REIBUNGSKUPPLUNG MIT HYDRAULISCHEM AKTUATOR UND ANTRIEBSEINHEIT MIT MINDESTENS EINER SOLCHEN
Die Erfindung betrifft eine Reibungskupplung mit Aktuator, welche Reibungskupplung ein Lamellenpaket und einen einfachwirkenden hydraulischen Aktuator enthält, mit welchem das Lamellenpaket gegen die Kraft einer Feder in reibschlüssige Verbindung bringbar ist, wobei der Aktuator eine KoI- ben-Zylindereinheit ist, die über Ventile mit einer Druckfluidquelle steuerbar in Verbindung steht. Die Kupplung kann sowohl zum Sperren eines Differentiales als auch zur Steuerung des einer Achse oder einem Rad zugewiesenen Drehmomentes handeln. Die Kupplung kann aber auch Teil eines Schaltgetriebes, insbesondere eines Doppelkupplungsgetriebes, sein. Der Aktuator wirkt in Schließrichtung der Kupplung, in Öfmungsrichtung wirkt die Feder.
Die Anforderungen an die Steuerbarkeit von Reibungskupplungen sind bei Anwendungen im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges sehr hoch, sowohl hinsichtlich der Genauigkeit der Einstellung eines bestimmten Drehmomentes als auch hinsichtlich der Geschwindigkeit beziehungsweise des verzögerungsfreien Ansprechens der Steuerung beim Einrücken oder Lösen der Kupplung. Dazu kommt noch die Forderung nach Eigensicherheit. Das bedeutet, dass sich bei Systemausfall der sicherste Zustand (meist ist das die gelöste Kupplung)
von selbst einstellen soll.
Eine gattungsgemäße Reibungskupplung ist zum Beispiel aus der WO 2004/ 040158 A2 bekannt. Sie hat als Druckfluidquelle eine steuerbare Motor-Pumpeneinheit und als Ventil ein Schnellablassventil. Damit wird ein schnelles Lö- sen der Kupplung erreicht. Soll diese oder irgend eine andere gattungsgemäße Kupplung aus der ganz gelösten Stellung eingerückt werden, muss der Aktuator einen gewissen Weg (den sogenannten „Vorhub") zurücklegen, bis die Kupplung zu greifen beginnt. Die dabei vergehende Totzeit steht einer schnellen und feinfühligen Steuerung der Kupplung im Wege. Das umso mehr, als die Kupp- lung im ausgerückten Zustand bei großer Drehzahldifferenz zwischen den beiden Kupplungshälften möglichst wenig Reibungsverluste haben soll. Dann nämlich ist der Vorhub und damit die Totzeit erheblich.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, den Aktuator so auszubilden, dass der Vor- hub möglichst schnell durchfahren werden kann. Das Ansprechverhalten und damit die Steuercharakteristik der Kupplung soll so mit möglichst geringem Aufwand erheblich verbessert werden.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, dass die Kolben-Zylindereinheit einen Stufenkolben aufweist, dessen erste Stufe kleiner Angriffsfläche (bei wie üblich kreisförmiger Angriffsfläche auch: kleinen Durchmessers) mit ihrem Zylinder einen ersten Druckraum und dessen Stufe größerer Angriffsfläche mit ihrem Zylinder einen zweiten Druckraum begrenzt, wobei der erste Druckraum über eine Druckleitung mit dem zweiten Druckraum verbindbar ist, wenn im ersten Druckraum ein bestimmter Druck erreicht ist oder wenn der Stufenkolben einen bestimmten Weg zurückgelegt hat, und wobei der zweite Druckraum weiters über eine Ableitung und eine ein zweites Rückschlagventil enthaltende Saugleitung mit dem Druckfluidreservoir verbindbar ist.
