Die Erfindung betrifft eine Bogendruckmaschine und eine Rotationsdruckmaschine
mit jeweils wenigstens einem Hochleistungs-Druckwerk,
das insbesondere ein Laserdruckwerk ist.
Laser- und LED-Drucker zeichnen sich heutzutage durch hohe
Druckleistung und Druckqualität im Schwarz-Weiß-Druck aus.
Möglich sind Druckleistungen vom mehr als 50 Seiten pro Minute
sowie eine Druckqualität, die derjenigen von Offsetdruckern
nahekommt. Außerdem sind die Herstellung und der
Betrieb solcher Drucker verhältnismäßig kostengünstig. Dagegen
sind die technischen Voraussetzungen für Vollfarben-Laserdruck
sehr umfangreich und die laufenden Druckkosten sehr
hoch.
Tintendrucker, auch Ink-Jet-Drucker genannt, werden häufig in
Verbindung mit Personalcomputern und in Plottern verwendet,
da sie kostengünstig qualitativ hochwertige Farbdrucke ermöglichen.
Die mit Tintendruckern erzielbaren Druckgeschwindigkeiten
sind jedoch sehr viel geringer als bei Laserdruckern,
so daß Tintendrucker für den Hochleistungsbereich bisher
nicht in Betracht gezogen wurden.
Aus der JP-A-8 221 233 ist eine Bogendruckmaschine mit
mehreren Druckern bekannt, die jeweils an einem von mehreren
parallelen Bogentransportwegen angeordnet sind. Diese
Bogentransportwege sind eingangsseitig über Bogenweichen mit
einem gemeinsamen Bogeneingabeweg verbunden. Ausgangsseitig
sind die Bogentransportwege über Bogenzwischenspeicher mit
einem gemeinsamen Bogenausgabeweg verbunden. Die parallele
Anordnung von Druckwerken dient dem Zweck, bei Ausfall eines
der Druckwerke dennoch den Druckprozeß mit den weiteren
verfügbaren Druckwerken fortsetzen zu können. Das Bedrucken
eines Bogens durch mindestens zwei Druckwerke wird in diesem
Dokument nicht angesprochen. Auch eine Umgehung eines der
Dokument nicht angesprochen. Auch eine Umgehung eines der
parallel angeordneten Druckwerke und eine Zuführung der Bogen
direkt dem Bogenausgabeweg ist in diesem Dokument nicht
beschrieben.
Aus der US-A-5 140 674 ist eine serielle Anordnung eines
Farbdruckers und eines nachgeschalteten monochromen Druckers
bekannt. Beide Drucker bedrucken denselben Bogen, wodurch ein
Zweifarbendruck möglich wird. Die serielle Anordnung der
beiden Drucker führt dazu, daß das Druckwerk mit der
geringsten Druckgeschwindigkeit die Geschwindigkeit des
Druckprozesses und damit den Durchsatz an Bogen definiert.
Aus der EP-A-0 737 570 ist eine Druckmaschine mit mehreren
Druckwerken bekannt. Diese Druckwerke sind seriell hintereineinander
angeordnet, d.h. die Gesamtdruckgeschwindigkeit
und der Durchsatz von Bogen wird durch das Druckwerk mit
niedrigster Druckgeschwindigkeit bestimmt. Die Druckwerke
können nach unterschiedlichen Druckverfahren arbeiten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckmaschine zu schaffen,
die einen schnellen, problemlosen und wirtschaftlichen Mehrfarbdruck
erlaubt und die einfach und kostengünstig herstellbar
ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung ermöglicht es, die Vorteile der Laserdrucktechnik
im Schwarz-Weiß-Druck mit den Vorteilen der Tintenstrahl-Drucktechnik
im Farbdruck zu verbinden. Insbesondere gemischte
Drucke mit Text in schwarz-weiß und zusätzlichen farbigen
Elementen können äußerst wirtschaftlich hergestellt werden.
Unterschiedliche Farbdruckauslastungen lassen sich wirksam
abpuffern, so daß die vom Laserdrucker vorgegebene Maximalgeschwindigkeit
über weite Bereiche gehalten werden kann. Übersteigt
die benötigte Farbdruckleistung die Leistungsfähigkeit
der Tintendruckwerke, so reduziert sich die Gesamtdruckleistung
nicht in Sprüngen wie bei konventionellen Systemen,
sondern mehr oder weniger kontinuierlich.
