25 aufweist, welcher im Wesentlichen rechtwinklig zur Wandung 20,21 sowie nach radial außen weisend abgewinkelt ist. Die Umfangsnaht 17 ist von radial außen zwischen den zwei gesonderten Flanschabschnitten 24,25 platziert. Durch diese Maßnahme ist die Schweißnaht in Hinblick auf Wechselbeanspruchung und insbesondere vor schädlichen Zugbeanspruchungen besonders geschützt platziert. Weiterhin ist aus Fig. 4 wie auch aus den weiteren Figuren 5 - 13 ersichtlich, dass die Halbschalen 22,23 besonders im Bereich von dem Boden 18,19 mit einer Profilierung, insbesondere mit einer
rotationssymmetrischen, wellenförmigen Profilierung versehen sind. Im Unterschied zu den Ausführungsformen nach Fig. 4 bis 8 kann die Wellenform der Profilierung gemäß einer abgewandelten Ausführungsform nach Fig. 14 so ausgebildet sein, dass sich diese - zur weitgehend vollständigen Kompression einer Pulsationsdämpfungskapsel 11 - weitestgehend ineinander schmiegen (Fig. 14) . Dazu ist jeweils einem Wellenberg Wb einer oberen Halbschale 13 ein Wellenberg wb einer unteren Halbschale 14 zugeordnet, und umgekehrt (Wellentäler WT/wt) . Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass die Halbschalen 13,14;22,23 unterschiedliche Durchmesser aufweisen können, so dass jeweils eine der Halbschalen 13,14;22,23 gewissermaßen in eine durchmessergrößere Halbschale eingelegt und dadurch für einen Fertigungsprozess - ohne gesonderte Haltevorrichtung - gewissermaßen vorläufig positioniert ist. Vergleichbar der Ausführungsform nach Fig. 4 ergibt sich dadurch eine besonders beanspruchungsgerechte Platzierung der Umfangsnaht 17. Die Wandung 20,21 ist einheitlich orientiert sowie rechtwinklig zum Boden 18,19 abgekröpft, und mit einer axial gerichteten Umfangsnaht 17 versehen. Diese Gestaltung verfügt über den Vorteil, dass es die einheitlich abgewinkelte Wandung 20,21 ermöglicht, eine
Pulsationsdämpfungskapsel mittels federnder Klemmwirkung in eine entsprechend dimensionierte Bohrung 36 fest einzufügen, wobei die Umfangsnaht vor Beschädigung durch einen Einpressvorgang geschützt ist. Eine radiale Druckmittelumspülung wird ermöglicht, indem gesonderte Kanäle in der Bohrung 36 vom Aufnahmekörper 35 vorgesehen sein können.
Wie kurz erläutert wurde, erfordert eine Applikation in einem elektronisch geregelten Fahrzeugbremssystem grundsätzlich ein besonders abgestimmtes Druck- /Volumenaufnahmeverhalten der Dämpfungsvorrichtung 3. In diesem Zusammenhang kann es erforderlich sein, dass eine Volumenaufnahme in Relation zum herrschenden Druck anfänglich linear mit zunehmendem Druck anwächst, und dass diese Volumenaufnahme ab einer vorgegebenen Volumenaufnahme konstant bleibt. Zu diesem Zweck weist jede Pulsationsdämpfungskapsel 11 wenigstens ein integriertes Mittel auf, das geeignet ist, das Ausmaß einer elastischen Kompression zu begrenzen. Mit anderen Worten wird durch das integrierte Mittel, das durch die Formgebung der Schalen selbst, also ohne gesonderte Bauteile, definiert sein kann, sicher gestellt, dass keine weitere Kompression der Pulsationsdämpfungskapsel/Zelle eintritt, so dass Deformation und Volumenaufnahme oberhalb bestimmter Drücke mechanisch limitiert (konstant gehalten) sind.
