Sc lafLi tS stesn
Eine sich in Etagenbetten automatisch umbildende Sitzgruppc insbesondere für Flugzeuge
Der Gegenstand der Erfindung ist ein Sitz oder Sitzgrupμe die sich durch einigen automatischen Mittel zu Bett oder Gruppe der Etagenbetten umbilden läßt, und die vorzugsweise in den Flugzeugen verwendbar sind.
Während der Geschichte der Menschheit hatte die Reise mimer eine wichtige Rolle. Die Entwicklung der Industrie und des Handels, und des Tourismus, der sich seit der Wende der 19tcn und 20sten Jahrhunderte sich immer mehr erhöhte, übten eine große Einfluß darauf aus, daß die Fernreisen immer mehr massenhaft geworden sind.
Die Erhöhung des Komforts der Fahrgäste ist immer wichtiger geworden. Es wurden Schlafkabinen auf den Schiffen geschaffen, seit 1858, der ersten Erscheinung des Schlafwagens von Pullman, der seit 1867 im Serienbau hergestellt wurde, verbreiteten sich die Schlafwagen im Eisenbahnverkehr.
Im Straßenverkehr machte man Versuche, um das Komfort der Fahrgäste zu erhöhen, meistens seit die touristischen Reise im Autobus massenhaft geworden sind. Eine der Lösungen dafür ist der in der deutschen Patentschrift P 1 223 705 dargestellte am Autobus angeknüpfte Anhänger. Das Merkmal der Lösung ist, daß im Innenraum des Anhängers quer gerichtete in mehreren Reihen und Kolonnen angeordenete Fächer eingebaut werden, die für je einen Fahrgast als Schlafraum dienen. Die Zahl der Schlafräume stimmt mit der Zahl der Sitze im Autobus überein. Eine andere Lösung wτird in der ungarischen Patentschrift HU 212 318 dargestellt, demgemäß die Sitze des Autobus in Schlafplätze umgebaut werden, aber oben befindet sich eine nach
2 oben und unten bewegbare von den Liegewagen bekannte Couchette.
Im Luftfahrt entwickelte sich die Formgebung der Fahrgasträume auf andere Weise. Man bestrebte sich wegen der verhältnismäßig kurze Fahrtdaucr, vor allem die Zahl der Sitze zu erhöhen. Der Raum zwischen den Sitzen wurde in den Großraumflugzeugen immer enger ausgelegt. Die Fahrgäste müssen in den den Atlantischen Ozean überfliegenden oder in den fernöstlichen Fluglinien 10 bis 12 Stunden im Sitz verbringen, das wegen des engen Raumes zuerst auf der Business Class oder Touristenklasse sehr unangenehm und ermüdend ist. Als die Flugreise auf große Entfernungen massenhaft geworden sind, wurden Erkrankungen beobachtet, die wegen der Ermüdung der Fahrgäste und wegen durch Zeitablenkung gestörten Rhythmus der Wachheit und Schlafens entstehen. Als man erkannte den Bedarf für Ruhe und die Beschränkung, daß die Rücklehne sogar in der ersten Klasse nur bis 40 Grad nach hinten gekippt werden können, wurden Schlafkabinen in den Großraumflugzeugen erzeugt, die aber nur den Fahrgästen der ersten Klasse zur Verfügung stehen. Jetzt existieren vollkommen ins Bett umstellbare Sitze als Ergebnis der späteren Entwicklung, sie können aber wegen der großen Raumbedarf nur auf der ersten Klasse verwendet werden.
Die Aufgabe ist, eine große Zahl der Liegeplätze im Fahrgastraum des Flugzeuges zu erzeugen, um die überwiegende Mehrheit der Fahrgäste oder möglicherweise alle Fahrgäste der Business Class und der Touristenklasse während der Reise schlafen zu können und gleichzeitig soll das Fassungsvermögen des Flugzeuges nur gering oder gar nicht herabgesezt werden. Die in den Eisenbahnwagen üblichen Lösungen sind nicht anwendbar wegen der großen Abmessungen der Betten, und deswegen, daß die Einnahme und das Verlassen der oberen
3 Betten im Fall der Verwendung entweder der im Sclafwagen oder im Liegewagen üblichen Betten zu lange Zeit benötigt. Die Fahrgäste müssen im Notfall das Flugzeug innerhalb 90 Sekunden der internationalen Vorschrift über Luftlährtssicherheit gemäß verlassen, das keineswegs geleistet werden kann.
