Ringspinnmaschine mit Streckwerken
Technisches Gebiet Die Erfindung befasst sich mit einer Ringspinnmaschine mit Streckwerken, die mehrere Streckwalzen aufweisen.
An Streckwerken großer Länge zum Beispiel mit fünfhundert Arbeitsstellen und mehr tritt das Problem auf, dass ihre Streckwalzen unter dem auf sie ausgeübten Drehmoment und des unterschiedlichen Drehwiderstandes unterschiedlich tordieren. Ab welcher Länge dieses Problem auftritt, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie Walzendurchmesser, Lagerreibung, Hemmung durch gezogene Riemchen usw. Beim Lauf des Streckwerkes wirkt sich diese unterschiedliche Torsion nicht nachteilig aus. Bei Beschleunigung oder Verzögerung des Laufs des Streckwerkes wie beim Anlauf und beim Auslauf, bei dem sich diese unterschiedliche Torsionen auf- bzw. abbauen können, führt dies jedoch zu
Verzugsfehlern. Je nachdem, ob die Torsion einer Streckwalze zu der einer vor- oder einer nachgeschalteten Streckwalze vorlaufend oder nachlaufend ist, führt dies zu Dünnstellen oder zu Dickstellen im Garn, die zu Qualitätseinbußen oder gar zu Fadenbrüchen führen können.
Stand der Technik
Es ist daher bekannt, unterschiedliche Torsionen in den Streckwalzen eines Streckwerkes großer Länge dadurch zu verhindern oder zumindest auf einen unschädlichen Betrag zu vermindern, dass an dem dem Streckwerksgetriebe abgekehrten Ende der Streckwalzen ein der Räderübertragung des Streckwerksgetriebes gleiches (Hilfs-)Rädergetriebe angeordnet wird, durch das die jeweiligen gegenseitigen Winkelstellungen der Streckwalzen auch beim Anlauf, beim Auslauf oder beim Stillstand des Streckwerkes aufrecht erhalten werden. Die Torsionen werden also nicht aufgehoben, sondern im Verzugsverhältnis gehalten (DE 26 41
434).
Hierbei muss natürlich sichergestellt sein, dass eine Änderung der Verzugsverhältnisse im
Streckwerks-Hauptgetriebe etwa bei einer Änderung der Garnnummer entsprechend auch im Hilfsgetriebe vorgenommen wird. Dies stellt nicht nur Mehrarbeit dar, sondern auch eine gefährliche Fehlerquelle, die zu Beschädigung des Streckwerkes führen kann, wenn diese
Änderung nicht gleichsinnig ausgeführt wird und wenn hiergegen nicht Sicherungen eingebaut sind.
Es wurde daher auch schon vorgeschlagen, nicht ein Hilfsgetriebe mit Räderübertragung einzusetzen, sondern durch Hilfsmotoren an den dem Streckwerksgetriebe abgekehrten Ende der Streckwalzen, durch die Drehmomente in die Streckwalzen eingeleitet werden, die Torsionen der Streckwalzen wenn nicht zu verhindern, so doch zumindest unter kritischen Werten zu halten. So ist aus der DE 26 41 434 Al ein Streckwerk großer Länge für Ringspinnmaschinen bekannt, bei dem das Streckwerksgetriebe, durch das alle Streckwalzen verzugsgenau angetrieben werden, annähernd in der Längsmitte des Streckwerkes angeordnet ist. Jede der langen Streckwalzen ist zum Vermindern der auftretenden Torsion an mindestens einem ihrer freien Enden durch einen Drehmoment einleitenden Hilfsmotor angetrieben.
Das Anordnen des Streckwerkes im Längsbereich der Streckwalzen hat jedoch den Nachteil, dass die Abfolge der Teilung der Arbeitsstellen an dieser Stelle unterbrochen ist. Das verkompliziert nicht nur den Aufbau der Ringspinnmaschine. Es erfordert auch insbesondere dann, wenn Vorrichtungen zum selbsttätigen Wechsel der Vorgarnspulen und/oder der Kopse vorgesehen sind, besondere Maßnahmen, da selbsttätige Zuführeinrichtungen für solche
Wechselvorrichtungen an diesen Stellen einen Bereich mit Leerstellen aufweisen müssen.
Auch bei Einsatz endständiger Koppelgetriebe können bei sehr langen Streckwerken mit zum
Beispiel 750 und mehr Arbeitsstellen im mittleren Bereich der Arbeitsstellen torsionsbedingte Durchhänger der Streckwalzen auftreten, die zumindest Verzugsfehler im erzeugten Garn verursachen können.
Aus der DE 100 40 420 Al ist eine Streckwerksanordnung bekannt geworden, bei der mindestens eine der Streckwerksunterwalzen an mehr als zwei Antriebsstellen entlang ihrer Länge angetrieben werden. Bei dieser Anordnung wird ausdrücklich auf einen Streckwerks- Hauptantrieb am Ende der Streckwalzen verzichtet, der Antrieb derselben erfolgt ausschließlich durch die mehreren Einzelantriebe. Als Antriebe sind Stirnrad- oder
Schraubenradgetriebe oder Linearmotoren (Figuren 1 bis 3) vorgesehen. Es liegt auf der Hand, dass auf den im Streckwerk in geringem gegenseitigem, durch die verarbeitete Faserlänge bestimmtem Abstand die dargestellten Räder (27, 29, 31) keinen Raum finden. Das alles ist sehr aufwendig.
Der Erfindung war daher die Aufgabe gestellt, eine Einrichtung zu schaffen, mittels deren auf einfache Weise auch zwischen den Enden sehr langer Streckwalzen deren Torsion verhindernde oder zumindest vermindernde Drehmomente eingeleitet werden können.
Allgemeine Beschreibung der Erfindung
Erfindungsgemäße Lösungen sind in den Ansprüchen 1, 14 und 20 angegeben.
