Pressenanordnung
Die Erfindung betrifft eine Pressenanordnung zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn, mit mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinander folgenden Pressspalten.
Pressenanordnungen dieser Art sind beispielsweise in den Druckschriften DE 198 01 891 AI, DE 100 22 605 AI und DE 296 21 078 Ul beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Pressenanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen. Dabei soll die betreffende Pressenanordnung insbesondere für hohe Maschinengeschwindigkeiten geeignet sein und einen möglichst hohen Trockengehalt bzw. eine möglichst hohe Entwässerungsleistung ermöglichen. Gleichzeitig soll eine möglichst geringe Rückbefeuchtung sichergestellt sein. Überdies wird eine möglichst geringe Zweiseitigkeit oder eine gezielte Zweiseitigkeit angestrebt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Pressenanordnung zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Kartonoder Tissuebahn, mit mehreren in Bahnlaufrichtung aufeinander folgenden Pressspalten, bei der ein erster Pressspalt zwischen einer Presssaugwalze und einer Gegenpresseinheit gebildet ist, um die Presssaugwalze ein Filzband geführt ist, die Faserstoffbahn von diesem Filzband durch ein um eine darauf folgende weitere Saugwalze geführtes Filzband oder luft- und/oder wasserduchlässiges Transferband übernommen wird und die Faserstoffbahn anschließend zusammen mit diesem Filz- bzw. Transferband durch einen weiteren Pressspalt geführt ist. Bevorzugt bildet hierbei
die Presssaugwalze als Zentralwalze mit der weiteren Saugwalze einen zweiten Pressspalt.
Das luft- und/oder wasserdurchlässige oder poröse sowie insbesondere glatte Transferband kann insbesondere so ausgeführt sein, wie dies in der DE 102 1 010.0 beschrieben ist. Der Inhalt dieser Druckschrift wird hiermit durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung mit aufgenommen.
Der erste Pressspalt ist vorzugsweise doppelt befilzt.
Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform der erfindungsge- mäßen Pressenanordnung ist der erste Pressspalt als Walzenspalt vorgesehen. Er kann grundsätzlich jedoch auch durch eine Schuhpresse gebildet sein.
Der zwischen der zentralen Presssaugwalze und der weiteren Saugwalze gebildete zweite Pressspalt ist zweckmäßigerweise doppelt befilzt.
Der weitere Pressspalt kann einfach oder doppelt befilzt sein.
Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pressenanordnung ist der weitere Pressspalt durch eine Schuhpresse gebildet. Dabei kann die betreffende Schuhpresse zum Beispiel eine oben liegende Schuhpresseinheit, insbesondere Schuhpresswalze, und eine unten liegende Gegenwalze umfassen. Grundsätzlich ist jedoch auch eine umgekehrte Anordnung denkbar.
Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn der erste Pressspalt durch eine vorzugsweise doppelt befilzte Schuhpresse gebildet ist. Dabei kann diese
Schuhpresse insbesondere einen Pressschuh umfassen, dessen in Bahnlaufrichtung gemessene Länge kleiner oder gleich 200 mm ist.
Das luft- und /oder wasserdurchlässige Transferband besitzt vorzugsweise eine relativ glatte Oberfläche.
Wie bereits erwähnt, ist grundsätzlich auch eine solche Ausführung der erfindungsgemäßen Pressenanordnung denkbar, bei der die Faserstoffbahn zusammen mit dem um die Presssaugwalze geführten Filzband im freien Zug zu der von dem übernehmenden Filz- bzw. Transferband umschlungenen weiteren Saugwalze geführt ist.
Die eingangs erwähnte geringe Rückbefeuchtung wird in erster Linie durch die Saugwalzen erreicht. Eine geringe Zweiseitigkeit erhält man insbesondere durch das durchlässige, glatte Transferband bei einfach befilztem weiterem Pressspalt. Dagegen kann mit einem doppelt befilzten weiteren Pressspalt beispielsweise eine gezielte Zweiseitigkeit erreicht werden.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben; in dieser zeigen.
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Pressenanordnung, bei der zwei Pressspalte im Bereich einer zentralen Presssaugwalze mit zugeordneter weiterer Saugwalze gebildet sind und ein weiterer Pressspalt vorgesehen ist, durch den die Faserstoffbahn zusammen mit einem Filz- oder wasser- und/oder luftdurchlässigen Transferband geführt ist, durch das die Faserstoffbahn zuvor von einem um die zentrale Presssaugwalze geführten Filzband übernommen wurde,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer mit der Ausführungsform gemäß Fig. 1 vergleichbaren weiteren Ausführungsform der Pressenanordnung, bei der der weitere Pressspalt jedoch doppelt befilzt ist,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer mit der Ausführungsform gemäß Fig. 2 vergleichbaren weiteren Ausführungsform der Pressenanordnung, bei der der erste Pressspalt jedoch durch eine doppelt befilzte Schuhpresse gebildet ist,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer mit der Ausführungsform gemäß Fig. 1 vergleichbaren weiteren Ausführungsform der Pressenanordnung, bei der ein luft- und/oder wasserdurchlässiges Transferband mit einer relativ glatten O- berfläche vorgesehen ist und die den weiteren Pressspalt bildende Schuhpresseinheit eine unten liegende Schuhpresseinheit und eine oben liegende Gegenwalze umfasst, und
Fig. 5 eine schematische Teildarstellung einer weiteren Ausführungsform der Pressenanordnung, bei der die Faserstoffbahn zusammen mit dem um die Presssaugwalze geführten Filzband in freiem Zug zu der von dem übernehmendem Filz- bzw. Transferband umschlungenen weiteren Saugwalze geführt ist.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine erste beispielhafte Ausführungsform einer Pressenanordnung 10 zur Entwässerung einer Faserstoffbahn 12, bei der es sich insbesondere um eine Papier-, Karton oder
Tissuebahn handeln kann. Die Pressenanordnung 10 kann also insbesondere Teil einer Papiermaschine sein.
