Flächenreinigungsgerät
Die Erfindung betrifft ein Flächenreinigungsgerät mit einem Reinigungsträger, der an seiner Unterseite ein Reinigungsmaterial wie einen Wischbelag oder einen Borstenbesatz trägt und an seiner Oberseite gelenkig mit einem Griffstiel verbunden ist.
Derartige Flächenreinigungsgeräte sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt. Ihnen ist gemeinsam, dass der Griffstiel gegenüber dem Reinigungsträger entweder in einer Richtung oder in mehreren Richtungen geschwenkt werden kann, um die Einsatzmöglichkeiten des Flächenreinigungsgeräts zu erweitern. Der Einsatzbereich des Flächenreinigungsgeräts ist jedoch dadurch eingeschränkt, dass der Wischerstiel in jeder Betriebsstellung unmittelbar und geradlinig von dem Gelenk an der Oberseite des Reinigungsträgers ausgeht. Dadurch ist der Einsatz beispielsweise unter einem Möbelstück oder auf einer in größerem Abstand über dem Fußboden liegenden Fläche stark eingeschränkt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Flächenreinigungsgerät der eingangs genannten Gattung so auszubilden, dass sein Einsatzbereich erweitert und die Handhabung vereinfacht bzw. erleichtert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein längliches Stielanschlussstück mit seinem einen Ende abgewinkelt mit dem Griffstiel verbunden ist und mit seinem anderen Ende über ein mindestens eine
horizontale Schwenkung zulassendes Anschlussgelenk mit dem Reinigungsträger verbunden ist und dass eine Drehlagerung eine Schwenkung des Griffstiels relativ zu dem Reinigungsträger um die Längsachse des abgewinkelten Stielanschlussstücks zulässt.
Der das Reinigungsmaterial, beispielsweise ein Wischbelag oder ein Borsten besatz, tragende Reinigungsträger kann hierdurch auch in solchen Stellungen bewegt und gehandhabt werden, in denen zwischen dem Gelenk und dem Griffstiel keine unmittelbar geradlinige Verbindung möglich ist, beispielsweise unter einem Möbelstück oder auf der oberen Seite eines Möbelstücks oder auf einer höher gelegenen Treppenstufe. Die mindestens horizontale Schwenkmöglichkeit, die abgewinkelte Verbindung mit dem Griffstiel und die Drehmöglichkeit um die Längsachse des Stielanschlussstücks ermöglichen es, den Griffstiel gleichwohl in eine für den Benutzer bequeme Stellung zu bringen.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Anschlussgelenk zusätzlich eine vertikale Schwenkung des Stielanschlussstücks relativ zu dem Reinigungsträger zulässt. Diese zusätzliche vertikale Schwenkmöglichkeit vergrößert die Einsatzmöglichkeiten weiter.
Vorzugsweise wird die horizontale Schwenkung des Stielanschlussstücks durch Seitenanschläge begrenzt. Dadurch wird erreicht, dass sich der Reinigungsträger nicht beliebig weit um eine vertikale Achse gegenüber dem Wischerstiel verschwenken kann. Dies ermöglicht eine genauere und kraftübertragende Führung des Reinigungsträgers.
Ebenso ist auch die vertikale Schwenkung des Stielanschlussstücks vorzugsweise durch einen Höhenanschlag begrenzt, um auch hierdurch die Führungsmöglichkeiten zu verbessern.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Anschlussgelenk ein allseitig schwenkbares und drehbares Kugelgelenk ist. Damit werden alle erwünschten Schwenk- und Drehbewegungen durch ein einziges, konstruktiv sehr einfach aufgebautes Gelenk, nämlich ein Kugelgelenk, ermöglicht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1 in einer Seitenansicht ein Flächenreinigungsgerät mit einem Reinigungsträger, der an seiner Unterseite einen Wischbelag trägt,
Fig. 2 das Reinigungsgerät nach Fig. 1 mit dem in seiner horizontale Stellung abgeschwenkten Stielanschlussstück,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Flächenreinigungsgerät nach Fig. 1,
Fig. 4 in einer Ansicht in Richtung des Pfeiles IV in
Fig. 1 eine abgewandelte Ausführungsform der Kugelpfanne,
Fig. 5 in schematischer Darstellungsweise mehrere mögliche Relativstellungen zwischen dem Griffstiel und dem Reinigungsträger,
Fig. 6 den Einsatz des Flächenreinigungsgeräts nach den Fig. 1 - 5 auf einer Treppenstufe,
Fig. 7 eine abgewandelte Ausführungsform des Flächenreinigungsgeräts in einer Darstellung gemäß Fig. 2,
Fig. 8, 9 schematische Darstellungen der Einsatzmöglichkeiten des Flächenreinigungsgeräts nach den Fig. 1 - 5,
Fig. 10 eine weitere abgewandelte Ausführungsform in einer Darstellung entsprechend Fig. 2,
Fig. 11 den Einsatz des Flächenreinigungsgeräts gemäß Fig. 10 an der Oberseite eines Möbelstücks,
Fig. 12 eine Draufsicht auf ein Flächenreinigungsgerät mit zwei abklappbaren Plattenflügeln,
Fig. 13 eine Vorderansicht des Flächenreinigungsgeräts nach Fig. 12 im teilweise abgeklappten Zustand der Plattenflügel,
Fig. 14 ein Flächenreinigungsgerät mit abklappbaren Plattenflügeln und einer auf diese einwirkenden verschiebbaren Schieberhülse,
Fig. 15 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles XV in Fig. 14,
Fig. 16 in einem senkrechten Schnitt ein als Besen ausgeführtes Flächenreinigungsgerät,
Fig. 17 eine Draufsicht auf das Flächenreinigungsgerät gemäß Fig. 16 und
Fig. 18 eine Draufsicht entsprechend der Fig. 17 mit seitlich umgelenktem Griffstiel.