Da während des Vorhubes nur die Kraft der Feder zu überwinden ist, genügt eine kleine Kolbenfläche, was bei gleichem Fluidstrom eine erhöhte Einrückgeschwindigkeit und damit ein schnelles Durchfahren des Vorhubes ergibt. Um das nicht zu behindern, kann der die zweite Stufe bildende Teil des Kolbens durch die Saugleitung bei geöffnetem zweiten Rückschlagventil Fluid in die sich vergrößernde zweite Druckkammer saugen. Sobald das Lamellenpaket soweit zusammengedrückt ist, dass es mit der Übertragung eines Drehmomentes beginnt, steigt entweder die zu überwindende Kraft, oder der Kolben hat einen bestimmten Weg zurückgelegt, wodurch der Weg zum zweiten Druckraum frei wird. Im ersteren Fall öffnet sich ein erstes Rückschlagventil (Anspruch 2).
Der zweite Druckraum ist weiters über eine Ableitung mit der Niederdruckseite der Druckfluidquelle verbindbar, wobei die Strömungsverbindung durch eine Ventileinheit hergestellt ist, welche im Rahmen der Erfindung verschieden aus- gestaltet sein kann. Eine Vereinfachung der Ventileinheit ist erreichbar, wenn die Ableitung über ein drittes Rückschlagventil mit der Druckleitung verbunden ist (Anspruch 3) (Fig. 2).
Wenn die Steuerung der Kupplung die auf die Kupplungslamellen ausgeübte Kraft als Rückführsignal benutzt, ist in Weiterbildung der Erfindung eine Ausgleichsleitung mit einer Drosselstelle vorgesehen, die das dritte Rückschlagventil umgeht (Anspruch 4) (Fig. 3). Ein besonders genaues Rückführsignal wird erhalten, wenn ein Drucksensor an der Ableitung zwischen dem zweiten Druckraum und dem dritten Rückschlagventil angebracht ist (Anspruch 5) (Fig. 3). So wird auch der im ersten Druckraum herrschende Druck berücksichtigt.
Soll bei der Ansteuerung der Kupplung der Übergang zum zweiten Druckraum geöffnet werden, wenn der Stufenkolben einen bestimmten Weg zurückgelegt
hat, so gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ist die Druckleitung im Inneren des Stufenkolbens angeordnet und endet am Umfang der ersten Stufe des Stufenkolbens an einer Stelle, welche nach einem bestimmten Weg des Stufenkolbens mit zum zweiten Druckraum hin öffnet (Anspruch 6) (Fig. 6). Oder die Druckleitung ist im Zylinder der Kolben-Zylindereinheit (also gehäusefest) an- geordnet und endet am Umfang der ersten Stufe an einer Stelle, welche nach einem bestimmten Weg des Stufenkolbens von diesem freigegeben wird (Anspruch 7) (Fig. 7). So kann am ersten Druckraum ein höherer Druck wirken und, wenn auch ein erstes Rückschlagventil vorhanden ist, kann dieses auf einen kleineren Öffhungsdruck ausgelegt werden. Dadurch entsteht im zweiten Druckraum zunächst ein höherer Unterdruck, sodass über das zweite Rückschlagventil wegen der größeren Druckdifferenz mehr Fluid schneller nachgesogen wird.
In Weiterbildung dieser Abwandlung ist in dem nämlichen Kanal eine weitere Drosselstelle vorgesehen (Anspruch 8) (Fig. 6,7). Dadurch wird die Druckdifferenz zwischen erster und zweiter Druckkammer erhöht und der Öffhungsdruck des ersten Rückschlagventils kann kleiner gewählt werden. Das vermindert Fehler bei der Messung des Druckes und damit der Anpresskraft im stationären Zustand. Weiters können damit temperaturbedingt erhöhte Saugwiderstände im zweiten Rückschlagventil ausgeglichen werden.
