Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Türschloß mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1 und ein Kraftfahrzeug-Türschloß mit
den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 10. Vorliegend sind unter
dem Begriff Kraftfahrzeug-Türschloß alle Arten von Tür-, Hauben- oder
Klappenschlössern zusammengefaßt.
Bei der Entwicklung heutiger Kraftfahrzeug-Türschlösser ist festzustellen, daß
einerseits die Anzahl der geforderten motorisch auslösbaren Schloßfunktionen
und andererseits die Leistungsanforderungen insbesondere im Hinblick auf
Schnelligkeit und Fehlerrobustheit ansteigen. Bei allen Entwicklungen ist ferner
eine hohe Kompaktheit gefordert. Dies führt u.a. dazu, daß nicht für jede
motorisch auslösbare Schloßfunktion ein separater Antrieb vorgesehen wird,
sondern daß ein Antrieb mehrere Schloßfunktionen übernimmt. Mögliche
Schloßfunktionen sind hier die Zentralverriegelungsfunktion und die Öffnungshilfsfunktion
sowie die Diebstahlsicherungsfunktion und die Kindersicherungsfunktion.
Den Schwerpunkt der folgenden Ausführungen bilden die Zentralverriegelungsfunktion
sowie die Öffnungshilfsfunktion eines Kraftfahrzeug-Türschlosses.
Dabei wird davon ausgegangen, daß das Kraftfahrzeug-Türschloß
eine Zentralverriegelungseinrichtung und eine Öffnungshilfseinrichtung aufweist.
Die motorische Verstellung der Zentralverriegelungseinrichtung vom
entriegelten in den verriegelten Zustand wird Verriegelungsvorgang, vom verriegelten
in den entriegelten Zustand Entriegelungsvorgang genannt. Die motorische
Betätigung der Öffnungshilfseinrichtung und damit das motorische
Ausheben der Sperrklinke wird Öffnungsvorgang genannt.
Die Notwendigkeit der Existenz einer Zentralverriegelungseinrichtung neben
einer Öffnungshilfseinrichtung begründet sich u.a. damit, daß bei den in Rede
stehenden Kraftfahrzeug-Türschlössern mit Öffnungshilfseinrichtung zumindest
bei Seitentürschlössern das Prinzip der mechanischen Redundanz üblich
ist. Dies bedeutet, daß dann, wenn die Öffnungshilfseinrichtung nicht funktionsfähig
ist, das Ausheben der Sperrklinke durch die Betätigung des Innentürgriffs
bzw. des Außentürgriffs manuell möglich ist. Um einen wirksamen
Schutz gegen unbefugtes Öffnen zu gewährleisten, ist dazu eine Zentralverriegelungseinrichtung
vorgesehen. Aus dem Stand der Technik sind Möglichkeiten
bekannt, die mechanische Redundanz zu realisieren. Ein Beispiel
zeigt die DE 199 28 230 A1 für eine mechanische Redundanz mit "Überholfunktion".
Hier geht der motorische Öffnungsvorgang so schnell, daß es in der
Praxis zu einem mechanischen Ausheben der Sperrklinke nicht kommt.
Ein Kraftfahrzeug-Türschloß, das einen einzigen Antrieb zur Betätigung eines
Sicherheitsmechanismus einerseits und einer Öffnungshilfseinrichtung andererseits
aufweist, zeigt die EP 0 710 755 B1. Der Sicherheitsmechanismus
übernimmt die Funktion der Verriegelung und Entriegelung einer manuellen
Notbetätigungseinrichtung. Der Antrieb ist hier mit einem bidirektional verstellbaren
Stellelement ausgestattet, das aus einer bestimmten Ausgangsstellung
heraus verstellbar ist. Dabei bewirkt die Verstellung des Stellelements in
einer ersten Verstellrichtung mit anschließender Rückstellung in die Ausgangsstellung
eine Betätigung des Sicherheitsmechanismus, in der zweiten
Verstellrichtung eine Betätigung der Öffnungshilfseinrichtung. Die Betätigbarkeit
des Sicherheitsmechanismus durch Verstellung des Stellelements in
nur einer Richtung wird dadurch erreicht, daß der Sicherheitsmechanismus eine
Konstruktion nach dem Prinzip einer Kugelschreibermechanik aufweist.
Problematisch ist hier, daß für einen Öffnungsvorgang mit anschließendem
Entriegelungsvorgang zumindest eine Richtungsänderung des Antriebs erforderlich
ist. Dies führt zu zusätzlichem Zeitaufwand. Außerdem ist die Konstruktion
nach dem Prinzip einer Kugelschreibermechanik aufwendig und mit
einem beträchtlichen Platzbedarf verbunden.
Das bekannte Kraftfahrzeug-Türschloß (DE 196 31 869 A1), von dem die Erfindung
ausgeht, zeigt eine Möglichkeit zur Betätigung der Zentralverriegelungseinrichtung
und der Öffnungshilfseinrichtung durch einen einzigen Antrieb.
Der Antrieb weist hier ein im wesentlichen scheibenförmiges Stellelement
auf, das an seinem Umfang eine Reihe von Schaltnocken aufweist. Je
nach Stellung des Stellelements kommt dabei einer der Schaltnocken in Eingriff
mit der Zentralverriegelungseinrichtung oder mit der Öffnungshilfseinrichtung.
Nachteilig ist hier die Tatsache, daß aus bestimmten Schloßzuständen
heraus einem Öffnungsvorgang zunächst eine Änderung des Funktionszustands
der Zentralverriegelungseinrichtung vorausgehen muß. Beispielsweise
ist es hier nicht möglich, bei im verriegelten Zustand befindlicher Zentralverriegelungseinrichtung
unmittelbar, ohne Änderung des Funktionszustands der
Zentralverriegelungseinrichtung, einen Öffnungsvorgang durchzuführen.
