Verfahren zum Verschweißen eines Doppellagenbleches mit einem Fügeblech
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschweißen eines eine Zwischenlage aus verbrennbarem Material, insbesondere imprägniertem Papier, aufweisenden Doppellagenbleches, insbesondere Noppenbleches, mit einem Fügeblech durch Punkt- oder Rollnaht-Widerstandsschweißen mit auf den Außenseiten der beiden Deckbleche des Doppellagenbleches zu kontaktierenden Schweißelektroden.
Doppellagenbleche sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Bei einem bekannten Doppellagenblech (DE 195 03 166 AI), von dem mindestens ein Deckblech Noppen aufweist, sind die beiden Deckbleche an den Stirnseiten der Noppen miteinander verschweißt, wobei allerdings nicht alle Noppen mit dem anderen Deckblech verschweißt sein müssen. Solche Doppellagenbleche zeichnen sich durch ein hohes Flächenträgheitsmoment bei verhältnismäßig kleinem Flächengewicht aus. Wegen dieser Eigenschaft sind sie prädestiniert dafür, in Kraftfahrzeugen eingesetzt zu v/erden.
Ferner ist es bekannt, den Hohlraum zwischen den beiden Deckblechen durch Füllmaterial auszufüllen. Dieses Füllmaterial kann versteifend und geräuschdämmend wirken. Die Herstellung eines solchen Doppellagenbleches mit einer Zwischenlage erfolgt in der Weise, daß die Zwischenlage als Lochmatte auf das genoppte Blech derart aufgelegt wird, daß die Stirnseiten der Noppen
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freiliegen. So lassen sich nach Auflegen des anderen Deckbleches die beiden Deckbleche problemlos an den unmittelbar zu kontaktierenden Stirnseiten der Noppen durch Widerstandsschweißen miteinander verschweißen.
Problematisch ist dagegen das Verschweißen eines solchen Doppellagenbleches mit einem Fügeblech durch Widerstandsschweißen wegen der isolierenden Zwischenlage. Zwar ist ein Verschweißen des Fügebleches mit dem Doppellagenblech im Bereich der Stirnseiten der Noppen problemlos möglich, nicht jedoch an Stellen, wo sich zwischen den beiden Deckblechen die isolierende Zwischenlage befindet. Schweißversuche an Doppellagenblechen mit Deckblechen von 0,2 bis 0,4 mm Dicke mittels herkömmlichen, kugelige Kontaktflächen aufweisenden Schweißelektroden, von denen die eine Schweißelektrode unmittelbar auf das Noppenblech und die andere Schweißelektrode mittelbar über das Fügeblech mit dem Noppenblech kontaktiert wird, haben ergeben, daß es zum insbesondere ringförmigen Durchbrennen des durch die Schweißelektrode unmittelbar kontaktierten Noppenbleches kommt. Eine hochfeste Verbindung des Fügebleches mit beiden Deckblechen des Doppellagenbleches läßt sich deshalb nicht erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, das gewährleistet, daß ein Fügeblech mit beiden Deckblechen eines eine isolierende Zwischenlage aufweisenden Doppellagenbleches durch Widerstandsschweißen verbunden wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die eine dem auf der einen Seite des Doppellagenbleches angeordneten Fügeblech
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auf der anderen Seite des Doppellagenbleches gegenüberliegende Schweißelektrode mit der anderen Seite des Doppellagenbleches auf einer die Schweißstelle umfassenden, um mindestens das lOfache größeren Flache als die Schweißfläche und die andere Schweißelektrode mit der einen Seite des Doppellagenbleches über das anliegende Fugeblech kontaktiert werden, wobei zunächst die Zwischenlage im Bereich der Schweißstelle durch kontrollierte Aufheizung der Deckbleche verbrannt wird, indem der Stromfluß zwischen den beiden Schweißelektroden zunächst über die beiden großflächig kontaktierten Deckbleche und mindestens einen neben der Schweißstelle liegenden Nebenschluß erfolgt und nach Freibrennen der Schweißstelle die Deckbleche an der Schweißstelle