Beschichtetes Papier
Die vorliegende Erfindung betrifft ein einseitig beschichtetes Papier, ein Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung.
Aus dem Stand der Technik sind seit längerer Zeit gußgestrichene Papiere mit guter Oberflächenglätte und hohem Glanz bekannt. Die DE-B-1233248 beschreibt ein Gußstreichverfahren, bei dem eine Beschichtungsmasse, enthaltend ein metallisches Pigment und organisches Bindemittel, auf z.B. eine Papierbahn aufgetragen und im Kontakt mit einem beheizten Hochglanzzylinder getrocknet wird.
Zur Herstellung von Papieren mit hohem metallischem Glanz wurden auch bereits Beschichtungen vorgeschlagen, die durch Niederschlagen von im Hochvakuum erzeugten Metalldämpfen auf mit speziellen Beschichtungen versehenen Papieren erzeugt werden.
Nach der US-A-3113888 wird dazu ein Papier mit einer nach dem Gußstreichverfahren erzeugten Schicht verwendet. Die Schicht besteht aus einem bei
Normalte peratur nicht filmbildenden Kunstharzbindemittel, dessen Teilchen einen Schmelzpunkt zwischen 71° und 99°C haben. Falls gewünscht, kann die Schicht auch auf eine Basisschicht aufgebracht werden, die neben Füllstoff eines der üblichen Kunstharzbindemittel enthält. Ein Teil des in der Basisschicht einzusetzenden Kunstharzbindemittels kann auch durch natürliche Bindemittel ersetzt werden, so daß 10 bis 30 Gew.% des Gesamtbindemittelanteils der Basisschicht aus z.B. Stärke, modifizierter Stärke, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose und ähnlichen Substanzen bestehen.
Zur Herstellung der zu metallisierenden Schicht wird die sogenannte "direkte Methode", wie sie vorstehend zur DE-B-1233248 beschrieben wurde, angegeben und ferner die "indirekte Methode", bei der die Beschichtungsmasse auf den Hochglanzzylinder aufgetragen wird und vor ihrer Trocknung das trockene Papier in Kontakt mit dem noch nassen Film gebracht wird, wobei dieser von dem Papier absorbiert und von der Trommel abgezogen wird.
Bei dem aus der DE-B-2310891 bekannten Verfahren handelt es sich nicht um das aus der DE-A-1233248 bekannte Gußstreichverfahren (auch direkte Methode genannt) . Vielmehr wird hier bei gleichzeitiger
Bildung eines kontinuierlichen Films aus dem in der
Beschichtungsmasse enthaltenen Polymeren zunächst ein Teil des Wassers verdampft und der gebildete Film bei einer Temperatur über 100°C unter einem Mindestdruck von 5 kp/cm2 gegen einen Hochglanzzylinder ausgeformt.
Um ein Kleben des gebildeten Films am Hochglanzzylinder während der unter Druck stattfindenden Ausformung zu vermeiden, können der Beschichtungsmasse bis zu weniger als 30 _ eines die Klebrigkeit herabsetzenden Mittels zugesetzt werden. U.a. werden hierzu z.B.
Natrium-Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon in Mengen bis zu 10 % bezogen auf das Gewicht des Hauptpolymeren vorgeschlagen. Als Basisschicht werden die üblichen au., der Papierherstellung bekannten Vorbeschichtungen, mit und ohne Pigmentzusatz, vorgesehen.
