Beschreibung
Titel
Steuervorrichtung für einen elektrischen Hochstromverbraucher, Verfahren zum
Betreiben derselben, Computerproqrammprodukt
Stand der Technik
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung für einen elektrischen Hochstromverbraucher, insbesondere eine Startersteuerung für einen Startermotor einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug, in einem Stromkreis mit einem internen ohmschen Widerstand und mit weiteren ohmschen Widerständen, insbesondere Leitungswiderständen in einem Gesamtstromkreis. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Betreiben einer Steuervorrichtung und ein Computerprogrammprodukt.
Es ist bekannt, dass eine Steuerung zur Ansteuerung eines Hochstromverbrauchers einen Strom und/oder eine Spannung aufgrund von gewünschten Anforderungen verändert.
Zum Starten einer Brennkraftmaschine mit einer Startvorrichtung mit einem Start- Stopp-System ist es bekannt, eine elektronische Steuerung der Startvorrichtung einzusetzen.
Die DE 10 2005 021 227 A1 beschreibt eine Startvorrichtung für eine Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug mit einer elektronischen Steuervorrichtung, bei der der Startermotor von einem Transistor von der Steuervorrichtung direkt angesteuert wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung eine Steuervorrichtung, ein Verfahren zum Betreiben derselben und ein Computerprogrammprodukt der eingangs beschriebenen Art weiterzubilden, um eine Steuervorrichtung zur standardisierten, definierten
Ansteuerung des Hochstromverbrauchers bei unterschiedlichen Fahrzeugplattformen sicherzustellen.
Offenbarung der Erfindung
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den Gegenstand der Patentansprüche 1 , 3 und 10 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung umfasst eine Anpassungseinrichtung zur Anpassung an einen individuellen ohmschen Gesamtwiderstand eines Stromkreises. Somit kann von der Steuervorrichtung, insbesondere für unterschiedliche ohmsche Gesamtwiderstände des Stromkreises oder auch für unterschiedliche Stromkreise, die Bestromung eines Hochstromverbrauchers an den individuellen ohmschen Gesamtwiderstand des Stromkreises angepasst werden, und zwar insbesondere um den Hochstromverbraucher mit einem definierten Strom zu beaufschlagen. Unterschiedliche Gesamtwiderstände sind beispielweise durch unterschiedliche Kabelführungen mit unterschiedlichen Kabellängen, Kabeldurchmessern oder auch Kabelmaterialien bei unterschiedlichen Kraftfahrzeugplattformen bedingt oder können auch durch einen Alterungs- oder Tempe- ratureinfluss verursacht werden, wobei sich insbesondere der innere Leitungswiderstand in Abhängigkeit von der Temperatur verändert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuervorrichtung eine Startersteuerung für einen Startermotor einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug, wobei vorzugsweise eine Stromführung zur Bestromung des Startermotors als Hochstromverbraucher durch die Startersteuerung hindurch erfolgt, und zwar mit einer Batterie als Stromquelle. Besonders auch bei Kraftfahrzeugen kann mit der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung die Bestromung des Hochstromverbrauchers vorteilhaft gesteuert und ein Spannungseinbruch im Bordnetz reduziert bzw. vermieden werden, insbesondere falls hohe Einschalt- oder Anlaufströme das Bordnetz belasten, beispielsweise bei einem Start-Stopp-Betrieb.
Die Anpassungseinrichtung kann mit einer elektronischen Schaltungsanordnung aus analogen Bauelementen realisiert werden, beispielsweise mit einer Konstantstromquelle in analoger Schaltungstechnik.
Es ist bevorzugt, dass die Steuervorrichtung, insbesondere die Anpassungseinrichtung, eine Schaltungsanordnung mit digitalen Bauelementen umfasst, und zwar insbesondere einen Mikrocomputer mit einem Speicher, beispielsweise mit einem Programmspeicher mit Programmbefehlen. Mit digitaler Schaltungstechnik lassen sich kostengünstig unterschiedliche Funktionen für die Anpassung realisieren. Mit dem Mikrocomputer kann sich die Steuervorrichtung mit geringem Aufwand an einen individuellen Gesamtwiderstand, insbesondere auch von unterschiedlichen elektrischen Hochstromverbrauchern, anpassen.