Die Erfindung ist nicht nur bei Druckern mit einem einzigen
Laserdruckwerk, sondern beispielsweise auch bei Zweifarben-Laserdruckern
anwendbar, um einen zusätzlichen Voll- oder
Teilfarbendruck durchführen zu können. Beispielsweise können
lasergedruckte Schriftstücke zusätzlich mit Farbakzenten,
Farbhinterlegungen, bunten farbgetreuen Firmensignets, negativen
Beträgen auf Rechnungen in rot oder dem Bild eines
Firmenmitarbeiters versehen werden. Entsprechendes gilt für
Einfarben- oder Zweifarben-Offsetdruckmaschinen, die gemäß
der Erfindung mit zusätzlichen Tintendruckwerken ausgerüstet
sind.
Die Tintendruckwerke sind vorzugsweise Mehrfarben-Druckwerke,
können aber auch Organisationsfarben-Druckwerke sein, d.h.
Druckwerke für Ein- oder Mehrfarbdruck ohne Farbmischung,
sogenannten Spot-Colour-Druck. Aber auch im Falle von überwiegendem
Spot-Colour-Druck werden farbmischfähige Mehrfarben-Druckwerke
bevorzugt, so daß keine aufwendigen Farbwechsel
erforderlich sind.
Die Bogen-Zwischenspeicher, die unterschiedliche Druckgeschwindigkeiten
ausgleichen, müssen die darin eingegebenen
Bogen in unveränderter Reihenfolge wieder ausgeben. Dies leisten
beispielsweise Stapel-Bogenspeicher und Schuppen-Bogenspeicher,
wobei Schuppen-Bogenspeicher schneller als Stapel-Bogenspeicher
arbeiten, im allgemeinen jedoch ein geringeres
Fassungsvermögen haben. In der bevorzugten Ausführungsform
werden ein Stapel-Bogenspeicher und mehrere Schuppen-Bogenspeicher
gemeinsam verwendet. Auf diese Weise können auch
sehr unterschiedliche Druckaufträge durchgeführt werden.
Die in den Tintendruckwerken bedruckten Bogen können je nach
Bedarf an die verschiedenen Bogen-Zwischenspeicher geleitet
werden, wenn die mehreren parallelen Bogentransportwege in
einen gemeinsamen Transportweg münden, der über weitere Bogenweichen
mit den mehreren Bogen-Zwischenspeichern verbunden
ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt
die Bogenzufuhr an die Tintendruckwerke über eine Zweiwegeweiche,
die sich in dem gemeinsamen Bogeneingabeweg der Tintendruckwerke
befindet. Die Zweiwegeweiche hat einen ersten
Ausgabeweg, der über wenigstens eine weitere Bogenweiche mit
den mehreren parallelen Bogentransportwegen verbunden ist,
und einen zweiten Ausgabeweg, der in den gemeinsamen Bogenausgabeweg
der Bogen-Zwischenspeicher mündet.
In der bevorzugten Ausführungsform ist ein Bogenausgabeweg
des wenigstens einen Hochleistungs-Druckwerks mit dem gemeinsamen
Bogeneingabeweg der Tintendruckwerke verbunden, d.h.
die Tintendruckwerke sind in der Bogentransportrichtung hinter
dem letzten Hochleistungs-Druckwerk angeordnet. In diesem
Fall wird der gemeinsame Bogenausgabeweg der Bogen-Zwischenspeicher
beispielsweise mit einem End-Bogenspeicher oder einer
Einrichtung zur Bogennachbearbeitung verbunden. Ferner
kann am Bogenausgabeweg des wenigstens einen Hochleistungs-Druckwerks
ein Steuerzeichensensor für vom Hochleistungs-Druckwerk
auf die Bogen gedruckte Steuerzeichen angeordnet
werden. Die Steuerzeichen können Druckinformationen für die
Tintendruckwerke und/oder Bogenleitinformationen für die Bogenweichen
darstellen.
Zur Steuerung des wenigstens eines Hochleistungs-Druckwerks
und der mehreren Tintendruckwerke wird entweder eine gemeinsame
Steuereinheit vorgesehen, oder jedes Tintendruckwerk
besitzt eine eigene Steuereinheit, die mit einer Hauptsteuereinheit
der Druckmaschine verbunden ist und von dieser gesteuert
wird.
In der bevorzugten Ausführungsform bildet jedes Tintendruckwerk
zusammen mit einer Bogentransporteinrichtung eine Baugruppe,
die unabhängig von anderen Baugruppen an der Druckmaschine
anbringbar bzw. davon abnehmbar ist. Diese Baugruppen
und gegebenenfalls auch die darin untergebrachten Tintendruckwerke
sind identisch aufgebaut, so daß sie untereinander
austauschbar sind.
