EP0947880B1

EP0947880B1 - Verfahren und Vorrichtung zum Schneiden von Materialbahnen mit darauf befindlichen Bildern

Info

Publication number: EP0947880B1
Application number: EP98119491A
Authority: EP
Inventors: Franz Obertegger
Original assignee: Durst Phototechnik AG
Current assignee: Durst Phototechnik AG
Priority date: 1998-03-31
Filing date: 1998-10-15
Publication date: 2003-09-10
Anticipated expiration: 2018-10-15
Also published as: ITBZ980013A1; IT1303482B1; JPH11327116A; EP0947880A1; ES2206807T3; ATE249636T1; DE59809569D1; AU2248699A; CA2266751A1

Description

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Schneiden von Materialbahnen, auf denen einzelne Bilder vorhanden sind. Außerdem betrifft die Erfindung ein Schneidegerät zum Schneiden von derartigen Materialbahnen, das zumindest eine motorisch verfahrbare Schneideinrichtung aufweist.
Unter Materialbahnen mit darauf befindlichen Bildern sind hier insbesondere bedruckte und/oder belichtete Papierbahnen unterschiedlicher Breite zu subsumieren. Derartige Papierbahnen weisen oftmals sowohl in der Bahnbreite wie auch in der Bahnlänge beliebig verteilte Bilder auf. Die Bilder wurden zuvor auf das Rollenmaterial aufgedruckt oder, wenn es sich bei der Papierbahn um Photopapier handelt, aufbelichtet. Im allgemeinsten sind aber jegliche schneidbaren Materialien mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zu bearbeiten. So kann beispielsweise auch eine Kunststoffolie in Rollenform hiermit geschnitten werden.
Bilder im Sinne der vorliegenden Anmeldung umfassen nicht nur naturgetreue Abbildungen oder Text, sondern darunter sind jegliche räumlich begrenzten Text-, Kunst-, Zeichnungsoder Grafikdarstellungen zu verstehen.

