Beschreibung
Verfahren zum Klemmen von Schussfäden, Klemmvorrichtung und Webmaschine mit wenigstens einer Klemmvorrichtung für Schussfäden
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Klemmen von Schussfäden bei einer Webmaschine, die wenigstens eine während des Webvorgangs betätigbare Klemmvorrichtung für Schussfäden enthält, sowie eine Klemmvorrichtung und eine mit der Klemmvorrichtung ausgerüstete Webmaschine.
Eine Klemmvorrichtung für Schussfäden für eine Webmaschine ist aus EP 0284766 A1 bekannt. Die Klemmkraft dieser Klemmvorrichtung wird von einem Federelement bestimmt, dessen Federkraft mithilfe von Ein- Stellmitteln verändert werden kann. Die Klemmkraft der Klemmvorrich¬ tung kann mittels eines elektrischen Antriebsmotors aufgehoben wer¬ den, der auch eine Schussschere betätigt. Mittels der bekannten Klemmvorrichtung kann ein Schussfaden mit einer vorgegebenen Klemmkraft geklemmt oder nicht geklemmt werden. In der Praxis hat sich gezeigt, dass eine derartige Klemmvorrichtung beim Weben be¬ stimmter Gewebe weniger geeignet ist, insbesondere beim Weben von Frottiergeweben, bei welchen die Enden der Schussfäden mittels eines Kantenapparates zu Einlegekanten eingelegt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dass Klemmen von Schuss¬ fäden so auszuführen, dass es praktisch für jede Art von Gewebe ge¬ eignet ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren dadurch gelöst, dass die Klemmkraft der Klemmvorrichtung während des Webens nach wenigs¬ tens einem vorbestimmten Kriterium geändert wird. Vorzugsweise erfolgt die Änderung nach einem Muster des Gewebes.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass die Klemmkraft der Klemmvorrichtung an das herzustellende Gewebe angepasst ist, da sie während des Webens geändert werden kann. Das Verfahren kann beim Weben jeder Gewebeart vorteilhaft angewendet werden und ist besonders für die Anwendung beim Weben von Frottiergeweben mit zu Einlegekanten eingelegten Enden der Schussfäden geeignet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Klemmkraft in Abhän¬ gigkeit von einem Webmuster eines zu erstellenden Gewebes geändert. Dabei wird das Webmuster über mehrere Schusszyklen als Funktion der Winkelposition der Hauptantriebswelle bestimmt, unter Berücksichtigung von Schussmuster und / oder Bindungsmuster und / oder eines oder mehrerer anderer Muster, die Teil des Webmusters sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsge¬ mäße Verfahren das Einbringen von mindestens einem Ende eines an¬ geschlagenen Schussfadens in ein nachfolgendes Webfach und das Ändern der Klemmkraft der Klemmvorrichtung entsprechend einem Mus¬ ter, das in Abhängigkeit vom Einlegen des mindestens einen Endes des angeschlagenen Schussfadens eingestellt werden kann. Ein solches Verfahren wird vorteilhaft beim gemeinsamen Einlegen mehrerer Schussfadenenden von aufeinander folgend angeschlagenen Schussfä¬ den in ein nachfolgendes Webfach verwendet. Dadurch können die En¬ den der Schussfäden auch regelmäßig an der Gewebekante eingelegt werden.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Änderung der Klemmkraft in Abhängigkeit von einem Muster, gemäß welchem die En¬ den einer Gruppe von Schussfäden gemeinsam in ein nach einem An- schlagen des letzten Schussfadens dieser Gruppe gebildetes Webfach eingelegt werden. Diese Ausgestaltung ist insbesondere für das Weben von Frottiergeweben geeignet.
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Weiter wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit einer Klemmvorrichtung gelöst, die eine Einrichtung zum Ändern der Klemmkraft enthält, die während des Webens von einer Steuereinheit nach wenigstens einem Kriterium betätigbar ist. Vorzugsweise erfolgt das Betätigen nach einem Muster des Gewebes.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine pneumatisch arbei¬ tende Einrichtung zum Ändern der Klemmkraft vorgesehen. Vorzugs¬ weise enthält die Einrichtung einen Druckluftzylinder und eine Ventilein- heit. Die Klemmkraft kann durch Ändern des Drucks der Druckluft geän¬ dert werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die erfindungsge¬ mäße Klemmvorrichtung gleichzeitig einen Kantenapparat, um ein Ende eines angeschlagenen Schussfadens, das in der Klemmvorrichtung ge¬ klemmt war, in ein nachfolgendes Webfach einzubringen. Dabei wird die Klemmvorrichtung so gesteuert, dass ein Ende eines Schussfadens op¬ timal in ein nachfolgendes Webfach eingelegt werden kann. Die erfin¬ dungsgemäße Klemmvorrichtung ist vor allem vorteilhaft, wenn sie beim Weben von Geweben eingesetzt wird, bei denen mehrere Enden von Gruppen von Schussfäden von einem Kantenapparat gemeinsam in ein nachfolgendes Webfach eingelegt werden.