Vorzugsweise wird der Strom bei der Bestromung des Hochstromverbrauchers gemessen und ausgewertet. Durch die Messung des Stroms kann unmittelbar ein Einfluss des individuellen ohmschen Gesamtwiderstandes berücksichtigt werden.
Dabei ist bevorzugt, dass die Anpassungseinrichtung eine Strommessvorrichtung zur Messung des Stroms, insbesondere des Stroms zur Bestromung des Hochstromverbrauchers, umfasst, wobei die Strommessvorrichtung mit dem Mikrocomputer zur Auswertung und entsprechenden Ansteuerung des Hochstromverbrauchers in Kommunikation steht. Für die Anpassung an einen individuellen ohmschen Gesamtwiderstand des Stromkreises wird mit der Strommessung ein aktueller Zustand, insbesondere der Gesamtwiderstand, des Stromkreises bestimmt, sodass der Hochstromverbraucher entsprechend definiert angesteuert wird. So kann sich die Steuerung an unterschiedliche Fahrzeugplattformen oder auch an einen sich beispielsweise temperatur- oder alterungsbedingt ändernden Gesamtwiderstand des Stromkreises anpassen.
Vorzugsweise umfasst die Strommessvorrichtung einen Analog-Digital-Wandler, um den Strom durch eine Messung einer über einem Widerstand abfallenden Spannung zu bestimmen, sodass eine kostengünstige und genaue Messung und auch eine einfache Verarbeitung bei der erfindungsgemäßen Anpassung mittels des Mikrocomputers ermöglicht wird.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Steuervorrichtung weist zumin- destens zwei parallel geschaltete Strompfade zur Bestromung des Hochstromverbrauchers auf. Dabei sind die parallel geschalteten Strompfade jeweils mit ei-
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nem Leistungsschalter ausgebildet, um zu bestromende Strompfade jeweils einzeln durch Einschalten des entsprechenden Leistungsschalters zu bestromen. Dann kann ein insgesamt über die Steuervorrichtung zur Bestromung abgegebener, beziehungsweise durch die Steuervorrichtung zur Bestromung fließender Strom gesteuert werden, indem gewisse, vorzugsweise, wie nachfolgend erläutert, durch eine Bestromungsgruppe definierte, Strompfade von den parallel geschalteten Strompfaden jeweils mit ihrem Leistungsschalter bestromt werden, sodass sich die einzelnen Ströme der jeweils bestromten Strompfade zu dem abgegebenen Strom addieren.
Die Bestromungsgruppe ist eine bloße Information, welche oder wie viele der parallel geschalteten Strompfade zu bestromen sind. Insbesondere kann die Bestromungsgruppe also auch Strompfade repräsentieren, die momentan nicht bestromt sind, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt bestromt werden sollen. Die Bestromungsgruppe kann auch alle der parallel geschalteten Strompfade, insbesondere für einen maximalen Gesamtstrom, oder auch keinen der zu best- romenden Strompfade umfassen, um beispielsweise die Bestromung des Hochstromverbrauchers zu unterbrechen, etwa für einen gepulsten Betrieb.
Vorzugsweise wird die Bestromungsgruppe von der Anpassungseinrichtung festgelegt, und zwar insbesondere eigenständig durch den Mikrocomputer der Steuervorrichtung, beispielsweise als eine Liste oder als eine Anzahl. Die Bestromungsgruppe kann auch mit dem Mikrocomputer verändert beziehungsweise angepasst werden und in dem Speicher gespeichert werden, um beispielsweise zu einem späteren Zeitpunkt die von der Bestromungsgruppe repräsentierten Strompfade zu bestromen. Somit wird eine einfach zu realisierende Steuerung zur Bestromung eines Hochstromverbrauchers ermöglicht, nämlich nur durch Schalten der Leistungsschalter entsprechend der Bestromungsgruppe, und zwar durch den Mikrocomputer gesteuert.
Letztendlich bestimmt der Widerstand des gesamten Stromkreises, der gegebenenfalls auch die parallel geschalteten Strompfade umfasst, den Strom zur Bestromung des Hochstromverbrauchers. Da die parallelen Strompfade jeweils einen Leistungsschalter aufweisen, kann der innere Gesamtwiderstand der Steuervorrichtung, also auch der resultierende Gesamtwiderstand des Stromkreises, angepasst und so der Hochstromverbraucher definiert angesteuert werden.