Wie anhand der Fig. 1 zu erkennen ist, umfasst die Pressenanordnung 10 mehrere, hier beispielsweise drei, in Bahnlaufrichtung L aufeinander folgende Pressspalte 14 - 18. Dabei ist ein erster Pressspalt 14 zwischen einer Presssaugwalze 20 und einer Gegenpresseinheit 22 gebildet. Um die Presssaugwalze 20 ist ein Filzband 24 geführt, durch das die Faserstoffbahn 12 zuvor von einem Siebband 26 übernommen wurde. Zur Unterstützung der betreffenden Übergabe ist das Filzband 24 im Übergangbereich um eine besaugte Leitwalze 28 geführt.
Im Anschluss an den ersten Pressspalt 14 wird die Faserstoffbahn 12 von dem Filzband 24 durch ein Filzband oder luft- und /oder wasser luftdurchlässiges Transferband 30 übernommen, das im Übernahmebereich um eine weitere Saugwalze 32 geführt ist. Anschließend wird die Faserstoffbahn 12 zusammen mit diesem Filz- bzw. Transferband 30 durch einen weiteren Pressspalt 18 geführt.
Im vorliegenden Fall bildet die Press saugwalze 20 als Zentralwalze mit der weiteren Saugwalze 32 einen zweiten Pressspalt 16.
Der erste Pressspalt 14 ist hier beispielsweise doppelt befilzt. Außer dem oberen Filzband 24 ist also zusätzlich ein unteres Filzband 34 mit durch den ersten Pressspalt 14 geführt. Dabei liegt die Faserstoffbahn 12 im ersten Pressspalt 14 zwischen diesen beiden Filzbändern 24, 34.
Der erste Pressspalt 14 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel als Walzenspalt vorgesehen. Bei der Gegenpresseinheit 22 handelt es sich also um eine relativ starre Gegen walze.
Der zwischen der zentralen Presssaugwalze 20 und der weiteren Saugwalze 32 gebildete zweite Pressspalt 16 ist doppelt befilzt, das heißt durch diesen zweiten Pressspalt 16 ist außer dem Filzband 24 zusätzlich auch das um die weitere Saugwalze 32 geführte Filzband oder luft- und/ oder wasserdurchlässige Transferband 30 geführt.
Der weitere Pressspalt 18 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel einfach befilzt, das heißt zusammen mit der Materialbahn 12 wird in diesem Fall nur das Filzband oder luft- und /oder wasserdurchlässige Transferband 30 geführt.
Der weitere Pressspalt 18 ist im vorliegenden Fall durch eine Schuhpresse 36 gebildet. Diese umfasst beispielsweise eine oben liegende Schuhpresseinheit 38, insbesondere eine Schuhpresswalze, und eine unten liegende Gegenwalze 40. Grundsätzlich ist jedoch auch eine umgekehrte Anordnung denkbar.
Bei den Bändern 24, 30 und 34 kann es sich allgemein um Entwässerungsbänder handeln.
Im Anschluss an den weiteren Pressspalt 18 wird die Faserstoffbahn 12 beispielsweise durch ein Trockensieb 42 vom Filzband oder luft- und/ oder wasserdurchlässigen Transferband 30 übernommen, wobei das Trockensieb 42 im Übergabebereich um eine besaugte Leitwalze 44 geführt ist. Mit dem Trockensieb 44 wird die Materialbahn 12 dann beispielsweise einem ersten Trockenzylinder 46 einer Trockenpartie zugeführt. Grundsätzlich kann die Faserstoffbahn jedoch auch an eine andere Einheit, zum Beispiel eine Klettvorrichtung, der Papiermaschine weitergegeben werden.
Die Saugwalzen 20, 32 sowie die besaugten Leitwalzen 28, 44 können einen perforierten Walzenmantel besitzen, dessen Innenraum mit Vakuum beaufschlagt ist.