Das wenigstens eine Hochleistungs-Druckwerk einerseits und
die Tintendruckwerke, Bogen-Zwischenspeicher und Bogenweichen
andererseits können jeweils in einem eigenen Gehäuse untergebracht
sein, wobei das Gehäuse mit den mehreren Tintendruckwerken
ein abnehmbares Anbauteil des Gehäuses mit dem wenigstens
einen Hochleistungs-Druckwerk ist. Auf diese Weise können
auch bereits vorhandene Drucker mit der Erfindung nachgerüstet
werden. Als End-Bogenspeicher oder als Einrichtung zur
Bogennachbearbeitung können entsprechende Einrichtungen verwendet
werden, die in dem Gehäuse mit dem wenigstens einen
Hochleistungs-Druckwerk bereits vorhandenen sind.
Bei einer Rotationsdruckmaschine mit einem durch Rollen gebildeten
Transportweg für eine Papierbahn und wenigstens einem
an dem Transportweg angeordneten Hochleistungs-Druckwerk
wird die oben angegebene Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
mehrere Tintendruckwerke, die in Abständen in einer Reihe an
dem Transportweg angeordnet sind, und dadurch, daß sich in
der Papiertransportrichtung vor jedem Tintendruckwerk ein
Papierbahn-Zwischenspeicher im Transportweg befindet.
Die Papierbahn-Zwischenspeicher ermöglichen einen Geschwindigkeitsausgleich
zwischen den Hochleistungs-Druckwerken und
den Tintendruckwerken, wobei mehrere Tintendruckwerke parallel
arbeiten. Eine noch bessere Anpassung an die unterschiedlichsten
Drucksituationen wird dadurch ermöglicht, daß jedes
Tintendruckwerk einen Antrieb zur Bewegung in der Papiertransportrichtung
hat.
Als Papierbahn-Zwischenspeicher werden bevorzugt Schlaufenzieheinrichtungen
verwendet, die jeweils aus zwei stationär
gelagerten Umlenkrollen und einer 180°-Umlenkrolle bestehen,
wobei Lagerstellen der 180°-Umlenkrolle mit einem Antrieb zur
Bewegung der 180°-Umlenkrolle in Richtung auf die stationär
gelagerten Umlenkrollen und davon weg verbunden sind.
Die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Bogendruckmaschine
beschriebenen Weiterbildungen sind zum Teil auch bei
der erfindungsgemäßen Rotationsdruckmaschine möglich und vorteilhaft.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen erläutert. Darin zeigen:
- Figur 1
- einen Teilquerschnitt durch eine Bogendruckmaschine,
und
- Figur 2
- einen Teilquerschnitt durch eine Rotationsdruckmaschine.
Erstes Ausführungsbeispiel
Die in Fig. 1 gezeigte Bogendruckmaschine besteht aus einem
Hochleistungs-Laserdrucker mit einem Gehäuse 2, in dem ein
Schwarz-Weiß-Laserdruckwerk, eine Steuereinheit, Bogenanlagen
und -auslagen, Bogentransporteinrichtungen und gegebenenfalls
Einrichtungen zur Bogennachbearbeitung untergebracht sind.
Diese konventionellen Bestandteile des Laserdruckers sind in
Fig. 1 nicht dargestellt.
An das Gehäuse 2 grenzt ein Anbaugehäuse 4 an, das demontierbar
mit dem Gehäuse 2 verbunden ist. Das Anbaugehäuse 4 enthält
eine nicht gezeigte Bogeneingabeöffnung in Höhe von Ausgaberollen
8 des Hochleistungs-Laserdruckers, von denen in
der dort eingezeichneten Pfeilrichtung Bogen aus Papier, Folie
oder anderen zu bedruckenden Materialien, die von dem
Laserdruckwerk in schwarz-weiß bedruckt worden sind, aus dem
Gehäuse 2 ausgegeben werden.
Außerdem enthält das Anbaugehäuse 4 eine nicht gezeigte Bogenausgabeöffnung
in Höhe von Eingaberollen 10 des Hochleistungs-Laserdruckers.
