Die Erfindung betrifft ein Verwandlungsmöbel, insbesondere eine in ein Bett
verwandelbare Couch, mit einem Gestell, einem in der Liegestellung des
Möbels ein Fußteil bildenden Sitzteil und einem mit dem Sitzteil verbundenen
und in der Sitzstellung unter diesem angeordneten Mittelteil, wobei das
Sitzteil und das Mittelteil jeweils ein Polster aufweisen.
Verwandlungsmöbel dieser Art werden üblicherweise als Auszugsmöbel
konstruiert, bei denen die Verwandlung des Möbels von einer Couch in ein
Bett durch eine im wesentlichen horizontale Zugbewegung des Mittelteils
und Sitzteils von dem Gestell weg und eine anschließende Schwenk- oder
Schubbewegung des Mittelteils und Sitzteils relativ zueinander bewerkstelligt
wird.
Als nachteilig wird dabei empfunden, daß die hier vorhandenen festen Fußstützen
über den Boden gezogen oder gerollt werden müssen, wodurch dieser
beschädigt werden kann. Weiterhin entspricht die Liegehöhe hier im wesentlichen
der Sitzhöhe oder ist sogar niedriger, so daß durch seitlich aufragende
Seitenteile des Möbels ein beengtes Liegegefühl entsteht.
Ausgehend hiervon besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin,
ein Verwandlungsmöbel der eingangs genannten Art bereitzustellen, das bei
kompakter Bauweise eine einfache und bodenschonende Bedienung erlaubt.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden die in den Patentansprüchen 1 und 9
angegebenen Merkmalskombinationen vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
Die Erfindung geht vor allem von dem Gedanken aus, daß eine kompakte
Bauweise und einfache Bedienbarkeit dann erreicht werden können, wenn
sowohl das Mittelteil als auch das Sitzteil verschwenkbar gelagert sind. Erfindungsgemäß
wird daher vorgeschlagen, daß das Mittelteil nahe seiner in
der eingeschwenkten Endstellung nach vorne gerichteten Stirnseite um eine
horizontale Achse schwenkbar an dem Gestell angeordnet ist und daß das
Sitzteil um eine im Bereich der in der ausgeschwenkten Endstellung gegeneinandergerichteten
Stirnseiten des Mittel- und des Sitzteils angeordnete
Achse schwenkbar an dem Mittelteil angeordnet ist, wobei in der eingeschwenkten
Endstellung das Mittelteil mit seinem Polster nach unten weisend
und das Sitzteil mit seinem Polster nach oben weisend angeordnet ist.
Das Möbel kann dann durch eine kombinierte, am Sitzteil angreifende Zieh-
und Schwenkbewegung von der eingeschwenkten Endstellung in die ausgeschwenkte
Endstellung gebracht werden, wobei der Schwenkwinkel zwischen
den zwei Endstellungen des Mittelteils bezüglich des Gestells und des
Sitzteils bezüglich des Mittelteils jeweils etwa 180° beträgt.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das Möbel ein in der Sitzstellung
im wesentlichen senkrecht oder leicht nach hinten geneigt angeordnetes
und in der Liegestellung horizontal ausgerichtetes, vorzugsweise gepolstertes
Rückenteil auf, das um eine horizontale Achse schwenkbar an
dem Gestell angeordnet ist. In der Liegestellung bilden dann das Rückenteil,
das Mittelteil und das Fußteil eine durchgehende Liegefläche.
In vorteilhafter oder alternativer Ausgestaltung der Erfindung weisen das
Rückenteil und/oder das Mittelteil zwei seitlich angeordnete, der Polsterseite
abgewandte Ausleger mit Schwenklagern auf, durch die hindurch deren
Schwenkachsen verlaufen. Dadurch daß die Schwenkachse insbesondere
des Mittelteils nicht durch dessen Körperachse verläuft sondern parallel versetzt
dazu, gelangt die Polsteroberfläche in der Liegestellung des Möbels auf
eine über der Sitzhöhe liegende Höhe. Dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn das Gestell zwei seitliche, die Sitzhöhe überragende Seitenteile
aufweist. Der Versatz der Schwenkachse des Rückenteils zu dessen Körperachse
ist entsprechend zu wählen, so daß in der ausgeschwenkten Endstellung
eine ebene, über der Sitzhöhe angeordnete Liegefläche entsteht.