Aus der EP-B-98368 ist ein metallisiertes Papier bekannt, bei dem die zur Metallisierung vorgesehene Schicht unter ähnlichen Verfahrensbedingungen, wie zur DE-B-2310891 angegeben, ausgeformt wird. Die Beschichtungsmasse enthält 5 bis 25 Gew.-Teile filmbildendes Bindemittel, bezogen auf 100 Gew.-Teile Pigment und weist damit das Pigment/Bindemittel- Verhältnis der üblic en Papierbeschichtungen auf. Unterschiedlich zu den übrigen Papierbeschichtungen ist jedoch der Zusatz eines synthetischen Polymerpigmentes, das in einer Menge von 5 bis 100 Gew. _, bezogen auf den Gesamtpigmentgehalt, zugesetzt wird. Mit diesem Vorschlag soll der bisher bestehende Nachteil besei„igt werden, der darin bestand, daß die zur Metallisierung vorgesehene Beschichtungsoberflache zunächst noch mit einer Vorlackierung auf Basis organischer Lösungsmittel versehen werden mußte. Jedoch ist auch der Vorschlag gemäß der EP-B-98368 nicht frei von Nachteilen, denn die zu metallisierende Beschichtung muß in einer Mindestmenge von 10g/m2,
vorzugsweise mit einem Auftragsgewicht von 18 bis 26
2 g/m hergestellt werden. Ein weiterer Nachteil entsteht durch die hohen Kosten des synthetischen
Polymerpigments.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, unter Rückgriff auf kostengünstige Beschichtungsrohstoffe ein einseitig mit einer Beschichtung versehenes Papier zur Verfügung zu stellen, das infolge seines hohen Glanzes und seiner Glätte dort zum Einsatz kommen soll, wo ein dekorativer Eindruck erwünscht ist. Eine besondere Aufgabe sieht die Erfindung in der Ausbildung einer Deckschicht, die eine direkte Metallisierung des Papiers, d.h. ohne Vorlackierung mit einem Lack auf Basis organischer Lösungsmittel gestattet, so daß ein Papier höchster Glätte mit hohem Glanz und metallischem Aussehen resultiert. Insbesondere will die Erfindung auch ein Papier zur Verfügung stellen, das trotz Wassereinwirkung einen hohen Glanzerhalt zeigt und daher - auch im nichtmetallisierten Zustand - zur Herstellung von Etiketten geeignet ist, die mit Klebemitteln auf wässriger Basis verklebt werden. Im metallisierten Zustand soll das Papier mittels Tief- und Offsetdruck im nicht metallisierten Zustand mittels Tief- und Flexodruck, sowie - zumindest mit Spezialfarben -im Offsetdruck bedruckbar sein und über eine gute Druckfarbenhaftung bei mechanischer Einwirkung auf die bedruckte Fläche auch in Gegenwart von Wasser verfügen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die vorliegende Erfindung ein einseitig beschichtetes Papier vor,
aufweisend: a) eine mittels Gußstreichverfahren aufgebrachte Deckschicht, b) gebildet aus einer Zusammensetzung, die aus
- einem filmbildenden Kunstharzbindemittel und
- einem natürlichen Bindemittel in einer Menge von 20 bis 60 Gew. _, bezogen auf den Gesamtbindemittelgehalt, besteht; c) einen auf das Rohpapier aufgebrachten und die Deckschicht tragenden satinierten Überzug,
- der aus einer oder zwei übereinanderliegenden Schichten besteht und
- die Schichten aus einer filmbildendes Kunstharzbindemittel,
- und/oder natürliches Bindemittel
- und mineralisches Pigment enthaltenden Zusammensetzung gebildet sind.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform enthält die Zusammensetzung zur Bildung der Deckschicht noch zusätzlich bis zu 5 Gew. _ mineralisches Pigment.
Angaben zum Bindemittelgehalt betreffen Trockengewichtsanteile;
Angaben zum Pigmentgehalt beziehen sich auf den Gesamtbindemittelgehalt (Trockengewichtsanteile) der jeweiligen Zusammensetzung.
Die Erfindung umfaßt auch ein Verfahren zum Herstellen eines einseitig beschichteten, hochglänzenden Papiers mit hoher Glätte, das direkt metallisierbar ist. Zur Durchführung dieses Verfahrens wird ein Rohpapier (einseitig) zunächst ein- oder zweifach mit einer
Zusammensetzung beschichtet, die aus filmbildendem Kunstharzbindemittel und/oder natürlichem Bindemittel und mineralischem Pigment besteht. Die getrocknete Schicht wird anschließend satiniert. Auf diesen Überzug wird mittels einer der an sich bekannten Beschichtungsvorrichtungen eine zweite Zusammensetzung aufgetragen, die - gerechnet als Trockengewichtsteile - aus einem natürlichen Bindemittel in einer Menge von 20 bis 60 Gew.% - bezogen auf den
Gesamtbindemittelgehalt - und aus einem filmbildenden Kunstharzbindemittel besteht. Die aufgetragene Beschichtung wird egalisiert und unmittelbar danach einem beheizten Hochglanzzylinder zugeführt und in Kontakt mit diesem getrocknet, wobei sich die Deckschicht als eine wenig poröse, geschlossene Filmschicht ausbildet.