Gemäß einer bevorzugten Variante ist das integrierte Mittel als integriertes Anschlagmittel ausgebildet, wobei jeder innenraumseitige Boden 18,19 zur Ausbildung von dem integrierten Anschlagmittel im Sinne einer Anschlagfläche 26,27 ausgebildet ist. Indem der Boden 18,19 gewissermaßen eine Doppelfunktion erfüllt, die darin besteht, dass nicht nur eine hermetische Innenraumbegrenzung, sondern auch durch unmittelbar direkten, metallischen Anschlag der benachbarten Böden 18,19 eine Limitierung der Volumenaufnahme geleistet wird, ist der apparative und herstellungstechnische Aufwand minimiert .
In Abwandlung einer unmittelbar direkten Anschlagfunktion von zwei unmittelbar direkt benachbarten Böden 18,19 kann gemäß einer anderen bevorzugten Lösung vorgesehen sein, dass als integriertes Mittel ein inkompressibles Medium und additiv dazu ein kompressibler Füllkörper 28, beispielsweise aus Elastomerwerkstoff im Innenraum 16 von der Dämpfungskapsel 11 vorgesehen ist, welcher deckungsgleich zu einem benachbarten, strukturierten, insbesondere wellenförmig strukturierten Boden ebenfalls eine Strukturierung, bevorzugt Wellenberge und Wellentäler aufweisen kann. Wenn ein vollständig inkompressibler Füllkörper 28 oder ein vollständig inkompressibles Medium vorgesehen ist, soll der Innenraum 16 lediglich teilweise damit ausgefüllt sein, damit auf anderem Wege Kompressiblität zur Volumenspeicherung vorliegt. Wenn dagegen eine kompressible Füllung von definiert voreingestellter Elastizität vorliegt, kann der Innenraum 16 durchaus vollständig ausgefüllt sein.
Zur Einstellung des vorbestimmten Druck/Volumenverhaltens, wie auch um eine unzulässige Deformation oder Beanspruchung der Halbschalen 13,14;22,23 zu vermeiden, kann ein unstrukturierter Füllkörper 28 zur Unterstützung von der Wandung 20,21 in diesem Bereich im Wesentlichen vollständig an den Halbschalen 13,14; 22,23 anliegen. Weitere Flächen vom Füllkörper 28 sind mit Abstand zum Boden 19,20 vorgesehen, so dass der Boden 19,20 gewissermaßen elastisch einfedern kann. Zur Begrenzung dieser elastischen Verformung dienen die, den Anschlagflächen 26,27 zugeordneten Anschlagflächen 29,30 am Füllkörper 28.
Prinzipiell kann der Füllkörper 28 eine oder mehrere Ausnehmungen 31 aufweisen, die prinzipiell als Durchgangsbohrung parallel zur Längsachse ausgebildet sind, und eine Mediumaufnahme oder eine Deformation vom Füllkörper 28 selbst unterstützen zu können. Mit Vorteil ist der Füllkörper 28 metallisch, aus Gummi oder Kunststoff ausgebildet, sowie als Einlegeteil zwischen den Halbschalen 13,14;22,23 vormontiert. Dies kann dadurch geschehen, dass der Füllkörper 28 derart fest an einer Halbschale 13,14;22,23 angeheftet oder befestigt ist, dass Klappergeräusche vermieden werden. Gleiches gilt übrigens auch für zueinander benachbarte Pulsationsdämpfungskapseln 11, beziehungsweise für das Verhältnis zwischen Pulsationsdämpfungskapseln 11 und Aufnahmekörper 35.