Stand der Technik

In der US 4,784,318 A wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schneiden unterschiedlicher Rechteckformate aus einer Papier- oder Folienbahn beschrieben. Zur Steuerung der Ausführung von Längs- und Querschnitten ist die Vorrichtung mit einer Steuereinrichtung und einem Sensor ausgestattet. Der Sensor ist dabei so angeordnet bzw. ausgebildet, dass Codierungen, die am Rand der Papierbahn aufgebracht sind, ausgelesen werden können. Durch die vom Plotter am Rand der Papier- bzw. Folienbahnen angebrachten Codierungen können unterschiedliche den DIN-Normformaten entsprechende Teile automatisch und in der richtigen Größe ausgeschnitten werden. Zum Schneiden verfügt die Vorrichtung dabei über einen Querschneider und mehrere über die Breite der Papierbahn bzw. quer zur Transportrichtung der Transporteinrichtung angeordneten Längsschneideinheiten. Der Querschneider erstreckt sich über die ganze Breite der Papierbahn und besteht aus einem auf einer Messerwelle befestigten Querschneidmesser und einem starr gehaltenen Gegenmesser. Die Längsschneideinheiten sind auf einer Querschiene in solchen gegenseitigen Abständen arretiert, daß DIN-Normformate ausgeschnitten werden können. Dazu werden die Längsschneidmesser entsprechend den vom Sensor ausgelesenen Daten je nach Bedarf in eine die Papierbahn zerschneidende Stellung eingestellt. Dieses Einstellen der Längsschneidmesser bzw. der Längsschneideinheiten erfolgt, indem ein schwenkbar gelagertes oberes Kreismesser gegen ein an einer feststehenden Achse gelagertes unteres Kreismesser abgesenkt wird. Die Position der Längsschneideinheiten kann durch manuelles Verschieben vor dem Durchführen von Schneidoperationen entlang der Querschiene beliebig verändert werden und ist sodann in der gewünschten Lage zu arretieren. Danach können Papierbahnen zerschnitten werden. Die Längsschneideinheiten weisen somit quer zur Papierbahn bzw. zu deren Transportrichtung zumindest während des Beschneidens einer Material- bzw. Papierbahn eine fixe Position auf.
In der US 5,074,178 A ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ausschneiden von - insbesondere technischen - Zeichnungen aus Papierbahnen, wie sie von Grafikplottern ausgegeben werden, beschrieben. Die Vorrichtung ist mit einem Schneidmesser zum Ausführen eines Querschnittes und einem Paar von Längsschneidmessern zum Ausführen von parallel zur Transportrichtung der Transporteinrichtung verlaufenden Längsschnitten ausgestattet. Mittels Fotozellen ist es möglich, die Seitenkanten einer Zeichnung bzw. deren Lage auf der durchlaufenden Materialbahn zu detektieren. Auf Grundlage der durch die Fotozellen detektierten Seitenkanten der Zeichnungen ist es sodann möglich, durch eine Steuereinrichtung die Längsschneidmesser so zu Positionieren, dass die Seitenkanten der Zeichnung beschnitten werden können. Zum Ausführen der Querschnitte nach Detektion der entsprechenden Seitenkanten wird durch die Steuereinrichtung die Transportvorrichtung so angehalten, dass die Seitenkante entsprechend beschnitten werden kann. Eine derartige Schneidvorrichtung ist somit in ihrer Anwendung beschränkt auf Zeichnungen, bei denen ein rechteckiger Rand vorhanden und durch Fotozellen detektierbar ist.
In der US 5,777,879 A wird eine Steuervorrichtung für eine Verarbeitungsanlage insbesondere eine Schneidevorrichtung für langgestreckte Materialbahnen geoffenbart. Dabei ist vorgesehen, daß die Materialbahn in Abschnitte von jeweils gleicher Länge unterteilt ist, wobei die Abschnitte jeweils durch eine Markierung gekennzeichnet sind. Eine derartige Situation ist beispielsweise beim Zuschnitt von Rohlingen für Kennzeichentafeln aus einem Blechband gegeben. Auf der Basis der durch einen Sensor detektierten Position der Markierungen auf der Materialbahn wird durch die Steuervorrichtung ein Signal entsprechend einem korrigierten Wert für die Vorschublänge