Verpackungsbehälter
Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbehälter nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Zur Unterdrückung mutwillig ausgeführter Produktverfäl¬ schungen ist die Entwicklung von Verpackungsbehältern mit gesicherten Verschlüssen Gegenstand intensiver Entwick¬ lungsanstrengungen der einschlägigen Behälterhersteller ge¬ worden. Bezüglich ihrer Wirksamkeit haben sich zwei Klassen gesicherter Verschlüsse, und zwar die "tamper evident" und "tamper proof" Verschlüsse herausgebildet. Sie unterschei¬ den sich dadurch, dass der "tamper evident" Verschluss nur nach näherer Prüfung eine Manipulation des Verschlussorga- nes deutlich werden lässt und dass Sicherungsmittel dieser Verschlussklasse, wenn auch mit einigem Aufwand, nach Betä¬ tigung eines Verschlusses zur Verschleierung der Manipula¬ tion reparierbar sind. Demgegenüber lässt der "tamper proof" Verschluss eine Manipulation ohne nähere Prüfung auf erstes Hinsehen deutlich werden, auch sind die Sicherungs¬ mittel einmal betätigter Verschlüsse nicht wieder reparier¬ bar.
Eine typische Ausführungsform für einen "tamper evident" Verschluss ist eine solche, bei der auf eine Ausgussöffnung eine Membran aufgebracht ist und eine Verschlusskappe, z.B. ein Drehverschluss, die Membran abdeckt. Hier lässt sich ein Eingriff nicht ohne weiteres feststellen, da zunächst der Drehverschluss zu entfernen und dann Unversehrtheit der Membran zu prüfen ist, die zudem reparierbar ist. Bei einem bekannten "tamper proof" Verschluss trägt der Drehver¬ schluss einen Reissring, der sich bei Betätigung des Dreh-
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Verschlusses unter Bildung von Ringseg'menten öffnet. Die Ringsegmente verdeutlichen auf erstes Hinsehen eine Dreh- verschlussbetätigun , die Ringsegmente sind zu einem ge¬ schlossenen Reissring nicht mehr zusammenfügbar.
Vorstehendes verdeutlicht, dass bei Manipulation eines "tamper evident" und "tamper proof" Verschlusses die Siche¬ rungsmittel des Verschlusses nicht aber der Verschluss selbst und/oder der Verpackungsbehälter zerstört oder sonstwie beeinträchtigt werden. Dies eröffnet bei wieder¬ verwertbaren Verpackungsbehältern die Möglichkeit, die Verpackungsbehälter einzusammeln, mit gleichartigen aber nicht originalen Waren zu befüllen, zum Original vergleichbar oder gar nicht zu sichern und wieder auf den Markt zu bringen. Dazu wird als Kaufanreiz in vielen Fällen eine Marke, die ästhetische Aufmachung oder technische Formgebung und Ausführung eines Behälters - in letzterem Fall, wenn er ein austauschbarer Teil eines Ausgabesystems, z.B. eines Dispensers ist - missbraucht.
Hiervon ausgehend ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Behälter mit Verschlusseinrichtung zu schaffen, der so ausgebildet ist, dass er einer Wiederbefüllung durch Warenverfälscher entzogen ist und die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Fortbildungen des erfindungsgemässen Behälters sind in den dem Patentanspruch 1 folgenden Ansprüchen gekennzeichnet.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines bevorzugten Ausfüh¬ rungsbeispieles und der Zeichnung, es zeigen:
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Fig. 1 Einen nach der Erfindung ausgebildeten Behälter ohne Verschluss in der Seitenansicht;
Fig. 2 einen Verschluss für den Behälter nach Fig. 1 im Schnitt in der Seitenansicht;
Fig. 3 eine Ansicht entlang der Schnittlinie I - I in Fig. 2 in der Draufsicht;
Fig. 4 eine Ansicht entlang der Schnittlinie II - II in Fig. 2 in der Draufsicht.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemass ausgebildeten Behälter 10 in der Seitenansicht. Bei dem Behälter 10 handelt es sich um einen grundsätzlich wiederverwertbaren, d.h. nach¬ füllbaren Vorratsbehälter für eine nicht gezeigte Ausgabe¬ einrichtung (Dispenser), beispielsweise für flüssige Seifen oder dergleichen. An seinem oberen Ende trägt der Behälter 10 einen mit einer Durchtrittsöffnung versehenen Behälter¬ hals 11, auf den der in Fig. 2 gezeigte Verschluss 12 auf¬ bringbar und verriegelbar ist. Aufbringbar ist der Ver¬ schluss 12 auf dem Behälterhals 11 vermittels eines aufziehenden linksgängigen Gewindes 12, dessen Gänge auf dem Behälterhals 13 und im Inneren des Verschlusses 12 angeordnet sind, so dass der Verschluss 12 auf den Behälter 10, entgegen der normalerweise üblichen Drehrichtung im Uhrzeigersinn (vermittels Rechtsgewinde) aufschraubbar ist. Zusätzlich tragen Behälterhals 13 und Verschluss 12 eine Verriegelung 14 bestehend aus einem auf dem Behälterhals 13 (Fig. 1) angeordneten umlaufenden Verzahnungsring 14a und im Verschluss vorgesehenen Verzahnungsring 14b. Fig. 3 zeigt den Verzahnungsring 14b im Verschluss 12 in der Draufsicht im Schnitt. Danach wird der Verzahnungsring 14b,
