Ausgiesser-Verschluss für Verbundpackunqen oder mit einer Dichtfolie verschlossene Behälteröffnungen
[0001] Diese Erfindung betrifft einen Ausgiesser-Verschluss für Verbundpackungen oder mit einer Dichtfolie verschlossene Behälteröffnungen. Dabei ist namentlich an Flüssigkeitspackungen in Form solcher Verbundpackungen aus folienbeschichtetem Papier gedacht, in denen etwa Milch, Fruchtsäfte, allerlei nichtalkoholische Getränke oder generell Flüssigkeiten auch aus dem Non-Food-Bereich verpackt werden. Der Verschluss kann aber auch für Verbundpackungen eingesetzt werden, in denen schüttfähige Güter wie etwa Zucker, Gries oder allerlei Chemikalien und ähnliches aufbewahrt bzw. verpackt werden. Bei diesem folienbeschichteten Papier handelt es sich um einen Laminatstoff, etwa um eine mit Kunststoff wie zum Beispiel Polyäthylen und/oder Aluminium beschichtete Papieroder Kartonbahn. Gebräuchliche Volumina solcher Packungen reichen von 20cl bis zu 2 Litern und mehr. An der Stelle, wo sich die lichte Öffnung des aufzu- schweissenden Verschlusses befindet, ist aus der Verbundpackung ein zur Form der lichten Öffnung des Verschlusses passendes Loch ausgestanzt, welches mit einer Dichtfolie nachträglich verschlossen wird. Der Verschluss aber nicht nur auf Verbundpackungen einsetzbar, sondern generell zum Verschliessen von irgendwelchen Behältern einsetzbar, die mit einer Dichtfolie verschlossen sind.
[0002] Ausgiesser-Verschlüsse aus Kunststoff zum Aufschweissen auf eine derart vorbereitete Verbundpackung oder zum Aufschweissen oder Aufkleben auf eine Dichtfolie sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Sie bilden einen Unterteil, welcher auf die Verbundpackung aufgeschweisst wird, und einen daran über ein Scharnier schwenkbar angeformten Deckelteil. Der Unterteil weist einen um die lichte Öffnung des Verschlusses nach oben auskragenden, rundumlaufenden Rand auf, der an der Vorderseite dieses Unterteils einen Ausgiess-Schnabel bildet. Der scharnierend an der Hinterseite des Unterteils angeformte Deckel weist eine nach unten ausbuchtende Form auf, welche in zugeschwenktem Zustand des Deckels in den lichten Innenraum des Randes des Unterteils einpasst und innerhalb desselben einschappend einklickt, sodass der Ausgiesser-Verschluss dichtend verschliessbar ist. Beim erstmaligen Öffnen und somit beim erstmaligen Aufschwenken des Deckelteils kommt im Innern des nach oben auskragenden Randes des Unterteils die unterhalb des Unterteils verlaufende Dichtfolie zum Vorschein, welche das dort herausgestanzte Loch in der Verbundpackung überspannt. Der Unterteil des Ausgiesser-Verschlusses ist ausserhalb des Loches mit seiner ebenen Unterseite auf die Verbund packung aufgeschweisst. Standardge- mäss wird die Verbundpackung also so gefertigt, dass an jener Stelle, wo der lichte Innenraum des Randes des Verschluss-Unterteils zu liegen kommt, die Verbundpackung ausgestanzt ist und dort bloss eine Dichtfolie diese Fläche überspannt. Die Dichtfolie besteht zum Beispiel aus einer Aluminiumfolie, welche auf der Innenseite der Verbundpackung mit der Kartonschicht der Packung verklebt ist. Sie kann aber auch von einer PE-Beschichtung gebildet sein, welche mittels einer Hochfrequenz-Schweissung auf die Innenseite des Kartonmaterials der Verbundpackung aufgeschweisst ist, sodass sie jeweils die Ausstanzung überspannt, auf welche der Ausgiesser-Verschluss später aufgeschweisst wird. Wenn nun der Verschluss das erste Mal geöffnet wird, indem sein Deckelteil aufgeschwenkt wird, so kommt im Innern des nach oben auskragenden Randes des Verschluss- Unterteils die Dichtfolie zum Vorschein, sei es eine Aluminiumfolie oder eine PE- Folie. Die Folie wird dann vom Benutzer zunächst mit einem Finger eingedrückt, wonach der Inhalt der Verbundpackung durch das vom auskragenden Rand gebildete Ausguss-Stück über dessen an der Vorderseite ausgeformten Schnabel aus- giessbar ist.
[0003] Diese herkömmlichen Ausgiesser-Verschlüsse sind mit einigen Nachteilen behaftet. Zunächst ist der Ausgiess-Schnabel der Verschüsse oft nicht sehr vorteilhaft geformt, sodass beim Absetzen des Ausgiessens Flüssigkeit aufgrund von Kapillarwirkungen an der Aussenseite des Schnabels abwärts rinnt und dann über die Verbundpackung nach unten läuft. Dieses Kleckern des Ausgusses ist sehr ärgerlich, weil oftmals die ganze Vorderseite der Verbundpackung verunreinigt wird. Weiter besteht ein Nachteil der herkömmlichen Lösungen darin, dass nach dem erstmaligen Aufschwenken des Deckelteils der Verschluss durch Eindrücken der Dichtfolie separat geöffnet werden muss und das mit dem Finger geschieht. Diese Methode des Öffnens der Dichtfolie ist aber unhygienisch und zudem wird die Dichtfolie regelmässig nicht sauber und vollständig aus dem lichten Bereich im Innern des auskragenden Randes herausgelöst. Vielmehr wird die Dichtfoiie irgendwo in ihrem mittleren Bereich aufgerissen und dann wenig gezielt nach unten in den Innenraum der Verbundpackung gedrückt. Es bilden sich dabei beid- seits ausfransende Brauen, die nach unten in das Innere der Verbundpackung ragen und beim Ausgiessen den freien und sauberen Ausfluss des Inhaltes stören und beschränken. Wird die Verbundpackung allzu stark in Ausgiesslage geschwenkt, so vermag wegen der meist zu kleinen Dimensionierung der lichten Öffnung des Unterteils auch nicht hinreichend viel Luft in das Innere des Verbundpackung nachzuströmen. Das führt zu störendem Blubbern, das heisst zu einem unstetigen, schwallweisen Ausfliessen des flüssigen Inhaltes, was das gezielte, dosierte Ausgiessen in ein Glas oder einen Becher erschwert. Der Deckelteil vieler herkömmlicher Verschlüsse wird zudem nicht zuverlässig von selbst in der Offenstellung des Deckels gehalten, sodass der Deckel infolge der Materialspannungen im Scharnierbereich langsam wieder zuschwenkt und den Ausgiess-Strahl stört, es sei denn, man hält den Deckelteil mit einer Hand bewusst in Offenstellung, was jedoch umständlich ist. In vielen Fällen wird die eine Hand zum Halten der Verbundpackung und zum Ausschenken benötigt, während die andere Hand etwa ein Glas hält, in welches eingeschenkt werden soll. Dann bleibt keine Hand zum Offenhalten des Deckelteils frei. Desweiteren weisen die herkömmlichen Ausgiesser-Verschlüsse wenig bedienerfreundliche Garantieeinrichtungen auf, mittels derer die Erstöffnung, das heisst das erstmalige Aufschwenken des Verschluss-
Oberteils, garantiert werden soll. Bei einigen Lösungen muss ein Garantieband weggerissen werden, welches mit zwei Fingern ergriffen werden muss. In der Praxis erweist sich das oft als schwierig. Wenn der Benutzer zum Beispiel seine Hände mit einer Hand- oder Sonnencreme behandelt hat, so gelingt es ihm schwerlich, das Garantieband wegzureissen, solange seine Finger fettig sind. Das Öffnen des Verschlusses mit Handschuhen ist erst recht nicht möglich. Schliess- lich ist auch das Wiederverschliessen nicht befriedigend gelöst, weil die Verschlüsse nach dem Zuschwenken des Deckelteils nicht hinreichend dicht sind.