Bogen, die im Anbaugehäuse 4 auf eine
weiter unten beschriebene Weise bearbeitet worden sind, werden
über die Eingaberollen 10 in Richtung des dort eingezeichneten
Pfeils wieder in das Gehäuse 2 des Hochleistungs-Laserdruckers
zurücktransportiert, wo sie den Einrichtungen
zur Bogennachbearbeitung, beispielsweise Bindeeinrichtungen,
beziehungsweise einem Endstapler zugeführt werden.
Das Anbaugehäuse 4 kann im demontierten Zustand auf Rollfüßen
6 von dem Gehäuse 2 des Hochleistungs-Laserdruckers weggefahren
werden, und in diesem Zustand können die beiden Transportwege
der Bogen von und zum Laserdrucker intern oder extern
miteinander verbunden werden, so daß der Laserdrucker
wie ein konventioneller Hochleistungs-Laserdrucker arbeitet.
Das Anbaugehäuse 4 enthält in seinem unteren Teil sieben
übereinander angeordnete Tintendruckwerke 12, in seinem oberen
Teil fünf übereinander angeordnete Schuppenablagen 14 und
ganz oben eine Stapelablage 16.
Jedes Tintendruckwerk 12 enthält zwei Paare Einzugrollen 18,
ein Mehrfarben-Druckwerk DK und ein Paar Abzugrollen 20. Jedes
Druckwerk DK besteht im wesentlichen aus einem quer zur
Bogenlaufrichtung bewegbaren Tintendruckkopf oder Ink-Jet-Druckkopf,
wie er in Hochleistungsplottern und Farbdruckern
für Personalcomputer eingesetzt wird, mit den Farben Gelb,
Magenta, Cyan und Schwarz. Die zwei Paare Einzugrollen 18 und
das Paar Abzugrollen 20 haben jeweils einen eigenen Antrieb,
beispielsweise einen Schrittmotor, so daß der Bogeneinzug und
die Bogenausgabe der Tintendruckwerke 12 unabhängig voneinander
durchgeführt werden können.
Jedes Tintendruckwerk 12 enthält eine eigene Steuereinheit,
auch Kontroller genannt, die von der als Master arbeitenden
Steuereinheit des Laserdruckers gesteuert wird. Jedes Tintendruckwerk
12 bildet eine Baugruppe (gestrichelt eingezeichnet),
die senkrecht zur Figurenebene in ein Schubfach im Anbaugehäuse
4 einschiebbar bzw. daraus herausziehbar ist, um
die Wartung oder die Beseitigung von Papierstaus zu erleichtern.
Jede Schuppenablage 14 enthält ein Paar Schuppenablage-Einzugrollen
22, ein endloses Förderband 24, eine an das Förderband
24 angrenzende Niederhalterolle 26 und ein Paar Schuppenablage-Abzugrollen
28. In eine Schuppenablage 14 eingezogene
Bogen werden so auf das Förderband 24 aufgeschuppt, daß
der zuerst eingezogene Bogen als erster wieder abgegeben werden
kann. Die Schuppenablagen 14 können ebenso wie die Tintendruckwerke
12 getrennte Baugruppen in passenden Schubfächern
im Anbaugehäuse 4 sein. Jede Schuppenablage 14 faßt
ungefähr zehn Bogen.
Die Stapelablage 16 ist so aufgebaut, daß ungefähr 200 Bogen
mit der zuletzt bedruckten Seite nach unten aufeinandergestapelt
und von unten abgezogen werden. Die Stapelablage 16
hat ein wesentlich größeres Fassungsvermögen als die Schuppenablagen
14, ermöglicht aber eine weniger schnelle Zwischenspeicherung
von Bogen als die Schuppenablagen 14.
Sechzehn Förderrollenpaare 30, die von einem gemeinsamen
Schrittmotor angetrieben werden, und dreizehn Bogenweichen W1
bis W13 bilden verschiedene mit durchgezogenen Linien dargestellte
Transportwege von den Ausgaberollen 8 des Laserdruckers
über die Tintendruckwerke 12 und die Schuppen- bzw.
Stapelablagen 14, 16 nach den Eingaberollen 10 des Laserdruckers.
Die Bogenweichen W1 bis W13, die in diesem Ausführungsbeispiel
baugleiche Zweiwegeweichen sind, sind in der
Figur nur schematisch als Verzweigungen der Transportwege
angedeutet.
Unmittelbar hinter den Ausgaberollen 8 des Laserdruckers ist
ein Sensor 32 angeordnet, welcher Kodierungen oder Steuerzeichen
erfaßt, die durch den Laserdrucker auf die Bogenränder
aufgedruckt wurden und die Informationen über die Lage und
die Art eines auf den jeweiligen Bogen zu druckenden Farbbildes
beinhalten.