der Materialbahn ausgegeben, wodurch die Lagegenauigkeit der Abschnitte der Materialbahn in bezug auf die Markierungen innerhalb einer vorgegebenen Toleranz gehalten werden kann. Dazu ist ein Detektor bzw. Sensor vorgesehen der sobald eine Markierung auf der vorwärts bewegten Materialbahn erkannt wird, ein Lesesignal an die Steuervorrichtung ausgibt. Betreffend den Typ der Sensoren ist in der US 5,777,879 A geoffenbart, daß Sensoren für unterschiedlichste Arten detektierbarer Merkmale zum Einsatz kommen können. Mögliche Merkmale sind demnach Teile von graphischen Darstellungen auf der Materialbahn, Bohrungen oder Vertiefungen in der Materialbahn, Änderungen des Reflexionsgrads vom Licht auf der Oberfläche, usw.. Bei dem Sensor bzw. Detektor kann es sich dabei auch um ein System zur Mustererkennung handeln.
In der US 5,586,479 A wird eine Schneidevorrichtung für eine Mehrzahl von Bildern die auf einem einzelnen die Bilder aufnehmenden Blatt aufgebracht sind, beschrieben. Dabei ist vorgesehen, daß sich auf dem Blatt eine Mehrzahl gleich großer rechteckiger Bilder befindet. Mit dieser Schneidevorrichtung wird die Aufgabe gelöst, ordnungsgemäß ausgerichtete Bilder aus dem Blatt zu schneiden, auch wenn die Bilder schräg zu den Kanten des Blattes ausgerichtet sind. Die Schneidevorrichtung verfügt dazu über ein erstes Schneidmesser und einen Sensor zur Erkennung einer Kante bzw. deren Schrägstellung eines auf dem Blatt befindlichen Bildes. Weiters ist eine Einrichtung vorgesehen, mit der dieses erste Schneidmesser parallel zur Kante des Bildes ausgerichtet werden kann. Dieses erste Schneidmesser ist dazu drehbar angeordnet. Das die Bilder tragende Blatt wird durch eine Transporteinrichtung an das erste Schneidmesser heran geführt und durch im Bereich des ersten Schneidmessers angeordnete Sensoren die Vorderkante des bzw. der Bilder detektiert. Es sind zwei Sensoren bestehend aus einer lichtemitierenden Diode (LED) und einem Paar von Fotodioden angeordnet. Nach dem Schneiden des die Bilder tragenden Blattes mit dem ersten Schneidmesser werden die dabei erhaltenen Streifen von Bildern durch ein nachfolgend angeordnetes zweites Schneidmesser in einem rechten Winkel zur zuerst genannten Bildkante geschnitten.
Durch die US 5,541,359 A wird eine Vorrichtung zum Verpacken von geprägten Karten, wie z.B. Kreditkarten, in diese aufnehmende Formulare zum anschließenden Postversand, geoffenbart. Dabei ist vorgesehen, daß die Formulare in miteinander zu einer endlosen Materialbahn verbundener Form der Apparatur zugerührt werden. Durch einen Drucker werden auf die Formulare neben dem Namen und der Adresse des Empfängers auch die durch Strichcodes codierten Kontoinformationen der entsprechenden Kreditkarte, wie Kontonummer und Name, aufgedruckt. Zum Trennen der miteinander verbundenen Formulare verfügt die Verpackungsvorrichtung über eine Schneideinrichtung, die zusätzlich mit einem Sensor zum Lesen der auf den Formularen aufgebrachten Strichcodes ausgestattet ist. Durch das Lesen der Strichcodes mit dem Sensor ist es möglich, die Kontoinformationen der Kreditkarten und der für die Verpackung bzw. den Versand vorgesehenen Formulare miteinander zu vergleichen und so fehlerhafte Zuordnungen zu verhindern.
Ein integriertes System, bestehend aus einem mit einem CAD-System in Verbindung stehenden Plotter, einer Schneideinheit und einer Anordnung von Ablagefächern, zu denen unterschiedlich große Blätter von Abbildungen automatisch zugeführt werden können, wird in der US 5,229,827 A beschrieben. Die Vorrichtung verfügt über eine Einrichtung zum Aufbringen von Abbildungen auf einer langgestreckten Papierbahn, einer Schneideinheit zum Schneiden der Abbildungen entsprechend von dem CAD-System übermittelten Formatgrößen und Ablagefächern in denen die unterschiedlich großen Blätter der Abbildungen entsprechend ihren Formaten gestapelt werden. Die