[0004] Es gilt daher, diesen Problemen Abhilfe zu leisten und einen Ausgiesser- Verschluss für Verbundpackungen oder mit einer Dichtfolie verschlossene Behälteröffnungen zu schaffen, der in erster Linie ein hygienisches und besseres Öffnen der Dichtfolie erlaubt, welche die lichte Weite des Ausgusses oder der Behälteröffnung überspannt, sodass hernach ein blubberfreies, kontinuierliches Ausgiessen mit einem dickeren Flüssigkeitsstrahl ermöglicht wird.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst von einem Ausgiesser-Verschluss für Verbundpackungen oder mit einer Dichtfolie verschlossene Behälteröffnungen, bestehend aus einem Unterteil, welcher mit der ebenen Unterseite seiner Grundplatte auf eine Verbundpackung auf∑uschweissen bestimmt ist und eine rundumlaufende, nach oben ragenden Auskragung zur Bildung eines Ausguss-Stutzens aufweist, sowie aus einem an diesem Unterteil über ein Scharnier schwenkbar angeformten Deckel zum Aufschwenken und dichtenden Niederschwenken auf den Unterteil, wobei sich dieser Ausgiesser-Verschluss dadurch auszeichnet, dass an jener Seite des Unterteils des Verschlusses, an welcher der Deckel schwenkbar angeformt ist, im lichten Innern und hinteren Ende des Ausguss-Stutzens eine Druckplatte angeformt ist, die sich von dort zungenartig nach vorne in das lichte Innere des Ausguss-Stutzens erstreckt und die mit einer Aussparung versehen ist, in welche ein auf der Unterseite des Deckels angeformter Stempel beim Zuschwenken des Deckels hineinschwenkbar ist, weiter dass an der Druckplatte ein Sperrelement angeformt ist, welches in den Schwenkbereich des Stempels entweder hineinfedert oder in diesen hineinschwenkbar ist, sodass beim ersten Verschlies- sen des Verschlusses das Sperrelement unter aktiver Wegfederung des Sperr-
elementes oder unter Passieren desselben in die Aussparung abschwenkbar ist, beim ersten Öffnen des Verschlusses unter Wegfederung oder Wegschwenkung des Sperrelementes aus der Aussparung herausschwenkbar ist und beim erneuten Niederschwenken des Deckels auf das in die Aussparung hineingefederte oder infolge Emnündung hineingeschwenkte Sperrelement auftrifft und dasselbe mit Druck beaufschlagt, sodass beim vollständigen Niederdrücken des Deckels der Stempel mit seinem unteren Rand das Sperrelement und somit die Druckplatte unter Ausbrechen der Dichtfolie der Verbundpackung nach unten drückt.
[0006] In den Figuren sind drei verschiedene vorteilhafte Ausführungen dieses Ausgiesser-Verschlusses für Verbundpackungen oder mit einer Dichtfolie verschlossene Behälteröffnungen in verschiedenen Ansichten dargestellt. Anhand dieser Figuren werden diese Ausgiesser-Verschlüsse nachfolgend im einzelnen beschrieben und ihre Funktion wird erläutert und erklärt.