Dadurch, dass langen Streckwerken sowohl eine an ihrem einen Ende angeordnete
Streckwerks-Hauptantriebsvorrichtung, durch die den Streckwalzen die verzugsgerechten Drehzahlen aufgedrückt wird, als auch gegebenenfalls mehrere, über die Länge der Streckwalzen verteilte Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen zugeordnet sind, wird der Neigung der Streckwalzen zur Torsion über deren ganze Länge entgegen gewirkt. Dabei brauchen die Antriebe der Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen keine den Antrieben der Streckwerks-Hauptantriebsvorrichtungen entsprechenden Drehzahlen auf die Streckwalzen auszuüben, was ihre Ausführungsform und ihre Beaufschlagung mit elektrischer Energie wesentlich vereinfacht.
Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Streckwerk einer kurzen Basis- Ringspinnmaschine, bei der im Streckwerk noch keine Torsion auftritt, mit einer Streckwerks-Hauptantriebsvorrichtung versehen wird, die den Momentenbedarf dieses Streckwerkes deckt. An jeder Ringspinnmaschine, die größere Länge als die Basis- Ringspinnmaschine aufweist, wird der zusätzliche Momentenbedarf zum drehzahlgenauen Antrieb der Streckwalzen durch eine entsprechende Anzahl von Streckwalzen- Hilfsantriebsvorrichtungen gedeckt.
Die schmale Ausbildung der Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen bzw. deren Übertragungsorgane auf die Streckwalzen erlaubt es, sie zwischen den Arbeitsstellen an den Streckwalzen angreifen lassen zu können, ohne dass die Teilungsabstände der Arbeitsstellen der Ringspinnmaschine erhöht werden müssten oder dass Arbeitsstellen entfallen müssten. Damit eröffnet sich auch die Möglichkeit, die Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen an beliebigen Stellen entlang der Streckwalzen und in beliebiger Anzahl anzusetzen und zusätzliches Drehmoment in die Streckwalzen einzuleiten und ihre Torsion zu vermindern.
Die Antriebsmotoren der Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen können als Drehfeldmagneten, als drehzahlweiche oder drehzahlgeregelte Asynchronmotoren oder als Synchronmotoren oder Reluktanzmotoren ausgebildet sein. Insbesondere Drehfeldmagnete und drehzahlweiche Asynchronmotoren bieten den Vorteil, dass sie in vielen Fällen keine funktionsabhängige Veränderung der Beaufschlagung mit Speiseenergie erfordern.
Da die Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen ohne weiteres an beliebigen Stellen in ein Streckwerk eingefügt werden können, können sie in beliebiger und je Streckwalze in unterschiedlicher Anzahl vorgesehen werden. Sie können mit geringer Leistung ausgestattet werden, was ihrer schmalen Bauart entgegen kommt.
Der Einheitlichkeit halber können die Getriebe der Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen für alle Streckwalzen übereinstimmend ausgebildet sein. Da die Drehzahlen der Eingangswalze und der Ausgangswalze jedoch in aller Regel sehr unterschiedlich sind, kann es vorteilhaft sein, zumindest für diese beiden Streckwalzen Streckwalzen-Hilfsantriebs- vorrichtungen mit Getriebe mit unterschiedlichen Untersetzungsverhältnissen vorzuhalten.
Insbesondere ist die Mittelwalze, die die Riemchen zu bewegen hat, die beim Gleiten über die Umlenkkanten der Riemchenkäfige hohe Widerstände zu überwinden hat, mit Streckwalzen- Hilfsantriebsvorrichtungen auszustatten. Es empfiehlt sich jedoch, an allen Streckwalzen eines Streckwerkes mit Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen vorzusehen. Die Drehzahlen der von diesen Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen angetriebenen Streckwalzen werden dann nach wie vor durch die Streckwerks-Hauptantriebsvorrichtung bestimmt.
Mit der Ableitung von der Speisefrequenz des Streckwerksantriebsmotors wird die Absicht verfolgt, die Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen an der An- und Auslaufkennlinie des Streckwerksantriebs drehzahlgeführt hoch- und herunterlaufen zu lassen. Damit werden Verzugsfehler beim Anlauf und beim Auslauf des Streckwerkes vermieden.
In Streckwerken, deren Streckwalzen nicht durch ein Rädergetriebe, sondern durch gesonderte, exakt drehzahlgesteuerte (Synchron)Motoren angetrieben werden, weisen eine Energieversorgungseinrichtung auf, die diese Motoren mit den entsprechenden Frequenzen speisen. In diesem Falle werden die Antriebsmotoren der Streckwalzen-Hilfsantriebs- vorrichtungen mit Frequenzen beaufschlagt, die den Frequenzen der zugeordneten Streckwalzenmotoren entsprechen oder von diesen abgeleitet sind. Da in diesem Falle die exakten, die Verzüge bewirkenden Drehzahlen der Streckwalzen durch die synchronen Antriebsmotoren der Streckwalzen bestimmt werden, genügt in aller Regel der Einsatz von
Asynchronmotoren an den Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen, um deren Torsion durch Einleiten von Drehmoment ausreichend zu vermindern.
Es versteht sich, dass die Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen auch mit Synchron- oder Reluktanzmotoren ausgestattet sein können.
Für den Antrieb von Streckwerken werden in aller Regel Elektromotoren aus Normreihen eingesetzt, die bestimmte Leistungsstufen haben. Da ein passender Elektromotor selten angeboten ist, kommt meist der nächst stärkere zum Einsatz, der aber teurer ist und ungünstiger Weise nur unter Teillast läuft. Auch bei der vorliegenden Erfindung liegt es nahe, einheitliche Leistungen der Elektromotoren vorzusehen. Hier bietet es aber keine Probleme, die Anzahl der eingesetzten, einheitlichen Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen sehr eng an die erforderliche Gesamtleistungsaufnahme anzupassen, so dass deren Motoren nahe ihrer
Nennleistung belastet sind.