Ein als störend empfundener "Schachteffekt" durch die Seitenteile des Gestells
wird durch diese Maßnahmen vermieden. Bevorzugt beträgt die Sitzhöhe
etwa 40 cm und die Liegehöhe etwa 50 cm.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Sitzteil in der
Sitzstellung eine leicht nach hinten abfallende Neigung auf, was den Sitzkomfort
erhöht. Bei herkömmlichen Verwandlungsmöbeln der eingangs genannten
Art ist eine solche Neigung der Sitzfläche in der Regel nicht möglich,
vielmehr ist diese dort horizontal ausgerichtet.
Zweckmäßig sind an dem Sitzteil auf seiner dem Polster abgewandten Unterseite
im Bereich der vorderen Stirnseite angelenkte, zum Boden hin ausschwenkbare
Fußstützen vorgesehen. Weiterhin kann an beiden Schmalseiten
des Mittelteils ein die Schwenkachse des Sitzteils aufweisender Beschlag
angeordnet sein, der im Abstand von der Schwenkachse des Sitzteils
jeweils ein weiteres Schwenklager aufweist. In vorteilhafter Ausgestaltung
der Erfindung sind die Fußstützen als um eine erste Achse schwenkbar an
dem Sitzteil angeordnete, zweiarmige Hebel ausgebildet, deren erster Arm
auf dem Boden abstützbar ist und deren zweiter Arm ein Schwenklager aufweist,
das über ein Koppelglied mit dem weiteren Schwenklager des an dem
Mittelteil angeordneten Beschlags verbunden ist. Durch diese Maßnahmen
wird erreicht, daß beim Ausschwenken des Sitzteils über das an dem Beschlag
achsparallel zur Schwenkachse des Sitzteils angelenkte Koppelglied
eine Zwangssteuerung der Fußstützen erfolgt, so daß diese automatisch aus
ihrer zum Sitzteil parallelen Ruhestellung in eine mit ihren freien Enden auf
dem Boden aufstehende Stützstellung verschwenkt werden. Anstelle von
zwei separaten Fußstützen können diese auch als sich über die Breite des
Sitzteils erstreckendes Rahmenelement ausgebildet sein, wodurch eine höhere
Stabilität der Abstützung in der ausgeschwenkten Stellung erreicht wird.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die Schwenklager der Fußstützen
am Sitzteil im Abstand von dessen Seitenflächen angeordnet und
von einer vorderen sowie seitlichen Randpartien des Sitzteils verdeckt. Hierdurch
sind die Fußstützen und ihre Lager in der Sitzstellung des Möbels vollkommen
versteckt angeordnet, während in der Liegestellung lediglich die
nach unten herausragenden Partien der Fußstützen sichtbar sind, nicht aber
deren Lager. Hierdurch wird in beiden Stellungen ein optisch ansprechendes
Erscheinungsbild des Möbels erreicht.
Um das Verschwenken des Mittelteils und des Sitzteils zwischen den beiden
Endstellungen weiter zu erleichtern kann das Mittelteil an seinen Schmalseiten
jeweils über eine im Abstand von seiner Schwenkachse befestigte
Zugfeder mit dem Gestell verbunden sein. Dabei sollte die Zugfeder sowohl
in der eingeschwenkten als auch der ausgeschwenkten Endstellung unter
Zug stehen, so daß beim Ausschwenken aus der Sitzstellung in die Liegestellung
zunächst die Zugwirkung der Feder die Schwenkbewegung bis zu
einem Umkehrpunkt unterstützt und darüber hinaus der Last entgegenwirkt,
so daß über den gesamten Schwenkweg nur ein geringer Kraftaufwand erforderlich
ist. Beim Einschwenken erfolgt die Unterstützung durch die Zugfeder
in umgekehrter Reihenfolge.
