Ausqießvorrichtunq für einen kanisterartiqen Behälter
Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausgießvorrichtung für einen kanisterartigen Behälter mit einem Ausgießansatz, mit einer den Ausgießansatz übergreifenden Verschlußkappe und mit einem eine Luftführung bildender Einsatz, der einen Klemmring zur Befestigung im Ausgießansatz trägt.
Stand der Technik
[0002] Wenn der aus der Ausgießöffnung eines sonst geschlossenen Behälters ausfließende Flüssigkeitsstrahl den Luftzutritt sperrt, entsteht aufgrund des sich verringernden Flüssigkeitsvolumens im Behälter ein zunehmender Unterdruck, der beim Erreichen einer bestimmten Größe zu einem Luftdurchbruch durch die Ausgießöffnung und damit zu einem Druckausgleich mit der Folge führt, daß sich im Behälter abermals ein Unterdruck aufbaut und sich der Vorgang wiederholt. Die Druckschwankungen im Behälter bedingen im Zusammenwirken mit den durch die Ausgießöffnung angesaugten Luftblasen einen unregelmäßigen, sich schwallartig ändernden Gießstrahl, was sich nicht nur nachteilig auf die Entleergeschwindigkeit auswirkt, sondern auch ein gezieltes Ausrichten des Gießstrahles beispielsweise gegenüber einer Füllöffnung erschwert. Um eine Beruhigung des Ausgießstrahles zu erreichen, wurden bereits unterschiedliche Ausgießvorrichtungen vorgeschlagen, denen gemeinsam ist, daß in den Ausgießansatz des Behälters ein Einsatz eingeklemmt wird, der eine Luftführung bildet, so daß durch diese Luftführung Luft in den Behälter eintreten und für einen Druckausgleich sorgen kann. Diese Luftführung, die häufig durch ein den Luftstrom gegenüber dem Gießstrahl abgrenzendes Belüf- tungsrohr gebildet wird, muß sich jedoch in der Ausgießstellung des Behälters im oberen Umfangabschnitt des Ausgießansatzes befinden, damit nicht die Ausbildung eines gleichmäßigen Gießstrahles durch die in den Behälter eindringende Luft
gestört werden kann. Dieser Umstand erschwert die ordnungsgemäße Befestigung des Einsatzes im Ausgießansatz des Behälters, weil der zur Halterung des Einsatzes an diesem vorgesehene Klemmring nicht über den Ausgießansatz des Behälters vorstehen darf, um das Verschließen des Ausgießansatzes des Behälters durch eine den Ausgießansatz übergreifende Verschlußkappe zu behindern. Dies bedeutet, daß ein einmal in den Ausgießansatz eingesetzter Einsatz kaum mehr bezüglich der Ausgießstellung des Behälters ausgerichtet werden kann. Wird die Handhabung des Einsatzes dadurch erleichtert, daß die Verschlußkappe mit dem Einsatz eine Baueinheit bildet, so schließt diese Maßnahme eine auf den Ausgießansatz aufschraubbare Verschlußkappe aus, die jedoch den Verschluß des Behälters unabhängig vom Klemmsitz des Klemmringes innerhalb des Ausgießansatzes macht.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Ausgießvorrichtung für einen kanisterartigen Behälter der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß das funktionsgerechte Einsetzen des Einsatzes für die Luftführung in den Ausgießansatz erleichtert wird, ohne auf eine vom Ausgießansatz abnehmbare, vorzugsweise aufschraubbare Verschlußkappe verzichten zu müssen.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Verschlußkappe mit dem Klemmring des Einsatzes lösbar verbunden ist und eine Befestigungshilfe für den Einsatz bildet, der einen mit einem Gegenanschlag des Ausgießansatzes zusammenwirkenden Drehanschlag aufweist.
[0005] Da zufolge dieser Maßnahme die Verschlußkappe mit dem Einsatz lediglich eine Handhabungseinheit zum Einsetzen des Luftführungseinsatzes in den Ausgießansatz des Behälters darstellt, kann der Einsatz mit Hilfe der Verschlußkappe in einfacher Weise in den Ausgießansatz eingeführt und über den Klemmring in der funktionsgerechten Drehlage festgeklemmt werden, die ja durch den mit einem Gegenanschlag des Ausgießansatzes zusammenwirkenden Drehanschlag des Ein-
satzes festgelegt ist. Der Einsatz braucht daher nur über die Verschlußkappe im Ausgießansatz solange gedreht zu werden, bis diese Drehung durch den Drehanschlag gesperrt wird. Dieser Umstand vereinfacht die Befestigung des Einsatzes im Ausgießansatz insbesondere bei der Verwendung von auf den Ausgießansatz aufschraubbaren Verschlußkappen. Die Schraubverstellung der Verschlußkappe beim Aufschrauben auf den Gießansatz stellt nämlich einerseits die anschlagbegrenzte Drehstellung des Einsatzes sicher und ermöglicht anderseits das Eindrücken des Klemmringes in den Ausgießansatz mit einer für einen guten Halt des Einsatzes im Ausgießansatz ausreichenden Kraft.