Aus praktischen Gründen empfiehlt es sich, alle Streckwalzen eines Streckwerkes benachbart mit Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen auszustatten. Dies vereinfacht ihre Verdrahtung. Es spricht aber auch nichts dagegen, eine Streckwalze, die höhere Torsion aufweist als andere, in geringerem Abstand und demgemäss mit einer größeren Anzahl von Streckwalzen- Hilfsantriebsvorrichtungen zu versehen. Auf diese Weise können mit geringst möglichen Anzahlen von Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen mit optimal belasteten Antriebsmotoren unterschiedliche Torsionen von Streckwalzen ausgeglichen werden.
Häufig werden an Streckwerken die Ausgangswalze und die Mittelwalze durch gesonderte Synchronmotoren angetrieben, während die Eingangswalze durch Zahnradübersetzung von der Mittelwalze aus angetrieben wird, da der Vorverzug zwischen Eingangswalze und Mittelwalze selten geändert wird. In diesem Falle könnten die Antriebsmotoren der Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen der Ausgangs- und der Mittelwalze durch Frequenzen beaufschlagt werden, die von den (Master)Frequenzen des Mastermotors der Mittel walze abgeleitet sind.
Durch die in Anspruch 14 vorgeschlagene schmale Ausbildung zumindest der die Antriebsenergie auf die Streckwalzen übertragenden Übertragungsorgane der Streckwalzen- Hilfsantriebsvorrichtungen wird es möglich, diese zwischen zwei Arbeitsstellen an Streckwalzen angreifen zu lassen, ohne die Spindelteilung der Ringspinnmaschine zu erhöhen oder Arbeitsstellen entfallen lassen zu müssen.
Damit eröffnet sich die Möglichkeit, an beliebigen Stellen entlang der Streckwalzen zusätzliches Drehmoment in die Streckwalzen einzuleiten und ihre Torsion zu verhindern oder zumindest zu vermindern. Hierbei soll erfindungsgemäß auf die Tendenz einer Streckwalze zur Torsion abgestellt werden, d.h. darauf, diese zumindest annähernd auszugleichen. Dies kann durch die Anzahl der einer Streckwalze zugeordneten Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen, durch die Beaufschlagung der Streckwalzen- Hilfsantriebsvorrichtungen mit elektrischer Energie, insbesondere deren Speisefrequenz oder
Speisespannung oder durch das übertragene Drehmoment erfolgen.
Die Wahl der Speisefrequenz oder Speisespannung kann zudem an den Betriebszustand einer
Streckwalze angepasst werden: sie kann beim Anlauf einer Maschine vorübergehend erhöht oder bei höheren Drehzahlen höher gewählt werden.
Da die Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen ohne weiteres an beliebigen Stellen und/oder in beliebiger Anzahl in ein Streckwerk eingefügt werden können, können sie mit geringer Leistung ausgestattet werden, was ihrer schmalen Bauart entgegen kommt. Sie können auch einheitlich ausgeführt werden - bei höherem Momentenbedarf können sie in größerer
Anzahl eingesetzt werden.
Falls unter einem Trag- und Belastungsarm eines Streckwerkes kein ausreichender Raum für das Ankoppeln eines Übertragungsorgans einer Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtung vorhanden sein sollte, wird vorgeschlagen, diese zwischen zwei, benachbarten Trag- und Belastungsarmen zugeordneten Oberwalzenpaaren anzuordnen. Eine Streckwalzen- Hilfsantriebsvorrichtung wird also bevorzugt zwischen dem zweiten und dritten rechts oder links neben einer Stanze liegenden Riffelfeld angeordnet.
Falls zwischen zwei benachbarten Arbeitsstellen eines Streckwerkes kein ausreichender Raum für das Ankoppeln eines Übertragungsorgans einer Streckwalzen-Hilfsantriebsvoπϊchtung vorhanden sein sollte, wird vorgeschlagen, den Abstand zwischen zwei durch den selben Oberwalzenzwilling bedienten Arbeitsstellen zu vermindern, wodurch sich der Abstand zwischen den durch andere Oberwalzenzwillinge bediente Arbeitsstellen bei gleichzeitigem Beibehalten der Spindelteilung erhöht. Dies schafft Raum für das Ankoppeln der
Übertragungsorgane in diesem vergrößerten Zwischenraum.
Die freie Zuordnung zu Streckwalzen ermöglicht es auch, dass dann, wenn mehrere Streckwalzen mit derartigen Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen versehen werden sollen, diese zwischen gegeneinander versetzten Arbeitsstellen der Streckwalzen einzufügen.
Die Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen müssen derart befestigt werden, dass sie das Reaktionsmoment der übertragenen Energie aufnehmen. Vorteilhafter Weise werden sie daher an den Stanzen bzw. den den Stanzen zugeordneten Walzen-Lagerschlitten befestigt. Dadurch erübrigt es sich, dass sie bei einem Verändern des Walzenabstandes neu justiert werden müssen.
Um auch hier versetzte Anordnung zu erreichen, wird vorgeschlagen, die Streckwalzen-
Hilfsantriebsvorrichtungen an einer Stanze abwechselnd rechts und links anzuordnen.
Durch die mögliche Vielzahl von Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen entlang der Streckwalzen können auch die Durchmesser der Streckwalzen vermindert werden, wenn dies wünschenswert erscheint, ohne dass die Gefahr erhöhter Torsionen mit deren nachteiligen Folgen entsteht.
Falls die Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen Übertragungsorgane zwischen einem Antriebsorgan und einer Streckwalze aufweisen, können sie zum Schutz gegen Verflugen der Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen und gegen Verschmutzen des bearbeiteten Materials in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht sein.
Da die Drehzahlen der Eingangswalze und der Ausgangswalze in aller Regel sehr unterschiedlich sind, kann es vorteilhaft sein, zumindest für diese beiden Streckwalzen gemeinsame Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen mit Getriebe mit unterschiedlichen Untersetzungsverhältnissen auf die beiden Streckwalzen vorzusehen.