Das Gestell des Möbels weist vorteilhaft eine rückwärtige Querzarge auf, an
der sich das Rückenteil in seiner geneigten Sitzstellung abstützt und die
gleichzeitig eine obere Anschlagfläche für den Beschlag des Mittelteils in
dessen eingeschwenkter Endstellung aufweist. Dabei kann durch geeignete
Wahl des Bodenabstands der Anschlagfläche der Querzarge eine gewünschte
Neigung der Sitzfläche in der Sitzstellung eingestellt werden.
Weiterhin kann das Gestell eine vordere Querzarge aufweisen, die eine
Auflagefläche für die Unterseite des Mittelteils in dessen ausgeschwenkter
Endstellung bildet.
Um eine stabile Liegefläche in der ausgeschwenkten Endstellung zu schaffen
und ein Durchknicken im Bereich des Schwenklagers zwischen dem
Sitzteil und dem Mittelteil zu verhindern, weist das Sitzteil in bevorzugter
Ausgestaltung der Erfindung an seiner Unterseite im Bereich seiner Schmalseiten
jeweils einen den Schwenkwinkel zwischen dem Mittelteil und dem
Sitzteil begrenzenden Anschlag für den Beschlag des Mittelteils auf. Der
Schwenkwinkel des Rückenteils sollte ebenfalls begrenzt sein. In der Sitzstellung
geschieht dies bevorzugt durch die rückwärtige Querzarge des Gestells.
In der Liegestellung kann dies alternativ durch Anschlagelemente an
den Seitenteilen des Gestells oder durch an dem Rückenteil einerseits und
dem Gestell andererseits befestigte, vorzugsweise als Seile oder Ausstellscheren
ausgebildete Wegbegrenzungselemente erfolgen.
Eine weitere Verbesserung der Stabilität des Möbels in der Liegestellung
kann dadurch erzielt werden, daß an den Seitenteilen des Gestells jeweils
ein federbelasteter, längsverschiebbarer Riegel vorgesehen ist, der beim
Verschwenken des Rückenteils aus der Sitzstellung in die Liegestellung von
diesem entgegen der Rückstellkraft der Feder aus einer Freigabestellung in
eine die rückwärtige Unterkante des Mittelteils untergreifende Verriegelungsstellung
schiebbar ist. Vorteilhaft geschieht dies mittels der die Schwenklager
des Rückenteils aufweisenden Ausleger, die zu diesem Zweck zumindest
riegelseitig ein Nockenprofil aufweisen, das beim Verschwenken die Verschiebung
des jeweiligen Riegels bewirkt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Sitzteil mittels einer im
Abstand von seiner Schwenkachse am Beschlag des Mittelteils schwenkbar
befestigte Koppelstange an dem Gestell angelenkt sein, derart daß die Koppelstange,
das Sitzteil und das Mittelteil miteinander ein Parallelogrammgetriebe
bilden. Hierdurch wird der Schwenkweg eindeutig vorbestimmt, d.h.
beim Ein- oder Ausschwenken des Mittelteils und des Sitzteils führen diese
eine gekoppelte Bewegung aus, die ein unkontrolliertes Verschwenken der
beiden Teile relativ zueinander ausschließt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind das Mittelteil und
das Sitzteil mittels Seilzügen, Zahnriemen oder Ketten gegeneinander und
gegenüber dem Gestell verschwenkbar. Hierzu sind entsprechende Rollen,
Zahnriemenscheiben oder Kettenblätter drehfest an dem Gestell, dem Mittelteil
und dem Sitzteil konzentrisch zu deren Schwenkachsen angeordnet.