Vorzugsweise weist jeder der parallel geschalteten Strompfade eine Strombegrenzungsvorrichtung, insbesondere einen ohmschen Widerstand, auf. So lässt sich der Strom der Bestromung eines jeden der Strompfade einstellen, zumindest jedoch das Verhältnis der Ströme von mindestens zwei bestromten parallelen Strom pfaden festlegen.
Als Strombegrenzungsvorrichtung werden kommerzielle Widerstände, insbesondere mit einem metallischen Leiter, gewählt. Diese sind in robusten, besonders für Kraftfahrzeuge geeigneten oder auch kostengünstigen Ausführungen verfügbar. Es können auch Leitungswiderstände der parallel geschalteten Strompfade als Strombegrenzungsvorrichtung genutzt werden, die insbesondere durch das Material, die Länge und die Querschnittsfläche der Leitungen definiert sind, und die günstig und einfach, beispielsweise als konventionelle Kabel, realisierbar sind.
Die Leistungsschalter können auch als elektromagnetische Schalter, beispielsweise als ein Kfz-Relais, ausgeführt sein. Es ist jedoch bevorzugt, als Leistungsschalter elektronische Bauelemente zu wählen, beispielsweise Transistoren, und zwar besonders bevorzugt Feldeffekttransistoren. Solche Bauelemente lassen sich einfach in der Steuervorrichtung integrieren und montieren und besitzen eine hohe Lebensdauer, ein geringes Gewicht und eine geringe Größe.
Im Übrigen kann ein einzelner Leistungsschalter auch eine Mehrzahl von parallel geschalteten Schaltern, also beispielsweise parallel geschaltete Feldeffekttransistoren, umfassen, sodass der Strom zur Bestromung eines Strompfades auch auf eine Mehrzahl von Einzelschaltern verteilt wird, die jeweils geringere Ströme schalten, also kostengünstiger, von höherer Lebensdauer oder auch von kleinerer Größe sein können. Außerdem kann so ein einzelner Strompfad mit einem Strom beaufschlagt werden, der größer als ein maximaler, mit jeweils einem verfügbaren Feldeffekttransistor schaltbarer, Strom ist.
Die Aufgabe wird auch durch ein Computerprogrammprodukt dadurch gelöst, dass es in einen Programmspeicher mit Programmbefehlen ladbar ist, um alle Schritte eines der zuvor oder nachfolgend genannten Verfahren auszuführen,
wenn das Computerprogrammprodukt in der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung, insbesondere dem Mikrocomputer, ausgeführt wird.
Wie zuvor genannt, lässt sich der Strom zur Bestromung des Hochstromverbrauchers mittels der Strompfade durch die Steuervorrichtung steuern, wobei sich vorzugsweise unterschiedliche Ströme durch eine unterschiedliche Auswahl beziehungsweise Anzahl von zu bestromenden Strompfaden, also unterschiedliche Bestromungsgruppen, einstellen lassen. Dabei können unterschiedliche Strompfade für unterschiedliche Ströme, beispielsweise durch unterschiedliche ohm- sche Widerstände als Strombegrenzungsvorrichtungen, ausgelegt sein, also unterschiedliche Beiträge zu einem Gesamtstrom liefern. Alternativ können auch unterschiedliche Strompfade für jeweils gleiche Ströme, beispielsweise durch gleiche ohmsche Widerstände als Strombegrenzungsvorrichtungen, ausgelegt sein. Im letzten Fall kann der Gesamtstrom, also der Strom zur Bestromung des Hochstromverbrauchers, einfach über eine bloße Anzahl der jeweils bestromten Strompfade gesteuert werden.
Ferner können Pfad-Informationen über Eigenschaften der Strompfade, insbesondere der Strombegrenzungsvorrichtungen, und zwar vorzugsweise über die Werte der ohmschen Widerstände, von der Anpassungseinrichtung in dem Speicher des Mikrocomputers gespeichert werden, sodass der aus einer Bestro- mungsgruppe resultierende Strom zur Bestromung des Hochstromverbrauchers durch den Mikrocomputer berechenbar ist und durch Schalten entsprechender Leistungsschalter definiert steuerbar ist.
Es ist bevorzugt, dass der Strom zur Bestromung des Hochstromverbrauchers gesteuert wird, indem die Bestromungsgruppe geändert wird, um letztendlich eine andere Kombination beziehungsweise eine andere Auswahl der parallel geschalteten Strompfade zu bestromen.