Die Aufgabe wird weiter mit einer Webmaschine gelöst, die mit einer er- findungsgemäßen Klemmvorrichtung ausgerüstet ist. Vorteilhaft enthält diese Webmaschine eine Klemmvorrichtung, die zwischen einer Schussschere und einer Kante des zu erstellenden Gewebes angeord¬ net ist, und / oder eine Klemmvorrichtung, die zwischen einer Abfall¬ schere und einer Kante des zu erstellenden Gewebes angeordnet ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Webmaschine zu¬ dem einen Kantenapparat, um die Enden eines Schussfadens, die in der Klemmvorrichtung geklemmt worden waren, in ein nachfolgendes Web-
fach einzulegen. Bevorzugt wird ein pneumatischer Kantenapparat vor¬ gesehen. Der pneumatische Kantenapparat wird zwischen Gewebe und Klemmvorrichtung angeordnet. Ein pneumatischer Kantenapparat ist besonders geeignet, um mit einer erfindungsgemäßen Klemmvorrich- tüng zusammen zu arbeiten.
In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Klemmvor¬ richtung in einem Bereich angeordnet ist, in welchem sie nicht vollstän¬ dig angeschlagene Schussfäden klemmt. Dabei wird die Klemmkraft re- duziert oder aufgehoben, wenn ein Schussfaden vollständig angeschla¬ gen wird, so dass die nicht voll angeschlagenen Schussfäden leicht mit¬ genommen werden können. Alternativ ist die Klemmvorrichtung derart ausgebildet und / oder derart angeordnet, dass sie nur nicht vollständig angeschlagene Schussfäden erfasst. Es genügt dann, beim Anschlagen des vollständig angeschlagenen Schussfadens die Klemmkraft soweit zu reduzieren, dass mit diesem Schussfaden die vorher eingetragenen, nicht vollständig angeschlagenen Schussfäden mitgenommen werden können, die dann während des vollständigen Anschlagens die Klemm¬ vorrichtung verlassen und von dem Kantenapparat in ein nachfolgendes Webfach eingelegt werden können.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Aus¬ führungsformen.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Teil einer erfin¬ dungsgemäßen Webmaschine,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Klemmvorrichtung,
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1 in einer ersten Po¬ sition eines Webzyklus,
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Fig. 4 den Ausschnitt entsprechend Fig. 3 in einer weiteren Positi¬ on des Webzyklus,
Fig. 5 den Ausschnitt der Fig. 3 in einer weiteren Position des Webzyklus,
Fig. 6 bis 8 Ausschnitte ähnlich Fig. 3 in verschiedenen Positionen eines Webzyklus beim Erstellen eines Gewebes nach einem an¬ deren Webmuster und
Fig. 9 eine Einzelheit einer Klemmvorrichtung ähnlich Fig. 2 in und 10 einer abgewandelten Ausführungsform.
In Fig. 1 ist schematisch eine Webmaschine dargestellt, die zwei erfin¬ dungsgemäße Klemmvorrichtungen 1, 2 enthält. Die Klemmvorrichtung 1 ist zwischen einem Gewebe 3 und einer Schussschere 4 montiert, die einen eingetragenen Schussfaden 5 von einem Fadenvorrat 6 ab¬ schneidet. Die weitere Klemmvorrichtung 2 ist zwischen dem Gewebe 3 und einer Abfallschere 7 montiert, mit der das überschüssige Ende 8 eines eingetragenen Schussfadens 5 abgeschnitten wird. Das Ende 9 des Schussfadens 5, das über die Kante 10 des Gewebes 3 auf der Ein¬ tragsseite hinausragt, wird mittels der Klemmvorrichtung 1 geklemmt und anschließend mittels eines Kantenapparates 11 in ein nachfolgen- des Webfach eingelegt. Das andere Ende 12 dieses Schussfadens 5, das über die gegenüberliegende Kante 13 des Gewebes 3 hinausragt, wird mittels der Klemmvorrichtung 2 geklemmt und später mittels eines Kantenapparates 14 in das nachfolgende Webfach eingelegt.
Die Klemmvorrichtungen 1, 2 sind - in Richtung der Kettfäden 16 gese¬ hen - in einem Abstand von einer Anschlaglinie 15 angeordnet, so dass jede Klemmvorrichtung 1 , 2 einen nicht vollständig angeschlagenen Schussfaden 5, d.h. einen nicht an die Anschlaglinie 15 angeschlagenen
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Schussfaden 5, klemmen kann. Unter Anschlaglinie 15 wird hierbei die Linie verstanden, an der ein Webblatt 17 einen Schussfaden 5 vollstän¬ dig an dem Gewebe 3, dem sogenannten Warenrand, anschlägt. Die in Fig. 1 dargestellte Webmaschine, die beispielsweise ein Luftdüsenweb- maschine ist, enthält Kettfäden 16, mit denen in bekannter Weise mit Fachbildungsmitteln aufeinander folgende Webfächer gebildet werden, in die Schussfäden 5 eingetragen werden. Das Webblatt 17 enthält in bekannter Weise Profillamellen, die eine U-förmige Aussparung aufwei¬ sen, um einen Schussfadenführungskanal zu bilden. Weiterhin besitzt die Webmaschine wenigstens eine Hauptdüse 18, um die Schussfäden in die aus den Kettfäden 16 gebildeten Webfächer einzutragen.