Aus der gegebenen Kapselkonstruktion ergibt sich tendenziell, dass der Randbereich vergleichsweise wenig Volumenaufnahme ermöglicht, während maximale elastische Deformation vorwiegend im Zentrum vom Boden der Halbschalen auftritt. Die nachstehenden Maßnahmen dienen zur Verbesserung der gesamten Volumenaufnahme durch Verbesserung der randseitigen Elastizität. Dazu ist bei einer Ausführungsform einer Pulsationsdämpfungskapsel 11 mit wellenförmig strukturiertem Füllkörper 28" gemäß Fig. 15, dieser derart segmentiert in zumindest zwei zueinander parallel verschiebbaren Teilen 28a, 28b ausgebildet, so dass Toleranzen von benachbarten Bauteilen, insbesondere Toleranzen in der Wellenstruktur benachbarter Bauteile und/oder beim elastischen Einfedervorgang der Böden 18,19 ausgeglichen werden können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die randseitige Entkopplung (Entfall der randseitig festen Einspannung des Füllkörpers 28") eine
maßgeblich erhöhte Volumenaufnahme bewirkt. Die konkrete Abbildung unterscheidet sich auch dadurch von den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen, dass die wellenförmig strukturierten Böden 18,19 unter Verwendung von einem zwischengelegten Abstandskörper, nämlich einem zylindrischen Ring 36 - der prinzipiell entweder aus Metallwerkstoff oder im Sinne eines weiteren Federelementes aus Elastomerwerkstoff ausgebildet sein kann, was die Volumenaufnahme der Pulsationsdämpfungskapsel 11 weiter erhöht. Das Ganze kann durch zwei Umfangsschweißnähte zusammen gefügt sein. In Radialrichtung ist zwischen Außenumfang vom Füllkörper 28" - respektive dessen Teilen 28a, 28b - und dem Ring 36 Spiel vorgesehen, so dass sich der Füllkörper 28" zur optimalen Abstützung an die Böden 18,19 anpassen kann.
In weiterer Abwandlung einer Pulsationsdämpfungskapsel 11 kann es vorgesehen sein, dass der Innenraum 16 zwecks Gestaltung des vorgegebenen Druck/Volumenverhaltens mit einem Vakuum, mit einer Luft- oder Gasfüllung, oder mit einer Flüssigkeit versehen ist.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung bestehen darin, dass mehrere identisch ausgebildete Pulsationsdämpfungskapseln 11, 11", 11 s s gemeinsam innerhalb einer
Pulsationsdämpfungskammer 12 angeordnet sind. Dabei ist es als Alternative zu einer losen Platzierung der einzelnen Pulsationsdämpfungskapseln 11, 11", 11 s s innerhalb der Pulsationsdämpfungskammer 12 besonders vorteilhaft, wenn eine Gruppierung oder Bündelung mehrerer identischer Pulsationsdämpfungskapseln 11, 11", 11 s s vorgesehen ist, so dass gewissermaßen lediglich ein vormontiertes Modul in die
Pulsationsdämpfungskammer 12 einzulegen ist, und dass jedes Bündel wenigstens ein Haltemittel 32 aufweist, das zur gerichteten Halterung und Platzierung der Pulsationsdämpfungskapseln 11, 11", 11 s s vorgesehen ist. Grundgedanke einer derartig geplanten Anordnung ist es, einen definierten Abstand zwischen den
Pulsationsdämpfungskapseln 11, 11", 11 s s vorzusehen, der eine Entlüftung des Bremssystems verbessert. Die Einheit kann unter Hinzufügung von einem Bohrungsverschluß für die Pulsationsdämpfungskammer 12 wie in Fig. 8 gebildet sein.
Jedes Haltemittel 32 ist einstückig mit oder gesondert zu den Pulsationsdämpfungskapseln 11, 11", 11 s s angeordnet. Es ist generell möglich dass das Haltemittel 32 mit einem oder mit mehreren Pulsationsdämpfungskapseln 11, 11", 11 s s form-, Stoff- und/oder kraftschlüssig verbunden ist. Jedes Haltemittel 32 gewährleistet einen Zusammenhalt zwischen den zusammengefügten Pulsationsdämpfungskapseln ll,lls,lls s. In diesem Zusammenhang ist es möglich, jedes Haltemittel 32 als metallische Bandage aus Blech und/oder Draht auszubilden, welche insgesamt um alle zu bündelnden Zellen geführt ist.