Erfindungsgemäß kann das Verfahren auch in der Weise durchgeführt werden, daß der zweiten Zusammensetzung mineralisches Pigment in einer Menge bis zu 5 Gew. _ zugesetzt werden. Es wird dadurch eine Deckschicht höherer Opazität erzielt, die jedoch unter Umständen mit einem geringeren Oberflächenglanz und einer reduzierten Oberflächenglätte erkauft wird. Eine Arbeitsweise ohne den Zusatz von mineralischem Pigment bei der Herstellung der Deckschicht ist daher besonders bevorzugt.
Da sich gezeigt hat, daß die Deckschicht direkt - ohne Vorlackierung - metallisierbar ist, wird ein erfindungsgemäßes Papier bevorzugt als Träger für eine aufgedampfte Metallschicht verwendet, insbesondere zur Herstellung von Etiketten die mit wässrigen
Klebemitteln verarbeitet werden wie z.B. Flaschenetiketten. Weitere Verwendungsmöglichkeiten sind durch die Verwendung des nicht metallisierten Papiers, ebenfalls als mit wässrigen Klebemitteln zu verarbeitendes Etikett oder als dekoratives Papier, metallisiert oder nicht metallisiert beispielsweise als Einwickelpapier für Geschenke gegeben.
Aus der gegebenen Verfahrensbeschreibung folgt, daß mit dem in Patentansprüchen und Beschreibung im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendeten Begriff Gußstreichverfahren ausschließlich ein Verfahren gemeint ist, bei dem die Streichmasse unmittelbar nach dem Auftrag auf die Trägerbahn in Kontakt mit einem beheizten Hochglanzzylinder gebracht wird, vgl. DE-B-1233248 sowie die in der US-A-3113888 angegebene "direkte Methode".
Die zur Bildung der Deckschicht einzusetzenden filmbildenden Kunstharzbindemittel weisen Filmbildungstemperaturen von < 40°C, vorzugsweise sogar < 30 c auf und kommen in Form wässriger Dispersionen, vorzugsweise auf Basis der Polymerisate und Mischpolymerisate von Acrylsäureestern Methacrylsäureestern, Butadien-Styrol, Vinylacetat und Vinylidenchlorid zum Einsatz. Für die Herstellung der den Überzug bildenden Schichten werden vorzugsweise die gleichen filmbildenden Kunstharzbindemittel verwendet, jedoch können hier ggf. auch Kunstharzbindemittel mit höherer Filmbildungstemperatur zum Einsatz kommen. Als natürliche Bindemittel zur Herstellung des Überzugs und der Deckschicht dienen Cellulosederivate, wie
Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, vorzugsweise Kasein und Stärke, modifizierte Stärke sowie Abmischungen der vorstehend genannten natürlichen Bindemi el.
Im Überzug liegt der Anteil des natürlichen
Bindemittels vorzugsweise bei nicht mehr als 70 Gew.%, ganz besonders bevorzugt in einem Bereich zwischen 10 und 50 Gew.%, jeweils gerechnet als
Trockengewichtsanteile bezogen auf den
Gesamtbindemittelgehalt.
Als mineralisches Pigment können im Überzug Kreide,
Kaolin und Titandioxid eingesetzt werden, wobei der
Gesamtbindemittelanteil, gerechnet als
Trockengewichtsanteile, bezogen auf den Pigmentanteil bei 10 bis 20 Gew.% liegt. Als mineralisches Pigment für die Deckschicht kann zur Verbesserung der Opazität des Papiers vorzugsweise Titandioxid eingesetzt werden. Bessere Ergebnisse in Bezug auf den
Oberflächenglanz und die Oberflächenglätte werden jedoch ohne Einsatz von mineralischem Pigment in der
Deckschicht erzielt, so daß vorzugsweise auf dessen
Zugabe verzichtet wird, insbesondere, wenn eine
Metallisierung des Papiers vorgesehen ist. In diesem
Fall ist die Deckschicht transparent und besteht nur aus natürlichem Bindemittel, Kunstharzbindemittel und
Restbestandteilen von Hilfsmitteln, die in untergeordneter Menge in der Zusammensetzung zur
Herstellung der Deckschicht vorliegen können, wie zum
Beispiel Mittel zur Unterstützung der Ablösung der. getrockneten Deckschicht vom Hochglanzzylinder z. B.