Die in Fig. 2 dargestellte Klemmvorrichtung 1 enthält eine Einrichtung 20 zum Einstellen der Klemmkraft, die die Klemmvorrichtung 1 auf einen Schussfaden 5 ausüben kann. Die Einrichtung 20 wird von einer Steuer¬ einheit 21 gesteuert, die beispielsweise die Steuereinheit der Webma¬ schine ist. Die Einrichtung 20 enthält einen Druckluftzylinder 22, der mit einem beweglich montierten Klemmteil 30 der Klemmvorrichtung 1 zu¬ sammen wirkt. Ferner enthält die Einrichtung eine Ventileinheit 23, mit der der an dem Druckluftzylinder 22 ankommende Druck der Druckluft eingestellt werden kann. Die Druckluft wird von einer Druckluftquelle 24 geliefert. Die Klemmkraft der mechanischen Klemmvorrichtung 1 wird zwischen der Unterkante des beweglich montierten Klemmteils 30 und der Oberkante eines dem Klemmteil 30 gegenüber liegenden, fest mon- tierten Klemmteils 31 auf die Schussfäden 5 ausgeübt. Die Klemmteile 30 und 31 sind vorzugsweise an der Stelle aus einem verschleißfesten Werkstoff, an welcher sie Schussfäden 5 klemmen.
Um die Klemmkraft in gewünschter Weise einzustellen und zu verän- dem, können selbstverständlich sehr verschiedene Einrichtungen vorge¬ sehen werden. Beispielsweise sind elektromagnetische, hydraulische und mechanische Einrichtungen möglich. Mechanische Einrichtungen können beispielsweise einen Achsantrieb, ein Getriebe, Federn, Nocken
und andere mechanische Bauteile enthalten. Bei einer Luftdüsenweb¬ maschine ist es von Vorteil, eine pneumatische Einrichtung zu verwen¬ den, beispielsweise einen Druckluftzylinder 22, der die Klemmteile 30 und 31 aneinander andrücken kann. Der dargestellte Druckluftzylinder 22 ist einfach wirkend, d.h. er wird in einer Richtung (vorzugsweise der Klemmrichtung) über Druckluft betätigt und in der anderen Richtung mit¬ tels einer Rückstellfeder 34 zurückgestellt. Durch das entsprechende Einstellen und Ändern des Druckes der Druckluft kann die Klemmkraft, die mittels des Druckzylinders 22 zwischen den Klemmteilen 30 und 31 ausgeübt wird, eingestellt und verändert werden. Bei einer abgewandel¬ ten Ausführungsform wird ein doppelt wirkender Druckluftzylinder vorge¬ sehen, d.h. ein Druckluftzylinder, der in beiden Richtung mittels Druckluft betätigt wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel wird eine Ventileinheit 23 eingesetzt, um den gewünschten Druck der Druckluft zu erhalten. Die Ventileinheit 23 besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem elektrisch ansteuerbaren Druckregler 32 und einem elektrisch betätigbaren 3/2- Wegeventil 33. Mit dem Druckregler 32 kann der gewünschte Druck der Druckluft und damit die gewünschte Klemmkraft eingestellt werden. In einer ersten Position des 3/2-Wegeventils 33 gelangt die Druckluft zum Druckluftzylinder 22, so dass eine Klemmkraft auf die Klemmteile 30, 31 ausgeübt wird. In der anderen Position des 3/2-Wegeventils 33 gelangt keine Druckluft zu dem Druckluftzylinder 22, der über das 3/2- Wegeventil 33 entlüftet wird, so dass die Klemmteile 30, 31 von der Rückstellfeder 34 des Druckluftzylinders 22 auseinander bewegt wer¬ den, so dass keine Klemmkraft zwischen den Klemmteilen 30, 31 aus¬ geübt wird. Um die Bewegung des Klemmteils 30 zu beschränken, ist ein Anschlag 35 vorgesehen, der beispielsweise so eingestellt ist, dass das Klemmteil 30 sich nur soweit bewegen kann, dass zwischen den Klemmteilen 30, 31 ein Spalt von 0,5 mm besteht.
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Bevorzugt ist der Druckregler 32 ein Proportionaldruckregler, der Druck¬ luft mit einem Druck weiterleitet, die der an dem Druckregler 32 angeleg¬ ten Größe der Spannung entspricht. Die Steuereinheit 21 gibt ein elekt¬ risches Signal mit einer geeigneten Spannung an den Druckregler 32, um auf diese Weise den gewünschten Druck der Druckluft einzustellen und damit die gewünschte Klemmkraft oder den gewünschten Verlauf der Klemmkraft der Klemmvorrichtung 1 zwischen den Klemmteilen 30 und 31.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform sind dem Druckluftzylinder mehrere Druckregler 32 und 3/2-Wegeventile 33 zugeordnet, wobei die Druckregler jeweils auf einen definierten Druck der Druckluft eingestellt sind. Wenn der Druck der dem Druckluftzylinder 22 zugeführten Druck¬ luft geändert werden soll, so wird jeweils ein betreffendes 3/2- Wegeventil 33 angesteuert, das mit einem auf den gewünschten Druck eingestellten Druckregler 32 verbunden ist.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird ein Druckluftsystem vorgesehen, das Druckluft mit einem gewünschten Druck erzeugt und das beispielsweise unter anderem Drosselventile enthält.