Druckfluidquelle und Ventile zur Steuerung können im Rahmen der Erfindung sehr verschieden ausgebildet sein. In einer ersten Variante, entsprechend der WO 2004/ 040158 A2, ist die Druckfluidquelle eine steuerbare Motor-Pumpe- Einheit, die mittels eines Schnellablassventils und eines vierten Rückschlagventils mit der Druckleitung und der Ableitung verbindbar ist (Anspruch 9). Es wird also über die Steuerung des Elektromotors, die sehr schnell und exakt sein kann, die Kupplung betätigt. Die hydraulische Übertragung erfolgt über die
selbststeuernde Ventileinheit, die ohne Ansteuerung von außen sicherstellt, dass die Kupplung schnell zu öffnen ist und bei Ausfall der Elektrik von selbst in ihre sichere (ausgekuppelte) Stellung zurückkehrt. Denn das Ventil öffnet, wenn der Pumpendruck ab- oder wegfallt. Dazu weist die selbststeuernde Ventileinheit ein Schnellablassventil auf, auf das der auf der ihm zugekehrten Seite der Pumpe herrschende Druck einwirkt.
In einer Weiterbildung der ersten Variante besteht das Schnellablassventil aus einer Büchse und einem darin federunterstützten Schieber, welche Büchse zumindest eine erste Öffnung hat, durch die Druckmedium aus der Zylinder- Kolben-Einheit abströmen kann, und welcher Schieber zwischen einer ersten Stellung, in der er die Öffnung freigibt und einer zweiten Stellung, in der er die Öffnung verdeckt, verschiebbar ist (Anspruch 10) (Fig.1,2). Dabei überwiegt in der ersten Stellung des Schiebers die Kraft der Feder und in der zweiten Stellung die von dem Druckmedium auf ihn ausgeübte Kraft (Anspruch 11) (Fig. 1,2).
Bei der ersten Variante kann auch unter der ersten Öffnung eine zweite Öffnung vorgesehen sein, die mit dem ersten Druckraum in Verbindung steht und von dem Schieber bei nachlassendem Druck der Druckfluidquelle nach (=später als) der ersten Öffnung freigegeben wird (Anspruch 12) (Fig. 1). In diesem Fall ist die Ableitung gemäß Anspruch 3 über ein drittes Rückschlagventil mit der Druckleitung verbunden. Damit ist erreicht, dass das Schnellablassventil die Kupplung ganz öffnet, einschließlich des Lüftspieles.
In einer zweiten Variante ist die Druckfluidquelle ein steuerbar bewegter Geberkolben in einem Geberzylinder, welcher mit der Druckleitung und der Ableitung verbunden ist (Anspruch 13) (Fig. 3). Der Geberkolben wird dann ent-
sprechend angesteuert bewegt. In diesem Fall muss der Kolben die Lüftbohrung freigeben, damit beim Öffnen der Lüftweg durchfahren werden kann.
In einer dritten Variante ist die Druckfluidquelle konventionell (zum Beispiel mit einer Konstantpumpe und einem Druckspeicher) und über ein Steuerventil mit der Druckleitung und der Ableitung verbunden, welches Steuerventil den Fluidstrom (Massenstrom) in beiden Richtungen zu steuern geeignet ist (Anspruch 14) (Fig. 4).