Bei dem oben genannten Kraftfahrzeug-Türschloß ist es vorgesehen, daß die
Zentralverriegelungseinrichtung und die Öffnungshilfseinrichtung eine Reihe
von konstruktiven Komponenten gemeinsam nutzen. Derartige konstruktive
Überschneidungen sind üblich und in vielen Fällen notwendig. Dies ist auch
bei den folgenden Ausführungen zu berücksichtigen.
Eine spezielle Form der Kupplung des Antriebs mit der Öffnungshilfseinrichtung
zeigt die DE 100 42 191 A1. Hier ist der Antrieb über eine Kupplung
in Eingriff mit der Öffnungshilfseinrichtung bringbar. Dabei stellt die Kupplung
nur dann eine Verbindung zwischen dem Antrieb und der Öffnungshilfseinrichtung
her, wenn entweder der Außenbetätigungshebel oder der Innenbetätigungshebel
betätigt worden ist. Vorteilhaft ist hier zunächst die Tatsache,
daß ein Ausfall des Antriebs nicht notwendigerweise zu einer Blockierung
der Öffnungshilfseinrichtung führt. Die Ausgestaltung der Kupplung
führt allerdings zu einem hohen konstruktiven Aufwand. Eine Zentralverriegelungseinrichtung
bzw. deren Betätigung ist von dieser Druckschrift nicht
umfaßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeug-Türschloß
derart auszugestalten und weiterzubilden, daß sowohl die Zentralverriegelungsfunktion
als auch die Öffnungshilfsfunktion bei maximalem Bedienkomfort
mit minimalem konstruktiven Aufwand realisierbar ist.
Das vorliegende Problem wird bei einem Kraftfahrzeug-Türschloß mit den
Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils von Anspruch 1 gelöst.
Die gedankliche Basis für die vorliegende Lösung bildet zunächst die Erkenntnis,
daß der Öffnungsvorgang im Allgemeinen unabhängig vom übrigen
Schloßzustand durchführbar ist. Es ist also beispielsweise nicht notwendigerweise
erforderlich, die Zentralverriegelungseinrichtung in den entriegelten
Zustand zu bringen, bevor der Öffnungsvorgang durchgeführt wird.
Wesentlich ist die Tatsache, daß nach jeder Änderung des Funktionszustands
der Zentralverriegelungseinrichtung die zweite Eingriffsanordnung des Stellelements
in einer entsprechenden Eingriffsstellung zu stehen kommt und daß
aus dieser Eingriffsstellung heraus unmittelbar der Öffnungsvorgang durchführbar
ist. Mit "unmittelbar" ist vorliegend gemeint, daß der Öffnungsvorgang
ohne die Notwendigkeit irgendeines vorangehenden Verstellvorgangs
durchführbar ist. Dies ermöglicht im Ergebnis eine besonders schnelle Öffnungshilfsfunktion.
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Lehre der Erfindung auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu darf auf die Unteransprüche verwiesen werden.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform gemäß Anspruch 7 führt zu einer
besonders einfachen mechanischen Konstruktion, da die Öffnungshilfseinrichtung
nur bei der Betätigung des Außenbetätigungshebels bzw. des ggf.
vorhandenen Innenbetätigungshebels "aktiviert" wird und ansonsten nicht im
Wirkungsbereich des Stellelement steht. Ferner hat diese Ausgestaltung den
Vorteil, daß im Falle eines elektrischen Defekts, beispielsweise wenn das
Stellelement fälschlicherweise anläuft, das Ausheben der Sperrklinke verhindert
wird. Bei einem Ausfall des Antriebs, beispielsweise bei einem Stromausfall,
ist außerdem die manuelle Synchronisierung zwischen der Zentralverriegelungseinrichtung
und dem Stellelement - ohne Behinderung durch die Öffnungshilfseinrichtung
- möglich. Wenn das Kraftfahrzeug-Türschloß im
Rahmen eines Passive-Entry-Systems eingesetzt werden soll, ist diese Lösung
schließlich insofern interessant, als daß die Betätigung des Außenbetätigungshebels
bzw. des ggf. vorhandenen Innenbetätigungshebels durch ein vorzugsweise
im Trockenraum der Kraftfahrzeug-Tür gelegenes Schaltelement abgefragt
werden kann, so daß auf aufwendige und fehleranfällige Näherungssensoren
o. dgl. am Türaußengriff weitgehend verzichtet werden kann.
In bevorzugter Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß durch das oben genannte
Stellelement ausschließlich die Zentralverriegelungseinrichtung und die Öffnungshilfseinrichtung
betätigbar sind. Es kann dann eine weitere Funktionseinheit,
beispielsweise eine Sicherungseinrichtung zur Realisierung der Kindersicherungsfunktion
bzw. der Diebstahlsicherungsfunktion, mit getrenntem
Antrieb vorgesehen werden. In diesem Fall sind die beiden Antriebe und die
entsprechenden Funktionseinheiten bis auf wenige mechanische Kupplungen
weitgehend unabhängig voneinander betätigbar. Zu einer derartigen Anordnung
ist eine parallele, auf den Anmelder zurückgehende Patentanmeldung
mit identischem Anmeldetag anhängig. Der Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung
wird hiermit durch Bezugnahme in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden
Anmeldung aufgenommen. Insbesondere sind die Ansprüche 10 bis
21 der parallelen Patentanmeldung auf das vorliegende Kraftfahrzeug-Türschloß
anwendbar und ihre Realisierung in Kombination mit einem oder
mehreren der Ansprüche der vorliegenden Anmeldung ist besonders vorteilhaft.
Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt,
wird das vorliegende Problem für ein Kraftfahrzeug-Türschloß mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 10 durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils von Anspruch 10 gelöst.
Wesentlich ist hier, daß, wie oben zu Anspruch 7 beschrieben, die Öffnungshilfseinrichtung
erst dann in den Wirkungsbereich des Stellelements kommt,
wenn der Außenbetätigungshebel bzw. der ggf. vorhandene Innenbetätigungshebel
betätigt wird. Hier kommt es nicht notwendigerweise auf die oben beschriebene
spezielle Ausgestaltung bzw. Anordnung der beiden Eingriffsanordnungen
an.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- ein Kraftfahrzeug-Türschloß im verriegelten Zustand bei in der
ersten Stellung befindlichem Stellelement,
- Fig. 2
- das Kraftfahrzeug-Türschloß gemäß Fig. 1 im entriegelten Zustand
bei in der zweiten Stellung befindlichem Stellelement, ohne
Außenbetätigungshebel und Innenbetätigungshebel,
- Fig. 3
- das Kraftfahrzeug-Türschloß gemäß Fig. 2 im entriegelten Zustand
bei in der dritten Stellung befindlichem Stellelement,
- Fig. 4
- das Kraftfahrzeug-Türschloß gemäß Fig. 2 im verriegelten Zustand
bei betätigtem Außenbetätigungshebel oder Innenbetätigungshebel,
- Fig. 5
- ausgewählte Schloßkomponenten des Kraftfahrzeug-Türschlosses
gemäß Fig. 1 im verriegelten Zustand.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 ein Kraftfahrzeug-Türschloß mit nicht weiter
dargestellten Schließelementen wie Schloßfalle und Sperrklinke sowie mit einer
Schloßmechanik. Die Schloßmechanik weist einen Außenbetätigungshebel
1 und einen Innenbetätigungshebel 2 auf. Der Innenbetätigungshebel 2 ist
vorliegend Bestandteil einer Innenbetätigungseinrichtung, die einen nicht dargestellten
ersten Teilhebel und den oben genannten Innenbetätigungshebel 2
als zweiten Teilhebel aufweist. Für die konkrete Ausgestaltung darf auf die
oben genannte parallele Patentanmeldung verwiesen werden. In Fig. 2 bis Fig.
4 wird aus Gründen der Übersichtlichkeit auf die Darstellung des Außenbetätigungshebels
1 und des Innenbetätigungshebels 2 verzichtet. In Fig. 5 sind
die beiden Betätigungshebel 1, 2 mit zwei weiteren Schloßkomponenten dargestellt.
Es darf darauf hingewiesen werden, daß ein Innenbetätigungshebel 2 nicht
notwendigerweise vorgesehen sein muß. Dies gilt insbesondere für den Einsatz
des Kraftfahrzeug-Türschlosses als Klappenschloß.
Die Schloßmechanik weist die Funktionseinheiten Zentralverriegelungseinrichtung
sowie Öffnungshilfseinrichtung auf. Wie weiter unten noch erläutert
wird, kann die Schloßmechanik mit weiteren Funktionseinheiten ausgestattet
sein. Grundsätzlich können die verschiedenen Funktionseinheiten konstruktiv
gewissermaßen ineinander übergehen, so daß bestimmte Schloßkomponenten
sowohl der Zentralverriegelungseinrichtung als auch der Öffnungshilfseinrichtung
zugeordnet werden können.
Die Schloßmechanik weist ferner einen Antrieb 3 mit einem Stellelement 4
auf, wobei das Stellelement 4 eine erste Eingriffsanordnung 5 und eine zweite
Eingriffsanordnung 6 aufweist. Durch eine noch näher zu erläuternde Verstellung
des Stellelements 4 ist die erste Eingriffsanordnung 5 in Eingriff mit
der Zentralverriegelungseinrichtung bringbar und dadurch die Zentralverriegelungseinrichtung
in den verriegelten Zustand bzw. in den entriegelten Zustand
bringbar. Es handelt sich bei der ersten Eingriffsanordnung 5 um eine
Mitnehmereinrichtung, wobei das Stellelement 4 nach dem Verriegelungsvorgang
und nach dem Entriegelungsvorgang in unterschiedlichen Stellungen zu
stehen kommt. Diese Mitnehmereigenschaft der ersten Eingriffsanordnung 5
wird im folgenden noch näher erläutert.
Die Öffnungshilfseinrichtung ist ebenfalls durch den Antrieb 3 betätigbar.
Hierfür ist durch eine Verstellung des Stellelements 4 die zweite Eingriffsanordnung
6 in Eingriff mit der Öffnungshilfseinrichtung bringbar. Die konkrete
Ausgestaltung der mechanischen Schnittstellen zwischen dem Antrieb 3 und
der Zentralverriegelungseinrichtung einerseits und der Öffnungshilfseinrichtung
andererseits ist ebenfalls Gegenstand der folgenden Ausführungen.
Wesentlich ist die besondere Ausgestaltung der beiden Eingriffsanordnungen
5, 6 einerseits sowie deren Anordnung am Stellelement 4 andererseits, nämlich
derart, daß nach dem Verriegelungsvorgang und nach dem Entriegelungsvorgang
die zweite Eingriffsanordnung 6 jeweils in einer Eingriffsstellung zu
stehen kommt und aus der Eingriffsstellung heraus unmittelbar der Öffnungsvorgang
durchführbar ist. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, daß der
zweiten Eingriffsanordnung mehrere Eingriffsstellungen zugeordnet sind, wie
im folgenden noch erläutert wird.