Es zeigt:
Figur 1 : Eine erste Variante des Ausgiesser-Verschluss in vollständig aufgeschwenktem Zustand, das heisst mit um 180° aufgeschenktem Deckel, nach dem Spritzen von schräg oben in perspektivischer Ansicht gesehen;
Figur 2: Den Ausgiesser-Verschluss nach Figur 1 in einem Längsschnitt längs seiner mittigen Längsachse perspektivisch dargestellt, vor dem erstmaligen, werkseitigen Zuschwenken des Deckels;
Figur 3: Den Ausgiesser-Verschluss nach Figur 1 in einem Längsschnitt längs seiner mittigen Längsachse perspektivisch dargestellt, nach dem erstmaligen, werkseitigen Zuschwenken des Deckels;
Figur 4: Den Ausgiesser-Verschluss in einem Längschnitt längs seiner mittigen Längsachse perspektivisch dargestellt, nachdem der Deckel ein erstes Mal vom geschlossenen Zustand des Verschlusses aufgeschwenkt und
hernach das erste Mal wieder auf den Unterteil abgeschwenkt wurde;
Figur 5: Eine zweite Variante des Ausgiesser-Verschluss in vollständig aufgeschwenktem Zustand, das heisst mit um 180° aufgeschwenktem Deckel, nach dem Spritzen von schräg oben in perspektivischer Ansicht gesehen;
Figur 6: Den Ausgiesser-Verschluss nach Figur 5 in einem Längsschnitt längs seiner mittigen Längsachse perspektivisch dargestellt, nach dem dem erstmaligen, werkseitigen Zuschwenken des Deckels;
Figur 7: Den Ausgiesser-Verschluss nach Figur 5 in einem Längschnitt längs seiner mittigen Längsachse perspektivisch dargestellt, nachdem der Deckel ein erstes Mal vom geschlossenen Zustand des Verschlusses aufgeschwenkt und hernach das erste Mal wieder soweit auf den Unterteil abgeschwenkt wurde, bis der Stempel auf dem Sperrelement ansteht;
Figur 8: Den Ausgiesser-Verschluss nach Figur 5 mit Deckel in einer perspektivischen Ansicht in einem Längsschnitt von der Seite her gesehen, mit dem Deckel - ausgehend aus der Position nach Figur 7 - vollständig auf den Unterteil niedergeschwenkt;
Figur 9: Den Unterteil einer dritten Variante des Ausgiesser-Verschlusses in einer Ansicht von oben, mit der im Innern des Unterteils angeordneten Druckplatte;
Figur 10: Den Ausgiesser-Verschluss nach Figur 7 mit Deckel in einer perspektivischen Ansicht in einem Längsschnitt von der Seite her gesehen, mit dem Deckel vor dem erstmaligen Verschliessen;
Figur 11: Den Ausgiesser-Verschluss nach Figur 7 in einer perspektivischen Ansicht in einem Längsschnitt von der Seite her gesehen, mit dem
Deckel während dem erstmaligen Verschliessen, während dem der Quersteg für die Montage werkseitig elastisch nach vorne verbogen wird;
Figur 12: Den Ausgiesser-Verschluss nach Figur 7 in einer perspektivischen Ansicht in einem Längsschnitt von der Seite her gesehen, mit dem Deckel nach seinem erstmaligen, werkseitigen Verschliessen;
Figur 13: Den Ausgiesser-Verschluss nach Figur 7 in einer perspektivischen Ansicht in einem Längsschnitt von der Seite her gesehen, mit dem Deckel während dem erstmaligen Öffnen, während dem der Quersteg von der Stempelplatte elastisch nach vome verbogen wird;
Figur 14: Den Ausgiesser-Verschluss nach Figur 7 in einer perspektivischen Ansicht in einem Längsschnitt von der Seite her gesehen, mit dem Deckel nach dessen erstmaligem Aufschwenken und vor dem ersten Niederschwenken durch den Benutzer, wobei die Stempelplatte auf dem Quersteg anschlägt;
Figur 15: Den Ausgiesser-Verschluss nach Figur 7 in einer perspektivischen Ansicht in einem Längsschnitt von der Seite her gesehen, mit dem Deckel nach dessen vollständigem erstmaligem Niederschwenken durch den Benutzer im Nachgang zum erstmaligen Aufschwenken, mit niedergeschwenkter Druckplatte.
[0007] Die Figur 1 zeigt eine erste, vorteilhafte Ausführungsvariante des Ausgiesser-Verschlusses in vollständig aufgeschwenktem Zustand, das heisst mit um 180° aufgeschwenktem Deckel, nach dem Spritzen in perspektivischer Ansicht, von schräg oben gesehen. Er besteht aus einem Unterteil 1 und einem über ein Filmscharnier 5 einstückig mit diesem Unterteil 1 verbundenen Deckel 6, der zum Unterteil 1 um 180° schwenkbar ist. Der Unterteil 1 des Verschlusses besteht aus einer Grundplatte 2, auf welcher ein nach oben ragender Kragen angeformt ist, der einen Ausguss-Stutzen 3 mit birnenförmigem Querschnitt bildet. Die Unter-
seite der Grundplatte 2 dieses Verschluss-Unterteils 1 ist eben und dazu bestimmt, auf eine laminierte Verbundpackung oder eine Dichtfolie aufgeklebt oder aufgeschweisst zu werden. Im Falle einer Verbundpackung wird diese vorher vorbehandelt, indem ein Bereich, welcher dem lichten Durchgang, das heisst dem birnenförmigen Querschnitt des Ausguss-Stutzens 3 entspricht, entweder bis auf die Dichtfolie des Verbundpackungs-Laminates entfernt wird, oder die Packung längs der Aussenkontur des lichten Durchgangs bzw. längs der Innenkontur des Ausguss-Stutzens 3 geschwächt wird. Hierfür wird das laminierte Verpackungsmaterial ohne Beschädigung der Dichtfolienschicht längs dieser Linie durch eine Stanzung, Perforierung oder Laserbehandlung geschwächt, sodass sich eine genau definierte Bruchlinie bildet. Oftmals wird dort aus der Verbundpackung ein zur Form der lichten Öffnung des Verschlusses passendes Loch ausgestanzt, welches dann mit einer Dichtfolie nachträglich wieder verschlossen wird. Der Ausgiesser-Verschluss wird dann jeweils genau über diesem geschwächten Bereich positioniert und so aufgeklebt oder aufgeschweisst, dass sich die geschwächte Linie längs der hier birnenförmigen Innenkontur des Ausguss-Stutzens 3 erstreckt. Dieser Ausguss-Stutzen 3 ist vorne, das heisst auf der breiteren Seite seines birnenförmigen Querschnittes, zu einem Ausgiess-Schnabel 13 mit etwa 30° zur Unterteil-Grundplatte 2 geneigter Ausgiessrinne und scharfer Endkante ausgeformt, wodurch das gezielte Ausgiessen des Packungsinhaltes ermöglicht wird, ohne dass Flüssigkeit aufgrund von Kapillarwirkungen auf der Aussenseite des Ausgiess-Schnabels 13 abwärts rinnt.