Den Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen können Antriebsmotoren in Form von Synchronmotoren, die auch als Reluktanzmotoren ausgeführt sein können, oder von drehzahlgeregelten Asynchronmotoren eingesetzt werden.
Bei dem Streckwalzen-Motor gemäß Anspruch 20 besagt das Maximieren der axialen Länge sowohl von Ständer als auch Läufer, dass beide Bauteile den lichten Abstand zwischen zwei benachbarten Riffelfeldern voll einnehmen, indem sie auf beidseits von Ständer und Läufer vorzusehene Lager überhaupt verzichten oder diese Lager so schmal wie möglich ausbilden.
Dies wird dadurch möglich, dass der Läufer auf der Streckwalze gelagert ist und zwischen Ständer und Läufer keine einseitig radial gerichteten Kräfte auftreten.
Minimieren des äußeren Durchmessers des Ständers besagt, dass er das zu benachbarten Streckwalzen zur Verfügung stehende, geringste Abstandsmaß voll ausnützt. Dies wird dadurch möglich, dass der Durchmesser der den Streckwalzenmotor tragenden Streckwalze in dem Bereich, in dem der Läufer auf ihr befestigt ist, vermindert ist. Dadurch können nicht nur dessen elektromotorisch wirksamen Bauteile weiter nach innen verlagert werden, sondern auch diejenigen des Ständers. Da die Neigung der Streckwalze zur Torsion durch die eingesetzten Streckwalzenmotoren vermieden oder vermindert wird.
Bei diesem Maximieren bzw. Minimieren muss darauf geachtet werden, dass das abgegebene Drehmoment des Streckwalzenmotors größtmöglich bleibt.
Durch den Verzicht auf eigene Lager des Läufers kann dessen axiale Länge vergrößert werden, da derartige, in besonderen Endschilden anzuordnende Lager axiale Baulänge beanspruchen würden. Der Verzicht wird dadurch möglich, dass der Läufer auf der Streckwalze befestigt ist, der er zugeordnet ist und von deren ohnehin vorhandener Lagerung er mit Gebrauch macht. Dieses Lager ist vom Läufer beabstandet und nur indirekt über die Streckwalze mit ihm verbunden.
Die Streckwalzen in Streckwerken weisen aus textiltechnologischen Gründen einen extrem geringen Schlag auf. Unrundheiten im Lauf der Streckwalzen würden zu periodischen Verzugsfehlern führen und die Qualität des erzeugten Garnes bis zur Unbrauchbarkeit beeinträchtigen. Das Richten der Streckwalzen auf exakten Rundlauf ohne Schlag stellt einen gesonderten Arbeitsgang bei ihrer Fertigung dar.
Durch das Einstecken überstehender Zapfen des Läufers in die an den Streckwalzenmotor anschließenden Streckwalzenabschnitte wird ein äußerst präziser, schlagfreier Lauf des Läufers erreicht. Alternativ kann einer der Streckwalzenabschnitte einen zylindrischen Zapfen aufweisen, auf dem der Läufer befestigt werden kann. Wenn sich an diesen Zapfen ein Gewinde anschließt, mit dem der Streckwalzenabschnitt in den anschließenden Streckwalzenabschnitt einschraubbar ist, wird der Läufer auf diesem Zapfen klemmend befestigt.
Auch der Ständer des Streckwalzenmotors weist bevorzugt keine Lager auf. Er ist an einem ortsfesten Bauteil befestigt, bei dem es sich um einen Träger der Streckwerke, einen Träger
der Trag- und Belastungsarme oder eine Riemchen- Wendeschiene handeln kann. Bevorzugt handelt es sich um ein Bauteil, das ein Lager der Streckwalze enthält, der der Streckwalzenmotor zugeordnet ist. Insbesondere kann der Ständer an einer Stanze des Streckwerkes angeordnet sein oder an einem Walzenschlitten einer der der Ausgangswalze vorgeordneten Streckwalzen.
Das Zusammenwirken von Ständer und Läufer erfordert eine präzise axiale Lage der beiden Motorteile zueinander. Um dies zu ermöglichen, ist der Ständer zum Läufer einstellbar und justierbar am Bauteil befestigt.
Hierzu wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine Einstelllehre vorgeschlagen, mittels deren der Ständer sehr genau zum Läufer ausgerichtet und in dieser Stellung an dem dafür vorgesehenen Bauteil befestigbar ist. Bevorzugt sind zwei gleiche Einstelllehren vorgesehen, die von beiden Stirnseiten des Motors her in den Ringspalt zwischen Ständer und Läufer einführbar sind.
Um das Eindringen von Staub und Flug in einem stark durch diese Verunreinigungen belasteten Streckwerk in das Innere des Motors zu verhindern, kann der Ringspalt zwischen
Ständer und Läufer mit einer Dichtung versehen sein.
Wenn der Motor in größerem Abstand von der Stanze oder einem Walzenschlitten angeordnet wird und demgemäss seine Befestigung eine große Ausladung besitzt, kann der Motor einseitig mit einem Stützlager versehen werden. Es hat nicht die Aufgabe, den Motor zu lagern, sondern nur zu verhindern, dass bei unbeabsichtigter einseitiger Belastung der Ständer mit dem Läufer in Berührung kommt.
In einer alternativen Ausführungsfoπn sind im Drehspalt zwischen Ständer und Läufer Lager angeordnet, die schwach ausgeführt sein können, da zwischen Ständer und Läufer keine radialen oder axialen Kräfte auftreten. Hierbei bietet sich der Vorteil, dass der Ständer nicht befestigt sein und nicht justiert werden muss und den Läufer nicht berühren kann. Der Ständer muss sich nur an einem drehfesten Bauteil abstützen, um die Reaktion auf das Drehmoment aufzubringen. Hierbei kann es sich bspw. um die Haltestange von Unterriemchen- Spannbügeln handeln.
