Verfahren zum Sortieren von Sendungen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sortieren von Sendungen nach dem Oberbegπff des Patentanspruches 1
Bei der Sortierung von Sendungen anhand von auf der Sendungsoberflache befindlichen Merkmalen auf eine große Zahl von Sortiemchtungen kann eines oder mehrere der folgenden Probleme auftreten
• Sortiermaschinen mit einer benotigten hohen Zahl von Ausscheidungen sind nicht verfugbar
• für entsprechend große Sortiermaschinen ist nicht genügend Raum vorhanden,
• entsprechend große Sortiermaschinen sind zu teuer
Aus diesem Grunde werden Sendungen nach dem Stand der Technik folgendermaßen unter Verwendung kleinerer Sortiermaschinen auf eine große Anzahl von Sortierrichtungen verteilt
Variante 1 Es werden mehrere (n Stuck) kleinere Sortiermaschinen eingesetzt Mit der ersten Maschine wird eine Vorsortierung nach einem Sortierplan A mit n-1 Zielrichtungen durcngefuhrt Die vorsortierten Sendungen werden denn in den weiteren n-1 Maschinen nach Sortierplanen 1 bis n-1 endsortiert
Die maximale Gesamtzahl möglicher Sortierzeile ist die Summe der Ausscheidungen der Maschinen 2 bis n Die Anwendung dieser Variante ist nur dann vorteilhaft, wenn das Sendungsaufkommen so hoch ist, daß die n Maschinen ausgelastet werden Ist dies nicht der Fall, bietet sich eine weitere Variante an
Vaπante 2 Hierbei werden alle n Sortierplane, d h der Vorsortierplan und die Endsor- tierplane nacheinander auf einer einzigen Sortiermaschine gefahren Im ersten Schritt werden also alle Sendungen gemäß Sortierplan A für den jeweiligen Endsortierplan vorsortiert und dann gespeichert (z B in Kisten) In weiteren Sortiergangen werden dann die Sendungen aus den Sendungsspeichern wieder der Sortiermaschine zugeführt und auf die endgültigen Sortiemchtungen sortiert Nachteile dieser Variante 2 sind
• Alle Sendungen müssen zunächst Schritt 1 durchlaufen, bevor mit Schπtt 2 Degonnen werden kann Die Vorbereitung muß also vollständig abgeschlossen sein, bevor die Endsortierung beginnen kann Dies ist postbetπeblich problematisch, da Sendungen in der Regel über den Tag verteilt im Sortierzentrum eintreffen Die Endsoπierung
kann also hierbei erst sehr spat begonnen werden, wobei die Zeitdauer des Endsortierprozesses lang ist
• Die letzten endsortierten Sendungen sind die des Sortierplanes n-1 Eventuelle nachfolgende Bearbeitungsschπtte (wie Versand, Zustellung oder dergleichen) können also für diese Sendungen erst erfolgen, wenn alle anderen Sendungen bereits sortiert sind
• Die Zwischenlagerung der Sendungen zwischen Vorsortierung und Endsortierung ist ungunstig aus Platzgrunden und aus organisatorischen Gründen
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sortierverfahren zu schaffen, das αie laufende Endsortierung auf einer einzigen Sortiermaschine erlaubt, wobei die Anzahl der Endπchtungen großer als die Anzahl der Ausscheidungsfacher der Maschine ist
Erfindungsgemaß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentansprucnes 1 gelost Der Vorteil der gleichzeitigen Vor- und Endsortierung auf nur einer Sortiermaschine liegt im folgendem
• Die insgesamt benotigte Verarbeitungszeit ist kurzer als bei der Abarbeitung der Sortierplane nacheinander, da die volle Kapazität an Ausscheidungen dauerhaft genutzt wird
• Der Umfang der benotigten Sendungsspeicher ist gering
• Der Sortiermaschine können standig neue nicht vorsortierte Sendungen zugeführt werden
In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Patentanspruch 2 werden alle eingehenden Sendungen vorsortiert Die für die aktiven Endsortierpiane vorsortierten Sendungen werden der Sortiermaschine wieder zugeführt Die Aufteilung der Sendungen auf Vor- und Endsortierpiane erfolgt entweder durch manuelle Eingabe des Operators oder durch eine Kennzeichnung der Sendungen beim Vorsortieren, die beim zweiten Sortiergang eine automatische Zuordnung zu einem Endsortierplan erlaubt Diese Kennzeichnung ist z B ein Balkencode, der nach dem Lesen und Erkennen der Adresse als Adresscode aufgedruckt wird
In einer weiteren vorteilhaften Ausfuhrung gemäß Patentanspruch 3 werden die eingehenden Sendungen, die gemäß jeweils aktiver Endsortierpiane zu sortieren sind, sofort ohne Vorsortierung sortiert Die übrigen Sendungen werden vorsortiert
Die Auswahl der jeweils der Endsortierung unterzogenen Sendungen mit den zugehörigen aktivierten Endsortierplänen erfolgt nach Patentanspruch 4 vorteilhafterweise nach dem Sendungsaufkommen oder nach betrieblichen Gesichtspunkten.