Die Erfindung handelt auch von einer Antriebseinheit zur Steuerung der Dreh- momentverteilung auf zwei Ausgangswellen, für die sich die erfindungsgegenständliche Reibungskupplung besonders eignet. Bei dieser Antriebseinheit sind zwei erfindungsgemäße Reibungskupplungen, jede für eine Ausgangswelle, vorgesehen, welche von einer gemeinsamen Druckfluidquelle versorgt werden, die eine umsteuerbare Motor-Pumpe-Einheit ist (Anspruch 15) (Fig. 6). Sie werden von einer gemeinsamen Steuereinheit 17 kommandiert, wobei durch Umsteuerung entweder die eine oder andere Reibungskupplung beaufschlagt wird, die Kupplungen somit gegensinnig betätigt werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Antriebseinheit sind die Ableitungen beider Kupplungen über ein weiteres Ventil miteinander verbindbar (Anspruch 16). Das weitere Ventil ist ein Sicherheitsventil, das sicherstellt, dass bei Systemstörungen oder Stromausfall der wirksame Druck und damit das übertragene Drehmoment zunächst auf beiden Seiten gleich bleibt (damit das Fahrzeug nicht seitlich von der Fahrbahn abkommt) und in der Folge ebenso symmetrisch ganz abgebaut wird. Bei ungestörtem Betrieb ist das Sicherheitsventil gegen Federkraft geschlossen gehalten. Bei einer Störung oder bei Stromausfall öffnet es. Wenn zum Beispiel eines der beiden Schnellablassventile klemmt, kann der beiderseitige Druckabbau über das jeweils andere Schnellablassventil erfolgen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen beschrieben und erläutert. Es stellen dar, schematisch:
Fig. 1 : Eine erste Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Kupplung, Fig. 2: Eine Abwandlung der Fig. 1, Fig. 3 : Eine dritte Ausfuhrungsform mit einer Variante der Druckquelle,
Fig. 4: Eine vierte Ausfuhrungsform mit einer weiteren Variante der
Druckquelle,
Fig. 5: Eine Antriebseinheit mit zwei erfindungsgemäßen Kupplungen, Fig. 6: Eine fünfte Ausfuhrungsform in einer Antriebseinheit gemäß Fig. 5,
Fig. 7: Eine Detail - Variante zu Fig. 6.
In Fig. 1 ist eine Kupplung 1 nur durch ihren hydraulischen Aktuator 2 und ein Lamellenpaket 3 angedeutet. Der Aktuator 2 ist eine Kolben-Zylinder-Einheit, die mit einem von einer Druckquelle 4 bereitgestellten Druckfluid beaufschlagbar ist. Der Aktuator 2 enthält einen Stufenkolben 5, dessen beide Stufen verschiedene wirksame Durchmesser haben. Eine erste Stufe 6 des Stufenkolbens hat einen kleinen Durchmesser und begrenzt mit dem Gehäuse beziehungsweise Zylinder einen ersten Druckraum 8. Die zweite Stufe 7 des Stufenkolbens hat einen großen Durchmesser und begrenzt einen zweiten Druckraum 9. Die erste Stufe mit der kleinen wirksamen Fläche dient der Überwindung des Vorhubes nur gegen die Kraft einer Feder 10, die zweite Stufe zusätzlich dem Zusammenpressen des Lamellenpaketes 3, um einen Reibschluss herzustellen.
Die Druckfluidquelle 4 ist hier eine von einem Elektromotor 16 angetriebene umsteuerbare Pumpe 15, welche das zu pumpende Fluid aus einem Reservoir 18 ansaugt. Der Elektromotor 16 wird von einer Steuereinheit 17 hinsichtlich Drehrichtung und Drehzahl gesteuert, so dass die Pumpe 15 in beiden Strö-
mungsrichtungen variable Fluidströme fordern kann. Zwischen der Druckfluid- quelle 4 und der Kupplung 1 ist eine Steuerventileinheit 12, die hier aus einem Schnellablassventil 13 und parallel dazu und dieses umgehend einem Hauptrückschlagventil 14 besteht. Von dem Schnellablassventil 13 führt eine Druckleitung 20 über ein erstes Rückschlagventil 22 in den zweiten Druckraum 9. Von der Druckleitung 20 stromaufwärts des ersten Rückschlagventils 22 fuhrt eine Zweigleitung 21 ohne zwischengeschaltetes Ventil in den ersten Druckraum 8. Weiters stellt eine Ableitung 23 die Verbindung vom zweiten Druckraum 9 zum Schnellablassventil 12 her, das bei Umsteuern des Drehsinnes der Pumpe 15 ein besonders schnelles Absenken des Druckes im zweiten Druck- räum 9 ermöglicht.