Calziumstearat oder ggf. einem oder mehreren der üblichen Verdickungshilfsmittel, wobei die Menge an
Ablösemitteln und Verdickungshilfsmitteln ins'- samt nicht mehr als 10 Gew.%, bezogen auf Gesamtbindemittelgehalt in der Deckschicht, beträgt. Zusätzlich kann ein Vernetzungshilfsmittel (Naßfestmittel) in der Deckschicht vorliegen.
Durch den in der Deckschicht immer vorliegenden Anteil an natürlichem Bindemittel ist das erfindungsgemäße Papier besonders kostengünstig herstellbar, vorzugsweise kann der Anteil an natürlichem Bindemittel bei 32 bis 45 Gew.% liegen. Bei mehr als 60 Gew.% natürlichem Bindemittel entsteht der Nachteil, daß die Beschichtungszusammensetzung einen zu geringen Feststoffanteil aufweist und die Wirtschaftlichkeit durch den hohen erforderlichen Trocknungsaufwand in Frage gestellt wird. Auch besteht die Gefahr, daß die Wasserempfindlichkeit der Deck ;hicht und damit der Glanzabfall zunimmt. Die Bekk-Glätte des Überzugs liegt bei mindestens 150 s.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der
Überzug eine Bekk-Glätte im Bereich von 500 bis
3.000 s auf. Zur Erzielung eines solchen Glättewertes hat sich ein Überzug mit einer Flächenmasse von
2 mindestens 5 g/m als notwendig erwiesen. Als geeignet hat sich insbesondere ein Überzug mit einer
Flächenmasse von 7 bis 22 g/m 2, vorzugsweise jedoch mit einer Flachenmasse, die 15 g/m nicht überschreitet, gezeigt. Wird ein solcher Überzug satiniert, z.B. mit einem Superkalander, bietet er eine hervorragende Grundlage für die nachfolgende
Deckschicht. Vorzugsweise liegt die Luftduchlässigkeit, gemessen nach Gurley, des
satinierten Papiers bei max. 9.000 s/100 ml Luft. Die
2
Deckschicht wird maximal bis 10 g/m , gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in einer Flächenmasse von lediglich 3 bis 8 g/m 2, vorzugsweise bis zu 6 g/m2, aufgetragen. Der Auftrag der Deckschicht mit einer so geringen Flächenmasse bildet in wirtschaftlicher Hinsicht einen weiteren Vorteil der vorliegenden Erfindung. Vorzugsweise ist die Deckschicht mit einem Glanz im Bereich von 88 bis 98 % ausgebildet, (Glanzmessung nach Lehmann bei einem Winkel von 75 Grad) . Die Glätte der Deckschicht ist so hoch, daß sie mit der üblichen Bekk-Methode nicht meßbar ist.
Durch die Zugabe geringer Mengen eines Naßfestmittels, vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 10 Gew.%, bezogen auf Trockengewichtsteile des in der Deckschicht enthaltenen Gesamtbindemittels zeigt die Deckschicht des erfindungsgemäßen Papiers auch bei Einwirkung von Wasser einen hohen Glanzerhalt. Dies ist besonders wichtig, wenn das Papier z. B. zu Flaschenetiketten verarbeitet wird und dabei in Berührung mit wassrigen Klebemitteln kommt. Eine noch weitergehende Verbesserung des erfindungsgemäßen Papiers wird dann erzielt, wenn die Wasseraufnahme mittels einer auf die Rückseite aufgebrachten Präparation aus einer Wachs-oder Paraffindispersion verringert wird. Eine solche Präparation wird vorzugsweise in einer Flachenmasse von 1 bis 2,5 g/m 2 aufgetragen. Durch eine solche Präparation läßt sich der Cobb-Wert, mit dem die Wasseraufnähme bestimmt wird, auf einen Bereich von 7 bis 12 g/m 2 wahrend 60
Sekunden einstellen. Eine verringerte Wasseraufnahme der Rückseite ist ebenfalls dann vorteilhaft, wenn das
erfindungsgemäße Papier - metallisiert oder nichtmetallisiert - als mit wäßrigen Klebemitteln zu verklebendes Etikett verwendet wird. Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, bei einer solchen Verwendung ein in der Masse geleimtes und naßfest ausgerüstetes Rohpapier einzusetzen, das eine relative Naßfestigkeit von ca. 20 bis 35 % aufweist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Papier zur Herstellung von Etiketten verwendet wird, die auf Mehrwegflaschen aufgeklebt werden.