[0008] Von der Scharnierseite des Unterteils 1 her ragt eine zungenförmige Druckplatte 7 in die lichte innere Seite des Unterteils 1 und füllt diesen lichten Querschnitt des Ausguss-Stutzens 3 fast vollständig aus. Die Druckplatte 7 ist hierzu auf der Innenseite des Ausguss-Stutzens 3 über dessen dortige Breite hinweg angeformt, wobei diese Anformstelle 8 ein Scharnier bildet, um welches die Druckplatte 7 am Unterteil 1 schwenkbar ist. Im gezeigten Beispiel befindet sich dieses Scharnier 8 auf der Oberkante eines Stegs 16, der senkrecht auf der Grundplatte 2 des Unterteils 1 steht, sodass also die Ebene der Druckplatte 7 gegenüber der Grundplatte 2 des Unterteils 1 etwas erhöht liegt. Auf ihrer Vorderseite ist die Druckplatte 7 über eine Stufe 28 nach unten versetzt, sodass ein etwa
halbkreisförmiger Bereich 29 gebildet ist, der auf einem tieferen Niveau liegt als die sonstige Druckplatte. Die Oberseite dieses halbkreisförmigen Bereiches 29 ist mit einer Rippe 30 gegen die Stufe 28 hin verstrebt, sodass der ganze Bereich 29 gegen eine Biegung nach oben gegenüber der restlichen Druckplatte 7 versteift ist. Längs des vorderen runden Randes dieses halbkreisförmigen Bereiches ragt ein gezahnter Rand 31 mit Reisszähnen 14 nach unten. In der gezeigten Lage der Druckplatte ragen die Reisszähne 14 allerdings nicht ganz bis zur Unterseite der Grundplatte 2. Für spritztechnische Zwecke ist der mittlere Reisszahn 14 hier mit der Innenseite des Ausguss-Stutzens 3 über eine dünne Materialbrücke 24 verbunden, die jedoch als Bruchstelle ausgelegt ist, sodass diese Brücke 24 wegbricht, sobald die Druckplatte 7 mit Kraft nach unten geschwenkt wird. Diese Materialbrücke 24 stellt desweiteren sicher, dass die Reisszähne 14 des gezahnten Randes 31 bei aufgeschweisstem oder aufgeleimtem Verschluss nicht unbeabsichtigt auf das unter ihm verlaufende Verpackungslaminat drücken. Im Weiteren ist in der zungenförmigen Druckplatte 7 eine Aussparung 9 ausgenommen, hier in Form eines balkenförmigen Längsschlitzes 9, der auf seiner vorderen, das heisst dem Scharnier der Druckplatte 7 abgewandten Ende an ein Sperrelement 10 angrenzt. Dieses Sperrelement 10 ist hier als Klinke 10 ausgeführt, die um ein Filmscharnier 32 schwenkbar ist, welches quer zur zungenförmigen Druckplatte 7 angeordnet ist, sodass die Klinke 10 um dieses Scharnier 32 auf und ab schwenkbar ist. Die hier gezeigte Position des ganzen Verschlusses stellt diesen in seiner Spritzlage dar. In dieser Spritzlage ragt also die Klinke 10 gegenüber der Druckplatte 7 wie gezeigt schräg nach oben. Das ist ihre entspannte Ruhelage, in welcher sie vom Filmscharnier 32 gehalten wird. Unterhalb der Klinke 10 ist eine nicht durchgehende Ausnehmung 33 in der Druckplatte 7 zu sehen, in welche die Klinke 10 unter Krafteinwirkung abschwenkbar ist.
[0009] Auf der Unterseite des scharnierend am Unterteil 1 angeformter. Deckels 6 verläuft eine rundum verlaufende Auskragung 15. Diese umschliesst beim Zuschwenken des Deckels 6 die sich in den lichten Querschnitt 4 des Stutzens 3 erstreckende Druckplatte 7 und kommt daher in den Freiraum zwischen der Stutzen-Innenwand und dem äusseren Rand der Druckplatte 7 zu liegen. An ihrem hier oberen, äusseren Rand kann diese Auskragung 15 mit einem Wulst 18 verse-
hen sein, der in eine zu ihm passende Nut auf der Innenseite des Ausguss- Stutzens 3 eingreift, wenn der Deckel 6 auf den Unterteil 1 des Verschlusses abgeschwenkt ist. Dann klickt der Deckel 6 auf dem Unterteil 1 ein und verschliesst damit den Verschluss ganz oder weitgehend flüssigkeitsdicht. Im Innern dieser Auskragung 15 ist ein Stempel 11 , hier in Form einer rechteckigen Stempelplatte 11 , senkrecht auf der Deckelfläche stehend angeordnet. Am freien, abgerundeten Ende des Deckels 6 weist dieser eine im gezeigten aufgeschwenkten Zustand nach oben ragende Auskragung 17 auf, die eine Verstärkung und Versteifung dieses runden Endbereichs des Deckels 6 bewirkt. Ausserhalb des Ausguss-Stutzens 3 und in der Nähe des Scharniers 5 ist senkrecht auf der Grundplatte 2 der Unterseite des Verschlusses stehend ein Bolzen 19 angeformt. Zu ihm gehört ein Ring 20, der an feinen Materialbrücken 21 in einem Loch 22 im Deckel 6 gehalten ist. Beim erstmaligen Zuschwenken des Deckels 6 auf den Unterteil 1 des Verschlusses wird dieser Ring 20 über den Bolzen 19 gestülpt und er schnappt an einer Ringnut im oberen Endbereich des Bolzens 19 ein. Der Deckel 6 kann fortan nur noch unter Bruch der Materialbrücken 21 aufgeschwenkt werden, wobei der Ring 20 am Bolzen 19 hängenbleibt. Diese Einrichtung bildet deshalb eine Erstöff- nungsgarantie für den Ausgiesser-Verschluss, das heisst, es ist dem Verschluss jederzeit anzusehen, ob er schon einmal geöffnet wurde oder nicht.
[0010] Anhand der Figuren 2 bis 4 wird nun die Funktion dieses Verschlusses erklärt. Zunächst zeigt die Figur 2 den Verschluss in einem Längsschnitt längs seiner mittigen Längsachse perspektivisch dargestellt, vor dem erstmaligen, werkseitigen Zuschwenken des Deckels. Weil die Klinke 10 in der hier gezeigten, nach oben geschwenkten Lage gespritzt wird, entspricht diese Lage ihrer natürlichen Ruhelage, in welcher sie vom Scharnier 32 gehalten ist. In dieser Lage aber ragt die Klinke 10 nicht in den Schwenkbereich des Stempels 11 bzw. der Stempelplatte 11 , wenn diese durch Zuschwenken des Deckels 6 auf den Verschluss- Unterteil hinabgeschwenkt wird. Deshalb kann dieser Stempel 11 ungehindert in die Aussparung 9 an der Druckplatte 7 abgeschwenkt werden. Beim aus der hier gezeigten Position weiteren Zuschwenken des Deckels schlägt dessen Unterseite auf dem hier oberen Rand der Klinke 10 an und drückt diese hernach nach unten, sodass sie um ihr Scharnier 32 nach unten in die Ausnehmung 33 abschwenkt.