Weiterhin ist es nach Patentanspruch 5 vorteilhaft, für die nicht vorsortierten und die vorsortierten und wieder zugeführten Sendungen getrennte Eingabestationen vorzusehen. Dabei besitzt die Eingabestation für die nicht vorsortierten Sendungen einen Adreßleser zum Erkennen der Adresse und einen Code- Drucker zum Aufdrucken eines die erkannte Adresse bezeichnenden Codes, sowie die Eingabestation für wieder zugeführte und vorsortierte Sendungen nur einen Code- Leser. Dies ermöglicht neben einer Kosteneinsparung eine automatische Sendungszuführung zur Maschine, z.B: werden vorsortierte Sendungen nur dann wieder zugeführt, wenn gerade keine unsortierte Sendung zur Verfügung steht.
Günstig ist es auch, gemäß Patentanspruch 6 Kenntnisse über die aktuelle statistische Verteilung der Sendungen auf die Sortierrichtungen zu nutzen, um die Endsortierpläne zu modifizieren. Dadurch können beispielsweise stark frequentierte Ausscheidungen an transporttechnisch günstige Stellen gelegt werden oder es können eventuell vorhandene Reserveausscheidungen besonders stark belegten Richtungen zusätzlich zugewiesen werden, um ein Überlaufen der Sortierfächer zu vermeiden oder hinauszuzögern.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert:
Dabei zeigen
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung des Verfahrensablaufes.
Fig. 2 eine Prinzipdarsteilung einer Großbriefsortieranlage mit einer manuellen Eingabestation.
Fig. 3 eine Prinzipdarstellung einer Großbriefsortieraniage mit zwei manuellen und einer automatischen Eingabestation.
Das Verfahren wird beispielhaft für eine Sortierung auf 1000 Endstellen bei Verwendung einer Sortiermaschine mit nur 205 Ausscheidungen erläutert.
Die Sendungen werden einer Maschine zugeführt und zunächst nach einem Sortierplan A auf 5 Richtungen vorsortiert, nämlich für die 5 folgenden Endsortierpiane. Die vorsortierten Sendungen werden dann in 5 kleineren Sendungsspeichern zwischengespeichert (Fig.1).
Gleichzeitig wird einer der 5 Endsortieφläne mit je 200 Sortierzielen aktiviert, z.B. Endsortieφlan 1. So oft es aus betrieblicher Sicht möglich ist, werden dann die vorsortierten Sendungen aus dem Sendungsspeicher 1 wieder der Maschine zugeführt und auf die 200 zugehörigen Ausscheidungen sortiert. Leert sich Sendungsspeicher 1 , wird auf Endsortieφian 2 übergegangen und auf die nächsten 200 Ziele sortiert. Gleichzeitig hierzu können stets neue unsortierte Sendungen zugeführt werden. Diese werden dann wie geschildert gemäß Sortieφlan A auf 5 Richtungen vorsortiert. Anhand des bei der Erstsortierung aufgedruckten Bar Codes auf der Basis der gelesenen und erkannten Adresse kann die Sortiermaschine den wieder zugeführten Sendungen den jeweils aktiven Endsortieφian zuordnen. Da nach dieser Strategie immer zwei Sortierpiäne (Sortieφlan A und einer der Sortierpläne 1-5) aktiv sind, kann für 1/5 der Sendungen eine zweimalige Sortierung vermieden werden, indem die betreffenden unsortierten Sendungen nicht mehr vorsortiert, sondern direkt dem aktiven Endsortierplan zugeordnet werden.
In der Fig. 2 ist die Anwendung des Verfahrens bei einer Großbriefsortieranlage mit vielen Fächern 7, in die Großbriefe verteilt werden, und mit einer manuellen Eingabestation 5 unter Einbeziehung eines Adresslesers und Code- Druckers, dargestellt. Die unsortierten Sendungen 1 gelangen über die manuelle Eingabestation 5 in die Maschine und werden vorsortiert gemäß der vorhandenen Endsortierpläne. Aus diesen dafür vorgesehenen Fächern werden die vorsortierten Sendungen 2 über eine nicht dargestellte Zwischenspeicherung über die Eingabestation 5 wieder der Maschine zugeführt und gemäß des aktuellen Endsortierplans endsortiert. Diese endsortierten Sendungen befinden sich dann in allen Fächern außer in den Vorsortierungsfächern und müssen für jeden neuen Endsortieφian vollständig entleert werden. Die Sendungen für den aktuellen Endsortieφian können auch direkt in die betreffenden Endsortierfächer sortiert werden.
Besonders vorteilhaft ist die Sortierung von Sendungen, in diesem Fall Großbriefe, bei mehreren vorhandenen Eingabestationen (Fig. 3).
Als erstes gelangen die unsortierten Sendungen 1 über zwei manuelle Eingabestationen 5 in die Sortiermaschine. Die vorsortierten Sendungen 2 werden über eine automatische Eingabestation 6 und einen Bar- Code- Leser 4 der Maschine zugeführt. Dadurch ist ein hoher Durchsatz möglich und es kann bequem gesteuert werden, wann unsortierte und wann vorsortierte Sendungen zugeführt werden.
Bei der Sortierung von Standardbriefen ist es in diesem Zusammenhang günstig, eine Doppelstoffeingabe zu verwenden. In eine Seite werden die unsortierten und in die
andere Seite werden die vorsortierten Briefe eingegeben. Der Doppelstoffeingabe sind dann ein Adreßleser, ein Bar Code Drucker und ein Bar Code Leser nachgeordnet. Wird ein unsortierter Brief eingegeben, ist der Adreßleser und der Bar Code Drucker aktiv, bei einem vorsortierten Brief nur der Bar Code Leser.