Zur Verbesserung der Opazität bei nicht zu metallisierenden erfindungsgemäßen Papieren hat sich ein Rohpapier als besonders g aignet erwiesen, dem als Massezugabe 2 bis 3 Gew.% Titandioxid zugefügt wurde.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1 :
Ein holzfreies Rohpapier mit einer Flächenmasse von 59
2 g/m wird hergestellt, indem der Faserstoffmasse Harz und Alaun, ein Melaminformaldehydharz als Naßfestmittel und eine Mischung aus Kaolin/Titandioxid zur Einstellung eines Aschegehaltes von insgesamt 8 Gew.% zugefügt werden.
Rückseitig wird das Papier mit einer
CarboxylmethylZellulose enthaltenden
2
Paraffindispersion m einer Flachenmasse von 2,5 g/m ausgerüstet.
Auf diesem Rohpapier wird zur Ausbildung eines Überzuges eine Schicht der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung aufgetragen:
80 Gew.-Teile Kaolin 20 Gew.-Teile Kreide
100 Gew.-Teile Pigment
Bezogen auf den Pigment-Anteil enthält die Zusammensetzung:
1,5 Gew.-Teile Carboxylmethlzellulose 11 Gew.-Teile eines aus wäßriger Dispersion aufgebrachten Copolymerisats auf Butadien/Styrol-Basis 0,8 Gew.-Teile eines Naßfestmittels auf Epichlor- hydrin-Basis .
Nach der Trocknung des mit einer Flächenmasse von 12
2 g/m aufgebrachten Überzuges wird die Papierbahn durch einen Superkalander geführt und der Überzug weist anschließend eine Bekk-Glätte von 865 s auf. Die
Luftdurchlässigkeit des satinierten Papiers beträgt
6.920 s, gemessen nach Gurley.
Zur Ausbildung einer Deckschicht wird im Gußstrichverfahren anschließend auf diesen Überzug eine Zusammensetzung aufgetragen, die, gerechnet als Trockengewichtsteile, wie folgt zusammengesetzt ist:
25 Gew.-Teile Kasein
25 Gew.-Teile eines carboxylgruppen- haltigen Mischpolymeri¬ sats aus Vinylacetat und Acrylsäureester
50 Gew.-Teile eines Copoly erisats auf Butadien-Styrol- basis.
Die Ausbildung dieser Deckschicht erfolgt mit einer
2
Flachenmasse von 5 g/m .
Die Glanzmessung der Deckschicht ergibt, (Angaben in %):
Längsrichtung: 96 Querrichtung: 96,4
Durch eine erneute Glanzmessung nach Durchführung eines Etikettierversuches unter Verwendung von Klebemitteln auf wäßriger Basis wird ein nahezu vollständiger Glanzerhalt festgestellt:
Längsrichtung: 94,8 Ouerrichtung: 96,4
Bei einem die Verhältnisse bei der Flaschenetikettierung, z. B. in einer Brauerei, simulierenden Versuch in einem sogenannten Schwitzkasten, bei dem auf der etikettierten Flasche Kondenswasser erzeugt wird, wurden anschließend die nachfolgenden Glanzwerte ermittelt:
Längsrichtung: 86,1 Querrichtung: 90,5
Vergleichende Glanzmessungen an handelsüblichen gußgestrichenen Papieren im Originalzustand zeigen geringere Glanzwerte als die erfindungsgemäßen Papiere nach den oben beschriebenen Versuchen.