Schließlich ist es möglich, seitlich an Ständer und Läufer dünne Blechschilde anzubringen, die die axiale Länge der Bauteile nicht wesentlich erhöhen und in denen sich direkt auf der Streckwalze abstützende Lager angeordnet werden können.
Spezielle Beschreibung der Erfindung
In der Zeichnung sind Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung rein schematisch dargestellt. Dabei zeigen Fig. 1 die Draufsicht auf den Anfangsbereich eines Streckwerkes mit Streckwerks-
Hauptantriebsvorrichtung und mit Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen; Fig. 2 eine Darstellung wie in Fig. 1 mit Drehzahlsteuerung der Antriebe der
Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen;
Fig. 3 eine Darstellung wie in Fig. 1 mit Hauptantrieb der Streckwalzen mittels Synchronmotoren.
In den Figuren 1 bis 3 der Zeichnungen sind von einem Streckwerk 1 die Anfangsbereiche dreier Streckwalzen 2, 3 und 4 dargestellt, sie erstrecken sich noch weiter nach rechts. Sie sind in regelmäßigen Abständen in Stanzen 5 gelagert. In den Ausfuhrungsformen der Figuren 1 und 2 sind sie an ihrem linken Ende durch eine Streckwerks-
Hauptantriebsvorrichtung 6 in Form eines durch einen Elektromotor 7 angetriebenen Wechsel-Rädergetriebes 8 formschlüssig miteinander antriebsverbunden. Das Wechsel- Rädergetriebe erteilt den Streckwalzen winkelgenau die Umdrehungen, um zwischen den
Walzen die vorgesehenen Verzugsstufen zu erreichen.
Der Antriebsmotor 7 wird aus dem Netz 9 mit Energie beaufschlagt. Das Netz speist auch eine Energieversorgungseinrichtung 10, die Antriebsmotoren 11 von Streckwalzen- Hilfsantriebsvorrichtungen 12 mit Energie versorgt. Die Streckwalzen-Hilfsantriebs- vorrichtungen greifen mit Übertragungsgliedern 13 an den Unterwalzen 2, 3, 4 an und übertragen Drehmoment auf diese. Die Energieversorgungseinrichtung 10 ist über gesonderte Leitungen 14, 15, 16 mit den Antriebsmotoren 11 verbunden, so dass sie diese mit unterschiedlicher Speisespannung und/oder Speisefrequenz beaufschlagen kann.
Da die Drehzahlen der Streckwalzen 2, 3, 4 und ihre Verhältnisse zueinander exakt das Rädergetriebe 8 bestimmt werden, genügt es, wenn die Streckwalzen-Hilfsantriebs- vorrichtungen 12 nur Drehmoment auf die Streckwalzen ausüben. Sie können daher in der einfachsten Ausfuhrungsform Drehfeldmagnete sein, die die den Streckwalzen durch das Rädergetriebe 8 erteilte Drehbewegung unterstützen und dadurch Torsion der Walzen vermindern. Größeres oder geringeres Drehmoment kann durch unterschiedliche Speisespannung und/oder Speisefrequenz erreicht werden.
In der Ausfuhrungsform der Figur 2 sind an den Streckwalzen 2, 3, 4 vorzugsweise in der Nähe des Rädergetriebes 8, wo noch keine Torsion besteht, Drehzahlgeber 17, 18, 19 angeordnet, deren Ausgänge mit der Energieversorgungseinrichtung 10 verbunden sind. In diesem Falle kann diese die Antriebsmotoren 11 der Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen 12 drehzahlgeregelt beaufschlagen, so dass sie die Streckwalzen mit der vorgesehenen Drehzahl antreiben.
bi diesem Ausfuhrungsbeispiel ist auch dargestellt, dass die Bestückung der verschiedenen Streckwalzen 2, 3, 4 mit Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen 12 unterschiedlich sein kann. Es wird davon ausgegangen, dass die Torsion der mittleren Unterwalze 3 höher ist als die der anderen, da sie die gleitend über Umlenkungen geführten Unterriemchen schleppen muss. Sie ist daher beispielsweise an jeder zweiten Stanze 5 mit einer Streckwalzen- Hilfsantriebsvorrichtungen 12 versehen, während die anderen Unterwalzen beispielsweise nur an jeder dritten Stanze eine solche aufweisen.
hi der Ausführungsform der Figur 3 weisen die Streckwalzen 2, 3, 4 je einen Synchronmotor
20, 21, 22 als Streckwerks-Hauptantriebsvorrichtung 6 auf. Die Energieversorgungseinrichtung 10 speist dies Synchronmotoren mit denjenigen Speisefrequenzen, durch die Streckwalzen exakt mit den vorgesehenen Drehzahlen angetrieben werden. Mit diesen Frequenzen werden hier auch die als Synchronmotoren ausgeführten Antriebsmotoren 11 der Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen 12 beaufschlagt und synchron angetrieben.
Saurer GmbH & Co. KG Z 0516 WO
Bezugszahlenliste für Fig. 1 bis 3 1 Streckwerk
2, 3, 4 Unterwalzen 5 Stanzen 6 Streckwerks-Hauptantriebsvorrichtung
7 Antriebsmotor
8 Rädergetriebe
9 Netz
10 Energieversorgungseinrichtung 1 1 Antriebsmotoren
12 Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen
13 Übertragungsglieder 14, 15, 16 Leitungen
In den Figuren 4 bis 7 der Zeichnung ist ein weiteres Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Dabei zeigen
Fig. 4 die Draufsicht auf einen Abschnitt eines Streckwerkes;
Fig. 5 die Vorderansicht des Streckwerkes der Fig. 4; Fig. 6 die Vorderansicht einer Variante eines Streckwerkes;
Fig. 7 die Vorderansicht einer weiteren Variante eines Streckwerkes.