Es gibt keine technische Schwierigkeit, um die in der deutschen Palentschrift P 1 223 705 bekanntgegebene Schlaffächer z. B. in den Containern auf der Stelle der mittleren Sitzreihen der Flugzeuge mit Fahrgastraum von zwei oder mehreren Gängen zu befestigen, aber das Verlassen des Flugzeuges innerhalb der vorgeschriebenen 90 Sekunden kann auch in diesem Fall nicht gesichert werden. Die in der ungarischen Patentschrift von Registrierungsnummer 212 318 dargestellte Lösung ist auch nicht verwendbar, als alle Fahrgäste sollen für Umbau der Sitzen zu Betten stehen bleiben, und das obere Bett kann nicht eingebaut werden, ohne das Gepäckregal wesentlich umzubauen.
Es wurde erkannt, daß die üblichen Sitze mit einem geringen Umbau und mit Hilfe der entsprechenden
Vorrichtungen zu in mindestens zwei, bei existierender Höhe des Fahrgastraumes zweckmäßig drei übereinander liegenden Ebenen eingeordneten Etagenbetten umgestellt werden können, ohne die Fahrgäste aufstehen zu lassen. Die wesentlichen Merkmale der automatisch zu
Etagenbetten oder mehrstöckigen Liegeplätzen umstellbaren Sitzgruppe sind wie folgt: Jeder Sitz besteht aus einer nach hinten kippbaren mit Kopfstütze versehenen Rücklehne, einer Sitzfläche und einer von unten der Sitzfläche aufklappbaren Fußraste. Die Sitze werden einzeln, reihenweise oder kolumnenweise auf einem oder mehreren mit Hebevorrichtung versehenen Halter befestigt. Die Halter lassen sich entlang
4 Führungsgleisen oder mit anderer Lösung bewegen. Die Gruppe besieht aus soviel Reihen bzw. Kolumnen, soviel Stöcke der Betten aufeinander geordnet werden sollen, darin die Sitze mit den nach hinten gekippten Rücklehncn und aufgeklappten Fußrasten in Betten umgestellt und die umgestellten Sitzreihen übereinander geordnet werden können. Di Rücklehnen, die Fußrasten, die Sitzreihen werden von einzelnen oder ferngesteuerten elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Vorrichtungen gekippt, aufgeklappt, aufgehoben, bewegt bzw. zurückgestellt. Eine andere mögliche Ausführung ist, darin der Hub durch eine Vorrichtung durchgeführt wird, die mit entsprechenden elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Transmissionen die Rücklehnc und die Fußraste bewegt. Die zwischen den Ellbogenlehnen von der Decke hängenden oder aus dem Boden entsteigenden Trennungswände sind mögliche aber das Wesen der Erfindung nicht anlangende ergänzende Teile. Die Eilbogenlehnen können im liegenden Position auch den Ausfall des Fahrgastes abhaltenden Schutzvorrichtungen sein.
Eine mögliche Lösung für die gemeinsame Bewegung der Rücklehne und der Fußraste ist die folgende: Zum Sitz, der aus Rücklehne, Sitzflächc und Fußraste besteht, mindestens eine Ellbogenlehne gekoppelt wird, darin die Ellbogenlehne, die unterstützende Leiste, die Sitzflächc und der zwischen den Elibogenlehnc und Sitzfläche liegende Teil der Rücklehne mit Drehachsen ein schwenkbar zusammengebundenes
Parallelogramm bilden und die unterstützende Leiste mit der Fußraste eine starre Einheit bilden.