Bei Überschreiten eines Stroms zur Bestromung des Hochstromverbrauchers über einen Schwellenwert kann die Bestromungsgruppe so geändert werden, dass der Gesamtwiderstand der durch die Bestromungsgruppe repräsentierten Strompfade erhöht wird, also der Strom verringert wird. Dementsprechend kann auch bei Unterschreiten eines Stroms zur Bestromung des Hochstromverbrauchers unter einen, vorzugsweise vom ersten Schwellenwert verschiedenen,
Schwellenwert die Bestromungsgruppe so geändert werden, dass der Gesamtwiderstand der durch die Bestromungsgruppe repräsentierten Strompfade verringert wird, also der Strom erhöht wird. Das kann realisiert werden, indem die Anzahl der von der Bestromungsgruppe erfassten Strompfade unverändert bleibt, insbesondere durch unterschiedliche Strombegrenzungsvorrichtungen unterschiedlicher Strompfade.
Vorzugsweise wird jedoch bei Überschreiten eines Stroms zur Bestromung des Hochstromverbrauchers über einen Schwellenwert die Bestromungsgruppe verringert, also die Anzahl der von der Bestromungsgruppe repräsentierten parallel geschalteten Strompfade reduziert, und bei Unterschreiten des Stroms unter einen, vorzugsweise vom ersten Schwellenwert verschiedenen, Schwellenwert die Bestromungsgruppe vergrößert, also die Anzahl der von der Bestromungsgruppe repräsentierten parallel geschalteten Strompfade vergrößert. So wird der Strom gesteuert, indem einfach die Anzahl der zu bestromenden Strompfade geändert wird. Dabei können die Strombegrenzungsvorrichtungen, insbesondere die Widerstände, von zumindest zwei, vorzugsweise von allen, parallel geschalteten Strompfaden im Wesentlichen gleich sein, also insbesondere einen im Wesentlichen gleichen ohmschen Widerstand aufweisen.
Vorzugsweise werden die durch die Bestromungsgruppe bestimmten Strompfade nur gleichzeitig bestromt, also deren Leistungsschalter gleichzeitig geschaltet. So kann eine Überlastung eines einzelnen Strompfades vermieden werden. Auch ist so der Strom, insbesondere ein Einschalt- oder Anlaufstrom, des Hochstromverbraucher mittels der Auswahl zu jeder Zeit definiert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird, insbesondere mit der Messvorrichtung, der Strom zur Bestromung des Hochstromverbrauchers, oder auch ein Test- oder Prüfstrom, vor einer Arbeitsphase des Hochstromverbrauchers gemessen, beispielsweise bei einem Anlaufen einer, vorzugsweise unbelasteten, elektrischen Maschine, insbesondere des Startermotors, und zwar vorzugsweise ohne Kopplung mit der Brennkraftmaschine. Dabei ist bevorzugt, den Hochstromverbraucher vor der Arbeitsphase kurzzeitig, in dieser Reihenfolge zunehmend bevorzugt höchstens 200 ms, 100 ms, 50 ms, 25 ms oder 15 ms, zu bestromen und insbesondere ihn dabei auch anzudrehen. Somit lässt sich eine Stromaufnahme bei geringer Belastung des Hochstromverbrauchers messen bei
der Auswertung auch der aktuelle, insbesondere alterungs- und temperaturbedingte, Gesamtwiderstand des Stromkreises berücksichtigen. Dann lässt sich die Steuervorrichtung mit der Anpassungseinrichtung an diesen individuellen Gesamtwiderstand anpassen, um den Hochstromverbraucher definiert anzusteuern, wobei vorzugsweise die Bestromungsgruppe von der Anpassungseinrichtung, insbesondere mit dem Mikrocomputer, angepasst, also geändert, wird.
Gemäß einem die Erfindung weiterbildenden Verfahren kann bei einer Änderung der Bestromungsgruppe die geänderte Bestromungsgruppe von der Anpassungseinrichtung gespeichert werden und der Hochstromverbraucher über die durch die geänderte Bestromungsgruppe definierten Strompfade, insbesondere auch zu einem späteren Zeitpunkt, vorzugsweise bei der Arbeitsphase, bestromt werden.