Bei dem Ausführungsbeispiel ist das bewegliche Klemmteil 30 mittels Schrauben 42 an einem Arm 43 befestigt, der mittels eines Gelenkes 36 an einer Halterung 37 gehalten ist, die an der Webmaschine befestigt ist. Das bewegliche Klemmteil 30 kann somit um das Gelenk 36, dessen Achse quer zu dem Druckzylinder 22 verläuft, schwenken. Der Druckzy¬ linder 22 greift an dem Arm 43 an einer Stelle an, die zwischen dem Drehgelenk 36 und der Stelle des Klemmteils 30 liegt, die einen Schuss¬ faden klemmt. An der Halterung 37 ist zusätzlich die Schussschere 4 befestigt. Die Schussschere 4 weist ein fest montiertes Scherblatt 38 und ein beweglich montiertes Scherblatt 39 auf. Das beweglich montier¬ te Scherblatt 39 ist auf einer Antriebswelle 40 eines Antriebsmotors 41 angeordnet. Das fest montierte Klemmteil 31 ist mittels Schrauben 44 an
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und neben dem fest montierten Scherblatt 38 angebracht. Bei der dar¬ gestellten Ausführungsform liegen die Oberkante des Klemmteils 31 und die Oberkante des Scherblattes 38 im wesentlichen in einer Ebene. Die Antriebswelle 40 verläuft parallel zur Schussrichtung und zu der Achse des Gelenks 36.
Die Klemmvorrichtung 2 ist bevorzugt in gleicher Weise ausgeführt und gestaltet wie die Klemmvorrichtung 1. Die Abfallschere 7 ist ebenfalls in gleicher Weise wie die Schussschere 4 ausgeführt und zusammen mit entsprechenden Klemmteilen 30, 31 und einem entsprechenden Druck¬ luftzylinder 22 an einer entsprechenden Halterung 37 angebracht.
Wie beispielsweise in Fig. 3 dargestellt ist, enthält die Webmaschine ei¬ nen Kantenapparat 11 , der neben der Kante 10 des Gewebes zwischen der Klemmvorrichtung 1 und dem Gewebe 3 angeordnet ist. Der Kan¬ tenapparat 11 besitzt eine in einer Halterung untergebrachte Blasvor¬ richtung 27, um das Ende 9 eines eingetragenen Schussfadens 5 in ein nachfolgend gebildetes Webfach einzulegen. Die Blasvorrichtung 27 be¬ sitzt eine Düse 28, die im Bereich einer Nut des Halters angeordnet ist, die zum Führen eines Schussfadens dient. Ferner besitzt sie wenigstens eine Blasdüse 29 an der Seite des Halters. Die Blasvorrichtung 27 ist über eine Ventileinheit 25 mit einer Druckluftquelle verbunden, bei¬ spielsweise der Druckluftquelle 24 der Fig. 2. Die Blasvorrichtung 27 ist in der Nähe der Anschlaglinie 15 angeordnet. Die Ventileinheit 25 wird in geeigneten Zeitabständen von einer Steuereinheit angesteuert, bei¬ spielsweise der Steuereinheit 21 , um ein Ende 9 eines Schussfadens 5 in ein nach dem Eintragen dieses Schussfadens 5 nachfolgend gebilde¬ tes Webfach einzublasen. Die Blasvorrichtung 27 und die Ventileinheit 25, die Bestandteil des Kantenapparates 11 sind, können beispielsweise in gleicher Weise ausgeführt sein, wie das in der Patentanmeldung WO 01/86047 beschrieben ist. Der auf der gegenüber liegenden Seite des Gewebes 3 angeordnete Kantenapparat 14 (Fig. 1) ist beispielsweise gleich ausgebildet wie der Kantenapparat 11.