durch gezielte ortliche Druckbeaufschlagung in elektrisch leitende Berührung gebracht und gemeinsam mit dem Fugeblech verschweißt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalt man eine Verschweißung des Fugebleches mit beiden Deckblechen, weil beim Aufsetzen der Schweißelektroden eine zu große Stromdichte und damit eine Uberhitzung der Deckbleche an der Schweißstelle vermieden wirc. Der in den Deckblechen fließende Strom verteilt sich auf eine große Querschnittsfläche und fuhrt zunächst nur dazu, daß die für die Verschweißung störende isolierende Zwischenlage zumindest in der unmittelbaren Umgebung des Schweißortes weggebrannt wird. Erst danach kommt es zu einem unmittelbaren Kontakt der Deckbieche am Schweißort. Dann besteht nicht mehr die Gefahr eines Durchbrennens oder ringförmigen Ausbrennens an der Kontaktstelle des Deckbleches zur Schweißelektrode. Ein ausreichend großer Stromfluß zum Wegbrennen wird über den Nebenschluß ermöglicht. Bei einem Noppenblech können es die
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miteinander verschweißten Noppen sein. Bei einem Doppellagenblech ohne solche kontaktgebenden Noppen kann eine kunstliche Kontaktbrücke zwischen den beiden Doppellagenblechen hergestellt werden.
Um eine zu große Stromdichte beim Aufsetzen der Schweißelektroden zu vermeiden, gibt es mehrere Möglichkeiten. Nach einer ersten Alternative ist vorgesehen, daß für die großflächige Kontaktierung durch die eine Schweißelektrode eine plattenformige Schweißelektrode oder eine ringförmige Schweißelektrode mit einem mittigen Stutzzapfen verwendet wird. Nach einer zweiten alternativen Losung ist vorgesehen, daß ein verlorenes Blechstuck zwischen der Schweißelektrode und dem Deckblech verwendet wird, das mitverschweißt wird. Ein solches verlorenes Blechstuck ist auch insofern von Vorteil, als es verstärkend wirkt.
Um nach Verbrennen der Zwischenlage den unmittelbaren Kontakt der Deckbleche sicherzustellen, ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß für die andere Schweißelektrode eine Schweißelektrode mit einer kugeligen Kontaktfläche verwendet wird. Bei Druckbeaufschlagung druckt die Schweißelektrode mit der kugeligen Kontaktflache über das Fugeblech das Deckblech in den Hohlraum des Doppellagenbleches hinein und bringt es n Kontakt mit dem anderen Deckblech.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausfuhrungsbeispiel darstellenden Zeichnung naher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Figur 1 ein zwischen zwei Schweißelektroden angeordnetes Doppellagenblech und Fugeblech im
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Augenblick des Kontaktierens im Axialschnitt in schematischer Darstellung,
Figur 2 das Doppellagenblech und das Fügeblech gemäß Figur 1 nach dem Verschweißen
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Figur 3 ein Doppellagenblech mit Fügeblech und einem verlorenen Blechstück nach dem Verschweißen in isometrischer Darstellung.
Ein in Figur 1 dargestelltes Doppellagenblech besteht aus zwei Deckblechen 1,2 aus Stahl mit einer charakteristischen Dicke von 0,2 bis 0,4 mm. Das in der Zeichnung dargestellte untere Deckblech 1 ist flach, während das obere Deckblech 2 mit Noppen 3,4 versehen ist. Die beiden Deckbleche 1,2 sind an den Stirnseiten der Noppen 3,4 miteinander verschweißt. Zwischen beiden Deckblechen 1,2 befindet sich eine Zwischenlage 5 aus imprägniertem Papier in Form einer gelochten Matte. Die Löcher 6,7 in der Zwischenlage 5 korrespondieren mit den Noppen 3,4, so daß beim Verschweißen der beiden Deckbleche 1,2 diese sich an den Stirnseiten der Noppen 3,4 unmittelbar berühren. Bei einer üblichen Noppentiefe von knapp 2 mm und Blechdicken von 0,2 bis 0,4 mm ergibt sich somit ein Doppellagenblech von rund 2 mm Gesamtdicke .