Die erste Bogenweiche W1 leitet einen vom Laserdrucker ausgegebenen
Bogen entweder in Richtung auf die Tintendruckwerke
12 oder direkt weiter an die Eingaberollen 10 des Laserdruckers.
Die Bogenweiche W1 kann entweder durch die Steuereinheit
des Laserdruckers gesteuert werden, oder sie schaltet
in Abhängigkeit von Bogenleitinformationen, die der Laserdrucker
32 zusätzlich zu den Druckbildinformationen für die
Tintendruckwerke 12 auf die Bogen gedruckt hat. Entsprechendes
ist auch für die übrigen Bogenweichen W2 bis W13 möglich,
wobei gegebenenfalls zusätzliche Steuerzeichensensoren vorgesehen
werden.
Ein in Richtung auf die Tintendruckwerke 12 geleiteter Bogen
wird über die Bogenweichen W2 bis W7 je nach deren momentaner
Auslastung einem der Tintendruckwerke 12 zugeführt. Das jeweilige
Tintendruckwerk 12 wird in Übereinstimmung mit den
vom Sensor 32 gelesenen Steuerzeichen gesteuert, ein entsprechendes
farbiges Druckbild auf den Bogen aufzubringen, beispielsweise
Farbakzente, Farbhinterlegungen, ein Firmensignet,
negative Beträge auf Rechnungen in rot oder ein Vollbild.
Bogen, auf denen kein Farbdruck aufzubringen ist, werden leer
durch ein Tintendruckwerk 12 hindurchlaufen gelassen. Hinter
den Tintendruckwerken 12 werden die Bogen auf einen gemeinsamen
Transportweg geleitet, wie in der Figur durch die zusammenlaufenden
Transportweglinien angezeigt. Dadurch, daß. die
zwei Paare Einzugrollen 18 und das Paar Abzugrollen 20 jedes
Tintendruckwerks 12 jeweils einen eigenen Antrieb haben, kann
ein in einem Tintendruckwerk 12 relativ langsam bedruckter
Bogen dennoch sehr schnell ausgegeben werden, damit es auf
dem gemeinsamen Transportweg hinter den Tintendruckwerken 12
zu keinen Bogenkollisionen kommt.
Ein auf diesem gemeinsamen Transportweg beförderter Bogen
wird über die Bogenweichen W8 bis W12 je nach Art des Druckauftrages
einer der fünf Schuppenablagen 14 oder über die
Bogenweiche W13 entweder der Stapelablage 16 oder direkt den
Eingaberollen 10 des Laserdruckers zugeführt. Durch die Zwischenspeicherung
in den Schuppen- bzw. Stapelablagen 14, 16
werden Bogen, welche die Tintendruckwerke schneller als andere
passiert haben, geeignet verzögert, so daß alle Bogen
wieder in die richtige Reihenfolge gebracht werden.
Transportwege von den Schuppenablage-Abzugrollen 28 und einem
Paar Abzugrollen 34 der Stapelablage 16 enden zusammen mit
dem Transportweg von der Bogenweiche W1 an den Eingaberollen
10 des Laserdruckers.
Der Betrieb der beschriebenen Bogendruckmaschine wird nun
anhand von beispielhaften Druckaufträgen näher erläutert.
Beispiel 1
Es sollen mehrere individuelle Anschreiben mit Text in
schwarz-weiß, einem mehrfarbigen Firmensignet und einer grünen
Unterschrift gedruckt werden.
Das erste der im Laserdrucker mit maximaler Geschwindigkeit
hergestellten Anschreiben wird dem obersten Tintendruckwerk
12 zugeführt, um mit dem Firmensignet und der Unterschrift
versehen zu werden. Normalerweise ist die Druckzeit für den
Farbdruck wesentlich länger als die Druckzeit für den
Schwarz-Weiß-Druck, so daß das nächste Anschreiben den
nächstunteren Tintendruckwerk 12 zugeführt wird und so weiter.
Sobald der Druck im obersten Tintendruckwerk 12 beendet
ist, wird diesem erneut ein Anschreiben zugeführt.
Falls die Druckzeit für den Farbdruck genau siebenmal so lang
wie die Druckzeit für den Schwarz-Weiß-Druck ist, werden die
sieben Tintendruckwerke 12 maximal ausgelastet. Auch der Laserdrucker
wird maximal ausgelastet, außer wenn die Druckzeit
für den Farbdruck mehr als das siebenfache der Druckzeit für
den Schwarz-Weiß-Druck beträgt. In diesem Fall muß die Druckgeschwindigkeit
des Laserdruckers sukzessive reduziert werden.