Zusätzlich kann eine Ankopplung des Rückenteils und/oder der Fußstützen
an das Mittelteil bzw. das Sitzteil realisiert werden, so daß das Rückenteil
und/oder die Fußstützen beim Schwenkvorgang des Mittelteils und des
Sitzteils automatisch mitverschwenkt werden. Dies wird durch entsprechende
Seilzüge, Zahnriemen oder Ketten und zugehörige Rollen, Zahnriemenscheiben
oder Kettenblätter erreicht, die drehfest an den Schwenkachsen
des Rückenteils bzw. der Fußstützen angeordnet sind. Um im Falle der Verwendung
von Seilzügen einen Schlupf der Seile auf den Rollen zu verhindern,
sind diese mit ihren freien Enden an den Rollen befestigt und eine dem
Verstellweg entsprechende Seillänge ist auf den Rollen aufgewickelt. Zahnriemen
oder Ketten arbeiten hingegen grundsätzlich schlupffrei, so daß in
sich geschlossene Zahnriemen bzw. Ketten eingesetzt werden können, die
nicht fest mit den Zahnriemenscheiben bzw. Zahnrädern verbunden sind.
Bei einer derartigen Kopplung zweier oder aller Funktionselemente miteinander
läßt sich die Bedienung noch weiter vereinfachen, wenn ein motorischer
Antrieb für zumindest eine der Rollen, Zahnriemenscheiben oder eines
der Zahnräder vorgesehen wird. Zweckmäßig ist mindestens ein Antriebsmotor
an dem Gestell angeordnet und treibt unter Zwischenschaltung geeigneter
Getriebemittel die Rolle, die Zahnriemenscheibe oder das Zahnrad an
dem Rückenteil oder dem Mittelteil an. Mittels einer leicht zugänglich angeordneten
Steuereinheit für den Motor kann der Schwenkvorgang zwischen
Sitz- und Liegestellung auf Knopfdruck erfolgen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schematischer
Weise dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
des Möbels, wobei das Sitzteil zur besseren Darstellung
des Fußstützenmechanismusses nicht gezeichnet ist;
- Fig. 2a bis d
- eine Querschnittsansicht des Möbels gemäß Fig. 1 in der
Sitzstellung und der Liegestellung sowie zwei Zwischenstellungen;
- Fig. 3a und b
- das Möbel mit einem zusätzlichen Sicherungsriegel für das
Mittelteil in Querschnittsansicht entsprechend Fig. 2;
- Fig. 4
- ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel des Möbels mit kinematischer
Kopplung zwischen dem Sitzteil und dem Mittelteil
in Querschnittsansicht;
- Fig. 5
- ein weiteres abgewandeltes Ausführungsbeispiels des Möbels
mit paarweiser Kopplung des Rückenteils, des Mittelteils
und des Sitzteils sowie einem Antriebsmotor für das Ein- und
Ausschwenken in Querschnittsansicht.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Möbel handelt es sich um eine
Couch, die bei Bedarf in ein Bett verwandelt werden kann. Fig. 1 zeigt eine
perspektivische Ansicht der Couch in einer teilweise ausgeschwenkten Stellung.
Die Couch besteht im wesentlichen aus einem Gestell 10 mit Seitenteilen
12, 12', die mittels einer rückwärtigen Querzarge 14 und einer vorderen
Querzarge 16 miteinander verbunden sind. Ein in einer leicht nach hinten
geneigten Sitzstellung dargestelltes Rückenteil 18 ist um eine horizontale
Achse 20 schwenkbar an den Seitenteilen 12, 12' gelagert. Hierzu weist das
Rückenteil 18 an seinen Seiten nach vorne gerichtete Ausleger 22 mit
Schwenklagern für in den Seitenteilen 12, 12' angeordnete Zapfen auf.
Grundsätzlich kann die in Fig. 1 nach vorne weisende Breitseitenfläche des
Rückenteils 18 gepolstert sein. In den dargestellten Ausführungsbeispielen
ist diese Fläche jedoch nicht gepolstert, vielmehr ist hier ein separates, lose
aufgelegtes Rückenpolster 24 vorgesehen (vgl. Fig. 2), das in der Sitzstellung
der Couch als Rückenkissen dient. In der Sitzstellung stützt sich das
Rückenteil 18 hinten an der rückwärtigen Querzarge 14 ab.