Wie anhand der Fig. 1 zu erkennen ist, erstreckt sich die Saugzone 48 der Presssaugwalze 20 zumindest über den zwischen den beiden Spalten 14, 16 liegenden Bereich. Im Anschluss daran wird die Faserstoffbahn 12 durch die Saugzone 50 der weiteren Saugwalze 32 gegen das Filzband bzw. luft- und/ oder wasserdurchlässige Transferband 30 gezogen, wodurch u.a. die betreffende Übergabe zwischen den beiden Saugwalzen 20, 32 unterstützt wird.
Im Fall der Verwendung eines luft- und/ oder wasserdurchlässigen Transferbandes 30 kann dieses insbesondere eine relativ glatte Oberfläche besitzen.
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung eine mit der Ausführungsform gemäß Fig. 1 vergleichbare weitere Ausführungsform der Pressenanordnung 10. Im vorliegenden Fall ist der weitere Pressspalt 18 jedoch doppelt befilzt, was bedeutet, dass außer dem Filzband bzw. luft- und/oder wasserdurchlässigen Transferband 30 ein zusätzliches Filzband 52 durch den Pressspalt 18 geführt ist.
Im Übrigen kann diese Pressenanordnung 10 beispielsweise zumindest im Wesentlichen den gleichen Aufbau wie die Pressenanordnung 10 gemäß Fig. 1 aufweisen. Einander entsprechenden Teile sind gleiche Bezugszeichen zugeordnet.
Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung eine mit der Ausführungsform gemäß Fig. 2 vergleichbare weitere Ausführungsform der Pressenanord-
nung 10, wobei im vorliegenden Fall jedoch der erste Pressspalt 14 durch eine doppelt befilzte Schuhpresse 54 gebildet ist. Der Presssaugwalze 20 ist also zur Bildung eines verlängerten ersten Pressspaltes 14 als Gegenpresseinheit 22 eine Schuhpresseinheit zugeordnet, bei der es sich insbesondere um eine um Schuhpresswalze handeln kann. Dabei umfasst diese Schuhpresse 54 vorzugsweise einen Pressschuh 56, dessen in Bahnlaufrichtung L gemessene Länge kleiner oder gleich 200 mm ist.
Im Übrigen kann diese Pressenanordnung 10 beispielsweise zumindest im Wesentlichen den gleichen Aufbau wie die Pressenanordnung 10 gemäß Fig. 2 besitzen. Einander entsprechenden Teilen sind gleiche Bezugszeichen zugeordnet.
Fig. 4 zeigt in schematischer Darstellung eine mit der Ausführungsform gemäß Fig. 1 vergleichbare weitere Ausführungsform der Pressenanordnung 10 vorzugsweise mit einem luft- und/ oder wasserdurchlässigen Transferband 30. Im vorliegenden Fall umfasst die den weiteren Pressspalt 18 bildende Schuhpresse 36 eine unten liegende Schuhpresseinheit 38, insbesondere Schuhpresswalze, und eine oben liegende Gegenwalze 40.
Anstelle der den ersten Pressspalt 14 bildenden Walzenpresse kann beispielsweise auch wieder eine Schuhpresse mit vorzugsweise kurzem Schuh vorgesehen sein.
Bei dem Band 30 kann es sich insbesondere wieder um ein luft- und/ oder wasserdurchlässiges Transferband vorzugsweise mit relativ glatter Oberfläche handeln.
Im Übrigen besitzt diese Ausführungsform beispielsweise zumindest im Wesentlichen wieder den gleichen Aufbau wie die Ausführung gemäß Fig.
1, wobei einander entsprechenden Teilen wieder gleiche Bezugszeichen zugeordnet sind.
Fig. 5 zeigt in schematischer Teildarstellung eine weitere Ausführungsform der Pressenanordnung 10. Im vorliegenden Fall ist die Faserstoffbahn 12 zusammen mit dem um die Presssaugwalze 20 geführten Filzband 24 im freien Zug zu der von dem übernehmenden Filz- bzw. Transferband 30 umschlungenen weiteren Saugwalze 32 geführt. Dabei kann die Transferstrecke 58 zwischen den beiden Saugwalzen 20, 32 beispielsweise etwa 300 mm betragen.
Im Übrigen kann diese Ausführungsform beispielsweise zumindest im Wesentlichen wieder den gleichen Aufbau wie die anhand der Fig. 1 bis 4 beschriebenen Ausführungsformen besitzen. Einander entsprechenden Teilen sind wieder die gleichen Bezugszeichen zugeordnet.
Bezu gszeichenliste
Pr e s senanor dnung
Faserstoffbahn erster Pressspalt zweiter Pressspalt weiterer Pressspalt
Presssaugwalze
Gegenpresseinheit
Filzband
Siebband besaugte Leitwalze
Filzband oder luft- und/ oder wasserdurchlässiges Transfer band weitere Saugwalze
Filzband
Schuhpresse
Schuhpresseinheit, Schuhpresswalze
Gegenwalze
Trockensieb besaugte Leitwalze
Trockenzylinder
Saugzone
Saugzone
Filzband
Schuhpresse
Pressschuh
Transferstrecke
B ahnlaufrichtung