Kältegerät und Auszugkasten dafür
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät mit einem Auszugkasten. Derartige Auszugkästen sind häufig aus Kunststoff spritzgeformt und können entsprechend den Innenmaßen eines Kältegerätes, in dem sie eingesetzt werden, beträchtliche Breiten- und Tiefenabmessungen erreichen. Diese Auszugkästen sind anfällig gegen Verzug, sowohl in der Fertigung als auch im späteren Gebrauch. Übermäßige Verformung führt zur Rissbildung und letztlich zum Brechen der Kästen.
Eine Verbesserung der Formstabilität durch eine hohe Wandstärke führt nicht nur zu hohen Materialkosten, es können auch in den Wänden selber sich starke Spannungen aufbauen, die dazu führen, dass die Kästen sich bereits unmittelbar nach dem Spritzen verziehen und unbrauchbar werden. Auch eine beschleunige Versprödung kann die Folge sein. Ein dünnwandiger Auszugkasten bedarf im Gebrauch einer vollflächigen
Unterstützung, um sich nicht unter der Last seines Inhaltes zu verziehen, was dazu führt, dass derartige Kästen allenfalls großflächig unterstützt, insbesondere unmittelbar auf dem
Boden eines Kältegerätes ruhend, zum Einsatz kommen.
Aufgabe der Erfindung ist, einen Auszugkasten für ein Kältegerät zu schaffen, der bei geringem Fertigungsaufwand belastbar und formstabil ist.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Kältegerät mit einem Auszugskasten, der eine Bodenplatte und die Bodenplatte umgebende Seitenwände aufweist, bei dem zwischen zwei Seitenwänden wenigstens von der Bodenplatte abstehende zumindest annähernd in einer Reihe liegende Rippenabschnitte vorgesehen sind. Die in einer Reihe hintereinander angeordneten zueinander beabstandeten Rippenabschnitte, dienen der Versteifung des Bodens. Wenn der erste und letzte Rippenabschnitt der Rippenabschnittbreite zusätzlich mit den Seitenwänden verbunden ist, erfährt der neben dem Boden der Auszugskasten als solcher eine Versteifung.
Besonders hoch ist die Versteifungswirkung auf den Boden des Auszugskastens, wenn die Rippenabschnitte zu einer durchgehend verlaufenden, einstückigen Rippe verbunden sind.
Um das nutzbare Volumen des Auszugkastens möglichst wenig zu beeinträchtigen, steht die Rippe vorzugsweise ins Innere des Auszugkastens vor. Eine von der Bodenplatte nach unten abstehende Rippe ist zwar auch vorstellbar, hat aber den Nachteil, dass der Raum, der unterhalb der Bodenplatte und beiderseits der Rippe liegt, schwerlich zur Unterbringung von Kühlgut nutzbar ist.
Eine derartige versteifende Rippe ist insbesondere zweckmäßig bei Auszugkästen, bei denen eine dritte Seitenwand eine Einbuchtung aufweist. Eine solche Einbuchtung kann beispielsweise notwendig werden, um darin einen von einer Wand in den Innenraum des Kältegerätes vorspringenden Luftkanal aufzunehmen, über den Luft zwischen dem Innenraum und einer von dem Innenraum abgesetzten Verdampferkammer umgewälzt wird. Bei einem solchen Auszugkasten ist es insbesondere zweckmäßig, wenn die erste Rippe die Einbuchtung berührt.
Nach oben offene Aussparungen der Rippe können vorgesehen sein, um darin Flaschen, Dosen oder andere im Wesentlichen zylindrische Gegenstände zu platzieren, um sie gegen Wegrollen zu sichern.
Um die stabilisierende Wirkung zu verstärken, können ein oder mehrere zweite Rippen parallel zu der ersten Rippe vorgesehen sein.
Auch die zweite Rippe kann mit nach oben offenen Aussparungen versehen sein, wobei vorzugsweise tiefste Punkte einer Aussparung der ersten Rippe und einer Aussparung der zweiten Rippe in einer zu der ersten und zweiten Seitenwand parallelen Ebene liegen, um darin einen zylindrischen Gegenstand parallel zu den zwei Seitenwänden zu fixieren.
Tiefste Punkte von Aussparungen, die in einer zur gleichen Seitenwand parallelen Ebene liegen, können zweckmäßigerweise unterschiedliche Abstände von der Bodenplatte haben, um beispielsweise in der Aussparung einer der Rippen den Bauch und in der einer anderen Rippe den Hals einer Flasche aufzunehmen.
An sich gegenüberliegenden Seitenwänden des Auszugkastens kann jeweils eine horizontale Auflageschulter gebildet sein, die dazu dienen kann, den Auszugkasten
verschiebbar zwischen Seitenwänden eines Kältegerätes aufzuhängen. Vorzugsweise sind die Auflageschultern an der ersten und der zweiten Seitenwand gebildet, zwischen denen sich die versteifende erste Rippe oder ggf. die weiteren Rippen erstrecken.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Kältegerät mit Seitenwänden, zwischen denen ein Auszugkasten der oben beschriebenen Art aufgehängt ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Auszugkastens;
Fig. 2 eine zweite Ausgestaltung des Auszugkastens; und
Fig. 3 einen Teil eines erfindungsgemäßen Kältegerätes mit einem Auszugkasten, teils in Frontalansicht und teils im Schnitt.