Wenn mehrere unterschiedliche Eingriffsstellungen der zweiten Eingriffsanordnung
6 vorgesehen sind, so weist die zweite Eingriffsanordnung 6 vorzugsweise
mindestens zwei Eingriffselemente 7, 8 auf. Bei in der Eingriffsstellung
befindlicher zweiter Eingriffsanordnung 6 ist dann eines der beiden
Eingriffselemente 7, 8 unmittelbar mit der Öffnungshilfseinrichtung in Eingriff
bringbar. Mit unmittelbar ist wie oben gemeint, daß zwischengeschaltete
Verstellvorgänge nicht vorgesehen sind.
Mit "in Eingriff bringbar" ist vorliegend gemeint, daß eine weitere Verstellung
des Stellelements 4 einen kraftschlüssigen Eingriff eines der Eingriffselemente
7, 8 mit der Öffnungshilfseinrichtung entweder bewirkt oder bewirken
kann. Im zweiten Fall ist beispielsweise eine Komponente der Öffnungshilfseinrichtung
in die Bewegungsbahn eines der Eingriffselemente 7, 8 zu verstellen
- Aktivierung der Öffnungshilfseinrichtung -, bevor es zu einem kraftschlüssigen
Eingriff kommen kann. Dies ist Gegenstand einer bevorzugten
Ausgestaltung, die im folgenden noch näher erläutert wird. Zunächst wird allerdings
davon ausgegangen, daß die Öffnungshilfseinrichtung nicht in obigem
Sinne aktivierbar ist.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn einem Öffnungsvorgang aus dem verriegelten
Zustand heraus möglichst schnell ein Entriegelungsvorgang folgt, so
daß die erläuterte mechanische Redundanz sichergestellt ist. Vor diesem Hintergrund
ist eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zu erwähnen. Hier ist es
vorgesehen, daß das Stellelement 4 in eine erste Stellung (Fig. 1) und in eine
zweite Stellung (Fig. 2) bringbar ist und daß eine Verstellung des Stellelements
4 von der ersten Stellung in die zweite Stellung einen Entriegelungsvorgang
und einen vorangehenden Öffnungsvorgang bewirkt. Hierdurch ist es
möglich, daß mit einer einzigen Bewegung des Stellelements 4 sowohl der
Öffnungsvorgang als auch der Entriegelungsvorgang durchgeführt wird. Dies
führt neben der hohen Schnelligkeit zu einer besonders einfachen Ansteuerung.
Je nach konstruktiver Ausgestaltung kann es zur weiteren Beschleunigung
vorgesehen werden, daß der Entriegelungsvorgang zumindest teilweise
mit dem Öffnungsvorgang überlappt. Dieses Prinzip ist auf die oben erläuterte
aktivierbare Öffnungshilfseinrichtung gleichermaßen anwendbar.
Aus der in Fig. 2 dargestellten zweiten Stellung des Stellelements 4 heraus
läßt sich das Stellelement 4 zurück in die erste Stellung verstellen und bewirkt
dann vorzugsweise einen Verriegelungsvorgang. Es ist aber auch möglich, das
Stellelement 4 aus der zweiten Stellung heraus in eine dritte Stellung zu bringen,
wobei diese Verstellung des Stellelements 4 dann wiederum einen Öffnungsvorgang
bewirkt (Fig. 3). Hier ist es dann vorzugsweise vorgesehen, daß
das Stellelement 4 nach dem Öffnungsvorgang wieder in die zweite Stellung
verstellt wird, um entweder einen weiteren Öffnungsvorgang oder aber einen
Verriegelungsvorgang durchführen zu können.
Die Lage der drei Stellungen des Stellelements 4 zueinander, also die notwendige
Verstellung des Stellelements 4, um von einer Stellung in die nächste zu
gelangen, hängt u. a. von der Ausgestaltung der Eingriffsanordnungen 5, 6
sowie von deren Anordnung am Stellelement 4 ab. Vorliegend, nämlich im
Falle eines drehbaren Stellelements 4, ist von der ersten Stellung ausgehend
eine Verstellung des Stellelements 4 um 180°, in Fig. 1 rechtsherum, theoretisch
hinreichend, um einen Entriegelungsvorgang ggf. mit vorangehendem
Öffnungsvorgang durchführen zu können, so daß hier die zweite Stellung des
Stellelements 4 gelegen sein kann. Allerdings ist vorzugsweise das Erreichen
der zweiten Stellung mittels Kurzschlußbremsung vorgesehen, so daß ein gewisser
Bremsweg zu berücksichtigen ist (ein früherer Beginn der Kurzschlußbremsung
kommt hier nicht in Betracht, um den Entriegelungsvorgang und
ggf. den Öffnungsvorgang nicht zu gefährden). Im Ergebnis liegt die zweite
Stellung des Stellelements 4 bei etwa 250°. Die dritte Stellung, die wiederum
im Blockbetrieb angefahren wird, liegt vorzugsweise bei etwa 350°.
Im dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist es also
vorgesehen, daß über den Verstellbereich des Stellelements 4 gesehen die
zweite Stellung zwischen der ersten und der dritten Stellung liegt. Dann bilden
die erste und die dritte Stellung gewissermaßen die Extremstellungen des
Stellelements 4, so daß auf einfache Weise vorgesehen werden kann, diese
beiden Extremstellungen im Blockbetrieb zu erreichen. Am Stellelement 4
sind dann entsprechende Anschläge 9 vorgesehen, die in den genannten Extremstellungen
in Anlage an einem Gegenanschlag 10 kommen. Die zweite
Stellung des Stellelements 4, die hier vorzugsweise zwischen der ersten und
der dritten Stellung vorgesehen ist, läßt sich dann vorzugsweise wie erläutert
mittels Kurzschlußbremsung o. dgl. erreichen. Die genannten Lösungen zur
Positionierung des Stellelements 4 sind allerdings nicht zwingend. Es sind aus
dem Stand der Technik zahlreiche weitere Möglichkeiten bekannt, auf die
verwiesen werden darf. Eine Möglichkeit zum Anfahren der zweiten Stellung
des Stellelements 4 besteht hier beispielsweise in der Verwendung eines verstellbaren
Anschlags, wie er in der oben genannten parallelen Anmeldung offenbart
ist.