Gemäß Fig. 3 bis 5 arbeiten die Vorrichtungen wie folgt. Nach dem Ein¬ tragen des Schussfadens 5 wird dieser von dem Webblatt 17 in Rich¬ tung der Kettfäden 16 verschoben. Das Ende 9 des Schussfadens 5 ge- langt auf diese Weise zwischen die Klemmteile 30, 31 der Klemmvor¬ richtung 1. Mit diesem Verschieben (Anschlagen) wird das Ende 9 des Schussfadens 5 auch in den Kantenapparat 11 eingeführt. Anschließend wird der Schussfaden 5 mittels der Schussschere 4 vom Fadenvorrat 6 abgeschnitten (Fig. 3). Das Ende 9 des Schussfadens 5 befindet sich nach dem Abschneiden weiterhin in der Klemmvorrichtung 1 , während sich das Webblatt 17 und die Hauptdüse 18 mit der Weblade wieder von der Anschlaglinie 15 hinweg bewegen. Nach dem Abschneiden wird die Klemmkraft der Klemmvorrichtung 1 reduziert oder aufgehoben, wonach die Blasvorrichtung 27 des Kantenapparates 11 das Ende 9 in ein nach- folgendes Webfach einbläst (Fig. 4). In dieses Webfach wird der nach¬ folgende Schussfaden 5 eingetragen (Fig. 4). Der nachfolgende Schuss¬ faden 5 wird dann zusammen mit dem eingeblasenen Ende 9 des vorher eingetragenen Schussfadens 5 von dem Webblatt 17 mitgenommen und angeschlagen (Fig. 5). Auf diese Weise entsteht ein Gewebe 3 mit einer eingelegten Kante 26. In entsprechender Weise, wie das anhand Fig. 3 bis 5 dargestellt und erläutert worden ist, wird das Ende 12 des Schuss¬ fadens mittels der Klemmvorrichtung 2 geklemmt, mittels der Abfallsche¬ re 7 abgeschnitten und mittels des Kantenapparates 14 in das nachfol¬ gende Webfach eingelegt.
Erfindungsgemäß wird die Klemmkraft der Klemmvorrichtung 1 und / oder der Klemmvorrichtung 2 gemäß einem Kriterium, insbesondere ei¬ nem Muster des Gewebes 3, verändert, das in Abhängigkeit vom herzu¬ stellenden Gewebe 3 festgelegt wird. Die Klemmkraft der Klemmvorrich- tung 1 und / oder 2 kann gemäß einem Webmuster gesteuert werden, das von dem Muster des herzustellenden Gewebes 3 abhängig ist. Bei einem Ausführungsbeispiel wird das Webmuster abhängig von der Win¬ kelposition der Hauptantriebswelle der Webmaschine bestimmt und
zwar über mehrere Schusszyklen hinweg. Die Abhängigkeit wird von einem Schussmuster, von einem Bindungsmuster oder einem anderen Muster festgelegt, das Teil des Webmusters ist. Nachfolgend werden einige Möglichkeiten erläutert, bei welchen die Klemmkraft während des Webens gemäß einem Muster verändert wird.
Die Erfindung ist besonders für einen Einsatz beim Weben von Frottier¬ geweben geeignet, bei welchem Enden 9 und 12 der Schussfäden 5 in das Gewebe eingelegt werden. Bei derartigen Geweben wird üblicher- weise das Ende 9 und / oder 12 einer Gruppe von Schussfäden, die nacheinander eingetragen und angeschlagen wurden, zusammen in ein nachfolgendes Webfach eingelegt.
Wie das in Fig. 6 dargestellt ist, werden die Schussfäden 5 einer Grup- pe, beispielsweise zwei Schussfäden, nacheinander eingetragen und jeweils an einer Position 19 angeschlagen, die in einem deutlichen Ab¬ stand von der Anschlaglinie 15 liegt und die beispielsweise als Voran¬ schlagposition 19 bezeichnet wird. Die Klemmvorrichtung 1 und die nicht dargestellte Klemmvorrichtung 2 sind derart angeordnet, dass sie die Enden 9 und 12 der Schussfäden 5 schon klemmen können, wenn sich die Schussfäden 5 in der Voranschlagposition 19 befinden, d.h. in einer Position in Abstand von der Anschlaglinie 15. Wenn mit einem Voran¬ schlag gewoben wird, müssen die Klemmvorrichtungen 1 und 2 einen Schussfaden 5 klemmen können, wenn dieser sich in einer Position vor der Anschlaglinie 15 befindet und nicht immer mit Vollanschlag gewoben wird. Wie in Fig. 7 dargestellt ist, wird dann der letzte Schussfaden einer Gruppe eingebracht, beispielsweise dritter Schussfaden 5. Die Enden der Schussfäden dieser Gruppe, bei dem Ausführungsbeispiel von drei Schussfäden, werden dann zusammen mit dem zuletzt eingetragenen Schussfaden an der Anschlaglinie 15 angeschlagen, d.h. es wird ein Vollanschlag ausgeführt. Bei einem derartigen Frottiergewebe werden anschließend die Enden 9 und 12 der Gruppe von Schussfäden gleich¬ zeitig in ein nachfolgenden Webfach eingelegt, wie das in Fig. 8 darge-
stellt ist, d.h. in ein Webfach, das nach dem Vollanschlag gebildet wird. Damit die Enden 9 und 12 der Gruppe von Schussfäden gemeinsam mit Hilfe eines Kantenapparates 11 oder 14 eingelegt werden können, müs¬ sen die Enden 9 oder 12 vor dem Einlegen genau zu dem Kantenappa- rat 11 oder 14 positioniert sein. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Klemmkraft der Klemmvorrichtungen 1 oder 2 nach einem vorgegebe¬ nen Muster verändert wird, da die Enden 9 oder 12 nach jedem Schuss¬ eintrag abgeschnitten werden und die Enden 9 oder 12 nach dem Ab¬ schneiden in der gewünschten Position mit einer gewünschten Klemm- kraft von der Klemmvorrichtung 1 oder 2 gehalten werden sollen.