Das in den Fig. 1 - 5 dargestellte Flächenreinigungsgerät weist einen plattenförmigen Reinigungsträger 1 auf, der an seiner Unterseite einen Wischbelag 2 als Reinigungsmaterial trägt, der beispielsweise über eine Klettverbindung 3 lösbar am Reinigungsträger 1 angebracht ist.
An der Oberseite des Reinigungsträgers 1 ist über ein Kugelgelenk 4 ein längliches Stielanschlussstück 5 angeschlossen, das mit seinem einen Ende 5a um einen Winkel a abgewinkelt mit einem Griffstiel 6 verbunden ist. An seinem anderen Ende 5b ist das Stielanschlussstück 5 mit einer Gelenkkugel 7 verbunden, die in einer an der Oberseite des Reinigungsträgers 1 angeordneten Gelenkpfanne 8 unlösbar aufgenommen ist. Eine Öffnung 9 der Gelenkpfanne 8 bildet mit ihrem Öffnungsrand 10 Anschläge für Schwenkungen des Stielanschlussstücks 5 sowohl nach beiden Seiten in horizontaler Richtung als auch in vertikaler Richtung.
Wie man auf Fig. 4 erkennt, besteht die Gelenkpfanne 8 aus zwei voneinander trennbaren Pfannenteilen 11 und 12. Für Montagezwecke kann das Pfannenteil
12 relativ zu dem Pfannenteil 11 verschoben werden, um die Gelenkkugel 7 in die Gelenkpfanne 8 einzusetzen.
Die Bewegungsmöglichkeiten des Stielanschlussstücks 5 relativ zu dem Reinigungsträger 1 sind in Fig. 3 angedeutet. Das gegenüber dem Griffstiel 6 abgewinkelte Stielanschlussstück 5 kann um seine Längsachse 5c im Kugelgelenk 4 gedreht werden. Außerdem kann das Stielanschlussstück 5 sowohl nach oben als auch nach beiden Seiten geschwenkt werden. Diese Dreh- und Schwenkmöglichkeiten sind in Fig. 3 mit Pfeilen angedeutet.
Fig. 5 zeigt jeweils in einer Seitenansicht (oben) und einer Draufsicht (unten) mehrere, sich aus diesen Dreh- und Schwenkmöglichkeiten ergebende Stellungen bei der Handhabung und Benutzung des Flächenreinigungsgeräts. Dadurch wird es ermöglicht, auch schwer zugängliche Stellen zu erreichen.
So ist beispielsweise in Fig. 6 gezeigt, dass eine gegenüber der jeweiligen Standfläche des Benutzers höher gelegene Treppenstufe 13 erreicht werden kann, indem das flach an der Oberseite des Reinigungsträgers 1 liegende Stielanschlussstück 5 so gedreht wird, dass sich der davon abgewinkelte Griffstiel 6 nach unten erstreckt.
Fig. 7 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des Flächenreinigungsgeräts, bei dem das Stielanschlussstück 5 längenverstellbar ist. Zu diesem Zweck besteht das Stielanschlussstück 5 aus zwei Hälften 14 und 15, die teleskopartig ineinander geführt und gegeneinander verstellbar sind. Mittels einer Stellschraube 16 werden die beiden Hälften in der jeweils gewünschten Einstellung festgelegt.