[0006] Voraussetzung hiefür ist naturgemäß, daß sich die Verschlußkappe gegenüber dem Klemmring verdrehen läßt, was bei einer lösbaren Verbindung zwischen der Verschlußkappe und dem Klemmring ohne Schwierigkeiten sichergestellt werden kann. Zu diesem Zweck kann die Verschlußkappe vorteilhaft bodensei- tig eine reibschlüssige Steckaufnahme für den Klemmring des Einsatzes bilden, in der der kreisförmige Klemmring bei einem entsprechenden Kraftaufwand verdreht werden kann. Obwohl eine solche Steckaufnahme nur durch einen in den Klemmring eingreifenden, ringförmigen Ansatz des Bodens der Verschlußkappe gebildet werden kann, ergeben sich vorteilhafte Kupplungsbedingungen, wenn die Steckaufnahme aus einem Ringansatz des Bodens der Verschlußkappe und einem diesen Ringansatz mit Abstand umschließenden, in die Verschlußkappe eingesetzten Dichtungsring besteht, der für einen flüssigkeitsdichten Verschluß des Ausgießansatzes über die Verschlußkappe ohnehin benötigt wird und in einfacher Weise eine Aufnahme des stirnseitigen Randes des Klemmringes unter einer einen Toleranzausgleich bedingenden Vorspannung erlaubt.
[0007] Die Verbindung zwischen dem Klemmring und der Verschlußkappe muß erst beim Einsetzen des Luftführungseinsatzes in den Ausgießansatz gelöst werden. Aus diesem Grunde ist es möglich, den Klemmring mit der Verschlußkappe über eine Sollbruchstelle lösbar zu verbinden, die erst beim Eindrehen des Einsatzes in den Ausgießansatz reißt, wenn die anschlagbegrenzte Drehstellung für den Einsatz erreicht ist. Eine solche mit der Verschlußkappe einstückige Herstellung des Luftfüh-
rungseinsatzes bietet den Vorteil, daß der Einsatz der Verschlußkappe unverlierbar zugeordnet werden kann. Erst bei der Befestigung des Einsatzes im Ausgießansatz wird die Verbindung zwischen Klemmring und Verschlußkappe getrennt, wonach die Verschlußkappe vom Ausgießansatz abgenommen werden kann, während der Einsatz im Ausgießansatz verbleibt.
[0008] Um eine von Toleranzbereichen unabhängige Ausziehsicherung für den in den Ausgießansatz eingeführten Einsatz vorzusehen, ohne die notwendige Verdrehbarkeit des Einsatzes bis zum Drehanschlag zu beeinträchtigen kann der Einsatz mit einem federnd abspreizbaren, den Ausgießansatz hintergreifenden Ausziehanschlag versehen sein. Durch den federnd abspreizbaren, den Ausgießansatz hintergreifenden Ausziehanschlag wird in einfacher Weise ein Abziehen des Einsatzes aus dem Ausgießansatz verhindert, weil der den Ausgießansatz hintergreifende Ausziehanschlag eine solche axiale Abziehbewegung sperrt. Da der Ausziehanschlag federnd vom Einsatz abspreizbar ist, kann er sich gegen die Federkraft beim Einsetzen des Einsatzes in den Ausgießansatz an die Einsatzwandung anlegen, so daß das Einführen des Einsatzes in den Ausgießansatz durch den Ausziehanschlag nicht behindert wird, der erst abgespreizt wird, wenn der Einsatz den Ausgießansatz axial durchsetzt.