Ein Mittelteil 26 ist auf mit dem Rückenteil 18 vergleichbare Weise um eine
horizontale Achse 28 im vorderen Bereich der Seitenteile 12, 12' schwenkbar
gelagert und befindet sich in der Sitzstellung (Fig. 2a) mit seiner Polsterseite
30 nach unten weisend in dem von den Seitenteilen 12, 12' und Querzargen
14, 16 begrenzten Freiraum in einer Stapellage mit einem schwenkbar an
dem Mittelteil angeordneten Sitzteil 32. Das Mittelteil 26 weist hierzu einen
Beschlag 34 mit Schwenklagern 35 auf, an denen ein Rahmen 36 des Sitzteils
32 gelagert ist. Im vorderen Bereich des Rahmens 36 ist eine rahmenartige
Fußstütze 38 um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert. Der
Rahmen 36 und die Fußstütze 38 sind von unteren Randpartien des Sitzteils
32 verdeckt und von außen nicht sichtbar, mit Ausnahme der nach unten
ragenden Partien der Fußstütze in der Liegestellung. Der Beschlag 34 weist
achsparallel versetzt zu den Schwenklagern 35 für das Sitzteil weitere
Schwenklager 37 auf, die zur Lagerung eines Endes eines Koppelglieds 40
dienen, dessen anderes Ende mit einem zweiten Schwenklager 42 der Fußstütze
38 verbunden ist. Der Beschlag 34, das Koppelglied 40 und die Fußstütze
38 bilden auf diese Weise ein Koppelgetriebe, das bewirkt, daß beim
Ausschwenken des Mittelteils 26 und des Sitzteils 32 die Fußstütze 38
zwangsweise von ihrer parallel an der Unterseite des Sitzteils 32 anliegenden
Ruhestellung in ihre auf dem Boden aufstehende Stützstellung verschwenkt
wird.
Der Bewegungsablauf bei der Verwandlung des Möbels von einer Couch in
ein Bett ist in Fig. 2 näher dargestellt. Zunächst befindet sich wie in Fig. 2a
dargestellt das Möbel in seiner Sitzstellung, in der das Rückenteil 18 sich
leicht nach hinten geneigt an der rückwärtigen Querzarge 14 abstützt und
das Mittelteil 26 und das Sitzteil 32 in einer Stapellage eingeschwenkt sind,
in der das Mittelteil 26 mit seiner Polsterseite 30 nach unten weisend und
das Sitzteil mit seiner Polsterseite 44 nach oben weisend angeordnet ist.
Dabei stützt sich der an dem Mittelteil 26 angeordnete Beschlag 34 mit einer
Anschlagfläche auf der Oberkante der rückwärtigen Querzarge 14 ab. Die
Fußstütze 38 befindet sich in ihrer parallel an der nicht gepolsterten Unterseite
des Sitzteils 32 anliegenden Stellung. Im Bereich der vorderen Unterkante
des Sitzteils 32 ist eine Mulde 46 ausgebildet, an der das Sitzteil ergriffen
und so der Ausschwenkvorgang durch Zug in eine schräg nach oben
weisende Richtung eingeleitet werden kann. Da das Mittelteil 26 und Sitzteil
32 zusammen ein erhebliches Gewicht aufweisen, ist zur Erleichterung des
Ausschwenkens an den Seitenteilen 12, 12' jeweils ein Ende einer Zugfeder
48 befestigt, deren anderes Ende an dem Mittelteil 26 in der Nähe der
Schwenkachse 28 befestigt ist. Die Zugfeder 48 ist zunächst in Ausschwenkrichtung
vorgespannt und unterstützt so das Ausschwenken bis zu einem
Umkehrpunkt, an dem der Schwerpunkt des Mittelteils und Sitzteils etwa
senkrecht über der Schwenkachse 28 des Mittelteils liegt (Fig. 2b), wonach
die Zugfeder 48 beim weiteren Ausschwenken eine Zugkraft auf das Mittelteil
ausübt und so die Last vermindert (Fig. 2c).