Die Fig. 8 und 9 zeigen schematisch den Einsatz des Flächenreinigungsgeräts unter einem Schrank, einem Sideboard o. dgl., wobei die möglichen Wischrichtungen mit Pfeilen angedeutet sind.
Das in Fig. 10 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 - 5 dadurch, dass das Stielanschlussstück
5 mit dem Griffstiel 6 über ein feststellbares Gelenk 17 verbunden ist, dessen Gelenkachse 18 sich quer zu einer den Griffstiel 6 und das abgewinkelte Stielanschlussstück 5 enthaltenden Ebene erstreckt, die in Fig. 10 mit der Zeichenebene zusammenfällt. Damit ist es möglich, den zwischen dem Griffstiel
6 und dem Stielanschlussstück 5 gebildeten Winkel zu verstellen. Ein Einsatzbeispiel bei dem dies zweckmäßig ist, ist in Fig. 11 dargestellt. Hierbei ist das Stielanschlussstück gegenüber dem Griffstiel 6 so stark - beim dargestellten Ausführungsbeispiel fast rechtwinklig - abgewinkelt, dass der Reinigungsträger 1 in einen verhältnismäßig hoch gelegenen, schmalen Bereich eingeführt werden kann.
Bei den Ausführungen nach den Fig. 12 - 15 ist der Reinigungsträger 1' eine Wischmop-Trägerplatte, die zwei abklappbare Plattenflügel 19, 20 aufweist. Die beiden Plattenflügel 19, 20 sind in einem Gelenk 21 miteinander verbunden, in dem auch das Anschlussgelenk 4 für das Griffanschlussstück 5 liegen kann.
Bei der Ausführung nach den Fig. 14 und 15 ist das Stielanschlussstück 5 über ein abgewinkeltes Stielzwischenstück 22 mit dem Griffstiel 6 verbunden. Der Griffstiel 6 ist so gegenüber dem Griffzwischenstück 22 abgewinkelt, dass das Anschlussgelenk 4 in Verlängerung des Griffstiels 6 liegt. Das Stielanschlussstück 5 und das Griffzwischenstück 22 bilden somit ein
gegenüber der Längsachse des Griffstiels 6, in der auch das Anschlussgelenk 4 liegt, seitlich vorspringendes Knie.
Eine Schieberhülse 23 ist längs des Griffstiels 6 verschiebbar und undrehbar geführt und ist mit zwei starren Armen 24 verbunden, die mit ihren Enden 25 auf die Rückseiten der abklappbaren Plattenflügel 19, 20 drücken, wenn die Schieberhülse 23 entlang dem Griffstiel 6 nach unten geschoben wird. Dadurch werden die beiden den Wischbelag 2 tragenden Plattenflügel 19, 29 gegeneinander gepresst, um den Wischbelag 2 auszupressen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 16 ist das Flächenreinigungsgerät als Besen ausgeführt. Der Reinigungsträger 1" trägt hierbei an seiner Unterseite als Reinigungsmaterial einen Borstenbesatz 26. Das einerseits mit dem Anschlussgelenk 4 und andererseits mit dem abgewinkelten Griffstiel 6 verbundene Stielanschlussstück 5 ist hierbei zwischen der Oberseite des Reinigungsträgers 1" und einer darüber angebrachten Platte 27 in einem horizontalen Schlitzsegment 28 geführt. Dadurch lässt das Anschlussgelenk 4 außer der Drehung des Stielanschlussstücks 5 um seine Längsachse nur eine Schwenkung um eine vertikale Achse zu, wie dies in den Fig. 17 und 18 dargestellt ist.
Diese Einschränkung auf eine vertikale Schwenkung - unter Beibehaltung der Drehmöglichkeit des Stielanschlussstücks 5 - ist bei der Ausführung des Flächenreinigungsgeräts als Besen besonders vorteilhaft, weil die notwendige Höhe des Borstenbesatzes 26 dazu führt, dass der Kraftangriff am
Reinigungsträger 1" in verhältnismäßig großer Höhe über der zu reinigenden Fläche erfolgt, so dass der Reinigungsträger 1 " bei Aufbringung einer
horizontalen Kraft kippen könnte. Dies wird durch die Führung im horizontalen Schlitzsegment 28 verhindert,
In Fig. 17 ist angedeutet, dass das Stielanschlussstück 5 bei seiner horizontalen Schwenkung in mehreren Raststellungen an nur schematisch angedeuteten Rastelementen 29 einrastbar ist, um jeweils eine gewünschte horizontale Schwenkstellung vorzugeben, die für den jeweiligen Einsatzfall günstig ist.