Die in den Tintendruckwerken 12 schwarz-weiß und in Farbe
bedruckten Anschreiben können direkt an den Laserdrucker zurück
geleitet werden, wenn es auf deren Reihenfolge nicht
ankommt. Andernfalls werden die Anschreiben über die Bogenweichen
W8 bis W12 der Reihe nach auf die fünf Schuppenablagen
14 verteilt, aus denen sie in der richtigen Reihenfolge
wieder ausgegeben werden.
Beispiel 2
Es sollen mehrere individuelle Schriftsätze gedruckt werden,
die jeweils aus einem Anschreiben mit einem mehrfarbigen Firmensignet
und einer grünen Unterschrift sowie einer dazugehörigen
Rechnung mit negativen Beträgen in rot bestehen.
Im Laserdrucker werden jeweils nacheinander ein schwarz-weißes
Anschreiben und die dazugehörige Rechnung gedruckt, und
diese werden ebenso wie im Beispiel 1 nacheinander auf die
Tintendruckwerke 12 verteilt. Da die Druckzeit für den Farbdruck
der Rechnungen wesentlich kürzer als die der Anschreiben
ist, werden die rot bedruckten fertigen Rechnungen der
Stapelablage 16 zugeführt und darin zwischengespeichert, während
die Anschreiben wie im ersten Beispiel auf die Schuppenablagen
14 verteilt werden. Die Anschreiben und Rechnungen
werden dann in der richtigen Reihenfolge und gegenseitigen
Zuordnung aus den Schuppenablagen 14 und den Stapelablagen 16
ausgegeben und einem Endstapler im Laserdrucker zugeführt.
Aufgrund des großen Aufnahmevermögens der Stapelablage 16
kann eine große Zahl von Schriftsätzen mit maximaler Geschwindigkeit
gedruckt werden, ehe die Druckgeschwindigkeit
des Laserdruckers verringert werden muß.
Beispiel 3
Es sollen Broschüren gedruckt werden, die überwiegend
schwarz-weiß sind, jedoch auf einem der ersten Bogen ein
Farbfoto und auf einigen aufeinanderfolgenden Bogen mit höherer
Seitenzahl farbig hinterlegte Grafiken enthalten.
Der Laserdrucker gibt mit maximaler Geschwindigkeit nacheinander
alle Seiten der Broschüre aus. Schwarz-weiße Anfangsbogen
vor dem Bogen mit dem Farbfoto werden von der Weiche W1
unmittelbar den Eingaberollen 10 des Laserdruckers zugeführt,
und während das Farbfoto in einem der Tintendruckwerke 12
gedruckt wird, arbeitet der Laserdrucker weiter, um die nächsten
Schwarz-Weiß-Bogen zu drucken. Diese werden ohne Bearbeitung
durch eines der Tintendruckwerke 12 durchlaufen gelassen
und der Stapelablage 16 zugeführt.
Wenn die farbig zu hinterlegenden Grafiken an der Reihe sind,
befindet sich das aufwendig herzustellende Farbfoto möglicherweise
immer noch im Druck. Die Farbe der Grafiken wird
dann auf ähnliche Weise wie im ersten Beispiel durch die noch
freien Tintendruckwerken 12 aufgebracht. Die Bogen mit den
Grafiken werden in einem der Schuppenspeicher 14 gespeichert,
während das Farbfoto fertiggedruckt wird.
Der Bogen mit dem fertiggedruckten Farbfoto wird unmittelbar
dem Laserdrucker zugeführt, und danach werden die übrigen
Seiten aus den Schuppen- und Stapelspeichern 14, 16 zusammengestellt.
Falls es darin noch freie Speicherkapazität gibt,
können während dessen Folgeseiten, die nur Schwarz-Weiß-Text
enthalten, mit maximaler Geschwindigkeit weitergedruckt werden.
Der im Laserdrucker zusammengestellte Broschürenstaopel
wird im Laserdrucker gewendet, um die Bogenrückseiten zu bedrucken,
und nach einem zweiten Durchlauf fertig gebunden.