Eine folgende mögliche Ausführung der Erfindung ist wie folgt: Ein oder mehrere Sitze bilden eine Sitzreihe, Jede Sitzgruppe besteht aus mindestens zwei Sitzreihen. Die Sitzgruppe wird je nach Bedarf mindestens auf einem Verbindungvorrichtung befestigt, die zweckmäßig mit einem auf
5 dem Boden befestigten oder darin eingebauten mit Motor versehenen Bewegungsmechanismus verbunden ist.
Die bevorzugten Ausführungen der Erfindung werden in den Zeichnungen dargestellt. Auf der Figur 1 wird die Sitzgruppe nach einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung in der .-»Uzenden Stellung dargestellt.
Auf der Figur 3 wird die Sitzgruppe in die liegende Stellung aufgehoben dargestellt. Auf der Figur 2 wird eine andere zweckmäßige Ausführung der Sitzgruppe gemäß Erfindung in einer Stellung zwischen der sitzenden und liegenden Stellungen. Die mit Hebevorrichtungen versehenen Halter der Sitze hängen hier von der Decke.
Die Haltervorrichtungen von verschiedenen Typen können innerhalb einer Gruppe gemischt verwendet werden.
Die Beschreibung der nach Erfindung ausgeführten Sitzgruppe wird im iolgenden mit der Bezugnahme auf die lugur 1 fortgesetzt.
Der Flugzeugsitz besteht aus der mit Kopfstütze versehenen Rücklehne ( 1), der Sitzflächc (3), der diese Teile verbindenden Drehachse der Rücklehne (2), der Fußraste (5), der Drehachse der Fußraste (4) und den auf der Sitziläche montierten Bewegungsmechanismen der Rücklchne bzw. der Fußraste (9, 10). Die aus mindestens einem Sitz( l l) bestehende Sitzreihe wird von mindestens einem mit mindestens einer Hebevorrichtung ( 12) versehenen Halter (6) unterstützt. Der Halter (6) wird entweder möglichst näher zur gemeinsamen Schwerlinie des Fahrgastes und des Sitzes ( 11), an der Drehachse der Rücklehne (2) oder der Ausführung entsprechend auf der günstigsten Stelle zur Sitzflächc (3) befestigt und er kann mindestens einem auf dem Boden (8) befestigten oder darin
6 eingebauten Führungsgleis (7) entlang vorwärts und rückwärts bewegt werden. Die Bewegungsmechanismen der Rücklchnc und der Fußraste (9, 10) und die im Halter (6) eingebaute Hebevorrichtung ( 12) können pneumatische, hydraulische oder elektrische Antriebe haben. Es ist auch möglich, die Rücklchnc ( 1) und die Fußraste (5) mit der motorisch angetriebenen Hebevorrichtung ( 12) durch mechanischen, elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Transmissionen zu bewegen. Das bei der allgemeinen Lösung beschriebene Parallelogramm kann auch für die gemeinsame Bewegung der Rücklehne ( 1) und der Fußraste (5) verwendet werden. Die Leitungen der Energieversorgung und Fernsteuerung werden hier nicht dargestellt. Die Halter (6) werden nötigenfalls auf den parallelen Führungsglcisen (7) so abgestellt, daß deren Bewegungen voneinander nicht verhindert werden.
Die Umstellung der Sitze in Etagenbetten wird auf die Weise durchgeführt, daß z. B. zuerst wird die dritte Sitzreihe von den Hebevorrichtungen ( 12) in den Haltern (0) in die entsprechende Höhe aufgehoben, und auf die entsprechende Stelle geschoben, darunter die Rücklehnen ( 1) und die Fußrasten (5) von den Bewegungsmechanismen der Rücklchnen bzw . der Fußrasten (9, 10) nach hinten gekippt bzw. aufgeklappt, auf diese Weise die Sitze der Reihe in Betten umgestellt werden; danach wird die zweite Sitzreihe ähnlicherweise von den gemeinten Vorrichtungen in Betten umgestellt und auf ihre Stelle gelegt, zuletzt wird die erste Sitzreihe durch Kippen der Rücklehnen ( 1) und Aufklappen der Fußrasten (5) in Betten umgestellt und auf ihre Stelle geschoben. Die Zurückstellung in die Sitzreihen wird durch dieselben Operationen in der umgekehrten Reihenfolge durchgeführt. Die Steuerung der Umgestaltung in die Betten und umgekehrt wird zweckmäßig mittels einer von den Stewardessen bedienten Steueranlage durchgeführt.