[0009] Der Ausziehanschlag kann unterschiedlich ausgebildet sein, weil es lediglich darum geht, diesen Ausziehanschlag während des Einführens des Einsatzes in den Ausgießansatz entgegen der Abspreizkraft gegen den Einsatz zu drücken. Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich allerdings, wenn der Ausziehanschlag aus einem über ein federndes Filmscharnier am Einsatz angelenkten Stützschenkel besteht, weil in diesem Fall der Stützschenkel vergleichsweise biegesteif ausgebildet werden kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Ausgießvorrichtung in einem vereinfachten Axialschnitt,
Fig. 2 den in die Verschlußkappe eingesetzten Einsatz in einer stirnseitigen Ansicht,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie lll-lll der Fig. 1 und
Fig. 4 eine der Fig 1 entsprechende Darstellung einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Ausgießvorrichtung.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
[0011] Der nicht näher dargestellte, kanisterartige Behälter 1 weist gemäß dem gezeichneten Ausführungsbeispiel im Anschluß an eine stirnseitige Wand 2 im Bereich einer Deckenwand 3 einen Ausgießansatz 4 mit einem Außengewinde 5 für eine schraubbare Verschlußkappe 6 auf. In diesen Ausgießansatz 4 ist ein Klemmring 7 für einen Einsatz 8 flüssigkeitsdicht eingepreßt, der eine Luftführung 9 in Form eines Belüftungsrohres bildet. Diese Luftführung 9 schließt an einen bezüglich der Ausgießstellung oberen Umfangsabschnitt des Klemmringes 7 an. Die gegen den Klemmring 7 offene, an ihrem gegenüberliegenden Ende jedoch verschlossene Luftführung 9 weist im Bereich des verschlossenen Endes im bezüglich der Ausgießstellung oberen Scheitelbereich eine in den Behälter 1 mündende Durchtrittsöffnung 10 auf, die auf der dem Klemmring 7 zugekehrten Seite von einer Leitwand 11 teilweise umschlossen ist. Diese Leitwand 11 fällt gegen das geschlossene Ende hin ab. Zwischen der Durchtrittsöffnung 10, deren Durchtrittsquerschnitt kleiner als der Strömungsquerschnitt des Belüftungsrohres ist, und dem Klemmring 7 ist eine weitere Durchtrittsöffnung 12 mit einem noch kleineren Durchtrittsquerschnitt vorgesehen.
[0012] Zum Einsetzen des Einsatzes 8 in den Ausgießansatz 4 bildet die Verschlußkappe 6 eine Befestigungshilfe, weil der Klemmring 7 für den Einsatz 8 mit der Verschlußkappe 6 lösbar verbunden ist. Zu diesem Zweck wird der Klemmring 7 im Bodenbereich der Verschlußkappe 6 zwischen einem Ringansatz 13 und einem Dichtungsring 14 eingeklemmt. Die Verschlußkappe 6 kann somit unter Einführung
des Belüftungsrohres in den Ausgießansatz 4 auf diesen 4 aufgeschraubt werden. Da der Klemmring 7 einen mit einem Gegenanschlag 15 des Ausgießansatzes 4 zusammenwirkenden Drehanschlag 16 als Drehsicherung aufweist, wird beim Aufschrauben der Verschlußkappe 6 auf den Ausgießansatz 4 der Klemmring 7 in die durch die Anschläge 15 und 16 festgelegte Gebrauchstellung gedreht, bevor der Klemmring 7 in den Ausgießansatz 4 eingepreßt wird. Der Klemmring 7 bildet nämlich einen erweiterten Klemmbund 17, der erst dann in den Ausgießansatz 4 eingreift, wenn die Gebrauchstellung für den Klemmring 7 durch die Anschlagstellung der Anschläge 15 und 16 erreicht ist. Wird die Verschlußkappe 6 nach diesem Einsetzen des Klemmringes 7 in den Ausgießansatz 4 von diesem abgeschraubt, so wird die Klemmverbindung zwischen dem Klemmring 7 und der Verschlußkappe 6 gelöst und die freie Stirnseite des Klemmbundes 17 aus der reibschlüssigen Steckaufnahme zwischen dem Ringansatz 13 und dem Dichtungsring 14 herausgedreht, wobei der Klemmring 7 im Ausgießansatz 4 verbleibt und die Verschlußkappe 6 vom Ausgießansatz 4 abgenommen werden kann. Nach dem Abnehmen der Verschlußkappe kann der Behälter 1 zum Ausgießen der Behälterflüssigkeit gekippt werden, die den Behälter in einem gleichmäßigen Gießstrahl durch den Ausgießansatz 4 verläßt, während über die Luftführung 9 des Einsatzes
8 Luft zum Druckausgleich in den Behälter 1 strömt.
[0013] Gemäß der Fig. 4 kann die Einstecklage des Einsatzes 8 im Ausgießansatz 4 durch einen federnd abspreizbaren Ausziehanschlag 18 gesichert werden, der sich beim Einführen des Einsatzes 8 in den Ausgießansatz 4 an die Luftführung
9 anlegt und nach dem Durchtritt durch den Ausgießansatz 4 federnd in die gezeichnete Raststellung abgespreizt wird. Damit wird der Ausgießansatz 4 im Bereich der Deckenwand 3 durch den Ausziehanschlag 18 hintergriffen, so daß der Ausziehanschlag 18 eine mechanische Sperre gegen ein Ausziehen des Einsatzes 8 aus dem Ausgießansatz 4 bildet. Obwohl der Ausziehanschlag 18 unterschiedlich ausgebildet sein kann, ergeben sich besonders einfache Konstruktionsverhältnisse, wenn der Ausziehanschlag 18 aus einem Stützschenkel 19 besteht, der über ein federndes Filmscharnier 20 an der Luftführung 9 angelenkt ist.