Längsrichtung Ouerrichtung
Vergleichsprobe 1 84 87
Vergleichsprobe 2 86 90
Vergleichsprobe 3 84 87
Die Untersuchung der Druckfarbenhaftung nach einer eigenen Untersuchungsmethode der Anmelderin ergibt für eine nach dem Flexodruckverfahren bedruckte Probe, nach einer Wässerung von 10 Min. auf einer 6 Einheiten umfassenden Skala, bei der 1 einem guten Wert und 6 einem schlechten Wert entspricht, eine Druckfarbenhaftung von 1.
Die an der Rückseite des Papiers vorgenommene
Untersuchung des Cobbwertes ergibt einen Wert von
2
9 g/m je 60 sec.
Beispiel 2:
Auf der Deckschicht des zu Beispiel 1 beschriebenen Papiers wurde nach dem Vakuumaufdampfverfahren eine dünne Metallschicht hoher Gleichmäßigkeit und mit sehr hohem Glanz erzeugt.
Beispiel 3 :
Es wird ein 40 Gew.% Holzschliff enthaltendes ungeleimtes, neutral gefahrenes Rohpapier mit einer
Flachenmasse von 90 g/m 2 hergestellt, das zur
Ausbildung eines Überzugs mit zwei übereinanderliegenden Schichten versehen wird. Dazu werden mit dem Rakel die nachfolgend angegebenen Schichten aufgetragen:
Schicht a 100 Gew. -Teile gemahlene Kreide
14 Gew.-Teile Bindemittel, be¬ stehend aus: 7 Gew. -Teilen enzymatisch abge¬ bauter Stärke und 7 Gew.-Teilen eines Butadien-
Styrolcopolymeri- sats,
Schicht b 80 Gew. -Teile Kaolin
20 Gew.-Teile gemahlene Kreide 3 Gew. -Teile eines synthetischen Verdickungshilfs- mittels 8 Gew.-Teile eines Butadien-
Styrolcopolymeri- sats .
2
Die Schicht a wird in einer Flachenmasse von 10 g/m , die Schicht b in einer Flachenmasse von 12 g/m 2 auf die zwischengetrocknete Schicht a aufgetragen. Nach Trocknung der Schicht b wird das Papier in einem Superkalander satiniert und weist anschließend eine
Bekk-Glätte von 2.300 s auf.
Auf den Überzug wird anschließend via Gußstrich die nachfolgende Zusammensetzung zur Ausbildung der Deckschicht aufgetragen:
50 Gew.-Teile Kasein
25 Gew.-Teile eines carboxylgruppen- haltigen Mischpolymeren aus Vinylacetat und Polyacrylsäureester
25 Gew.-Teile eines Butadien-Styrol- copolymerisats.
Die Aufbringung dieser Deckschicht erfolgt in einer
2 Flachenmasse von 3,5 g/m . Nach der Egalisierung der zur Ausbildung der Deckschicht vorgesehenen
Zusammensetzung wird die Papierbahn in Kontakt mit einem beheizten Hochglanzzylinder gebracht und die
Zusammensetzung zur Ausbildung der Deckschicht getrocknet. Es wird ein Glanz von 96 % gemessen.
Beispiel 4:
Es wird verfahren wie in Beispiel 1 , wobei im Unterschied zu Beispiel 1 die Zusammensetzung zur Ausbildung der Deckschicht noch 5 Gew.% Titandioxid - bezogen auf den Bindemittelgehalt der Deckschichtzusammensetzung - enthält. Die Opazität ist deutlich verbessert, jedoch ist der Glanz im Vergleich zu Beispiel 1 um ca. 10 % geringer.
Beispiel 5 :
Es wird wie in Beispiel 4 verfahren. Statt Titandioxid kommt jedoch Satinweiß zum Einsatz, wodurch eine Aushärtung des Kaseins erzielt wird. Eine Glanzmessung, durchgeführt im Anschluß an den zu Beispiel 1 beschriebenen Versuch zur Simulierung der Verhältnisse beim Flaschenetekettieren (Schwitzkastenversuch) zeigte einen Glanzverlust von lediglich 1 bis 2 %.
Alle Angaben zu den einzelnen Zusammensetzungen und den Auf ragsgewichten sind als Angaben der Trockengewichtόteile zu verstehen.