7 Die Führungsgleise (7) können auf dem Boden (8), auf der Decke, auf der Seitenwand des Fahrgas träumet-, oder, falls solche existieren, die zwischen der Sitzgruppen stehenden Trennwänden befestigt, bzw. darin eingebaut werden. Die aufgehobene Sitzreihe können nötigenfalls mit hier nicht dargestellten Leitern versehen werden, damit die Fahrgäste absteigen können, um ihre Bedürfnisse zu erledigen.
Die hier beschriebene Anlage kann für die Umwandlung der inneren Sitzreihen der mit zwei oder mehreren Korridoren versehenen Fahrgasträumen der Flugzeuge verwendet werden. Die an den Fenstern stehenden Sitzreihen können nur in zwei Stöcke wegen der Biege der Wand bewegt werden.
Jeder Sitz besteht aus einer mit Kopfstütze versehenen Rücklehne ( 1), einer Sitzfläche (3), einer Drehachse der Rücklehne (2) einer Fußraste (5) und einer Drehachse der Fußraste (4), auf die Sitzlläche befestigten Bewegungsmechanismen der Rücklehne bzw. Fußraste (9, 10). Das bei der allgemeinen Lösung beschriebene Parallelogramm kann für die gemeinsame Bewegung der Rücklchnc und der Fußraste verwendet werden. Eine Sitzreihe besteht aus mindestens einem Sitz ( 11), und zwei unmittelbar hintereinander stehende Sitzreihen bilden eine Sitzgruppe. Die Sitze werden reihenweise auf einem hier nicht dargestellten Halter befestigt und die Reihe werden je nach Bedarf mindestens mit einer Verbindungsvorrichtung ( 13) verknüpft und von einer auf dem Boden (8) gebauten oder darin versenkten Bewegungsmechanismus bewegt.
Die Umstellung der Sitze in Etagenbetten und deren Rückstellung werden durch Umdrehung der Vcrbindungsvorrichtungcn ( 13) nach hinten bzw. nach vorn durchgeführt.
8 Die hier beschriebenen Lösungen sind nur Beispiele der möglichen Ausführungen der Erfindung, der Schutz kann keineswegs auf denen beschränkt werden. Das Fachkenntnis des Konstruketurs ermöglicht, z. B. mehrere Sitzreihen von der Vcrbindungsvorrichtung ( 13) zu bewegen, oder aus den hintereinander stehenden Sitzen ( 1 1) bestehenden benachbarten Kolumnen durch den auf den senkrecht auf der Längsachse des Flugzeuges gelegten Führungsgieisen (7) bewegenden Haltern (6) aufeinander zu ordnen, diese Lösungen aber dürfen keineswegs als außer dem Schutzumfang stehenden Lösungen betrachtet werden.
Die Vorteile der automatisch unigestaltbaren Sitzreihe sind wie folgt:
Die Fahrgäste können während beinahe dem ganzen Zeitraum der Fahrt verhältnismäßig bequem schlafen. Der Eiπ- und Ausstieg der Fahrgäste verläuft auf traditionelle Weise. Im Notfall das Flugzeug kann innerhalb des vorgeschriebenen Zeitraumes ausgeräumt werden. Die Fassungsvermögen des Fugzeuges, d. h. die Zahl der annehmbaren Fahrgäste bleibt gleich. Werden die hier beschriebenen Ausführungsformen verwendet , ist nur eine geringe Menge der Änderungen in der Einrichtung des Fahrgastraumes nötig.