DE1530491C - Zweistöckiger Reiseomnibus für den Fernreiseverkehr - Google Patents
Zweistöckiger Reiseomnibus für den FernreiseverkehrInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft einen zweistöckigen Reise- von 36 Fahrgästen ermöglicht, ohne daß diese an
omnibus für Fernreiseverkehr mit abwechselnd im ihren Sitzplatz gebunden sind. In jedem Reiseabteil
unteren und im oberen Stockwerk angeordneten und können sechs Personen untergebracht werden, die
ineinandergreifenden Abteilen mit einem einen recht- dort den bei Liegewagen der Eisenbahn bekannten
eckigen Querschnitt aufweisenden, zur Aufnahme 5 Komfort vorfinden. Da der Fahrgast in seiner Be-
von Liegen vorgesehenen Teil und einer quer zur wegungsfreiheit nicht eingeschränkt ist, wird er sich
Fahrtrichtung verlaufenden Erhöhung oder Vertie- daher eher zu einer Omnibusreise entscheiden kön-
fung zur Bildung eines mannshohen Querganges so- nen als bisher. Das Fahrzeug kann bei Tag und
wie einem seitlichen mannshohen Laufgang, von dem Nacht gefahren werden, ohne daß dem Fahrgast zu-
aus zwischen den Abteilen des unteren Stockwerkes io sätzliche Übernachtungskosten entstehen oder ihm
angeordnete Treppen zu den Abteilen des oberen unzuträgliche Strapazen zugemutet werden.
Stockwerkes führen und wobei außer den Reise- Wesentlich ist bei dem erfindungsgemäß gestalteten
abteilen Toiletten und Gepäckspinde vorgesehen Reiseomnibus der symmetrische Querschnitt der
sind. Reiseabteile, der allen Fahrgästen den gleichen
Der mit Reiseomnibussen durchgeführte Fernreise- i5 Unterbringungsraum bietet. Ferner erweist sich die
verkehr erfordert Fahrzeuge, die in möglichst kurzer Ausnutzung der Zwischenräume als Gepäckspind als
Zeit die Entfernung zum Zielort hinter sich bringen vorteilhaft. Das Gepäck bleibt während der Fahrt
und die Mitnahme einer großen Anzahl Fahrgäste vom Reiseabteil aus zugänglich, ohne den Raum im
ermöglichen. Eine unabhängig von den eigentlichen Reiseabteil einzuengen.
Fahrzeugleistungen gegebene Möglichkeit, diese Ziele 30 Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Reiseomnibus-
zu verwirklichen, besteht in einer geschickten Aus- ses nach der Erfindung besteht darin, daß eines der
nutzung des meist gesetzlich begrenzten, zur Ver- Abteile in zwei Toilettenabteile aufgeteilt ist.
fügung stehenden Raumes, wobei den Fahrgästen Ferner ermöglicht es die vorteilhafte Einteilung
auch bei ununterbrochener Reise eine weitgehende des Reiseomnibusses gemäß der Erfindung, daß der
Bequemlichkeit geboten wird. Nur unter diesen Vor- 35 am Fahrzeugheck von den beiden hintersten Abteilen
aussetzungen ist Reiseomnibussen möglich, ihre Auf- eingeschlossene Raum als Bar ausgebildet ist.
gaben in Konkurrenz mit der Eisenbahn oder mit . Vorteilhaft ist es, wenn die Abteile des unteren
Flugreiseuntemehmen wirtschaftlich durchzuführen. Stockwerkes eine weitere nach außen führende Tür
Bei einem Eisenbahnwagen (USA.-Patentschrift aufweisen. Hierdurch wird es z. B. auch gehbehinder-
2 536 194) ist es bekannt, eine Inneneinteilung vor- 30 ten oder alten Personen ermöglicht, in bequemer
zunehmen, bei der in zwei Stockwerken angeordnete, Weise die niedrig gelegenen Reiseabteile des unteren
einander kongruente, jedoch um jeweils 180° ver- Stockwerkes zu betreten. Darüber hinaus bieten die
tauschte, ineinandergreifende Reiseabteile vorgesehen zusätzlichen Eingangstüren die Möglichkeit, den
sind, die durch einen in Fahrtrichtung an der einen Omnibus in kurzer Zeit zu betreten bzw. zu verlassen,
Wagenseite führenden Laufgang erreichbar sind. 35 ohne daß sich die Fahrgäste an nur wenigen Türen
Die bekannte Ausführung bietet die Möglichkeit, zu drängen brauchen, was nicht selten zu Unzuträg-
in einem Eisenbahnwagen etwa 30 Fahrgäste aufzu- lichkeiten oder gar zu Unfällen führt,
nehmen, denen jedeoch ein fast verschwenderischer In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines
Komfort in Form von festen Sitzgelegenheiten, zu- Reiseomnibusses gemäß der Erfindung wiedergege-
sätzlichen Liegen, Toilette und Spinden in jedem 40 ben, und zwar zeigt
Abteil geboten wird. Diese Inneneinrichtung, die sich F i g. 1 einen lotrechten Längsmittelschnitt,
selbst auf europäischen Eisenbahnlinien als unwirt- F i g. 2 einen Grundriß des oberen Stockwerkes,
schaftlich erweisen würde, läßt sich jedoch nicht bei F i g. 3 einen Grundriß des unteren Stockwerkes,
Reiseomnibussen in der bekannten Weise verwirk- F i g. 4 den lotrechten Querschnitt nach der Li-
lichen. 45 hie IV-IV in F i g. 1 und
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, F i g. 5 den lotrechten Querschnitt nach der Li-
einen Reiseomnibus der eingangs erwähnten Art zu nie V-V in F i g. 1.