Die Enden 9 und 12 der Schussfäden 5, die bis zum Voranschlag ange¬ schlagen werden, werden mit einer relativ hohen Klemmkraft in den Klemmvorrichtungen 1 und 2 geklemmt, um sie sicher zu halten. Bei ei- nem anschließenden Vollanschlag wird die Klemmkraft der Klemmvor¬ richtungen 1 und 2 verringert, damit die Enden 9 und 12 der zuvor ein¬ getragenen Schussfäden zusammen mit den Enden 9 und 12 des zu¬ letzt eingetragenen Schussfadens, der mit dem Vollanschlag ange¬ schlagen wird, zwischen den Klemmteilen 30, 31 der Klemmvorrichtun- gen 1 und 2 gleiten können. Falls die Klemmkraft bei dem Vollanschlag zu groß gehalten wäre, so besteht das Risiko, dass die schon geklemm¬ ten Enden 9 und 12 bei dem anschließenden Vollanschlag beschädigt werden, da die Enden 9 und 12 durch die Klemmvorrichtungen 1 und 2 hindurch gezogen werden. Da die Klemmkraft der Klemmvorrichtung 1 und 2 gemäß einem Muster gesteuert wird, bei welchem beim Voran¬ schlag die Klemmkraft relativ groß und beim Vollanschlag die Klemm¬ kraft relativ gering ist, ergibt sich der Vorteil, dass die Enden der Schussfäden nach jedem Voranschlag in ausreichender Weise gehalten sind, jedoch bei dem anschließenden Vollanschlag nicht beschädigt wer- den. Dabei wird die Klemmkraft beispielsweise nach dem Schussmuster und im Einzelnen nach dem Polbildungsmuster - auch Frottiermuster genannt - des herzustellenden Gewebes gesteuert.
In dem vorstehend genannten Beispiel ist ein Polbildungsmuster mit drei Schussfäden erwähnt. Selbstverständlich kann auch ein Polbildungs¬ muster mit einer anderen Anzahl an Schussfäden gewählt werden, bei¬ spielsweise ein Polbildungsmuster, bei dem drei aufeinanderfolgende Schussfäden bis zu einem Voranschlag angeschlagen werden, auf die dann ein Schussfaden mit einem Vollanschlag folgt. In diesem Fall wird die Klemmkraft bei dem drei ersten Schusseinträgen groß und bei den folgenden Schusseintrag gering eingestellt. Selbstverständlich sind auch Kombinationen unterschiedlicher Polbildungsmuster möglich.
Es ist bekannt, dass beim Weben von Frottierstoffen über eine bestimm¬ te Strecke, d.h. während einer Anzahl von Schusseinträgen, immer mit Vollanschlag gewoben wird, so dass eine Strecke mit Flachgewebe ent¬ steht. Dabei wird mit einer Frottierwebmaschine ein Stück normales Gewebe gewoben, was auch Bordürenweben genannt wird. Bei diesem Webvorgang wird die Klemmkraft der Klemmvorrichtung 1 und / oder 2 im Vergleich zur Klemmkraft, die beim Weben bis zum Voranschlag verwendet wird, verringert. Dadurch können die Enden 9 und oder 12 der Schussfäden beim Bordürenweben einfach durch die Klemmvorrich- tungen 1 und 2 gezogen werden, wodurch diese Enden 9 und / oder 12 nicht beschädigt werden und eine saubere Kante des Gewebes 3 ent¬ steht. Beim Bordürenweben können die Enden 9 und / oder 12 jedes Schussfadens 5 mittels der Kantenapparate 11 oder 14 jeweils einzeln in ein nachfolgendes Webfach eingelegt werden. Bei einer abgewandel- ten Ausführungsform wird vorgesehen, dass bei dem Bordürenweben die Klemmvorrichtungen 1 und / oder 2 geöffnet bleiben, d.h. so ange¬ steuert werden, dass sie keine Klemmkraft auf die Enden 9 und / oder 12 der Schussfäden ausüben.