Es läßt sich zusammenfassen, daß ein Öffnungsvorgang unmittelbar sowohl
aus der ersten Stellung als auch aus der zweiten Stellung des Stellelements 4
heraus - also vorliegend aus jedem Schloßzustand heraus - durchführbar ist.
Grundsätzlich sind für die konstruktive Ausgestaltung des Stellelements 4
verschiedene Varianten denkbar. Beispielsweise kann das Stellelement 4 linear
verstellbar sein. Nach bevorzugter Ausgestaltung ist das Stellelement 4 allerdings
um eine Achse 11 drehbar ausgestaltet. Wie in Fig. 1 dargestellt, ist
eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Stellelements 4 die Ausgestaltung
als Schneckenrad. Hier weist der Antrieb 3 einen Antriebsmotor 12 mit
einer ausgangsseitigen Schnecke 13 auf, die mit der Außenverzahnung des
Schneckenrads 4 kämmt.
Die erste Eingriffsanordnung 5 weist vorzugsweise einen einzigen Schaltnokken
14 auf, während die zweite Eingriffsanordnung 6 vorzugsweise einen ersten
Schaltnocken 15 und einen zweiten Schaltnocken 16 (vgl. die zuvor erläuterten
Eingriffselemente 7, 8) aufweist. Dabei weist der Schaltnocken 14
der ersten Eingriffsanordnung eine längliche, entlang seiner Länge sich verjüngende
Form auf. Die Schaltnocken 15, 16 der zweiten Eingriffsanordnung
sind dagegen im Querschnitt ellipsenförmig, vorzugsweise "bohnenförmig"
mit gekrümmter Mittellinie.
Für die Schaltnocken 14, 15, 16 sind grundsätzlich zahlreiche weitere Ausgestaltungen
denkbar, beispielsweise zapfenförmige Schaltnocken o. dgl. Alle
Schaltnocken 14, 15, 16 sind vorzugsweise an der Stirnfläche 17 des Stellelements
4 angeordnet. Es ist es aber auch denkbar, daß die Schaltnocken 14, 15,
16 nach Art einer Steuerwalze am Außenumfang des Stellelements 4 angeordnet
sind. Über eine Umdrehung des Stellelements 4 gesehen sind die Schaltnocken
15, 16 der zweiten Eingriffsanordnung 6 vor und hinter dem Schaltnocken
14 der ersten Eingriffsanordnung 5 angeordnet. Hieraus ergibt sich
grundsätzlich die Möglichkeit, daß sowohl aus der ersten Stellung als auch aus
der zweiten Stellung des Stellelements 4 heraus ein Öffnungsvorgang möglich
ist.
Wesentlich dafür, daß die beiden Eingriffsanordnungen 5, 6 keine ungewünschte
Behinderung für die Zentralverriegelungseinrichtung bzw. für die
Öffnungshilfseinrichtung darstellen, ist es nach bevorzugter Ausgestaltung
vorgesehen, daß der Schaltnocken 14 der ersten Eingriffsanordnung 5 die
Öffnungshilfseinrichtung unbeeinflußt läßt und daß die Schaltnocken 15, 16
der zweiten Eingriffsanordnung 6 die Zentralverriegelungseinrichtung unbeeinflußt
lassen. Dies ist vorliegend dadurch realisiert, daß die beiden Eingriffsanordnungen
5, 6 in Richtung der Achse 11 des Stellelements 4 gesehen
in unterschiedlichen Höhen angeordnet sind.
Fig. 1 ist zu entnehmen, daß die Zentralverriegelungseinrichtung einen Zentralverriegelungshebel
18 aufweist, der die mechanische Schnittstelle zwischen
Antrieb 3 und Zentralverriegelungseinrichtung darstellt. Der Zentralverriegelungshebel
18 ist um eine Achse 19 verschwenkbar und dadurch in eine
Verriegelungsstellung bzw. in eine Entriegelungsstellung verstellbar. Hier
wird die Mitnehmereigenschaft der ersten Eingriffsanordnung 5, insbesondere
des Schaltnockens 14 deutlich. Bei der Verstellung des Stellelements 4 von
der in Fig. 1 dargestellten ersten Stellung, in Fig. 1 rechtsherum, kommt der
Schaltnocken 14 in Eingriff mit einer maulförmigen Ausformung 20 am Zentralverriegelungshebel
18 und verstellt diesen vom in Fig. 1 dargestellten verriegelten
Zustand in den in Fig. 2 dargestellten entriegelten Zustand. Das
Stellelement 4 kommt dabei in der in Fig. 2 dargestellten zweiten Stellung zu
stehen. Dieses Mitnehmerprinzip als solches ist beispielsweise aus der DE 44
39 479 A1 bekannt. Weitere Varianten für die obige mechanische Schnittstelle
lassen sich aus dem übrigen Stand der Technik entnehmen.