Während des Ausschwenkens des Mittelteils 26 und Sitzteils 32 wird über
das durch den Beschlag 34, die Fußstütze 38 und das Koppelglied 40 gebildete
Koppelgetriebe die Fußstütze automatisch in ihre Stützstellung (Fig. 2d)
geschwenkt, ohne daß der Benutzer hierzu zusätzlich tätig werden müßte.
Nachdem das Mittelteil 26 und Sitzteil 32 in ihre Liegestellung ausgeschwenkt
worden sind ist es bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 jedoch
erforderlich, das Rückenteil 18 separat aus seiner nach hinten geneigten
Sitzstellung in die ebene Liegestellung zu verschwenken. Zur Abstützung
des Rückenteils 18 in der Liegestellung sind gemäß Fig. 2 an den Seitenteilen
12, 12' Anschläge 50 vorgesehen. Eine alternative Lösung für die Abstützung
des Rückenteils 18 in der Liegestellung ist in Fig. 3 dargestellt.
Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die
Liegehöhe über der Sitzhöhe angeordnet ist, so daß die Seitenteile 12, 12'
die Liegefläche nicht störend seitlich überragen. Dies wird dadurch erreicht,
daß die Schwenkachsen des Rückenteils 18 und des Mittelteils 26 durch an
diesen angeordnete Ausleger 22, 52 verlaufen, wobei der Abstand der
Schwenkachsen 20 und 28 von den entsprechenden Polsterflächen so bemessen
ist, daß er etwa dem Abstand zwischen den Schwenkachsen 20, 28
und der Oberkante der Seitenteile 12, 12' entspricht. Durch Variation dieser
Abstände läßt sich natürlich erreichen, daß die Liegehöhe auch höher oder
niedriger liegt als die Oberkante der Seitenteile.
Um zu verhindern, daß sich das Bett bei punktueller Belastung im Bereich
des Schwenklagers 28 des Mittelteils 26 unbeabsichtigt einschwenkt, ist bei
dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel auf beiden Längsseiten ein
federbelasteter Sicherungsriegel 54 vorgesehen. Diese sind jeweils längsverschiebbar
an den Seitenteilen 12, 12' mit Langlöchern 56 an seitenteilfesten
Zapfen 58, 58' geführt und mittels einer Feder 60 in Entriegelungsrichtung
vorgespannt. Nachdem das Mittelteil 26 und das Sitzteil 32 in ihre Liegestellung
ausgeschwenkt worden sind, wird das Rückenteil 18 ebenfalls in
seine Liegestellung verschwenkt. Dabei wirkt der Ausleger 22 als Betätigungselement
für den Riegel 54. Das hintere Ende des Sicherungsriegels 54
liegt an dem Ausleger 22, dessen Kontaktfläche so ausgebildet ist, daß sie
eine Nockenfläche für den Riegel 54 bildet. Das vordere Ende des Riegels
54 wird dadurch in eine die Unterkante des Mittelteils 26 hintergreifende Verriegelungsstellung
verschoben, so daß das Mittelteil 26 und Sitzteil 32 erst
nach dem Zurückschwenken des Rückenteils 18 in dessen Sitzstellung ihrerseits
eingeschwenkt werden können. Weiterhin ist hier der Ausleger 52'
des Mittelteils 26 derart gestaltet, daß er in der Liegestellung mit einer Anschlagfläche
62 auf der Oberkante der vorderen Querzarge 16 aufliegt und
die Stabilität des Betts weiter erhöht.
Der Schwenkwinkel des Rückenteils 18 wird bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 3 im Gegensatz zu den Anschlägen 50 an den Seitenteilen 12, 12'
gemäß Fig. 2 mittels an den Seitenteilen oder der rückwärtigen Querzarge
14 einerseits und der Unterkante des Rückenteils 18 andererseits angelenkte
Ausstellscheren 64 begrenzt. Anstatt von Ausstellscheren können
auch entsprechend dimensionierte Seilstücke verwendet werden.
Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht im wesentlichen
dem der Fig. 2. Hier ist jedoch eine zusätzliche Kopplung des Sitzteils 32 an
die Seitenteile 12, 12' mittels seitlich angeordneter Koppelglieder 66 vorgesehen.