Eine graduelle Abwandlung dieses Prinzips besteht darin, dass Haltemittel 32 aus weitgehend streifenförmigem Blechwerkstoff mit mehreren Aufnahmen 33 bestehen, welche insbesondere an dem Flanschabschnitt 24 der Pulsationsdämpfungskapseln 11, 11", 11 s s angreifen, wie aus den Figuren 11 und 12 hervorgeht. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die einzelnen Pulsationsdämpfungskapseln 11, 11", 11 s s in einem definierten
Abstand zueinander angeordnet sind, was eine Entlüftung und eine nachgeschaltete Druckmittelbefüllung eines Aufnahmekörpers 35 vereinfacht.
Es ist weiterhin denkbar, dass jedes Haltemittel 32 als weitestgehend geschlitzter Rohrkörper vorgesehen ist, welcher radial außen angreifende Aufnahmen 34 für die Pulsationsdämpfungskapseln 11, 11", 11 s s aufweisen, so dass diese in vorgegebenem regelmäßigem Abstand zueinander definiert platziert sind. Derartige Haltemittel 34 können mit Vorteil aus elastischem Kunststoffwerkstoff ausgebildet sein, um eine elastische Montage- oder Demontage zu ermöglichen, wie aus dem Fig. 9 und 10 hervorgeht.
Es ist prinzipiell vorteilhaft, mehrere identisch ausgebildete Haltemittel 32 vorzusehen, um einen kostengünstigen Mengeneffekt zu erzielen.
In weiterer Ausgestaltung des vorliegenden Grundgedankens einer modularen Anpassung einer Dämpfungscharakteristik kann es sinnvoll und erforderlich sein, einer oder mehreren Pulsationsdämpfungskapsel (n) 11, 11", 11 s s ein zusätzliches Federelement, wie insbesondere eine einzelne Halbschale hinzuzufügen, ohne das Wesen der Erfindung zu verlassen. Es versteht sich, dass diese gesonderte Halbschale - genauso wie die restlichen Pulsationsdämpfungskapseln lls,lls s zur Montagevereinfachung im Aufnahmekörper 35 ein Bestandteil einer vormontierten und selbständig handhabbaren Gruppierung sein darf.
Obwohl die Erfindung primär am Beispiel einer Applikation bei einer elektronisch geregelten Fahrzeugbremsanlage
erläutert worden ist, sind andersartige Anwendungen möglich, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
Bezugs zeichenliste
1 Fahrzeugbremsanlage
2 Motor-Pumpen-Aggregat
3 Dämpfungsvorrichtung
4 Dämpfungsmittel
5 Dämpfungsmittel
6 Dämpfungsmittel
7 Dämpfungsmittel
8 Dämpfungsmittel
9 Hauptzylinder (THz)
10 Radbremse
11, 11 " , 11 " " Pulsationsdämpfungskapsel
12 Pulsationsdämpfungskammer
13 Halbschale
14 Halbschale
15 Metallmembrangehäuse
16 Innenraum
17, 17a, b Umfangsnaht
18 Boden
19 Boden
20 Wandung
21 Wandung
22 Halbschale
23 Halbschale
24 Flanschabschnitt
25 Flanschabschnitt
26 Anschlagfläche
27 Anschlagfläche 28, 28 s Füllkörper
28a, b (Füllkörper) Segment 29 Anschlagfläche
30 Anschlagfläche
31 Ausnehmung
32 Haltemittel
33 Aufnahme
34 Aufnahme
35 Aufnahmekörper 36 Bohrung
37 Ring
E Druckmitteleingang
A Druckmittelausgang
P Pumpe
M Motor
WB, wb Wellenberg
WT, wt Wellental