In Figur 4 sind Abschnitte dreier Unterwalzen 1, 2 und 3 eines Streckwerkes 4 dargestellt, die in einer Stanze 5 gelagert sind. Rechts der Stanze ist ein Trag- und Belastungsarm 6 erkennbar, in dem drei Oberwalzenzwillinge 7, 8 und 9 gelagert sind, die auf die Unterwalzen drücken. Links der Stanze ist ein weiterer Trag- und Belastungsarm 6 erkennbar, dessen Oberwalzenzwillinge jedoch weg gebrochen sind. Im Hauptverzugsfeld zwischen den Unterwalzen 2 und 3 ist eine Riemchen- Wendeschiene 10 eingezeichnet.
Wie aus Figur 5 erkennbar, ist unterhalb der des Ausgangswalzenpaares 3/9 über einen Arm 11 der Antriebsmotor 12 einer Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtung 13 an der Stanze 5 befestigt. Der Antriebsmotor treibt über ein Stirnzahnrad 14 ein als Stirnrad- Vorgelege ausgebildetes Übertragungsglied 15 an, dessen anderes Stirnrad 16 auf der Unterwalze 3 sitzt. Das Übertragungslied greift also an einem Bereich der Unterwalze 3 an, der zwischen der Zwillingsoberwalze 9 des linken Trag- und Belastungsarmes 6 und der nicht mehr dargestellten Zwillingsoberwalze des nächsten Trag- und Belastungsarmes links liegt. Dadurch wird vermieden, dass das Übertragungsglied 15 mit einem Trag- und Belastungsarm 6 in Berührung kommt.
Das Stirnradgetriebe 14/16 einer Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtung 13 ist vorteilhaft in einem staubdichten Gehäuse 17 untergebracht.
Die dem Mittelwalzenpaar 2/8 zugeordnete Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtung 13 ist rechts der Stanze 5 an dem diesem Walzenpaar zugeordneten Walzenschlitten befestigt und greift neben der Zwillingsoberwalze 8 an der Unterwalze 2 an. Dadurch wird vermieden, dass die Übertragungsglieder 15 der beiden, einander benachbarten Unterwalzen zugeordneten Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen 13 sich gegenseitig behindern, wenn die Walzenpaare 2/8 und 3/9 auf geringen Abstand zueinander zusammen gerückt werden.
Die dem Eingangswalzenpaar 1/7 zugeordnete Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtung 13 ist wieder links der Stanze 5 an dem diesem Walzenpaar zugeordneten Walzenschlitten
angeordnet. Die Anordnung an den Walzenschlitten bietet den Vorteil, dass die Streckwalzen- Hilfsantriebsvorrichtungen 13 bei einem Verstellen des Walzenabstandes mitwandern und keines gesonderten Einsteilens bedürfen.
Die Übertragungsglieder 15 der Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen 13 sind so schmal ausgebildet, dass sie zwischen benachbarten Riffelfeldern 18 einer Streckwalze an dieser angreifen können, ohne dass ein Riffelfeld und damit eine Arbeitsstelle des Streckwerkes entfallen müsste.
Dadurch, dass die Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen 13 infolge ihrer schmalen Bauweise zwischen nahezu beliebigen Arbeitsstellen eines Streckwerkes einfügbar sind, ergibt sich der Vorteil, dass sie klein und mit geringer Leistung ausgeführt werden können. Eine erforderliche Leistung kann durch entsprechende Stückzahl erreicht werden.
Es bietet sich auch der Vorteil, dass die an einer Unterwalze 1, 2, 3 anzubringenden Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen 13 in ihrer Stückzahl auf die Tendenz der Streckwalze zur Torsion abgestellt werden kann. Es werden keine nicht mit voller Leistung laufende Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtungen eingesetzt.
In manchen Fällen ist der dem Teilungsabstand T der Ringspinnmaschine entsprechende
Abstand zwischen zwei Arbeitsstellen eines Streckwerkes 4 zu gering, um das Eingreifen des Übertragungsgliedes 15 einer Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtung 13 zu ermöglichen. In solchen Fällen können, wie aus Figur 6 ersichtlich, die Abstände zwischen drei Arbeitsstellen des Streckwerkes einerseits auf einen Abstand t2 vermindert bzw. auf einen Abstand ti erhöht werden. Im Abstand t\ kann die Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtung 13 zwischen den
Riffelfeldern 18 angebracht werden. Der Angriff der Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtung 13 erfolgt vorteilhaft an den Verbindungsstellen der Walzenabschnitte. Dabei muss wie aus Figur 6 ersichtlich, nicht jede Verbindungsstelle mit einer Hilfsantriebsvorrichtung ausgestattet sein.
Dabei kann der Teilungsabstand der. Arbeitsstellen der Ringspinnmaschine bezogen auf den
Teilungsabstand T ihrer Spindeln 19 unverändert bleiben, es entfällt auch in diesem Falle keine Arbeitsstelle. Einer der Fäden 20 läuft dabei geringfügig schräg auf seinen Fadenführer
21 zu.
Wie aus Figur 7 ersichtlich kann das Erhöhen des Abstandes auf zwei benachbarte
Riffelfeldabstände verteilt werden. Hier ist der Abstand 3T dreier Riffelfelder aufgeteilt in
zwei verminderte Abstände I4 und einen stärker erweiterten Abstand t3, in dem eine breitere Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtung 13 angeordnet ist. Dabei laufen zwei Fäden 20 schräg zu den Fadenführern 21.
Saurer GmbH & Co. KG Z 0516 WO
Bezugszahlenliste für Fig. 4 bis 7
1 Unterwalze
2 Unterwalze
3 Unterwalze
4 Streckwerk
5 Stanze
6 Belastungsarm
7 Oberwalzenzwilling
8 Oberwalzenzwilling
9 Oberwalzenzwilling
10 Riemchen- Wendeschiene
11 Arm
12 Antriebsmotor
13 Streckwalzen-Hilfsantriebsvorrichtung
14 Stirnzahnrad
15 Übertragungsglied
16 Stirnzahnrad
17 Gehäuse
18 Riffelfeld
19 Spindeln
20 Fäden
21 Fadenführer
In den Figuren 8 bis 13 der Zeichnung sind zwei weitere Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 8 die Ansicht eines Abschnittes eines Streckwerkes mit in einen Walzenstrang eingefugtem, geschnittenen dargestellten Streckwalzenmotor; Fig. 9 eine Variante der Ausfuhrungsform der Fig. 8; Fig. 10 eine weitere Variante des Streckwalzenmotors mit Lagern; Fig. 11 noch eine weitere Variante des Streckwalzenmotors mit Lagern; Fig. 12 eine Einzelheit der Streckwalzenmotoren;
Fig. 13 eine Lehre zum zentrischen Einstellen der Ständers zum Läufer.