schaffen, der trotz seiner um mehr als die Hälfte Der zweistöckige Reiseomnibus gemäß dem Ausgeringeren
Abmessungen gegenüber Eisenbahnwagen führungsbeispiel trägt auf seinem möglichst tief
der vorerwähnten Art einerseits mehr Fahrgäste auf- 50 gelegenen Fahrzeugrahmen die Bodenfläche des unzunehmen
vermag und diesen andererseits einen teren Stockwerkes 22 als Hauptbühne.
Komfort bietet, der bei Omnibussen bisher nicht vor- Das untere Stockwerk 22 besitzt einen sich über handen war und bei Schienenfahrzeugen nur in den die gesamte Länge des Fahrzeuges" erstreckenden vergleichsweise teureren Klassen erreichbar war. seitlichen Laufgang 24 mit wenigstens einer vorzugs-
Komfort bietet, der bei Omnibussen bisher nicht vor- Das untere Stockwerk 22 besitzt einen sich über handen war und bei Schienenfahrzeugen nur in den die gesamte Länge des Fahrzeuges" erstreckenden vergleichsweise teureren Klassen erreichbar war. seitlichen Laufgang 24 mit wenigstens einer vorzugs-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfin- 55 weise in der Mitte angeordneten Einlaßtür 27 zum
dung vorgesehen, daß jedes Reiseabteil zu seiner Besteigen des Fahrzeuges. Neben dem Laufgang 24
lotrechten, quer zur Fahrtrichtung liegenden Längs- sind durch Querwände getrennte Abteile angeordnet,
mittelebene symmetrisch ausgebildet ist, wobei die die zwischen sich jeweils einen schmalen Raum 2,
lotrechten, in Fahrtrichtung vorn- bzw. hintenliegen- 4, 6 oder 32 einschließen. Das vordere Abteil ist als
den Wände jedes Reiseabteils eine für wenigstens 60 Fahrerkabine 1 ausgebildet, mit einer Tür 29 zum
zwei Personen bestimmte, auch als Liege verwend- Besteigen des Fahrzeuges durch den Fahrer ausgebare
Bank und wenigstens eine weitere herabklapp- stattet und enthält die Fahrersitze und die Motorbare Liege aufweisen, und daß der Raum ober- bzw. haube. Der schmale Raum 2 hinter dem Fahrersitz
unterhalb des jeweiligen Querganges zur Aufnahme enthält zwei übereinander angeordnete Liegen für
von Gepäckspinden für die Abteile des jeweils an- 65 das Fahrpersonal.
deren Stockwerkes sowie gegebenenfalls für die zum Das daran anschließende Abteil ist als Reiseoberen
Stockwerk gehörende Treppe dient. abteil 3 für sechs Personen mit zwei Sitzbänken 33
Durch diese Gestaltung wird die Unterbringung ausgestattet, die in an sich bekannter Weise in jeweils
drei übereinander angeordnete .Liegestellen verwandelbar
sind.
Der an das Reiseabteil 3 angrenzende schmale Raum 4 ist als vom Reiseabteil 3 zugängliches Spind
ausgebildet und dient zur Gepäckablage. An den Raum 4 schließen ein weiteres Reiseabteil 5 und daran
ein weiterer Raum 6 als Spind an. Das an den Raum 6 anschließende Abteil besitzt eine geringere
Querausdehnung und ist durch eine dünne Trennwand in zwei Toilettenabteile 7 und 8 aufgeteilt. Es
enthält alle notwendigen Einrichtungen wie WC und Waschgelegenheit. Der an das Toilettenabteil 8 anschließende
Raum 32 ist nach hinten hin offen und enthält eine Sitzbank. An diesen Raum 32 schließt
ein das rückwärtige Ende des Fahrzeuges ausfüllender Raum 9 an, der beim Ausführungsbeispiel als Bar
für acht Personen eingerichtet ist. Er enthält ein Büfett 31, fest eingebaute Barhocker 30, Sitzbänke
und Tisch sowie eine Rundbank (F i g. 3).