In dem dritten Beispiel wurde zur einfacheren Erläuterung
angenommen, daß eine Broschüre fertiggedruckt wird, ehe die
nächste in Bearbeitung genommen wird. In diesem Fall kann es
notwendig sein, die Druckgeschwindigkeit des Laserdruckwerks
zumindest vorübergehend abzusenken, wenn viele Seiten mit
farbigen Elementen aufeinanderfolgen. Die mehreren nach Geschwindigkeit
und Fassungsvermögen unterschiedlichen Zwischenspeicher
bieten jedoch vielfältige Möglichkeiten für
eine gegenseitige Verschachtelung der Arbeitsvorgänge für
mehrere Broschüren, so daß es auch in einem solchen Fall möglich
sein kann, die maximale Druckgeschwindigkeit weitestgehend
beizubehalten.
Zweites Ausführungsbeispiel
Anhand von Fig. 2 wird nun ein zweites Ausführungsbeispiel
erläutert, das sich auf eine Rotationsdruckmaschine bezieht,
die beispielsweise eine Rollen-Offsetdruckmaschine oder eine
Rollen-Laserdruckmaschine sein kann.
An einer konventionellen Rotationsdruckmaschine, von der in
Fig. 2 nur ein Ende eines Maschinengestells 40 schematisch
eingezeichnet ist, ist ein ebenfalls schematisch eingezeichnetes
Zusatzgestell 42 angebaut. Eine Papierbahn 44, die in
der eingezeichneten Pfeilrichtung durch ein Paar Ausgaberollen
46 der Rotationsdruckmaschine geführt wird, wird im Zusatzgestell
42 über eine Reihe von Umlenkrollen geführt und
anschließend in Richtung des Pfeils am Ende der Papierbahn
einem nicht eingezeichneten Stapler zugeführt.
Nachdem die Papierbahn 44 eine Eingangs-Umlenkrolle 48 passiert
hat, durchläuft sie vier Schlaufenzieher S1, S2, S3 und
S4. Jeder Schlaufenzieher S1 bis S4 besteht aus zwei stationär
am Zusatzgestell 42 gelagerten Umlenkrollen und einer
180°-Umlenkrolle 50, 52, 54 bzw. 56. Jede 180°-Umlenkrolle
50, 52, 54 und 56 ist in der Figur nach oben und nach unten
in Richtung auf die stationär gelagerten Umlenkrollen zu und
davon weg bewegbar, wie durch vertikale Doppelpfeile angezeigt.
Zu diesem Zweck sind beispielsweise Lagerböcke der
180°-Umlenkrollen 50, 52, 54 und 56 oder dergleichen in vertikalen
Schienen am Zusatzgestell 42 verschiebbar. Jeder
Schlaufenzieher S1 bis S4 hat einen eigenen Antrieb für die
vertikale Bewegung seiner 180°-Umlenkrolle 50, 52, 54 und 56.
Die stationär gelagerten Umlenkrollen der Schlaufenzieher S1
bis S4 liegen alle in einer horizontalen Ebene, wobei die
beiden stationären Umlenkrollen eines Schlaufenziehers S1,
S2, S3 oder S4 im Abstand der zugehörigen 180°-Umlenkrolle
angeordnet sind und zwischen je zwei Schlaufenziehern S1, S2,
S3 bzw. S4 ein größerer Abstand besteht. Die Papierbahn 44
ist so durch die Schlaufenzieher S1 bis S4 geführt, daß sie
zwischen den benachbarten stationären Umlenkrollen von je
zwei Schlaufenziehern S1 bis S4 sowie zwischen der in Papiertransportrichtung
letzten stationären Umlenkrolle des Schlaufenziehers
S4 und einem Paar Ausgaberollen 58 jeweils über
eine gerade Strecke verläuft.
Entlang jeder dieser geraden Strecken ist jeweils ein Tintendruckwerk
D4, D3, D2 und D1 angeordnet. Jedes Tintendruckwerk
D1 bis D4 enthält einen mehrfarbigen Tintenstrahl-Druckkopf
60 von der gleichen Art wie im Zusammenhang mit der Bogendruckmaschine
von Fig. 1 beschrieben. Außerdem enthält jedes
Tintendruckwerk D1 bis D4 eine Gegendruckrolle 62, wobei die
Papierbahn 44 zwischen jedem Druckkopf 60 und der zugehörigen
Gegendruckrolle 62 hindurchläuft. Die Tintendruckwerke D1 bis
D4 sind parallel zu der horizontalen Ebene, die durch die
stationär gelagerten Umlenkrollen der Schlaufenzieher S1 bis
S4 gebildet wird, jeweils ein Stück weit hin und her bewegbar,
wie in der Figur durch horizontale Doppelpfeile angezeigt.