Die beiden äusseren Bereiche ihrer schrägen Fläche 34 kommen dabei satt auf die angeschrägten Flächen 35 in der Ausnehmung 33 zu liegen.
[0011] Die Figur 3 zeigt diesen Zustand, das heisst den Ausgiesser-Verschluss nach dem erstmaligen, werkseitigen Zuschwenken des Deckels. Man erkennt, wie die Stempelplatte 11 nun vollständig in die Aussparung 9 an der Druckplatte 7 abgeschwenkt ist, und wie die Unterseite des Deckels 6 auf der niedergeschwenkten Klinke 10 anliegt. Die Schrägfläche 34 der Klinke 10 liegt auf der Schrägfläche 34 der nicht durchgehenden Ausnehmung in der Druckplatte 7 auf. Das Scharnier 32 der Klinke 10 ist in dieser Lage einer gewissen Spannung unterworfen, denn seine Ruhelage entspricht ja jener, in welcher die Klinke 10 schräg nach oben geschwenkt ist. Im scharniernahen Bereich ist beim Zuschwenken des Deckels ausserdem der Bolzen 19 durch den Ring 20 gedrückt worden, worin er einrastete.
[0012] Die Figur 4 zeigt jetzt diesen Ausgiesser-Verschluss, nachdem der Deckel ein erstes Mal vom geschlossenen Zustand des Verschlusses wie in Figur 3 gezeigt aufgeschwenkt und hernach das erste Mal wieder auf den Unterteil 1 abgeschwenkt wurde. Beim Aufschwenken des Deckels 6 aus dieser Schliesslage nahm der vordere Rand 35 der Stempelplatte 11 die Klinke 10 mit und schwenkte diese aus der liegenden Position in ihre ursprüngliche Schräglage zurück. Bei weiter aufgeschwenktem Deckel 6 liegt die Klinke 10 völlig frei. Weil sie zuvor über eine längere Zeit, das heisst vom ersten werkseitigen Verschliessen des Verschlusses bis zu dessen Öffnen durch einen Verbraucher, also während meistens mehreren Tagen oder gar Wochen, in der niedergeschwenkten Lage gehalten wurde, in welcher das Scharnier der Klinke 10 einer Spannung unterworfen war, stellte sich während dieser Zeit eine gewisse Materialermüdung ein. Diese bewirkt, dass die Klinke 10 nach dem ersten Öffnen des Verschlusses durch den Verbraucher nicht mehr in ihrer ursprünglichen Schräglage eine Ruhelage findet, sondern in einer gegenüber derselben weiter abgeschwenkten Lage, in welcher sie mit ihrem vorderen Bereich in den Schwenkbereich der Stempelplatte 11 hineinragt. Wird nun der Deckel 6 abermals geschlossen, so erfasst die Stempelplatte 11 mit ihrem unteren Rand 36 die Klinke 10 in ihrem vorderen Bereich und schwenkt
diese beim Zuschwenken des Deckels 6 nach unten, bis sie mit ihrer Schrägfläche 34 satt an den Schrägflächen 35 in der Ausnehmung an der Druckplatte 7 anschlägt. Unter weiterer Krafteinwirkung auf den Deckel 6 wird die ganze Druckplatte 7 durch die Stempelplatte 11, die nun an der Klinke 10 ansteht und dieselbe ihrerseits an der Druckplatte 7, nach unten geschwenkt. Dabei bricht zunächst die Materialbrücke 24 und dann drücken die Reisszähne 14 am gezahnten Rand 31 auf die unter ihr durchlaufende Dichtfolie oder Verbundpackungsstelle und schneiden bzw. reissen dieselbe auf. Die Druckplatte 7 schwenkt hernach das vorne aufgerissene Stück Dichtfolie oder Verpackungslaminat unter ihr nach unten, bis die Druckplatte 7 die hier gezeigte Schwenklage einnimmt. Dabei schnappt die Druckplatte 7 am Unterteil 1 ein, sodass sie fortan in dieser Lage gesichert ist. Hierzu dient das in Scharniernähe nach unten ragende Element 28 an der Druckplatte 7, welches in dieser Endlage an eine Schrägfläche 29 am Unterteil 1 anzuliegen kommt. Das Element 28 weist an seiner Rückseite einen Widerhaken auf, der in einen entgegengesetzt gerichteten Widerhaken an der Schrägfläche 29 einhängt und fortan die Druckplatte 7 in der niedergeschwenkten Lage festhält. Damit ist sichergestellt, dass die Druckplatte 7 beim Ausgiessen des Verpackungsinhaltes den Ausfluss nicht stört. Jetzt ist die Verbundpackung also geöffnet und der Deckel 6 wird erneut hochgeschwenkt und gibt den Verschluss frei zum Ausgiessen des Packungsinhaltes.