Insgesamt kann also der Strom bei einer Bestromung des Hochstromverbrauchers über Strompfade gemäß einer ersten Bestromungsgruppe gemessen werden, zur Anpassung der Steuervorrichtung eine geänderte Bestromungsgruppe bestimmt werden, die geänderte Bestromungsgruppe gespeichert werden und der Hochstromverbraucher über die durch die geänderte Bestromungsgruppe definierten, parallel geschalteten Strompfade, bestromt werden. Vorzugsweise führt die Anpassungseinrichtung diese Schritte selbsttätig aus und steuert so selbstlernend den Strom.
Es ist bevorzugt, die Bestromung des Hochstromverbrauchers nach dem zuvor genannten, kurzen Andrehen zur Strommessung zu unterbrechen und erst nach einer kurzen Pause, die beispielsweise höchstens 500 ms, 300 ms oder 100 ms beträgt, den Hochstromverbraucher, vorzugsweise nach der erfindungsgemäßen Anpassung, definiert zu bestromen. So kann ein Spannungseinbruch, insbesondere in einem batteriegespeisten Stromkreis in einem Kraftfahrzeug reduziert werden.
Bei einem besonders bevorzugten Verfahren wird mit der Steuervorrichtung der Startermotor einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug betrieben, wobei die Steuervorrichtung parallel geschaltete Strompfade mit jeweils einem Leistungsschalter und mit jeweils einer Strombegrenzungsvorrichtung aufweist, und zwar indem der Startermotor vor der Arbeitsphase über alle Strompfade bestromt
wird, dabei der Anlaufstrom bei einem, insbesondere dem kurzen, Andrehen des Startermotors gemessen wird, bei Überschreiten des Anlaufstroms über einen Schwellenwert eine Bestromungsgruppe von zu bestromenden Strompfaden um zumindest einen, vorzugsweise genau einen, Strompfad reduziert wird und bei Unterschreiten des Anlaufstroms unter einen, insbesondere weiteren, Schwellenwert die Bestromungsgruppe zumindest einen, vorzugsweise genau einen, zu bestromenden Strompfad erhöht wird, die Bestromungsgruppe gespeichert wird und in der Arbeitsphase der Startermotor mit den von der gespeicherten Bestromungsgruppe repräsentierten Strompfaden bestromt wird. So kann der Stromkreis regelmäßig, insbesondere auch vor jeder Arbeitsphase des Startermotors, überprüft und für die Arbeitsphase der Gesamtwiderstand des Stromkreises reduziert bzw. erhöht werden, beispielsweise um den maximalen Anlaufstrom zu begrenzen bzw. die Antriebsleistung zu erhöhen.
Dabei ist besonders bevorzugt, dass die Steuervorrichtung zwei, vorzugsweise drei, parallel geschaltete Strompfade mit jeweils einem Leistungsschalter, insbesondere einem Feldeffekttransistor, und mit jeweils einer Strombegrenzungsvorrichtung, insbesondere einem ohmschen Widerstand, aufweist und dass die zuvor genannte verringerte Bestromungsgruppe nur einen der beiden, beziehungsweise zwei der drei Strompfade umfasst. Zwei, beziehungsweise drei parallel geschaltete Strompfade ermöglichen bei geringem Schaltungsaufwand insgesamt drei, beziehungsweise sieben unterschiedliche Kombinationen für eine Bestro- mung der Strompfade und dementsprechend unterschiedliche Gesamtströme für eine definierte Bestromung des Hochstromverbrauchers.
Ferner kann die Steuervorrichtung Bestandteil eines Starter-basierten Start- Stopp-Systems für Brennkraftmaschinen in einem Kraftfahrzeug sein. Insbesondere dabei, aber auch unabhängig davon, kann ein Startvorgang, insbesondere ein Kaltstart, der Brennkraftmaschine durch eine maximale Bestromung des Startermotors erfolgen, indem alle parallel geschalteten Strompfade bestromt werden. Dabei kann, wie zuvor beschrieben, der Anlaufstrom gemessen, eine geänderte Bestromungsgruppe bestimmt und die geänderte Bestromungsgruppe von der Anpassungseinrichtung gespeichert werden, sodass bei einem Startvorgang, insbesondere bei einem nachfolgenden Warmstart, der Startermotor mit einem angepassten Strom bestromt werden kann, indem die durch die gespeicherte, geänderte Bestromungsgruppe bestimmten Strompfade bestromt werden. So
kann die Leistung des Startermotors der jeweiligen Situation, beispielsweise einem Warm- bzw. Kaltstart, angepasst werden.