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d.h. der Innenverzahnungsring 14b, wie auch der Aussenzahnungsring 14a auf dem Behälterhals 11 unter gleichmässiger Teilung von lδ Winkelgraden aus 24 Zähnen gebildet. Der Verzahnungsring 14a ist identisch, jedoch spiegelbildlich umgekehrt in der Anordnung dem Innenverzahnungsring 14b ausgebildet, so dass die Zähne 23 des Aussen- 14a und Innenverzahnungsringes 14b zur Verriegelung des Verschlusses 12 gegen normale, entgegen der Uhrzeigerdrehrichtung gerichtete Öffnungsdrehung, d.h. abdrehende Drehung, am Behälterhals 11 ineinandergeifen können, wobei die Verriegelung 14 dadurch zustandekommt, dass die in Richtung an die Mittelpunkte von Behälterhals 11 und Verschluss 12 verlaufenden Zahnflächen 15 und die etwa tangential verlaufenden Zahnflächen 16 aufeinanderlie- gen. Nach der Erfindung ist somit zur Drehsicherung des Verschlusses 12 auf dem Behälterhals 11 zum Auf- und Abdrehen ein Linksgewinde - normalerweise ist es ein Rechtsgewinde - vorgesehen, dies bewirkt bei Vollzug einer üblichen Oeffnungsbewegung, dass das Verschluss weiter angezogen wird, dieses Gewinde in Kombination mit der Verriegelung, die bei Aenderung der Drehrichtung nach rechts - auch wieder zur versuchten Oeffnung - den Verschluss 12 am Behälterhals 11 festlegt.
Im aufgeschraubten und verriegelten Zustand übergreift der Verschluss 12 den Behälterhals 11
, so dass die Verriegelung 14 unsichtbar ist. Nach der Erfindung bestehen Härteunterschiede zwischen dem Werkstoff des Behälters 10 und dem Verschluss 12. Erfindungswesentlich ist, dass das Material des Verschlusses 12 härter ist als das des Behälters 10, so dass bei einem gewaltsamen Aufschraubversuch die Verriegelung 14 ein Abreissen des Behälterhalses 11 vom Behälter 10 bewirkt, dazu ist die
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Wandstärke des Behälterhalses 11 entsprechend einer gewünschten, den Abriss bewirkenden Torsionskraft zu bemessen. Im vorliegenden Fall ist der Behälter 10 aus weichem Polyethylen während der Verschluss 12 aus härterem Polypropylen besteht.
Der Verschluss 12 legt mit einer ersten Stirnfläche 17 eine nicht gezeigte Fördereinrichtung in Form einer Pumpe gegen die Stirnfläche 18 des Behälterhalses 11 fest. Ein nicht gezeigter Betätigungskolben durchgreift den Fortsatz 19 am Verschluss 12 und eine in der Stirnfläche 20 des Fortsatzes 19 vorgesehene zentrische Ausnehmung 21. Gemäss Fig. 4 ist der Fortsatz 19 mit dem Verschluss 12 über axial verlau¬ fende, am Umfang des Fortsatzes 19 gleichmässig verteilte Stege 22, im vorliegenden Fall acht Stege 22, verbunden. Den Fortsatz 19 mit dem Verschluss 12 vermittels Stegen 22 zu verbinden dient einer zweiten Drehsicherung. Wird versucht, den Verschluss 12 vom Behälterhals 11 unter Kraftsansatz am Fortsatz 19 zu öffnen, so brechen die Stege 22 ab, da der Verschluss 12 durch die Linksgängigkeit des Gewindes 13, das ein- und mehrgängig sein kann, und die Verriegelung 14 gegen Drehung gesperrt ist, damit wäre der Verschluss 12 zerstört.
Der Verschluss 12 ist nach der beschriebenen Ausführungsform der Erfindung praktisch zweifach gegen Drehung gesichert. Erfolgt ein Kraftansatz am Fortsatz 19, um entweder durch Rechts- ooder Linksdrehung den Verschluss 12 abzudrehen, so brechen die Stege 22 ab, während bei Kraftansatz am Verschlussteil 24 der Behälterhals 11 abgedreht wird.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik, der "tamper proof" Ver¬ schlüsse mit Sicherungseinrichtungen offenbart, wird mit der Erfindung ein "tamper proof" Behälter geschaffen, des¬ sen Behälter oder Verschluss sich bei Verschlussmanipula¬ tionen zerstören und damit Behälter und gegebenenfalls Verschluss unbrauchbar machen, wodurch eine Wiederverwertung des Behälters u.U. mit verfälschtem Inhalt ausgeschlossen wird.
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