Schließlich ist noch eine Saugleitung 24 mit einem zweiten Rückschlagventil 25 vorgesehen, durch die Fluid in den zweiten Druckraum 9 eingesogen wird, solange der Stufenkolben 2 nur durch Füllen des ersten Druckraumes bewegt wird. Wenn der Druck in der Druckleitung 20 und in der Zweigleitung 21 eine bestimmte Größe erreicht hat, öffnet das erste Rückschlagventil 22 zur Beaufschlagung des zweiten Druckraumes 9. Gleichzeitig schließt das zweite Rückschlagventil 25. An der Saugleitung 24 zwischen dem zweiten Druckraum 9 und dem zweiten Rückschlagventil 25 ist ein Manometer 26 angeschlossen, das der Steuereinheit 17 ein Drucksignal als Rückmeldesignal zur Verfügung stellt.
Das Schnellablassventil 13 entspricht im wesentlichen dem in der eingangs zitierten WO 2004/040158 A2 beschriebenen Schnellablassventil. Es besteht aus einer Büchse 30, in der ein Schieber 31 geführt ist. Auf den Schieber wirkt ei- nerseits (in Fig.l von unten) der von der Pumpe 15 erzeugte Druck, auf die andere Seite des Schiebers 31 wirkt eine Feder 34. Die Druckleitung 21 mündet in eine zweite Öffnung 32 in der Büchse 30, die Ableitung 23 in eine erste Öffnung 33. In der gezeigten Stellung ist das Schnellablassventil in seiner tiefsten
Stellung, der Ablassstellung. In dieser kann Fluid aus der Ableitung 23 durch die zweite Öffnung 32 hindurch in das Reservoir 18' abfließen. Bei ansteigendem Förderdruck der Pumpe 15 wird der Schieber 31 gegen die Kraft der Feder angehoben, bis er die beiden Öffnungen 32, 33 verdeckt. Ungefähr gleichzeitig öffnet das Hauptrückschlagventil 14 und Druckfluid gelangt in die Drucklei- tung 20.
Die Variante der Fig. 2 unterscheidet sich davon nur dadurch, dass die Ableitung 23' über ein drittes Rückschlagventil 35 in die Druckleitung 20 mündet. Das erlaubt eine Vereinfachung des Schnellablaßventiles 13', es braucht nur mehr eine zweite Öffnung 32'.
Die Ausfuhrungsform der Fig. 3 unterscheidet sich von den vorhergehenden durch die Art der Druckfluidquelle und dadurch, dass das dritte Rückschlagventil 35 in der Ableitung 23' von einer Ausgleichsleitung 37 mit einer Drosselstel- Ie 38 umgangen ist. An dieser Stelle ist auch das Manometer 25' angebracht. Die Ausgleichsleitung 37 gleicht in angenähert stationären Betriebszuständen dem Druckunterschied zwischen den beiden Kammern 8, 9 aus und ergibt so über den vom Manometer 25' gemessenen Druck einen sehr genauen Wert für die vom Stufenkolben 5 auf das Lamellenpaket 3 ausgeübte Kraft.
Die Druckfluidquelle ist hier ein Geberzylinder 40, in dem ein Geberkolben 41 von einem nur angedeuteten mechanischen oder hydraulischen Antrieb in Bewegung versetzt wird. Dieser Antrieb 42 wird von der Steuereinheit 17 mittels eines Signales 43 gesteuert. Ein Positionssensor 44 stellt der Steuereinheit ein Positionssignal zur Verfügung, das hier ebenfalls von der Steuerung verarbeitet werden kann. Der Geberzylinder 40 ist über eine Lüftbohrung 46 und eine Verbindungsleitung 45 an das Reservoir 18 angeschlossen. Der von dem Geberkol-
ben 41 begrenzte Druckraum 47 steht über eine Auslassöffhung 48 mit der Druckleitung 20 in Verbindung.
Die Ausfuhrungsform der Fig. 4 unterscheidet sich von den vorherigen dadurch, dass als Druckfluidquelle 50 eine Konstantpumpe 51 und ein Druckaus- gleichsgefäß 52 dienen, und weiters dadurch, dass die Steuerung der Kupplung mittels eines gewöhnlichen Magnetventiles 53 erfolgt, welches in der üblichen Weise Druck und/oder Durchflussmenge in der Druckleitung 20 steuert.