Im Übrigen kann, wie zuvor genannt, eine solche Steuervorrichtung auch vorteilhaft in unterschiedlichen Kraftfahrzeugplattformen eingesetzt werden und die Bestromung des Startermotors mittels der Anpassungseinrichtung an unterschiedliche Stromführungen eigenständig angepasst werden, sodass eine Modifikation der Steuervorrichtung entsprechend der jeweiligen Kraftfahrzeugplattform entfällt und sich die Steuervorrichtung selbstlernend anpasst.
Ferner kann bei Überschreiten des gemessenen Stroms zur Bestromung des Hochstromverbrauchers über einen maximalen Strom die Bestromung aller Strompfade durch Ausschalten aller Leistungsschalter beendet werden. So lässt sich das Risiko einer Überlastung, insbesondere des Hochstromverbrauchers, reduzieren.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Stromkreises mit einer Startervorrichtung von einem Kraftfahrzeug und
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben der Steuervorrichtung.
Ausführungsformen der Erfindung
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Stromkreises 20 mit einer Startervorrichtung von einem Kraftfahrzeug, der eine erfindungsgemäße Steuervorrichtung 10, deren Betriebsverfahren in der Fig. 2 wiedergegeben ist, und ei-
nen Starter 5 umfasst. Die Startervorrichtung ist ein Starter-basiertes Start- Stopp-System zum Starten einer Brennkraftmaschine 9 mittels eines Startermotors 22, und zwar indem ein Starterritzel 8 in einen Zahnkranz 7 der Brennkraftmaschine 9 eingespurt wird.
Der Stromkreis 20 weist in einer Reihenschaltung eine Batterie 21 mit einem Innenwiderstand 24 von beispielsweise ca. 4 bis 6 mΩ, die Steuervorrichtung 10 mit einem Leitungswiderstand 14, drei parallel geschaltete Strompfade 11 mit jeweils einem Widerstand 13, 13a, 13b als Strombegrenzungsvorrichtung und mit jeweils einem Feldeffekttransistor 12, 12a, 12b als Leistungsschalter, den Startermotor 22 mit einem Innenwiderstand 25 und zwei Leitungswiderstände 28, 29 des Stromkreises 20, die beispielsweise etwa 1 mΩ bis 2 mΩ bzw. 2,5 mΩ betragen, auf. Ein Sicherheitsschalter 15 ist in Reihenschaltung zu den parallel geschalteten Strompfaden 1 1 geschaltet, um eine unerwünschte Bestromung des Startermotors 22 zu verhindern.
Der Stromkreis 20 umfasst ferner ein Starterrelais 27, das ein Schaltrelais 23 mit einem Schaltkontakt 23a zum Bestromen des Startermotors 22 und ein Einspurrelais 6 zum Einspuren des Starterritzels 8 umfasst. Dabei handelt es sich um ein redundant geschaltetes Starterrelais 27, wobei der Startermotor 22 also über den Schaltkontakt 23a des Schaltrelais 23 oder auch über die Steuervorrichtung 10 bestrombar ist.
In dem Stromkreis 20 sind insbesondere die Innenwiderstände 24, 25 und die Leitungswiderstände 28, 29 temperatur- und alterungsabhängig. Wie nachfolgend erläutert, wird die Bestromung des Startermotors 22 über die parallel geschalteten Strompfade 1 1 gesteuert, sodass die Temperatur- und/oder Alterungseinflüsse, insbesondere der Widerstände 14, 24, 25, 28, 29, ausgeglichen werden.
Die parallel geschalteten Strompfade 1 1 können jeweils einzeln oder auch in beliebigen Kombinationen von einer Anpassungseinrichtung 17 mittels der Feldeffekttransistoren 12, 12a, 12b bestromt werden, sodass die Steuervorrichtung 10 über den resultierenden Gesamtwiderstand der eingeschalteten parallelen Strompfade 11 den an den Startermotor 22 abgegebene Strom definiert ansteu-
ert. Dabei beträgt der maximale Strom 750 A, der bei der Bestromung aller parallel geschalteter Strompfade 1 1 erzielt wird.