Hierdurch wird ein bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 vorhandener
Freiheitsgrad entfernt, der ein relatives Verschwenken des Sitzteils 32
zum Mittelteil 26 zusätzlich zu deren gemeinsamer Ausschwenkbewegung
erlaubt. Das Mittelteil 26, das Sitzteil 32 und die Fußstütze 38 können bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 durch das zusätzlich gebildete Koppelgetriebe
nur einen eindeutig vorbestimmten Schwenkweg verfolgen, wodurch
die Bedienung weiter vereinfacht wird.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 stellt eine Weiterentwicklung der Erfindung
dar, bei der der Schwenkvorgang durch Kopplung des Rückenteils
18, des Mittelteils 26, des Sitzteils 32 und der Fußstütze 38 mittels Seilzügen
oder Zahnriemen 68-72 weiter vereinfacht wird. Hierzu sind konzentrisch zu
den jeweiligen Schwenkachsen jeweils drehfest mit den Teilen und dem Gestell
verbundene Rollen oder Zahnriemenscheiben 74-84 angeordnet, die
mittels der Seilzüge oder Zahnriemen 68-72 miteinander verbunden sind.
Während bei der Verwendung von Zahnriemen und Zahnriemenscheiben der
erforderliche schlupffreie Betrieb ohnehin gewährleistet ist, müssen bei der
Verwendung von Rollen und Seilzügen letztere mit ihren Enden fest mit der
jeweiligen Rolle verbunden werden. Um dann den gewünschten Schwenkweg
herstellen zu können, ist auf den Rollen eine entsprechende Seillänge
aufgewickelt, die ein Verschwenken in beiden Schwenkrichtungen erlaubt.
Wie die Fig. 5 zeigt, ist hier das Koppelgetriebe der Fig. 1 bis 4 zum Aus-
und Einschwenken der Fußstütze 38 durch Riementriebe ersetzt. Die Anordnung
gemäß Fig. 5 kann zwar ohne weiteres manuell bedient werden, jedoch
läßt sich auch ein motorischer Antrieb mit einem am Gestell angeordneten
Antriebsmotor 86 realisieren, der über Getriebemittel 88 die Rolle oder
Zahnriemenscheibe 74 antreibt. Eine Steuereinrichtung für die Motorbetätigung
ist dann an leicht zugänglicher Stelle am Gestell angeordnet.
Grundsätzlich läßt sich die dargestellte Kopplung von Rückenteil 18 und
Mittelteil 26 auch bei einer Anordnung gemäß Fig. 2 verwenden, so daß dort
beim Verschwenken des Mittelteils und Sitzteils das Rückenteil selbsttätig
mit verschwenkt wird.
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft ein Verwandlungsmöbel,
insbesondere eine in ein Bett verwandelbare Couch, mit
einem Gestell, einem in der Liegestellung des Möbels ein Fußteil bildenden
Sitzteil 32 und einem mit dem Sitzteil verbundenen und in der Sitzstellung
unter diesem gestapelt angeordneten Mittelteil 26, wobei das Sitzteil 32 und
das Mittelteil 26 jeweils ein Polster aufweisen. Um bei einem platzsparenden
Aufbau eine einfache Verwandlung von einem Sitzmöbel in ein Liegemöbel
zu ermöglichen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß das Mittelteil
26 nahe seiner in der eingeschwenkten Endstellung nach vorne gerichteten
Stirnseite um eine horizontale Achse 28 schwenkbar an dem Gestell angeordnet
ist und daß das Sitzteil 32 um eine im Bereich der in der ausgeschwenkten
Endstellung gegeneinandergerichteten Stirnseiten des Mittel-
und des Sitzteils angeordnete Achse schwenkbar an dem Mittelteil 26 angeordnet
ist, wobei in der eingeschwenkten Endstellung das Mittelteil 26 mit
seinem Polster 30 nach unten weisend und das Sitzteil 32 mit seinem Polster
44 nach oben weisend angeordnet ist.