Bei einem solchen Doppellagenblech 1-7 gilt es, ein Fügeblech 8 aus Stahl mit einer charakteristischen Dicke zwischen 0,5 und 1 mm durch Widerstandsschweißen, und zwar durch Punkt- oder Rollnahtschweißen, mit dem Doppellagenblech 1,2 zu verbinden. Zum Verschweißen wird
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das Fügeblech 8 flach an die äußere Seite la des ebenen Deckbleches 1 angelegt, wie Figur 1 zeigt. Dann werden Schweißelektroden 9,10 von beiden Seiten angesetzt. Wie zu erkennen ist, liegen die Achsen der Schweißelektroden 9,10 im Bereich der isolierenden Zwischenlage 5 und nicht im Bereich eines Noppens 3,4.
Während die untere Schweißelektrode 9 eine kugelige Kontaktfläche 9a mit einem um diese kugelige Kontaktfläche 9a gelegten Keramikring oder PTFE-Ring 9b aufweist, der im Falle von verzinkten Blechen eine ringförmige Zinkbildung am Fügeblechkrater verhindern soll, ist die obere Schweißelektrode 10 als Ringelektrode ausgebildet. Sie weist einen Kontaktring 10a und einen mittigen Stützzapfen 10b auf, der etwas zurückversetzt ist, so daß er beim Aufsetzen der Schweißelektrode 10 auf die äußere Seite 2a des genoppten Deckbleches 2 im Gegensatz zu dem Ringkontakt 10a noch nicht kontaktiert. Sobald nun bei dieser Konstellation Strom zugeführt wird, verteilt sich dieser Strom großflächig in den Deckblechen 1,2, wobei die miteinander verschweißten Bereiche an den Noppen 3,4 einen Nebenschluß bilden. Bei einer solchen Kontaktgabe und Stromeinleitung in das Doppellagenblech 1-7 kommt es wegen der besonders hohen Stromdichte in der unmittelbaren Umgebung der unteren Schweißelektrode 9 und damit auch im Bereich 11 der späteren Schweißstelle 12 zu einer starken Aufheizung der Deckbleche 1,2, die zwar zum Verbrennen der isolierenden Zwischenlage 5 in diesem Bereich 11 der Schweißstelle 12 führt, die aber nicht so groß ist, daß es zum Aufschmelzen/Wegschmelzen, zum Beispiel des oberen Deckbleches 2, in diesem Bereich kommt. Da die Schweißelektroden 9,10 mit Druck beaufschlagt werden und die Druckbeaufschlagung andauert, drückt die untere Schweißelektrode 9 mit ihrer kugeligen
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Kontaktfläche das Fügeblech 8 und das untere Deckblech 1 in den durch das Wegbrennen der Zwischenlage 5 geschaffenen Freiraum ein, so daß das untere Deckblech 1 unmittelbar mit dem oberen Deckblech 2 kontaktiert wird. Dabei stützt der Stützzapfen 10b das obere Deckblech 2 ab. Im Endergebnis erhält man so eine Schweißverbindung zwischen dem Fügeblech 8 und dem Doppellagenblech, bei der beide Deckbleche 1,2 mit dem Fügeblech 8 verschweißt sind .
Beim Ausführungsbeispiel der Figur 3 ist anstelle der ringförmigen Schweißelektrode 10 ein verlorenes Blechstück 13 verwendet worden. In diesem Fall kann an dieses Blechstück 13 die gleiche Schweißelektrode wie die Schweißelektrode 9 beim Ausführungsbeispiel der Figur 1 angesetzt werden.
Sofern Doppellagenbleche ohne Noppen mit einem Fügeblech verschweißt werden sollen, dann kann ein künstlicher Nebenschluß dadurch hergestellt werden, daß seitlich neben der späteren Schweißstelle eine elektrische Brücke an das Fügeblech angeschlossen wird, die mit dem gegenüberliegenden Deckblech in Verbindung steht.