Wenn man nun davon ausgeht, daß die zweite Eingriffsanordnung 6, also die
Schaltnocken 15, 16, an der mit dem Pfeil 21 gekennzeichneten Stelle in Eingriff
mit der Öffnungshilfseinrichtung zur Durchführung des Öffnungsvorgangs
bringbar sind, so läßt sich folgendes feststellen: Sowohl bei in der ersten
Stellung als auch bei in der zweiten befindlichem Stellelement 4 steht einer
der Schaltnocken 15, 16 unmittelbar am Eingriffspunkt 21. Wenn also bei
den obigen Ausführungen davon die Rede ist, daß die zweite Eingriffsanordnung
6 in einer Eingriffsstellung zu stehen kommt, so ist bei diesem Ausführungsbeispiel
gemeint, daß einer der beiden Schaltnocken 15, 16 am Eingriffspunkt
21 zu stehen kommt. Dann läßt sich die Öffnungshilfseinrichtung
durch die Verstellung des Stellelements 4, in Fig. 1 rechtsherum, betätigen.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es so, daß die Öffnungshilfseinrichtung,
genauer gesagt eine Komponente der Öffnungshilfseinrichtung,
nicht grundsätzlich in der Bewegungsbahn der Schaltnocken 15, 16 liegt, sondern
erst aktiviert werden muß, um betätigt werden zu können. Dies wurde
weiter oben bereits erläutert. Für eine derartige Aktivierung der Öffnungshilfseinrichtung
weist diese in bevorzugter Ausgestaltung einen verstellbaren
Öffnungshebel 22 auf, der vorliegend um eine Achse 23 verschwenkbar ist.
Die verschwenkte Stellung des Öffnungshebels 22 zeigt Fig. 4. Hier kommt
der Öffnungshebel 22 mit einer Betätigungsfläche 24 in die Bewegungsbahn
eines der beiden Schaltnocken 15, 16, so daß einer der Schaltnocken 15, 16
mit der Betätigungsfläche 24 durch die Verstellung des Stellelements 4, in
Fig. 4 rechtsherum, in Eingriff bringbar ist. Der Öffnungshebel 22 bildet also
die aktivierbare Schnittstelle zwischen dem Antrieb 3 und der Öffnungshilfseinrichtung.
Besondere Bedeutung kommt dabei der Ausgestaltung der Betätigungsfläche
24 zu. Diese ist nämlich an den jeweiligen Kontaktpunkten zwischen Betätigungsfläche
24 und Schaltnocken 15, 16 so geformt, daß der Öffnungshebel
22 durch die weitere Verstellung des Stellelements 4, in Fig. 4 rechtsherum,
weiter ausgelenkt wird und nicht in seine Ausgangsstellung zurückschwenken
kann.
Der Öffnungshebel 22 ist mit dem in Fig. 1 dargestellten Außenbetätigungshebel
1 und mit dem in Fig. 1 ebenfalls dargestellten Innenbetätigungshebel 2
gekuppelt. Diese Kupplung bewirkt, daß der Öffnungshebel 22 durch die Betätigung
eines der beiden Betätigungshebel 1, 2 auslenkbar und in oben beschriebener
Weise in Eingriff mit der zweiten Eingriffsanordnung 6 des Stellelements
4 bringbar ist. Der Öffnungshebel 22 ist nun über eine an einem Arm
25 des Öffnungshebels 22 angeordnete Anschlagfläche 26 derart mit der nicht
dargestellten Sperrklinke gekuppelt, daß die Sperrklinke durch das weitere
Verschwenken des Öffnungshebels 22 aushebbar ist. In Fig. 1 ist dargestellt,
daß hierfür die Anschlagfläche 26 des Öffnungshebels 22 in Eingriff mit dem
Bolzen 27 eines weiteren Kupplungselements 28 bringbar ist, das wiederum
mit der Sperrklinke gekuppelt ist. Die konstruktive Ausgestaltung des Kupplungselements
28 sowie der Kupplung zwischen Kupplungselement 28 und
Sperrklinke ist hier nicht weiter von Bedeutung, so daß auf eine detaillierte
Erläuterung verzichtet wird.
Die Kupplung des Außenbetätigungshebels 1 und des Innenbetätigungshebels
2 mit dem Öffnungshebel 22 weist in bevorzugter Ausgestaltung einen um eine
Achse 29 schwenkbaren Zwischenhebel 30 auf. Der Zwischenhebel 30
weist einen ersten Teilhebel 31 zum Eingriff mit dem Öffnungshebel 22 und
einen zweiten Teilhebel 32 zum Eingriff mit den beiden Betätigungshebeln 1,
2 auf. Beide Teilhebel 31, 32 sind im wesentlichen parallel zueinander angeordnet
und drehfest mit der Achse 29 verbunden. Die Lage der Achse 29 des
Zwischenhebels 30 fällt vorliegend zusammen mit der Lage der Achse 19 des
Zentralverriegelungshebels 18. Dies ist zwar platzsparend aber nicht unbedingt
notwendig.
Aus Fig. 5 läßt sich entnehmen, daß der zweite Teilhebel 32 des Zwischenhebels
30 eine erste Betätigungsfläche 33 aufweist, die bei geringer Auslenkung
des Innenbetätigungshebels 2, in Fig. 5 linksherum, in Eingriff mit einer Ausformung
34 am Innenbetätigungshebel 2 kommt und dadurch, in Fig. 5
rechtsherum, verschwenkt wird. Es kann auch vorgesehen werden, daß die erste
Betätigungsfläche 33 stets, ggf. unter Vorspannung, mit der Ausformung
34 am Innenbetätigungshebel 2 in Eingriff steht.