Der in Figur 1 gezeigte Auszugkasten ist aus Kunststoff einteilig spritzgeformt und umfasst eine rechteckige Bodenplatte 1 , die umgeben ist von Seitenwänden 2, 3, einer Vorderwand 4 und einer Rückwand 5. In der Rückwand 5 und der Bodenplatte 1 ist eine Einbuchtung 6 gebildet, in die, wenn der Auszugkasten in einem Kältegerät platziert ist, ein Vorsprung von dessen Rückwand wie etwa ein Kaltluftkanal oder dergleichen eingreift.
Eine horizontale Auflageschulter 7 erstreckt sich entlang der Seitenwände 2, 3 von der Rückwand 5 bis knapp vor die Vorderwand 4. Wenn der Auszugkasten in einem Kältegerät platziert ist, ruhen die Auflageschultern 7 verschiebbar auf von Seitenwänden des Kältegerätes vorspringenden horizontalen Rippen.
Eine Eingreifnische 8 zum Herausziehen des Auszugkastens ist an der Vorderwand 4 gebildet.
Die Bodenplatte 1 ist versteift durch eine hohle, im Querschnitt wellenförmige und nach unten hin offene hohle Rippe 9, die sich durchgehend von einer Seitenwand 2 zur anderen 3 erstreckt und in einem mittleren Abschnitt mit dem eingebuchteten Bereich 6 der Rückwand 5 verschmilzt. Die Rippe 9 versteift die Bodenplatte 1 und verhindert, dass sich diese unter Belastung durchbiegt, was im Extremfall zu einem Abrutschen der Auflageschultern 7 von den Rippen des Kältegerätes führen könnte. Aufgrund des wellenförmig abgerundeten Querschnittes der Rippe 9 werden in dem Auszugkasten durch die Rippe 9 keine schwer zugänglichen und schlecht zu reinigenden Ecken geschaffen. Durch die Vermeidung scharfer Kanten an der Rippe 9 ist auch die Gefahr gering, dass Kühlgut, das in dem Kasten gegen dir Rippe 9 drückt, Druckstellen bekommt oder anderweitig beschädigt wird.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausgestaltung des Auszugkastens, dessen äußere Gestalt die gleiche ist wie die des Auszugkastens der Fig. 1 , so dass gleiche Teile in Fig. 2 mit den gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 versehen sind und nur in so weit erläutert werden, als dies zum Verständnis der Unterschiede zur ersten Ausgestaltung notwendig ist. Bei dem Auszugkasten der Fig. 2 erstrecken sich insgesamt drei zueinander parallele Rippen 9, 10, 1 1 zwischen den zwei Seitenwänden 2, 3. Allgemein kann die Zahl der Rippen je nach benötigter Versteifung der Bodenplatte 1 variiert werden, wobei jedoch ebene Abschnitte der Bodenplatte 1 zwischen benachbarten Rippen 9, 10 bzw. 10, 1 1 deutlich breiter sein sollten als Höhe oder Breite der Rippen, damit der Zwischenraum zwischen den Rippen 9, 10 ,1 1 für Kühlgut nutzbar bleibt.
In Fig. 2 sind die Rippen 9, 10, 1 1 mit nach oben offenen, im Querschnitt kreisbogenförmigen Aussparungen 12 versehen, wobei die tiefsten Punkte 13 von hintereinanderliegenden Aussparungen 12 verschiedener Rippen in einer zur Längsrichtung der Rippen 9, 10, 1 1 senkrechten Ebene liegen. Die Aussparungen 12 der Rippen 10, 1 1 haben jeweils einen gleichen Radius, der größer ist als derjenige der Aussparungen der Rippe 9, und ihre tiefsten Punkte 13 liegen näher an der Bodenplatte 1 als diejenigen der Rippe 9. So können die Aussparungen 12 der Rippen 10, 1 1 jeweils den Bauch einer Flasche und die Aussparungen der Rippe 9 den Hals der Flasche aufnehmen und die Flasche so gegen Wegrollen sichern.
Fig. 2 zeigt je zwei Aussparungen 12 in jeder Rippe 9, 10, 1 1 , doch liegt auf der Hand, dass die Zahl der Aussparungen 12 je nach Breite des Auszugkastens variabel sein kann.
Fig. 3 zeigt in ihrer linken Hälfte eine Ansicht der offenen Vorderseite eines Kältegerätes mit einem daran aufgehängten Auszugkasten, während in der linken Hälfte ein Schnitt durch das Kältegerät und den Auszugkasten gezeigt ist. Man erkennt, dass von den Seitenwänden 14 des Kältegerätes eine Vielzahl von horizontalen Rippen 15 in dessen Innenraum vorspringen. Auf zwei sich gegenüberliegenden Rippen 15 ruht ein Fachboden 16; auf dem nächst tiefer gelegenen Paar von Rippen 15 ist ein Auszugkasten 17 aufgehängt. In dem Schnitt in der rechten Hälfte der Figur sind zwei hintereinander liegende Rippen 9, 10 zu erkennen, wobei die hintere Rippe 9, die in ihrem mittleren Abschnitt mit der Einbuchtung 6 in der Rückwand des Auszugkastens verschmilzt, höher ist und Aussparungen 12 von kleinerem Radius hat als die davor liegende Rippe 10. Eine in einer Gruppe von Aussparungen 12 gehaltene Flasche ist mit 18 bezeichnet.