[0013] Die Figur 5 zeigt eine zweite Variante des Ausgiesser-Verschluss in vollständig aufgeschwenktem Zustand, das heisst mit um 180° aufgeschenktem Deckel, nach dem Spritzen von schräg oben in perspektivischer Ansicht gesehen. Im Folgenden werden nur noch jene Merkmale beschrieben, die sich gegenüber der ersten dargestellten Variante gemäss den Figuren 1 bis 4 unterscheiden. Die Druckplatte 7 ist hier als ebene Platte mit rundum nach abwärts auskragendem Rand 27 ausgeführt. Auf ihrer Vorderseite ist die Druckplatte 7 an ihrer Unterseite mit einem spitz zulaufenden Reisszahn 14 ausgerüstet, der senkrecht zur Druckplatte 7 angeordnet nach unten ragt, wegen der Erhöhung der Druckplatte 7 zur Grundplatte 2 jedoch nicht ganz bis zur Unterseite der Grundplatte 2 ragt. Für spritztechnische Zwecke und auch zum Festhalten in seiner Position ist dieser Reisszahn 14 hier mit der Innenseite des Ausguss-Stutzens 3 über eine dünne
Materialbrücke 24 verbunden, die jedoch als Bruchstelle ausgelegt ist, sodass diese Brücke 24 wegbricht, sobald die Druckplatte 7 mit Kraft nach unten geschwenkt wird. Diese Materialbrücke 24 stellt sicher, dass der Reisszahn 14 bei aufgeschweisstem oder aufgeleimtem Verschluss nicht unbeabsichtigt auf das unter ihm verlaufende Verpackungslaminat drückt. Im Weiteren ist in der zungenförmigen Druckplatte 7 eine Aussparung 9 in Form eines balkenförmigen Längsschlitzes 9 angeordnet, der auf seiner vorderen, das heisst dem Scharnier der Druckplatte 7 abgewandten Ende in eine breitere Ausnehmung mündet, in welcher ein Sperrelement 10 angeformt ist. Dieses Sperrelement 10 besteht hier aus einem U-förmigen Formteil, dessen einer, senkrecht zur Druckplattenebene angeordneter Schenkel 37 mit seinem oberen Ende an der Druckplatte 3 angeformt ist, sodass sich also das U des Formteils von dort nach unten erstreckt, während sein anderer Schenkel 38 freiliegt und dessen oberes Ende wieder in der Ebene der Druckplatte 7 endet. Dieses U-förmige Formteil kann elastisch verformt werden, indem der freiliegende Schenkel 38 des U's in Richtung gegen den an der Druckplatte 7 angeformten Schenkel 37 drückbar ist. Weicht die Kraft, so nimmt der freiliegende Schenkel 38 wiederum seine ursprüngliche, hier gezeigte Position ein. Wenn andrerseits von oben auf den oberen Rand des freiliegenden Schenkels 38 Kraft einwirkt, so wird das U-förmige Formstück aufgrund der Steife des Krümmungsbereichs des U's infolge des engen Radius nicht oder kaum merklich verformt. Demzufolge wird eine von oben auf den freien Schenkel 38 des U's wirkende Druckkraft auf den anderen Schenkel 37 und somit auf die Druckplatte 7 übertragen, sodass diese unter dieser Kraft um das Scharnier 8, das heisst um ihre Anformstelle 8 nach unten geschwenkt wird. Auf der Unterseite des Deckels 6 ist wiederum ein Stempel 11 angeordnet, der hier die Form einer rechteckigen Stempelplatte 11 aufweist, die senkrecht auf der Deckelfläche stehend angeordnet ist. Sie weist eine oberer Randfläche auf, in welcher durch zwei Abstufungen eine Vertiefung 12 geschaffen ist.
[0014] Anhand der folgenden Figuren 6 bis 8 wird der Verschluss weiter detailliert beschrieben und seine Funktion Schritt für Schritt erklärt. Hierzu zeigt die Figur 6 den Ausgiesser-Verschluss zunächst nach dem erstmaligen, werkseitigen Zuschwenken des Deckels 6, und zwar in einem Schnitt längs der mittigen Längs-
achse des Ausgiesser-Verschlusses dargestellt. Man erkennt den Unterteil 1 des Verschlusses mit seiner Grundplatte 2 und dem vorne ausgebildeten Ausgiess- Schnabel 13. Ganz rechts im Bild erkennt man das Scharnier 5, über welches der Deckel 6 am Unterteil 1 angeformt ist und um welches der Deckel 6 gegenüber dem Unterteil 1 schwenkbar ist. Am Deckel 6 ist die nach unten ragende Auskragung 15 zu erkennen, die in den Ausguss-Stutzen 3 ragt und vorne am Deckel 6, das heisst links im Bild die Auskragung 17, welche den Ausgiess-Schnabel 13 nach unten überdeckt und den vorderen Deckelbereich verstärkt und versteift. Diese Auskragung 17 bildet auch eine Griffleiste, sodass der Deckel 6 an dieser mit einem Finger von unten ergriffen und aufgeschwenkt werden kann. Auf der Unterseite des Deckels 6 sieht man die dort angeformte Stempelplatte 11 mit ihrem unteren Rand mit der durch die Abstufungen geschaffenen Vertiefung 12. Die Stempelplatte 11 liegt hier im balkenförmigen Längsschlitz 9, der aus der Druckplatte 7 ausgenommen ist. Vor dem Längsschlitz 9 bzw. vor der Stempelplatte 11 erkennt man das U-förmige Formstück, welches hier das Sperrelement
10 bildet. Der hier linke Schenkel 37 des U's ist an seinem Ende an der Druckplatte 7 angeformt, während der hier rechte Schenkel 38 freiliegt und federnd gegen den linken Schenkel 37 drückbar ist. Am vorderen Ende der Druckplatte 7 ist der nach unten ragende Reisszahn 14 zu sehen, der über die als Bruchstelle ausgelegte Materialbrücke 24 mit der Grundplatte 2 des Unterteils 1 verbunden ist. Die vordere untere Ecke der Stempelplatte 11 beschreibt bei einer Schwenkung des Deckels 6 vom Unterteil 1 um die Schwenkachse 5 den hilfweise eingezeichneten, kreisbogenförmigen Weg. Der Radius R ist dabei die fixe Distanz vom Scharnier 5 bis zu dieser Ecke an der Stempelplatte 11. Wie man sieht, ist diese Schwenkung des Deckels 6, genauer gesagt die Schwenkung der an ihm angeformten Stempelplatte 11 nur möglich, wenn der freie Schenkel 38 des Sperrelementes 10 zurückweicht, denn im entspannten Zustand ragt er in den Schwenkbereich der Stempelplatte 11. Wird der Deckel 6 mit seiner Stempelplatte 11 erstmals von oben auf den Deckelunterteil 1 geschwenkt, so kann die Stempelplatte
11 nur dann in den Längsschlitz 9 in der Druckplatte 7 abgeschwenkt werden, wenn der freie Schenkel des U-förmigen Sperrelementes 10 zuvor weggedrückt wurde, um den Raum für den Schwenkbereich der Stempelplatte 11 freizugeben. Genau das wird beim ersten, werkseitigen Zuschwenken des Deckels 6 bewerk-
stelligt. Ein Montagewerkzeug muss hierzu den freien Schenkel 38 gegen den anderen Schenkel 37 drücken und dann kann die untere, vordere Kante der Stempelplatte 11 in die Druckplatte 7 abgeschwenkt werden, sodass die Stempelplatte 11 im Längsschlitz 9 zu liegen kommt, wie das in der Figur 6 dargestellt ist. In der hier gezeigten Position verbleibt der auf eine Verbundpackung oder Dichtfolie aufgeleimte oder aufgeschweisste Verschluss fortan bis zu seinem erstmaligen Öffnen durch den Benutzer. Das erstmalige Öffnen des Verschlusses wird im Folgenden beschrieben.