Bei einer Ausführungsform wird das Muster des herzustellenden Gewe¬ bes von der Steuereinheit 21 der Webmaschine in Abhängigkeit von der Winkelposition der Hauptantriebswelle der Webmaschine bestimmt. Bei bestimmten Geweben kann es wünschenswert sein, die Enden 9 und 12
der Schussfäden mit sehr großer Klemmkraft geklemmt zu halten. Das bietet den Vorteil, dass die auf diese Weise geklemmten Schussfäden nach dem Abschneiden nicht zurückspringen und nicht zu einem Zu¬ sammenziehen des Gewebes führen. Wenn die Schussfäden sehr gut festsgehalten werden, so können die Kettfäden am Warenrand gut um den eingetragenen Schussfaden herumgelegt werden, so dass sie einen guten Warenrand bilden. Um das Einführen der Enden 9 und 12 der Schussfäden 5 in die Klemmvorrichtungen 1 und / oder 2 zu erleichtern, wird die Klemmkraft der Klemmvorrichtungen 1 und / oder 2 zunächst relativ gering eingestellt. Nach dem Einführen wird dann die Klemmkraft wieder erhöht. Erfindungsgemäß wird die Klemmkraft dabei nach dem Schusszyklus und insbesondere entsprechend der Winkelposition der Hauptantriebswelle oder nach einem zeitlichen Verlauf, der sich auf die Winkelposition der Hauptantriebswelle der Webmaschine bezieht, so verändert, dass die Klemmkraft beim Einführen der Enden 9 und / oder 12 der Schussfäden 5 in die Klemmvorrichtung 1 und / oder 2 relativ ge¬ ring ist oder gar keine Kraft aufgebracht wird und dass die Klemmkraft wenigstens während oder nach dem Abschneiden der Schussfäden 5 relativ groß ist. Falls diese Enden 9 und / oder 12 der Schussfäden an- schließend in die Gewebekante eingelegt werden sollen, kann es von Vorteil sein, die Klemmkraft der Klemmvorrichtungen 1 und / oder 2 kurz vor dem Einlegen der Enden 9 und / oder 12 in ein nachfolgendes Web¬ fach etwas zu verringern, damit diese Enden 9 und / oder 12 problemlos aus den Klemmvorrichtungen 1 und / oder 2 gezogen werden können, bevor sie von der Blasvorrichtung 27 in ein nachfolgend gebildetes Web¬ fach eingelegt werden. Die Klemmkraft wird im Wesentlichen abhängig von der Winkelposition der Hauptantriebswelle der Webmaschine ver¬ ändert.
Bei einer anderen Ausführungsform wird die Klemmkraft der Klemmvor¬ richtung 1 und / oder 2 auch in Abhängigkeit vom eingebrachten Schussfaden 5 und insbesondere von der Art des einzubringenden Schussfadens verändert. Beispielsweise wird für einen dünnen Schuss-
faden eine größere Klemmkraft gewählt, als für einen dickeren Schuss¬ faden. Wenn die gleichen Klemmkräfte für dicke und dünne Schussfä¬ den erhalten werden sollen, so wird normalerweise der Abstand der Klemmteile für dickere Schussfäden einen größeren Wert erhalten als für dünnere Schussfäden. Die Einstellung erfolgt entsprechend dem Schussmuster. Bei einer anderen Ausführungsform wird die Klemmkraft entsprechend dem Bindungsmuster eingestellt und / oder geändert. Wenn die Bindung mit gleich vielen Kettfäden an der Oberseite und an der Unterseite gebildet wird, so wird die Klemmkraft beispielsweise auf relativ geringe Werte eingestellt. Wenn dagegen ein beträchtlicher Un¬ terschied zwischen der Anzahl der Kettfäden der Oberseite und der Un¬ terseite besteht, wird die Klemmkraft relativ groß gewählt und eingestellt.
Selbstverständlich kann die Klemmkraft außer in Abhängigkeit vom Schussmuster, von der Winkelposition der Hauptantriebswelle, vom Frottiermuster, vom Bordürenweben, von anderen Parametern des her¬ zustellenden Gewebes und von Kombinationen der oben genannten Pa¬ rameter des herzustellenden Gewebes verändert werden, beispielswei¬ se in Abhängigkeit von der Kettspannung, der Schussspannung, der Polhöhe der Schlingen des Frottiergewebes, der Winkelposition der Hauptantriebswelle, einem zeitlichen Verlauf, oder abhängig von Ergeb¬ nissen von Messungen, die während des Webens vorgenommen wer¬ den.
Wenn ein bestimmtes Gewebe gewebt werden soll, wird beispielsweise der gewünschte Verlauf der Klemmkraft in Abhängigkeit von der Winkel¬ position der Hauptantriebswelle der Webmaschine vorgegeben und ent¬ sprechend der Winkelposition jeweils eingestellt. Wenn zum Beispiel ein Frottiergewebe gewebt werden soll, das zwanzig Reihen mit drei inner- halb einer Schlinge liegenden Schussfäden aufweist, zehn Reichen mit vier innerhalb einer Schlinge liegenden Schussfäden, zwanzig Reihen mit drei innerhalb einer Schlinge liegenden Schussfäden und einer Bor¬ düre aus flachem Gewebe mit zehn Schussfäden, besteht das Webmus-
ter aus 170 Schusseinträgen. Für jeden Schusseintrag wird ein Verlauf der Klemmkraft in Verbindung mit der Winkelposition der Hauptan¬ triebswelle bestimmt und abgespeichert. Für jeden einzelnen Schussein¬ trag bei der Herstellung des Gewebes wird dann die Klemmkraft ent- sprechend der zugehörigen Winkelposition der Hauptwelle der Webma¬ schine eingestellt. Diese Maßnahme wird als Webmuster des herzustel¬ lenden Gewebes bezeichnet.