Die Höhe der Räume 2, 4, 6 und 32 ist geringer als diejenige der Abteile 1,3,5,7,8 und 9. Die Decke
dieser Räume dient zugleich als Fußboden von im oberen Stockwerk 23 angeordneten weiteren, vorzugsweise
als Reiseabteile ausgestatteten Abteilen 11, 13, 15 und 17, deren Größe etwa gleich derjenigen as
der Reiseabteile 3 und 5 im unteren Stockwerk 22 ist. Auch diese Abteile 11, 13, 15 und 17 sind durch
schmale, als Spinde ausgebildete Räume 12, 14 und 16 voneinander getrennt. Vor dem vordersten Abteil
11 ist in einem schmalen Raum 10 eine Klimaanlage untergebracht. Am rückwärtigen Ende des oberen
Stockwerkes 23 ist in einem weiteren schmalen Raum oberhalb des Raumes 9 ein Wasserbehälter 18 untergebracht,
der über entsprechende Zuleitungen mit dem Büfett 31 und den Toilettenabfeilen 7 und 8 verbunden
ist. Unterhalb der .Toilettenabteile 7 und 8 ist ferner ein Behälter 19 zur Aufnahme aller von der
Bar und den Toiletten abgeführten Abfälle vorgesehen, der an geeigneten Stellen entleert werden kann.
Der Zugang der Abteile 11, 13, 15 und 17 im oberen Stockwerk 23 erfolgt mittels seitlich angestellter
Treppen 26 (F i g. 5) vom Laufgang 24 her. Die Treppen 26 befinden sich jeweils vor den Räumen 2,
4, 6 und 32, ohne jedoch in den Laufgang 24 störend hineinzuragen.
Unterhalb der Hauptbühne befinden sich noch Kammern 20 und 21, die für Bordwerkzeug, als
Treibstofftanks od. dgl. Verwendung finden können.
Zur Erhöhung der Annehmlichkeiten für die Reisenden sind auf der dem Laufgang 24 abgewandten
Seite der Reiseabteile 3 und 5 im unteren Stockwerk 22 zusätzliche Türen 28 mit niedrigliegender Unterkante
vorgesehen, die von schwer körperbehinderetn Personen, z. B. bei Wallfahrten od. dgl., benutzt werden
können.
Im übrigen besitzen die Reiseabteile Klapptische, Beleuchtung und gegebenenfalls Lautsprecheranlagen.
In der Bar kann beispielsweise auch ein Anschluß für ein Fernsehgerät vorgesehen sein.
Die Seite, auf welcher der Laufgang 24 und die Abteile angeordnet sind, hängt von der Art der Verkehrsvorschriften,
d. h. ob es sich um Rechts- oder Linksverkehr handelt, ab. Die Anzahl und Inneneinrichtung
der Abteile kann ebenfalls den jeweiligen Bedürfnissen angepaßt werden.
Der Reiseomnibus gibt den Reisenden die Möglichkeit, während der Fahrt mühelos und aufrecht
gehend alle Abteile zu betreten, sich zu bewegen oder zu erfrischen. Ferner ist die Möglichkeit geboten, das
Gepäck jederzeit während der Fahrt zu erreichen, was insbesondere bei Tag- und Nachtfahrten, bei
Grenzübergängen oder sonstigen Gelegenheiten von großem Vorteil ist.
Claims (4)
1. Zweistöckiger Reiseomnibus für den Fernreiseverkehr mit abwechselnd im unteren und
im oberen Stockwerk angeordneten und ineinandergreifenden Abteilen mit einem einen rechteckigen
Querschnitt aufweisenden, zur Aufnahme von Liegen vorgesehenen Teil und einer quer zur
Fahrtrichtung verlaufenden Erhöhung oder Vertiefung zur Bildung eines mannshohen Querganges
sowie einem seitlichen mannshohen Laufgang, von dem aus zwischen den Abteilen des unteren
Stockwerkes angeordnete Treppen zu den Abteilen des oberen Stockwerkes führen und wobei
außer den Reiseabteilen Toiletten und Gepäckspinde vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Reiseabteil (3, 5, 11, 13, 15 und 17) zu seiner lotrechten, quer zur Fahrtrichtung
liegenden Längsmittelebene symmetrisch ausgebildet ist, wobei die lotrechten in Fahrtrichtung
vorn- bzw. hintenliegenden Wände jedes Reiseabteils eine für wenigstens zwei Personen
bestimmte, auch als Liege verwendbare Bank (33) und wenigstens eine weitere herabklappbare
Liege (33) aufweisen, und daß der Raum (4 und 6 bzw. 12, 14 und 16) ober- bzw. unterhalb des
jeweiligen Querganges zur Aufnahme von Gepäckspinden für die Reiseabteile des jeweils anderen
Stockwerkes (22 bzw. 23) sowie gegebenenfalls für. die zum oberen Stockwerk führende
Treppe (26) dient.
2. Reiseomnibus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Abteile in zwei
Toilettenabteile (7 und 8) aufgeteilt ist.
3. Reiseomnibus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der am Fahrzeugheck
von den beiden hintersten Abteilen (8 und 17) eingeschlossene Raum (9) als Bar ausgebildet
ist.
4. Reiseomnibus nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reiseabteile
(3 und 5) des unteren Stockwerkes (22) eine weitere nach außen führende Tür (28) aufweisen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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