[0015] Die Figur 7 zeigt hierzu den Ausgiesser-Verschluss in einem Schnitt längs seiner mittigen Längsachse dargestellt, nach dem erstmaligen Aufschwenken des Deckels 6 durch den Benutzer und nach dessen erneutem Abschwenken, bis die Stempelplatte 11 mit der Vertiefung 12 in ihrem unteren Rand auf dem oberen Ende des freien Schenkels 38 des Sperrorgans 10, aufliegt. Infolge der Geometrie der ganzen Anordnung wirkt die Vorderseite 25 der Stempelplatte 11 beim erstmaligen Aufschwenken des Deckels als Führungsfläche, die auf die Aussenseite 26 des freien Schenkels 38 des U-förmigen Sperrelementes 10 einwirkt. Beim Aufschwenken des Deckels 6 streicht diese Führungsfläche 25 über die Aussenseite 26 des Schenkels 38 und infolge der Geometrie drückt sie ihn dabei immer weiter gegen den anderen Schenkel 37 des Sperrelementes 10 hin und schafft so den Raum für das Passieren der Unterkante der Stempelplatte 11 , die ja von der Schwenkachse 5 aus gemessen an der Stempelplatte 11 den grössten Radius aufweist Sobald die vordere untere Ecke der Stempelplatte 11 das obere Ende des freien Schenkels 38 passiert hat, federt dieser zurück in seine ursprüngliche Position. Nun wird der Deckel 6 nach seinem erstmaligen Aufschwenken das erste Mal in die hier in der Figur 7 gezeigte Position niedergeschwenkt, denn nur so lässt sich der Verschluss öffnen.
[0016] Die Figur 8 zeigt das Ende des anschliessenden Öffnungsvorgangs für die unter dem Verschluss liegende Verbundpackung, wobei sich dieser Vorgang ab der Ausgangsposition wie in Figur 7 dargestellt fortsetzt, das heisst anschliessend an das erstmalige Aufschwenken des Deckels 6 durch den Benutzer oder Verbraucher. Man erkennt, dass die Stempelplatte 11 mit ihrem unteren Rand auf
das obere Ende des freien Schenkels des U-förmigen Sperrelementes 10 zu liegen kam. Damit die Stempelplatte 11 nicht von der Oberseite des freien Schenkels des Sperrelementes 10 abspringen kann, ist die Unterseite der Stempelplatte 11 mit einem abgestuften Rand versehen, sodass eine Vertiefung 12 erzielt wird, in welcher der freie Schenkel 38 des Sperrelementes 10 zu liegen kommt und einen Halt findet. Beim Niederschwenken des Deckels 6 drückt die Stempelplatte 11 den Schenkel 38 gegen unten. Weil bei dieser Krafteinwirkung von oben das Sperrelement 10 nicht als Feder wirkt, sondern die Kraft direkt und ungefedert auf den anderen Schenkel 37 überträgt, der ja an der Druckplatte 7 angeformt ist, wird auch dieselbe gleichermassen nach unten gedrückt und vollzieht daher eine Schwenkung nach unten um ihre eigene Schwenkachse 8, welche der Schwenkachse 5 des Deckels 6 vorgelagert ist. Dabei bricht zunächst die Material brücke 24 zwischen dem Reisszahn 14 und der Grundplatte 2 des Unterteils 1 des Verschlusses. Hernach reisst der Reisszahn 14 aufgrund des auf ihn wirkenden Druckes die unter ihm verlaufende Dichtfolie auf und die Druckplatte 7 kann weiter niedergeschwenkt werden. Angefangen vom Loch, welches der Reisszahn 14 bisher aufgerissen hat, wirkt die nach unten ragende Auskragung 27 längs des Randes der Druckplatte 7 mit ihrer scharfen Kante als Messer und schneidet mit dem weiteren Niederschwenken der Druckplatte 7 eine birnenförmige Scheibe aus der Dichtfolie oder dem Verpackungslaminat heraus. Wenn der Deckel 6 ganz auf den Unterteil 1 des Verschlusses niedergeschwenkt ist, wie das in der Figur 8 gezeigt ist, schnappt die Druckplatte 7 am Unterteil 1 ein, sodass sie fortan in dieser Lage gesichert ist. Hierzu dient das in Scharniemähe nach unten ragende Element 28 an der Druckplatte 7, welches in dieser Endlage an eine Schrägfläche 29 am Unterteil 1 anzuliegen kommt. Das Element 28 weist an seiner Rückseite einen Widerhaken auf, der in einen entgegengesetzt gerichteten Widerhaken an der Schrägfläche 29 einhängt und fortan die Druckplatte 7 in der niedergeschwenkten Lage festhält. Damit ist sichergestellt, dass die Druckplatte 7 beim Ausgiessen des Verpackungsinhaltes den Ausfluss nicht stört. Aus der in Figur 5 gezeigten Position nun der Deckel 6 nochmals aufgeschwenkt und der Verschluss ist dann zum Ausgiessen des Verpackungsinhaltes bereit.
[0017] Die Figur 9 zeigt den Unterteil einer dritten Variante des Ausgiesser-Ver-
Schlusses in einer Ansicht von oben, mit der im Innern des Unterteils 1 angeordneten Druckplatte 7. Die Druckplatte 7 hat hier die Form einer runden Scheibe mit einem davon abstehenden Schwenkarm, der am Unterteil 1 des Verschlusses angeformt ist und dort ein Scharnier 8 bildet, um welches die Druckplatte 7 gegenüber dem Unterteil 1 schwenkbar ist. Um die Druckplatte 7 herum bleibt ein wenig Raum 4 im Innern des Ausguss-Stutzens 3 frei. Die Druckplatte 7 weist wiederum einen balkenförmigen Schlitz 9 auf. Das Sperrelement 10 ist hier im Unterschied zur ersten beschriebenen Ausführung von einem elastisch verbiegbaren Quersteg gebildet, der vorne an den Längsschlitz 9 anschliesst. Dieser Quersteg ist tiefer als er breit ist und dadurch ist er in der Ebene der Druckplatte 7 biegbar, nicht jedoch senkrecht zur Druckplattenebene.