Wie aus Figur 8 erkennbar, ist der Streckwalzenmotor 1 zwischen zwei Riffelfelder 2, 3 zweier Abschnitte 4, 5 einer Unterwalze 6 eines Streckwerkes eingefügt. Dabei kann es sich um eine beliebige Unterwalze eines Streckwerkes handeln. Die axiale Länge L des
Streckwalzenmotors ist so gering, dass der gegebene Teilungsabstand T der Arbeitsstellen des Streckwerkes und der Ringspinnmaschine nicht erhöht zu werden braucht.
Der Streckwalzenmotor 1 weist einen Läufer 7 und einen Ständer 8 auf. Der Läufer 7 ist auf der Streckwalze 6 befestigt. Dies kann - wie in Figur 8 angedeutet - dadurch erfolgen, dass der Walzenabschnitt 4 einen zylindrischen Zapfen 9 mit anschließendem Gewindezapfen 10 aufweist, mittels dessen er in eine Bohrung des Walzenabschnitts 5 einschraubbar ist. Der büchsenförmige Läufer liegt dann auf dem zylindrischen Zapfen 9 und ist zwischen den
Walzenabschnitten 4, 5 geklemmt.
In Figur 9 ist eine Lösung dargestellt, bei der der trommeiförmige Läufer beidseits zwei
Haltezapfen 11 aufweist, mittels deren er in Bohrungen der benachbarten Walzenabschnitte 4 und 5 kraftschlüssig einsteckbar oder einschraubbar ist. Wie nicht näher dargestellt, kann der Läufer 7 auch in einer achsparallelen Ebene geteilt sein und auf den Bereich zwischen zwei Riffelfeldern 2, 3 auflegbar und befestigbar sein.
Der Läufer 7 ist so lang, dass seine Stirnseiten unmittelbar an den anschließenden Riffelfeldern 2, 3 anliegen. Der verfügbare Raum zwischen den benachbarten Riffelfeldern wird durch die Drehmoment aufbringenden Teile Ständer 8 und Läufer 7 also maximal ausgenutzt.
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In der Ausfuhrungsform der Figur 8 weist der Ständer 8 keine Lager auf. Er hat eine Lasche 12, mittels deren er in der Regel über ein Distanzstück 13 durch nur mit ihren Mittellinien 14 angedeuteten Schrauben an einem drehfesten Bauteil 15 befestigt ist, das mit einem Lager 16 der Unterwalze 6 verbunden ist. In aller Regel handelt es sich dabei um die Stanze des Streckwerks oder um an dieser Stanze verschiebbare, ebenfalls Lager von Streckwalzen enthaltende Walzenschlitten. Die Verbindung mit einem Walzenschlitten bietet den Vorteil, dass die Verbindung des Ständers mit dem Bauteil nicht neu justiert werden muss, wenn eine Streckwalze beim Verändern von Walzenabständen verlagert wird. Es versteht sich aber, dass der Ständer auch mit einem anderen, ortsfesten, nicht drehbaren Bauteil verbunden sein kann. So kann etwa das Streckwerk mit einer gesonderten Haltevorrichtung für die Ständer 8 versehen werden.
Der Streckwalzenmotor 1 selbst weist wie erwähnt keine eigenen Lager auf. Der Läufer 7 ist auf der drehbaren Streckwalze 6 befestigt, der Ständer 8 an einem Bauteil 15, das vorteilhafter Weise mit einem Lager 16 der Streckwalze 6, der der Streckwalzenmotor zugeordnet ist, in fester Verbindung steht. Die Streckwalzen von Ringspinnmaschinen weisen einen so geringen Schlag auf, dass auch auf diese Weise ein sehr enger Spalt zwischen Ständer 8 und Läufer 7 möglich und ein genauer Rundlauf des Streckwalzenmotors sicher gestellt ist.
Es ist allerdings erforderlich, den Ständer 8 exakt axial zum Läufer 7 einzustellen. Hierzu ist eine in Figur 13 beispielsweise dargestellte Einstelllehre 17 vorgesehen. Sie weist einen Griff 18 und auf einem kreisförmigen Arm 19 drei um je 120° versetzte, dem Verlauf des Spaltes 20 zwischen Ständer 8 und Läufer 7 entsprechende, keilförmige Laschen 21 auf. Diese Laschen werden, wie in Figur 12 angedeutet, in Richtung des Pfeils P in den Spalt 20 eingedrückt und zentrieren dabei den Ständer zum Läufer. Vorteilhafter Weise sind zwei Einstelllehren vorgesehen, deren Laschen 21 von beiden Seiten in die Spalte 20 einsteckbar sind. In der so erreichten koaxialen Stellung des Ständers zum Läufer kann ersterer an dem orts- oder drehfesten Bauteil 15 befestigt werden.
Insbesondere die Baumwolle verarbeitenden Streckwerke sind stark durch Kurzfasern und
Staub belastet. Damit dieser Flug nicht in das Innere des Motors 1 eindringt, können rund um die beiden Spalte 20 zwischen Ständer 8 und Läufer 7 Dichtungen 22 vorgesehen sein. Die Dichtungen sind bevorzugt als Filzring ausgebildet und können in Nuten 23 der Ständers oder des Läufers liegen.