Schneideinheit verfügt über ein Y-Schneidmesser mit dem Schnitte quer zur Längserstreckung der Papierbahn ausgeführt werden können und mehreren X-Schneidmessern die entsprechend den möglichen Größen bzw. Breiten über die Querrichtung verteilt positioniert sind. Die zum Schneiden unterschiedlich breiter Abbildungen bzw. Papierstücke vorgesehenen X-Schneidmesser bestehen jeweils aus einem Paar miteinander in Eingriff bringbarer rotierender Schneidscheiben. Die Vorrichtung verfügt weiters über eine Transporteinrichtung, durch die die Papierbahn in Richtung ihrer Längserstreckung weiterbewegt wird. Schnitte quer zur Papierbahn werden demgemäß mit dem Y-Schneidmesser während des Stillstandes der Transporteinrichtung bzw. bei festgehaltener Papierbahn ausgeführt. Schnitte in Richtung der Längserstreckung der Papierbahn werden mit den feststehenden X-Schneidmessern ausgeführt, wobei dabei die Papierbahn durch die Transporteinrichtung weiterbewegt wird. Das Ausführen der Schnitte mit dem Horizontalschneidmesser bzw. Y-Schneidmesser und den Längsschneidmessern bzw. X-Schneidmessern wird von einer Schneidvorrichtung-Steuereinheit auf der Basis von Größenangaben bzw. Größensignalen die von der Plottersteuereinheit übertragen werden, durchgeführt.
In der US 5,099,734 A wird eine Einrichtung zur Veränderung der Schlitzbreite einer Vorrichtung zum Schneiden von breiten Geweben bzw. Materialbahnen geoffenbart. Mit der Schneidvorrichtung werden Gewebe- bzw. Materialbahnen durch eine Transporteinrichtung in deren Längsrichtung bewegt, während sie durch rotierende Schneidmesser zu engen langgestreckten Streifen zerschnitten werden. Durch diese Schneidmesser werden Schnitte ausgeführt die parallel zur Längserstreckung der Materialbahn ausgerichtet sind. Die Position der Schneidmesser relativ zur Querrichtung der Materialbahn kann durch die beschriebene Verstelleinrichtung verändert werden, indem diese entlang eines quer zur Materialbahn bzw. quer zur Transportrichtung ausgerichteten Schafts verschoben werden. Mit der Erfindung gemäß der US 5,099,734 A wird die Aufgabe gelöst, eine Verstelleinrichtung zu schaffen, mit der das Schneidmesser bzw. der Schneidmesserhalter mit einer ausreichenden bzw. geeigneten Haltekraft an dem Schaft in der gewünschten Position festgehalten werden kann. Die Verstelleinrichtung verfügt dazu über einen Schneidmesser-Verschiebemechanismus durch den der Schneidmesserhalter zunächst geöffnet wird, um ihn anschließend entlang des Schafts in die der Schlitzbreite entsprechende gewünschte Position zu verschieben und ihn sodann am Schaft wieder zu fixieren. Die Schneidevorrichtung bzw. die Verstelleinrichtung verfügt zu deren Betrieb über eine Steuervorrichtung.
Zum Ausschneiden der beliebig in der Breite und Höhe verteilten Bilder auf einer derartigen Materialbahn wird bisher ein Schneidegerät mit mehreren motorisch verfahrbaren Schneidmessern eingesetzt. Der Transport des Rollenmaterials bzw. der Materialbahn erfolgt durch Transportwalzen, die im Schneidegerät steuerbar angetrieben sind. Ein senkrecht zur Transportrichtung der Papierbahn verfahrbares Schneidemesser dient bei stillstehenden Transportwalzen zum Ausführen eines senkrecht zur Papierbahn verlaufenden Schnittes. Mit mehreren, unabhängig voneinander, wiederum in senkrechter Richtung zur Transportrichtung der Papierbahn verfahrbaren Schneidmessern sind während des Transportvorgangs der Papierbahn mittels der Transportwalzen Schnitte parallel zur Transportrichtung der Papierbahn bzw. parallel zur Papierbahnausrichtung ausführbar.
Mit einem derartigen Schneidegerät ist es möglich, mehrere Bilder, die auf der Papierbahn aufbelichtet oder aufgedruckt sind, oder Gruppen von Bildern auszuschneiden. Die Einstellung der Schneidmesser muss bei diesem Schneidegerät aber für jedes Bild bzw. jede Bildergruppe über eine Eingabetastatur oder ein Display eingegeben werden.