[0018] Die Figur 10 zeigt diesen Ausgiesser-Verschluss nach Figur 9 in einer perspektivischen Ansicht in einem Längsschnitt von der Seite her gesehen, mit dem Deckel 6 vor dem erstmaligen Verschliessen. Wie man sieht, trifft die Vorderkante der Stempelplatte 11 am Deckel 6 auf den Quersteg 10 auf und der Deckel 6 kann deshalb nicht ohne weiteres um sein Scharnier 5 auf den Unterteil 1 abgeschwenkt werden. Für das erste Zuschwenken des Deckels 6 muss der Quersteg 10 nach vome, das heisst im Bild nach links weggebogen werden, um für die Stempelplatte 11 den Raum zum Niederschwenken freizugeben. Genau das ist in Figur 11 gezeigt, nämlich der Ausgiesser-Verschluss nach Figur 9 und 10 mit dem Deckel während des erstmaligen Verschliessens, während dem der Quersteg für die Montage werkseitig elastisch nach vorne gebogen wird. Das kann ein Montageautomat besorgen, welcher für das werkseitige erste Verschliessen des Verschlusses mit einem Bolzen von unten in den Verschluss eingreift und den Quersteg 10 nach vorne drückt, oder von vorne her mittels eines Greifers, der mit zwei Fingern den Quersteg beidseits der Stempelplatte 11 ergreift und zurückzieht, sodass die vordere untere Kante der Stempelplatte 11 den Quersteg 10 passieren kann. Sobald einmal diese Kante unterhalb der Oberseite der Quersteges 10 liegt, wie in der Figur 11 gezeigt, kann der Bolzen aus der Unterseite des Verschlusses herausgezogen werden oder der Greifer kann den Quersteg wieder loslassen und der Deckel 6 mitsamt der Stempelplatte 11 kann vollständig auf den Unterteil 1 des Verschlusses abgeschwenkt werden.
[0019] Die Figur 12 zeigt diesen Ausgiesser-Verschluss nach den Figuren 10 und 11 mit dem Deckel nach seinem erstmaligen Verschliessen. In dieser Figur ist der Weg des Punktes P, nämlich der vorderen, unteren Kante der Stempelplatte 11 eingezeichnet, der ja mit dem Radius R von der Schwenkachse 5 nach oben schwenkt. Wie man sieht überstreicht der Schwenkbereich die Lage des Quersteges bzw. Sperrelementes 10. Wegen der Geometrie der Teile und ihrer Anordnung gelingt dieses Aufschwenken des Deckels 6 aber, wenn die Stempelplatte 11 von unten nach oben geschwenkt wird, denn dann wirkt die vordere Seite 25 der Stempelplatte 11 als Führungsfläche, die den Quersteg 10 bei zunehmender Aufschwenkung kontinuierlich nach vome drückt. Die Figur 13 zeigt diesen Ausgiesser-Verschluss nach den Figuren 10 bis 12 während dem erstmaligen Öffnen, während dem der Quersteg 10 beim Aufschwenken des Deckels 6 von der Stempelplatte 11 selbst elastisch nach vorne verbogen wird.
20] In Figur 14. ist dann der Zustand gezeigt, nachdem der Deckel 6 vom Verbraucher das allererste Mal zum Öffnen des Verschlusses aufgeschwenkt wurde. Jetzt liegt die Stempelplatte 11 mit ihrer Unterseite auf dem Quersteg 10 auf. Wird nun der Deckel 6 wieder nach unten geschwenkt, so drückt die Stempel- platte 11 auf den als Sperrelement wirkenden Quersteg 10 und somit auf die Druckplatte 7. Diese schwenkt in der Folge nach unten und reisst eine Folienscheibe aus dem Verbundpackungslaminat heraus, wozu der scharfe untere Rand der Druckplatte 7 dient. Ist die Folienscheibe einmal herausgerissen, so schwenkt die Druckplatte 7 diese Folienscheibe vor sich her nach unten.
[0021] Die Figur 15 zeigt den Endzustand des Ausgiesser-Verschlusses nach den Figuren 10 bis 14 nach dessen vollständigem Niederschwenken im Nachgang an das erstmalige Aufschwenken, mit niedergeschwenkter Druckplatte 7. In dieser Lage klickt die Druckplatte 7 infolge hierfür vorgesehener Schnapper am Unterteil des Verschlusses ein und behält dadurch fortan ihre Lage, in welcher sie ja die herausgeschnittene Folienscheibe unter sich niedergeschwenkt hält.
[0022] Dieser Verschluss, egal in welcher Ausführung, erlaubt also ein hygienisch
absolut einwandfreies Öffnen einer Verbundpackung, indem nicht mehr mit einem Finger die Dichtfolie durchstossen werden muss und daher keinerlei Schmutz in das Verpackungsinnere gelangen kann. Hierzu muss nach dem erstmaligen Aufschwenken des Deckels 6, was die Erstöffnungsgarantie zerstört, der Deckel 6 zunächst nochmals abwärts geschwenkt werden, um mit der Druckplatte 7 die Dichtfolie aufzuschneiden und gleichzeitig diese Folienscheibe nach unten zu schwenken und hernach durch die am Verschlussunterteil einschnappende Endlage der Druckpatte 7 die Dichtfolie in dieser abgeschwenkten Lage festzuhalten. Erst dann wird der Deckel 6 wieder aufgeschwenkt und der Inhalt kann dann ausgegossen werden. Der Deckel 6 kann jederzeit wieder verschlossen werden und mit seiner Auskragung 15, die in das Innere 4 des Ausguss-Stutzens 3 zu liegen kommt, wird dieser flüssigkeitsdicht verschlossen.
[0023] In jedem Fall ermöglicht es ein Verschluss, der nach diesem Prinzip funktioniert, eine Verbundpackung mit einer Erstöffnungsgarantie zu verschliessen und hygienisch einwandfrei und sauber zu öffnen, ohne dass zusätzliche' Hilfsmittel nötig sind oder mit den Fingern eine Folie eingedrückt werden müsste. Ausserdem wird die eingedrückte Folienscheibe zum Ausgiessen bleibend aus dem Ausgussbereich weggeschwenkt gehalten, sodass ein ungestörtes Ausgiessen des Inhalts ermöglicht wird. Dank dem speziell geformten Ausgiess-Schnabel 13 mit scharfer Abtropfkante stellt der Verschluss auch sicher, dass das Ausgiessen ohne zu tropfen unterbrochen und wieder aufgenommen werden kann, ohne dass Flüssigkeitsreste aussen. am Ausgiess-Schnabel 13 angezogen werden nach unten kleckern.