Der zweite Teilhebel 32 weist eine zweite Betätigungsfläche 35 auf, die bei
geringer Betätigung des Außenbetätigungshebels 1 in Eingriff mit einer Betätigungsfläche
36 am Außenbetätigungshebel 1 kommt, so daß der zweite
Teilhebel 32 wiederum, in Fig. 5 rechtsherum, verschwenkt wird. Durch die
drehfeste Kupplung der beiden Teilhebel 31 und 32 wird bei dem oben genannten
Verschwenken des zweiten Teilhebels 32 auch der erste Teilhebel 31,
in Fig. 1 rechtsherum, verschwenkt und kommt dabei über eine Betätigungsfläche
37 am ersten Teilhebel 31 mit einer Betätigungsfläche 38 am Öffnungshebel
22 in Eingriff und drückt diesen, in Fig. 1 linksherum, in die in
Fig. 4 dargestellte Stellung. Dadurch kommt der Öffnungshebel 22 über seine
Anschlagfläche 26 in die Nähe oder in Anlage mit dem Kupplungselement 28,
insbesondere mit dem Bolzen 27 des Kupplungselements 28, so daß bei weiterer
Verstellung des Öffnungshebels 22, in Fig. 4 linksherum, das Ausheben
der Sperrklinke bewirkt wird. Diese weitere Verstellung des Öffnungshebels
22 wird durch die Verstellung des Stellelements 4, in Fig. 4 rechtsherum, bewirkt.
Das Stellelement 4 kommt dann, wie weiter oben erläutert, vorzugsweise
durch Kurzschlußbremsung in der zweiten Stellung zu stehen.
Wenn der beschriebene Öffnungsvorgang durch die Verstellung des Stellelements
4 von der zweiten in die dritte Stellung bewirkt wird, so kommt das
Stellelement 4 entsprechend im Blockbetrieb in der dritten Stellung zu stehen.
Hierbei läuft der Anschlag 9 vor Block an den Gegenanschlag 10. In diesem
Fall wird dann, wenn der Außenbetätigungshebel 1 bzw. der Innenbetätigungshebel
2 und damit auch der Öffnungshebel 22 in die in Fig. 1 dargestellten
Ausgangsstellungen zurückgeschwenkt sind, das Stellelement 4 von
der dritten Stellung zurück in die zweite Stellung verstellt. Dies erfolgt wiederum
vorzugsweise durch Kurzschlußbremsung.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß ein Öffnungsvorgang nur dann
möglich ist, wenn der Außenbetätigungshebel 1 oder der Innenbetätigungshebel
2 betätigt ist. Die hiermit verbundenen Vorteile wurden im allgemeinen
Teil der Beschreibung bereits erläutert.
Besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Reduzierung des Zeitaufwands für
die Öffnungshilfsfunktion ist die Ausgestaltung derart, daß bei in der ersten
oder zweiten Stellung befindlichem Stellelement 4 und bei betätigtem Außenbetätigungshebel
1 oder Innenbetätigungshebel 2 der erste Schaltnocken 15
oder der zweite Schaltnocken 16 der zweiten Eingriffsanordnung 6 bei nur geringer
Verstellung des Stellelements 4 in Eingriff mit der Betätigungsfläche
24 des Öffnungshebels 22 kommt. Es ist im Ergebnis ein nur geringer Freilauf
des Stellelements 4 erforderlich, um einen der Schaltnocken 15, 16 in Eingriff
mit der Betätigungsfläche 24 des Öffnungshebels 22 zu bringen.
Zum Auslösen der Öffnungshilfsfunktion und damit zum Ansteuern des Antriebs
3 ist grundsätzlich die Betätigung eines Schalters o. dgl. notwendig.
Dies kann beispielsweise durch ein am Außentürgriff (und ggf. am Innentürgriff)
angeordnetes Schaltelement realisiert sein. Ein besonderer Vorteil der
erläuterten aktivierbaren Öffnungshilfseinrichtung besteht darin, daß das für
die Ansteuerung des Antriebs 3 erforderliche Schaltelement 32a in der
Schloßmechanik angeordnet sein kann, da die für den Öffnungsvorgang notwendige
geringe mechanische Betätigung des Außen- bzw. Innentürgriffs
über den Außenbetätigungshebel 1 und den Innenbetätigungshebel 2 in die
Schloßmechanik geleitet wird. Vorzugsweise ist das Schaltelement 32a dann
im Trockenraum der Kraftfahrzeug-Tür angeordnet, um unvorteilhafte Feuchtigkeitseinflüsse
zu vermeiden. Im dargestellten und insoweit bevorzugten
Ausführungsbeispiel ist das Schaltelement 32a am Öffnungshebel 22 angeordnet
und von diesem auslösbar.
Das oben beschriebene in der Schloßmechanik angeordnete Schaltelement 32a
kann auch für die Realisierung eines Passive-Entry-Systems besondere Vorteile
mit sich bringen.
Durch die Passive Entry-Funktion erfolgt die Entsicherung des Kraftfahrzeugschlosses
bei Annäherung des Benutzers automatisch, ohne daß eine Fernbedienung
o. dgl. betätigt werden muß. Hierfür trägt der Benutzer ein elektronisches
Berechtigungsmodul mit sich, das ein Transponder, ein Sender o. dgl
sein kann. Bis zur Entsicherung des Kraftfahrzeugschlosses wird zunächst ein
Anlaufintervall gestartet, um das System zu aktivieren. Es folgt ein Berechtigungs-Prüfintervall,
in dem die Steuerelektronik das elektronische Berechtigungsmodul
identifiziert. Schließlich wird die Entsicherung des Kraftfahrzeugschlosses
in einem Aktionsintervall durchgeführt.
Es kann nun vorzugsweise vorgesehen werden, daß das Anlaufintervall durch
das Auslösen des Schaltelements 32a gestartet wird. Damit kann auf die hier
sonst üblichen Annäherungssensoren vollständig verzichtet werden. Bei einer
derartigen Realisierung des Passive-Entry-Systems ist der Betätigungsweg,
den man mit dem Außenbetätigungshebel 1 bzw. dem Innenbetätigungshebel
2 zurücklegen kann, in drei Abschnitte unterteilt. Zunächst wird der Zwischenhebel
30 betätigt, der den Öffnungshebel 22 wie oben beschrieben in den
Wirkungsbereich des Stellelements 4 verstellt. Dabei wird das Schaltelement
32a betätigt, das das Anlaufintervall und das Berechtigungs-Prüfintervall
startet und nach erfolgreicher Abfrage den Antrieb 3 ansteuert, so daß der
Öffnungsvorgang wie oben beschrieben ablaufen kann.