Die Antriebe für die vertikale Bewegung der 180°-Umlenkrollen
50 bis 56 sowie ebenfalls nicht gezeigte Antriebe für die
horizontale Bewegung der Tintendruckwerke D1 bis D4 werden
von einer Hauptsteuereinheit der Rotationsdruckmaschine oder
von den Steuereinheiten der einzelnen Tintendruckwerke D1 bis
D4 so gesteuert, daß die Schlaufenzieher S1 bis S4 variable
Papierbahn-Zwischenspeicher vor jedem Tintendruckwerk D1 bis
D4 bilden, welche die unterschiedlichen Druckgeschwindigkeiten
des Laser- oder Offsetdruckers und der Tintendruckwerke
D1 bis D4 ausgleichen. Zusätzliche Ausgleichsmöglichkeiten
sind durch die horizontale Bewegbarkeit der einzelnen Tintendruckwerke
D1 bis D4 gegeben.
Die im Rotationsdruck mit hoher Geschwindigkeit erzeugten
Druckbilder, die beispielsweise schwarz-weiß oder zweifarbig
sind, können in den Tintendruckwerken D1 bis D4 ebenso wie
bei dem Ausführungsbeispiel der Bogendruckmaschine zusätzlich
mit mehrfarbigen Farbakzenten, Farbhinterlegungen, bunten
farbgetreuen Firmensignets usw. versehen werden, ohne daß die
Druckgeschwindigkeit herabgesetzt werden muß. Beispielsweise
werden vier aufeinanderfolgende Schwarz-Weiß-Druckbilder auf
der Papierbahn 44 in den vier Tintendruckwerken D1 bis D4 im
wesentlichen zeitgleich mehrfarbig bedruckt.
Ähnlich wie im Ausführungsbeispiel von Fig. 1 kann auch im
Ausführungsbeispiel von Fig. 2 ein Steuerzeichensensor für
vom Hochleistungs-Druckwerk auf die Papierbahn 44 gedruckte
Steuerzeichen vorgesehen werden, wobei die Steuerzeichen
Druckinformationen für die Tintendruckwerke D1 bis D4 bzw.
Längensteuerinformationen für die Schlaufenzieher S1 bis S4
darstellen.
In den beiden Ausführungsbeispielen von Fig. 1 und Fig. 2
sind die Tintendruckwerke 12 bzw. D1 bis D4 jeweils in der
Papiertransportrichtung hinter dem oder den Hochleistungs-Druckwerken
angeordnet. Alternativ ist es möglich, die Tintendruckwerke
12 bzw. D1 bis D4 in der Papiertransportrichtung
vor den Hochleistungs-Druckwerken oder zwischen Hochleistungs-Druckwerken
anzuordnen. Obwohl die Hochleistungsdruckwerke
der Ausführungsbeispiele als Laserdrucker beschrieben
wurden ist klar, daß hierfür auch andere Druckwerke verwendet
werden können, insbesondere Druckwerke, bei denen die Aufzeichnung
mit Leuchtdioden (LEDs) bewerkstelligt wird. Als
Entwicklungsprozessse für die beschriebenen Hochleistungsdruckwerke
sind insbesondere elektrografische, magnetografische
oder ionografische Prozesse geeignet.
Bezugszeichenliste
- 2
- Gehäuse
- 4
- Anbaugehäuse
- 6
- Rollfuß
- 8
- Ausgaberollen
- 10 .
- Eingaberollen
- 12
- Tintendruckwerk
- 14
- Schuppenablage
- 16
- Stapelablage
- 18
- Einzugrollen
- 20
- Abzugrollen
- 22
- Schuppenablage-Einzugrollen
- 24
- Förderband
- 26
- Niederhalterolle
- 28
- Schuppenablage-Abzugrollen
- 30
- Förderrollenpaar
- 32
- Sensor
- 34
- Abzugrollen
- 40
- Maschinengestell
- 42
- Zusatzgestell
- 44
- Papierbahn
- 46
- Ausgaberollen
- 48
- Eingangs-Umlenkrolle
- 50, 52, 54, 56
- 180°-Umlenkrolle
- 58
- Ausgaberollen
- 60
- Mehrfarben-Tintendruckkopf
- 62
- Gegendruckrolle
- DK
- Mehrfarben-Druckkopf
- W1 bis W13
- Bogenweichen
- D1, D2, D3, D4
- Druckwerk
- S1, S2, S3, S4
- Schlaufenzieher