Der Streckwalzenmotor 1 kann nicht unmittelbar neben dem Bauteil Stanze 15 angeordnet werden, da sich dort ein Riffelfeld befindet. Er kann zwischen den beiden durch die ersten Oberwalzen-Zwillinge 24 neben der Stanze bedienten Arbeitsstellen an einer Streckwalze 6 angreifen und sitzt dazu an dem kurzen Distanzstück 13. Da er hierbei jedoch in vielen Fällen in den Bereich der Achsen der Oberwalzen-Zwillinge 24 bzw. des Oberwalzentrag- und Belastungsarms 25 eingreift, muss er häufig in ein Zwischen-Riffelfeld weiter gerückt werden. Dafür ist dann ein langes Distanzstück 26 erforderlich, das den Streckwalzenmotor weit auskragen lässt. In diesen Fällen kann ein Abstand haltendes Lager 27 zwischen dem Ständer 8 und dem Läufer 7 vorgesehen sein, das ein Berühren empfindlicher Teile des Streckwalzenmotors bei unbeabsichtigter einseitiger Belastung des Ständers 8 verhindert. Das Abstandslager 27 dient nicht zur Lagerung des Läufers 7 im Ständer oder des Ständers 8 am Läufer, sondern nur zum Einhalten des Abstandes bzw. Spaltes 20 zwischen Ständer und Läufer.
In Figur 9 ist das Abstandslager 27 als Kugellager dargestellt. Im Blick auf die geringen Drehzahlen der Streckwalzen und seine nur ausnahmsweise Belastung kann das Abstandslager auch als Gleitlager ausgebildet sein. Durch seine Anordnung im Spalt 20 zwischen Ständer 8 und Läufer 7 erfordert es kein Lagerschild und kann selbst so schmal gehalten sein, dass es die Länge des Motors nicht wesentlich verlängert.
Figur 10 zeigt eine Ausführungsform, bei der im Spalt 20 zwischen dem mit der Streckwalze
6 drehbaren Läufer 7 und dem undrehbar gehalterten Ständer 8 zwei Lager 28 vorgesehen sind. Da die zwischen Läufer und Ständer auftretenden Kräfte gering sind, können die Lager schmal ausgebildet werden und vermindern demgemäss das erreichbare Moment nur geringfügig.
Der auf dem Läufer 7 gelagerte Ständer 8 muss sich zum Aufbringen der Reaktionskraft des Streckwalzenmotors 1 an einem drehfesten Bauteil abstützen. In Figur 10 ist dies die Haltestange 29 der Riemchenspannbügel 30. Die Lasche 12 am Ständer umgreift die Haltestange gabelförmig. Bei einem Verlagern der Streckwalze 6 bleibt die Lasche 12 im Eingriff mit der Haltestange 29.
Nach Figur 11 kann die Ausführungsform sogar so sein, dass der Ständer 8 schmale endständige, blechförmige Endschilde 31 aufweist, in denen ebenfalls schmale Lager 32 angeordnet sind, die auf der Streckwalze 6 laufen. Insbesondere auf der nur langsam laufenden Eingangswalze und gegebenenfalls auch auf der Mittelwalze können die Lager 32
als Gleitlager ausgebildet sein. Die Endschilde 31 sind so schmal, dass sie die elektromotorisch wirksamen Kräfte zwischen Ständer 8 und Läufer 7 nicht vermindern.
Zum Minimieren des Durchmessers des äußeren Durchmesser des Ständers 8 kann vorgesehen werden, den Durchmesser des zylindrischen Zapfens 9, auf dem der Läufer 7 befestigt ist, zu vermindern. Dadurch wird der Durchmesser des Streckwalzenmotors 1 gewissermaßen nach innen erweitert, die Bauteile des Läufers rutschen nach innen und die des Ständers können ebenfalls nach innen erweitert werden. Dadurch wird der Außendurchmesser des Ständers 8 auf einem minimalen Maß gehalten und dennoch das vom Streckwalzenmotor 1 abgegebene Drehmoment maximiert.
Die Erfindung kann mit allen, für den Antrieb von Streckwalzen in Frage kommenden Typen von Elektromotoren verwirklicht werden: Synchron- und Reluktanzmotoren, drehzahlgeregelte oder nicht drehzahlgeregelte Asynchronmotoren, Schrittschaltmotoren, Drehmagnete. Die Speisung ihrer Ständer erfolgt zur Drehzahlanpassung vorzugsweise mit gesteuerter
Frequenz. In der Regel enthält der Ständer Erregerwicklungen, der Läufer Permanentmagnete, die in den Figuren nicht im Einzelnen dargestellt sind, Läufer 7 und Ständer 8 sind in den Figuren nur durch Schraffur angedeutet.
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Bezugszahlenliste für Fig. 8 bis 13
1 Streckwalzenmotor
2 Riffelfeld einer Unterwalze 3 Riffelfeld einer Unterwalze
4 Unterwalzen-Abschnitt
5 Unterwalzen-Abschnitt
6 Unterwalze
7 Läufer des Streckwalzenmotors 8 Ständer des Streckwalzenmotors
9 zylindrischer Zapfen am Unterwalzen-Abschnitt
10 Gewindezapfen am Unterwalzen-Abschnitt
11 Haltezapfen am Läufer 7
12 Lasche am Ständer 8 13 Distanzstück
14 Mittellinien
15 ortsfestes Bauteil
16 Lager der Unterwalze 6
17 Einstelllehre 18 Griff
19 kreisförmiger Arm
20 Spalt zwischen Läufer 7 und Ständer 8
21 Laschen
22 Dichtung im Spalt 20 23 Nut für die Dichtung 22
24 Oberwalzen-Zwilling
25 Oberwalzentrag- und Belastungsarm
26 Langes Distanzstück
27 Abstandslager im Streckwalzenmotor 1 28 Lager
29 Haltestange der Riemchenspannbügel
30 Riemchenspannbügel
31 Endschilde
32 Lager