Im Fehlerfall - Stromausfall o. dgl. -, wenn der Öffnungsvorgang nicht automatisch
abläuft, wird bei der weiteren Betätigung des Außenbetätigungshebels
1 bzw. des Innenbetätigungshebels 2 die mechanische Redundanz aktiviert.
Dies bedeutet, daß je nach Stellung des Zentralverriegelungshebels 18 der
Außenbetätigungshebel 1 oder der Innenbetätigungshebel 2 in Eingriff mit
dem Kupplungselement 28 kommt und im Ergebnis die Sperrklinke ausgehoben
wird. Hierfür weist der Außenbetätigungshebel 1 die in Fig. 5 dargestellte
Eingriffskante 39 und der Innenbetätigungshebel 2 die Eingriffskante 40 auf.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß das Kupplungselement 28 verstellbar ausgestaltet
und mit der Zentralverriegelungseinrichtung gekuppelt ist. Bei im entriegelten
Zustand befindlicher Zentralverriegelungseinrichtung befindet sich
das Kupplungselement 28 in der in Fig. 2 dargestellten, nach rechts verlagerten
Stellung, so daß eine Betätigung eines der beiden Betätigungshebel 1, 2
über die Eingriffskanten 39, 40 zu einem Ausheben der Sperrklinke führt.
Bei im verriegelten Zustand befindlicher Zentralverriegelungseinrichtung befindet
sich das Kupplungselement 28 in der in Fig. 1 bzw. in Fig. 5 dargestellten
Stellung, in der die beiden Eingriffselemente 39, 40 nicht in Eingriff
mit dem Kupplungselement 28 bringbar sind. Der Außenbetätigungshebel 1
führt dann bei Betätigung einen Leerhub durch. Die Betätigung des Innenbetätigungshebels
2 führt zu einer Entriegelung der Zentralverriegelungseinrichtung
im Sinne einer Doppelhub-Taxi-Funktion, sofern keine Kindersicherungsfunktion
oder Diebstahlsicherungsfunktion aktiviert wurde. Auf die bevorzugte
Realisierung der Doppelhub-Taxi-Funktion wird an dieser Stelle
nicht weiter eingegangen. Sie ergibt sich aus der oben angesprochenen parallelen
Anmeldung.
Die beschriebene Ausgestaltung der mechanischen Redundanz basiert auf der
Ansteuerung mit "Überholfunktion". Dabei wird davon ausgegangen, daß der
Öffnungsvorgang so schnell und so frühzeitig durchgeführt wird, daß im
Normalfall weder der Außenbetätigungshebel 1 noch der Innenbetätigungshebel
2 in kraftschlüssigen Eingriff mit dem Kupplungselement 28, insbesondere
mit der Sperrklinke kommt. Hierfür ist ein bestimmter Freilauf der beiden
Betätigungshebel 1, 2 vorzusehen, vorzugsweise unmittelbar an der Kupplungsstelle
zwischen Kupplungselement 28 und Außenbetätigungshebel 1
bzw. Innenbetätigungshebel 2.
In bevorzugter Ausgestaltung ist es weiter vorgesehen, daß das Kraftfahrzeug-Türschloß
auch eine Kindersicherungsfunktion sowie eine Diebstahlsicherungsfunktion
bereitstellt. Dies ist vorliegend durch eine eigenständige Funktionseinheit
- Sicherungseinrichtung - realisiert, die über den Zentralverriegelungshebel
18, insbesondere über eine weitere maulförmige Ausformung 41
am Zentralverriegelungshebel 18 mit der Zentralverriegelungseinrichtung gekuppelt
ist. Diese Ausgestaltung der Sicherungseinrichtung weist einen eigenen
Antrieb sowie eine am Innenbetätigungshebel 2 angeordnete Steuerkulisse
42 auf. Hierfür darf auf die oben angesprochene parallele Anmeldung verwiesen
werden.
Es kann nach bevorzugter Ausgestaltung aber auch vorgesehen werden, daß
die Schloßmechanik eine weitere Funktionseinheit, vorzugsweise eine Sicherungseinrichtung,
aufweist, die wie die Zentralverriegelungseinrichtung und
die Öffnungshilfseinrichtung durch das Stellelement 4 betätigbar ist. Dann ist
es so, daß durch eine Verstellung des Stellelements 4 die erste oder die zweite
Eingriffsanordnung 5, 6 oder eine weitere Eingriffsanordnung in Eingriff mit
der weiteren Funktionseinheit bringbar ist, wodurch der Funktionszustand der
weiteren Funktionseinheit einstellbar ist. Dann ist es vorzugsweise weiter vorgesehen,
daß nach einer oben beschriebenen Einstellung des Funktionszustands
der weiteren Funktionseinheit die zweite Eingriffsanordnung 6 in einer
Eingriffsstellung zu stehen kommt. Damit ist es denkbar, daß mittels des Antriebs
3 nicht nur der Verriegelungsvorgang, der Entriegelungsvorgang und
der Öffnungsvorgang durchführbar sind, sondern daß es auch möglich ist, die
Kindersicherungsfunktion oder die Diebstahlsicherungsfunktion o. dgl. zu aktivieren.
Eine weitere Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, betrifft
die beschriebene Aktivierbarkeit der Öffnungshilfseinrichtung. Auf die obigen
Ausführungen darf verwiesen werden.