Die Widerstände 13, 13a, 13b betragen in diesem Ausführungsbeispiel bei 1200C ca. 17,7 mΩ, 10,9 mΩ beziehungsweise 8,7 mΩ, sodass sich zusätzlich zu einem Zustand, bei dem alle parallel geschalteten Strompfade 1 1 ausgeschaltet, also praktisch nicht leitend beziehungsweise hochohmig sind, noch sieben weitere, unterschiedliche Werte des Gesamtwiderstandes durch Kombinationen der parallel geschalteten Widerstände 13, 13a, 13b zur Stromsteuerung einstellen lassen. Der interne Leitungswiderstand 14 beträgt etwa 1 ,5 mΩ.
Die Anpassungseinrichtung 17 zum Steuern der Leistungsschalter weist einen Mikrocomputer 18 mit einem Speicher 19 und einem Computerprogrammprodukt auf, welche für ein erfindungsgemäßes Verfahren, das in der Fig. 2 näher beschrieben wird, ausgebildet sind. Ferner weist die Steuervorrichtung 10 eine Strommessvorrichtung 16 zum Messen des von der Batterie 21 durch die Steuervorrichtung 10 an den Startermotor 22 abgegebenen Stroms auf, der gerade der Summe der Ströme der jeweils bestromten, parallel geschalteten Strompfade 1 1 entspricht. Der Strom wird dabei mit der Strommessvorrichtung 16 aus der über den parallel geschalteten Strompfaden 11 abfallenden Spannung bestimmt, sodass die Widerstände 13, 13a, 13b als Shunt dienen. Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel kann auch der Strom mittels des Widerstands 14 oder auch eines zusätzlichen, in Reihe geschalteten, Widerstands gemessen werden.
Die Fig. 2 beschreibt schematisch ein Verfahren 30 zum Betreiben der Steuervorrichtung 10. Wie zuvor genannt, beschreibt dieses Ausführungsbeispiel ein Starter-basiertes Start-Stopp-System. Die Fig. 2 zeigt somit ein bei jedem Startvorgang wiederholtes Betriebsverfahren der Steuervorrichtung 10. Dabei lässt sich ein sogenannter Kaltstart, also ein Start der Brennkraftmaschine 9 nach einer längeren Ruhepause, die insbesondere zu einer Temperaturabsenkung deutlich unter die Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine 9 führt, und ein Warmstart, der nach nur einer kurzfristigen Unterbrechung des Betriebs der Brennkraftmaschine 9 erfolgt, unterscheiden.
Der Beginn 31 eines Startvorgangs der Brennkraftmaschine 9 wird beispielsweise bei einem Kaltstart durch eine Betätigung eines Zündschalters oder bei einem
Warmstart durch eine Betätigung eines Gaspedals oder auch durch ein Loslassen eines Bremspedals veranlasst.
In einem Schritt 32 wird eine gespeicherte Bestromungsgruppe von zu bestrom- enden Strompfaden 11 aus dem Speicher 19 der Anpassungseinrichtung 17 abgerufen wird. Die Bestromungsgruppe ist also eine Information, welche der parallelen Strompfade 1 1 bestromt werden sollen. Vorzugsweise wird bei einem Kaltstart in dem Schritt 32 eine Bestromungsgruppe, die alle drei Strompfade 1 1 um- fasst, aus dem Speicher 19 abgerufen, um den Gesamtwiderstand der parallelen Strompfade 11 möglichst gering und somit die Bestromung, also Leistung des Startermotors 22 möglichst hoch zu wählen.
Anschließend werden in einem Schritt 33 die Leistungsschalter, nämlich die Feldeffekttransistoren 12, 12a, 12b, der von der Bestromungsgruppe repräsentierten Strompfade für eine Bestromung des Startermotors 22 eingeschaltet. Durch die Bestromung wird in einem Schritt 34 der Startermotor 22 etwa 15 ms angedreht, dabei in einem Schritt 35 ein Anlaufstrom, also der Strom beim Andrehen des Startermotors 22, gemessen und in einem Schritt 36 alle Leistungsschalter ausgeschaltet.
In einem Schritt 37 wird geprüft, ob der gemessene Anlaufstrom einen oberen Schwellenwert überschreitet. Falls dies der Fall ist, wird in einem Schritt 42 eine neue Bestromungsgruppe für einen vergrößerten Gesamtwiderstand der zu best- romenden Strompfade 11 bestimmt, indem die Bestromungsgruppe um einen Strompfad reduziert wird. Die neue Bestromungsgruppe wird in einem Schritt 44 von dem Mikrocomputer 18 der Anpassungseinrichtung 17 in dem Speicher 19 gespeichert.