Fig. 5 zeigt eine mögliche Anwendung der erfindungsgemäßen Kupplung in einer Antriebseinheit eines Kraftfahrzeuges, wobei diese Antriebseinheit sowohl zwischen den Rädern einer Achse als auch zwischen zwei Achsen angeordnet sein kann. Die Antriebseinheit 60, deren Gehäuse strichliert angedeutet ist, ist hier zwischen den beiden Rädern 61, 62 einer Achse angeordnet. Eine Antriebswelle 63 mit einem Ritzel treibt einen Differentialkorb 64 über dessen Tellerrad. Das im Differentialkorb 64 befindliche eigentliche Differential, hier ein gewöhnliches Kegelraddifferential, 65 verteilt das Drehmoment zunächst auf die beiden Radwellen 66, 67. Um die Drehmomentverteilung beeinflussen zu können, treibt der Differentialkorb 64 mit seinem ersten Zahnrad 68 über eine Vorgelegewelle 70 mit ihrem zweiten Zahnrad 69 und dritten Zahnrad 71 je ein viertes Zahnrad 72 auf jeder Seite. Die beiderseitigen Zahnräder 72, 72' sind jeweils mit einem Kupplungsaußenteil 74, 74' verbunden. Deren Kupplungsinnenteile 76, 76' sitzen auf den Radwellen 66, 67 und können so wegen der von den Zahnrädern 68, 69, 71, 72 Übersetzung ein zusätzliches Drehmoment auf die beiden Radwellen übertragen.
Fig. 6 zeigt die Ansteuerung der anhand der Fig.5 beispielsweise beschriebenen Antriebseinheit. Hier sind die beiden Kupplungen 1, 1 ' und deren Aktuatoren auf beiden Seiten gleich und für bereits beschriebene Teile auch deren Bezugs-
5 zeichen eingesetzt. Beide Kupplungen 1, 1 ' haben eine gemeinsame Druckflu- idquelle 15, 16, die je nach Drehsinn entweder der einen oder der anderen Seite Druckfluid liefert. Dazu sind in den Saugrohren 82, 83 ein fünftes und ein sechstes Rückschlagventil 80, 81 vorgesehen. Von diesen öffnet je nach Förderrichtung der Pumpe eines der beiden Rückschlagventile 80, 81 und das andere
10 81, 80 schließt. Weiters sind die beiden Kupplungen 1, 1 ' über eine Kurzschlussleitung 86 mit einem Sicherheitsventil 85 miteinander verbunden, sodass bei Abfallen des Druckes die Ableitung 23 der rechten Seite nicht über das Schnellablaßventil 13, sondern über das Sicherheitsventil 85 auf die Seite mit dem Schnellablaßventil 13' strömt und dort gegebenenfalls gleich in die zweite
15 Druckkammer 9'.
In Fig. 6 ist auch eine weitere Abwandlung der Erfindung zu sehen. Das erste Rückschlagventil 22 ist hier nicht gehäusefest, sondern im Stufenkolben 105 untergebracht. Es verbindet den ersten Druckraum 8 über eine Druckleitung
20 120, in der eine Drossel 121 vorgesehen ist mit dem zweiten Druckraum 9'; aber erst dann, wenn deren Mündung die Kante 125 überschreitet und sie zum zweiten Druckraum 9' hin geöffnet ist. Damit wird erreicht, dass die Beaufschlagung des zweiten Druckraumes 9' nicht nur druck-, sondern auch oder gegebenenfalls nur weggesteuert ist.
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Die Detail-Variante der Fig. 7 unterscheidet sich von der Fig. 6 dadurch, dass die Verbindungsleitung 220 hier nicht im Kolben sondern im Zylinder, also gehäusefest, angeordnet ist. Die Verbindung der beiden Druckräume 8,9 wird hergestellt, wenn die Kante 206' des Stufenkolbens 206 die Mündung 220' der
30 Verbindungsleitung 220 überstreicht und freigibt.