Bei dem Weben eines Frottiergewebes und insbesondere beim Weben eines Frottiergewebes mit eingelegten Enden der Schussfäden kann es vorteilhaft sein, eine Vorrichtung entsprechend Fig. 9 und 10 zu verwen¬ den. Die Klemmvorrichtung 1 ist an einer derartigen Stelle montiert, dass sie mit einem Ende 9 eines teilweise angeschlagenen Schussfadens 5 zusammenwirkt, d.h. mit einem Schussfaden 5, der bis zur Voran- schlagposition 19 angeschlagen wird. Die Klemmvorrichtung 1 ist weiter so angeordnet, dass sie nicht auf einen vollständig angeschlagenen Schussfaden einwirkt, d.h. auf einen Schussfaden, der an die Anschlag¬ linie 15 angeschlagen worden ist. Die Klemmteile 30 und 31 der Klemm¬ vorrichtung 1 sind so angeordnet und gestaltet, dass sie in dem Bereich vor der Anschlaglinie 15 nicht zusammenwirken, d.h. keine Klemmwir¬ kung ausführen. Hierzu ist die Klemmvorrichtung 1 mit einer Aussparung 45 im Bereich der Klemmteile 30 und 31 versehen. Diese Ausführungs¬ form ermöglicht es beispielsweise (Fig. 9) zwei Enden 9 eines Schuss¬ fadens 5, die bis zu dem Voranschlag 19 angeschlagen wurden, zu klemmen. Diese beiden Enden 9 werden dann bei einem Vollanschlag für den dritten, nachfolgend eingebrachten Schussfaden mittels des Webblattes 17 bis zu dem Bereich der Aussparung 45 mitgenommen, wie dies in Fig. 10 gezeigt ist.
Bei einem Vollanschlag wird beispielsweise die Klemmkraft zwischen den Klemmteilen 30, 31 verringert, gegenüber der Klemmkraft beim Voranschlag 19. Die drei Enden 9 der Schussfäden 5 werden bei dem Vollanschlag des zuletzt eingetragenen Schussfadens mitgenommen
und gelangen in den Bereich der Aussparung 45. Sie sind dann nicht mehr geklemmt und können dann gemeinsam mit Hilfe eines Kantenap¬ parates 11 in ein nachfolgendes Webfach eingelegt werden. Da die En¬ den 9 der Schussfäden 5 ohnehin nicht mehr geklemmt sind, ist es nicht erforderlich die Klemmkraft der Klemmvorrichtung 1 bei dem mittels des Kantenapparates ausgeführten Einlegevorgang zu verringern. Eine Aus¬ sparung 45 entsprechend Fig. 9 und 10 kann selbstverständlich auch bei einer Klemmvorrichtung 2 angewandt werden.
Falls keine Kantenapparate 11 und / oder 14 vorhanden sind, können die Klemmvorrichtungen 1 und 2 und die zugehörige Schussschere 4 und die Abfallschere 7 näher an dem Gewebe 3 angeordnet werden.
Die Parameter eines herzustellenden Gewebes können noch auf andere Art und Weise bestimmt werden. Sie müssen nicht notwendigerweise anhand des vorstehend beschriebenen Webmusters bestimmt werden. Das Webmuster kann darüber hinaus noch weitere Parameter umfas¬ sen. In den meisten Fällen wird das Webmuster in Abhängigkeit von den einzutragenden Schussfäden bestimmt. Jedoch kann das Webmuster auch in Abhängigkeit von aufeinander folgenden Positionen der Kettfä¬ den oder in einer anderen bekannten Art und Weise bestimmt werden.
Die Veränderung der Klemmkraft ist üblicherweise mit einer tatsächli¬ chen Relativbewegung der Klemmteile 30 und 31 zueinander verbun- den. Falls jedoch beispielsweise ein im Wesentlichen unnachgiebiger Schussfaden zwischen den Klemmteilen 30 und 31 geklemmt wird, so wird eine Veränderung der Klemmkraft nicht notwendigerweise zu einer Relativbewegung der Klemmteile 30, 31 zu einander führen. Eine Rela¬ tivbewegung zwischen den Klemmteilen 30 und 31 der Klemmvorrich- tung 1 oder 2 beim Verändern der Klemmkraft wird jedoch dann erfol¬ gen, wenn ein elastischer Schussfaden geklemmt wird.
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Das Einlegen der Enden 9 und / oder 12 der Schussfäden 5 in ein nach¬ folgendes Webfach kann selbstverständlich nicht nur mit pneumatischen Kantenapparaten durchgeführt werden, sondern mit anderen mechani¬ schen Kantenapparaten, wie sie beispielsweise aus der EP 322014 A bekannt sind.
Die Erfindung ist auch nicht auf eine Anwendung von Luftdüsenwebma¬ schinen beschränkt. Sie kann vielmehr bei jeder Art von Webmaschinen eingesetzt werden, beispielsweise bei Greiferwebmaschinen, Greifer- Schützenwebmaschinen, Wasserstrahlwebmaschinen, Projektilwebma¬ schinen, mehrphasigen Webmaschinen und Webrotoren und anderen Webmaschinentypen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die erfindungsgemäße Webmaschi- ne und das erfindungsgemäße Verfahren sind nicht auf die nur als Bei¬ spiel beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr können im Rahmen der Lehre der Ansprüche Abwandlungen und / oder Kombi¬ nationen vorgenommen werden, ohne dass der Schutzbereich verlassen wird.