Andernfalls wird in einem Schritt 38 geprüft, ob der Anlaufstrom einen unteren Schwellenwert unterschreitet. Falls das zutrifft, wird in einem Schritt 43 eine neue Bestromungsgruppe für einen verringerten Gesamtwiderstand der zu bestromen- den Strompfade 11 bestimmt, indem die Bestromungsgruppe um einen Strompfad vergrößert wird. Die neue Bestromungsgruppe wird in dem Schritt 44 von der Anpassungseinrichtung 17 in dem Speicher 19 gespeichert.
Daraufhin wird in einer Arbeitsphase 39 der Startermotor 22 über die parallel geschalteten Strompfade 1 1 bestromt, und zwar nur über diejenigen Strompfade 1 1 , welche von der, gegebenenfalls in den Schritten 42 oder 43 geänderten, Bestromungsgruppe repräsentiert werden, um die Brennkraftmaschine 9 zu starten.
Ist die Brennkraftmaschine 9 gestartet, werden in einem Schritt 40 die Leistungsschalter 12, 12a, 12b ausgeschaltet, um die Bestromung des Startermotors 22 zu beenden und den Startvorgang in einem Schritt 41 abzuschließen.
Die Steuervorrichtung 10 kann sich selbstlernend an dauerhafte und/oder langfristige Änderungen des Stromkreises 20 anpassen, indem bei Unter- beziehungsweise Überschreiten des Stroms über beziehungsweise unter gewisse Schwellenwerte die Bestromungsgruppe angepasst und dauerhaft und/oder langfristig gespeichert wird. So können beispielsweise Alterungs- oder Temperatureffekte ausgeglichen werden oder auch die Steuerung 10 in unterschiedlichen Stromkreisen 20, beispielsweise bei unterschiedlichen Kraftfahrzeugplattformen, eingesetzt werden, wobei sie sich bei der ersten Inbetriebnahme selbstlernend für den jeweiligen Stromkreis 20 einstellt, indem eine geeignete Bestromungsgruppe für nachfolgende Bestromungen des Startermotors 22 ermittelt und gespeichert wird.
Bei einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Steuervorrichtung 10 nur zwei parallel geschaltete Strompfade 11 auf. So lässt sich der Anlaufstrom des Startermotors 22 in drei Stufen steuern. Eine solche Steuervorrichtung ist ressourcenschonender und kostengünstiger herzustellen.
Ein weiteres, nicht dargestelltes Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von den zuvor genannten dadurch, dass die Steuervorrichtung 10 außerdem eine Temperatur der Brennkraftmaschine 9 erfasst und, falls die Temperatur einen gewissen Schwellenwert unterschreitet, die Bestromungsgruppe so ändert, dass der Gesamtwiderstand der zu bestromenden Strompfade 11 verringert wird oder auch die Bestromungsgruppe so definiert, dass alle parallel geschalteten Strompfade 11 bestromt werden, um einen maximalen Strom einzustellen.
Weitere, nicht dargestellte, Ausführungsbeispiele unterscheiden sich von den zuvor dargestellten Ausführungsbeispielen im Hochstromverbraucher, sodass anstatt des Startermotors 22 ein Widerstandsheizelement, beispielsweise von einer Sitzheizung, einer Heck- oder Frontscheibenheizung, oder auch ein elektrischer Motorantrieb, beispielsweise für eine Fahrzeugtür oder eine Fahrzeugseitenscheibe, von der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung 1 1 bestromt werden.
Weitere, nicht dargestellte, Ausführungsbeispiele unterscheiden sich von den zuvor dargestellten dadurch, dass die Strombegrenzungsvorrichtungen, also die Widerstände 13, 13a, 13b der parallel geschalteten Strompfade 11 , alle einen im Wesentlichen gleichen Wert aufweisen. Dann erfolgt die Stromsteuerung unmittelbar durch die Anzahl der bestromten Strompfade 1 1 , sodass die Bestro- mungsgruppe eine Information in Form einer vorzugsweise ganzen Zahl darstellt, die erhöht wird, um den Strom zur Bestromung des Startermotors 22 zu erhöhen und verringert wird, um den Strom zu reduzieren. Alle Figuren zeigen lediglich schematische nicht maßstabsgerechte Darstellungen. Im Übrigen wird insbesondere auf die zeichnerische Darstellungen für die Erfindung als Wesentlich verwiesen.