Darstellung der Erfindung

Das der Erfindung zugrundeliegende technische Problem besteht darin, eine Verfahrensweise und eine Vorrichtung zum Schneiden von Materialbahnen mit darauf befindlichen Bildern bereitzustellen, mit denen das Ausschneiden der einzelnen Bilder bzw. Bildergruppen effizienter durchführbar ist.
Dieses technische Problem wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und auch durch ein Schneidegerät mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass zuvor auf die Materialbahn aufgebrachte Daten bezüglich der auf der Materialbahn vorhandenen Bilder oder Bildergruppen maschinell gelesen werden, dann anhand der maschinell gelesenen Daten zumindest eine Schneideinrichtung zum Schneiden der Materialbahn entsprechend den ausgelesenen Daten eingestellt wird und schließlich die Materialbahn mit der eingestellten Schneideinrichtung geschnitten wird.
Ein erfindungsgemäßes Schneidegerät weist zumindest eine motorisch verfahrbare Schneideinrichtung auf. Außerdem ist eine Datenleseeinrichtung zum Lesen der auf der Materialbahn vorhandenen Daten bezüglich der auf der Materialbahn vorhandenen Bilder vorhanden. Überdies ist eine Steuereinheit vorgesehen, die die von der Datenleseeinrichtung gelesenen Daten auswertet und in Steuerbefehle für die motorisch angetriebene Schneideinrichtung umwandelt und die Schneideinrichtung entsprechend einstellt.
Bei einer Ausführungsform mit nicht parallel zur Materialbahnerstreckungsrichtung verfahrbarer Schneideinrichtung wird vorteilhafterweise auch eine Einrichtung zum Weitertransportieren der Materialbahn von der Steuereinheit gesteuert. Damit lassen sich dann vielfältige Schnitte längs und quer zur Materialbahn ausführen.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die bereits beim Aufbringen der Bilder auf die Materialbahn vorhandenen Daten bezüglich dieser Bilder oder Bildergruppen maschinell lesbar mit auf die Materialbahn aufzubringen, so dass die Bild- oder Bildergruppendaten durch das dem beispielsweise Belichtungsgerät nachgeschaltete Schneidegerät auslesbar sind und entsprechend eine automatische Bearbeitung der Bilder oder Bildergruppen durchführbar ist. Damit wird das Ausschneiden der Bilder oder Bildergruppen wesentlich vereinfacht. Durch die Erfindung ist es erstmals möglich, die verschieden großen und willkürlich über die Materialbahnbreite angeordneten Bilder vor oder nach einer eventuellen Kaschierung zu schneiden.
Die maschinell lesbaren Daten umfassen vorteilhafterweise Informationen über die Anzahl und Größe sowie die Position der Bilder relativ zu einem Referenzpunkt, wie beispielsweise dem Bahnlängsrand. Vorteilhafterweise werden die Bilddaten bereits beim Aufbringen der Bilder in deren Umgebung auf die Materialbahn aufgebracht. Damit können zusammen mit dem beispielsweise Belichtungs- oder Aufdruckvorgang der Bilder gleichzeitig die Bilddaten auf die Materialbahn aufgebracht werden, so dass zum Aufbringen der Bilddaten keine separaten Einrichtungen notwendig sind. Es ist aber auch möglich, die Daten getrennt vom Aufbringvorgang der Bilder aufzubringen. Damit müssen keine großen Änderungen an dem Belichtungsgerät vorgenommen werden.
Insbesondere ist es natürlich vorteilhaft, wenn die Bilddaten, in Transportrichtung der Materialbahn gesehen, vor den einzelnen Bildern oder Bildergruppen, denen Sie zuzuordnen sind, aufgebracht werden. Damit ist es möglich, in einem Schneidegerät der erfindungsgemäßen Art die Schneideinrichtungen entsprechend den ausgelesenen Daten einzustellen, bevor die einzelnen Bilder oder Bildergruppen unterhalb der Schneideinrichtungen einlaufen. Dabei ist es aber natürlich nicht unbedingt notwendig, dass die Bilddaten bzw. Datensätze in unmittelbarer Umgebung oder Bildergruppen vorhanden sind, sie müßten nur in Transportrichtung der Materialbahn gesehen, vor den Bildern von der Datenleseeinrichtung lesbar und zuordenbar sein.
Indem für jedes Bild ein einzelner Datensatz bezüglich der Bilddaten, nämlich Bildhöhe, -breite, -position etc. auf die Materialbahn aufgebracht wird, ist eine individuelle Einstellung der Schneideinrichtung für jedes Bild möglich und somit auch ein genaues Ausschneiden eines jeden Bildes auf der Materialbahn durchführbar. Sind jedoch mehrere Bilder in der Materialbahnbreite nebeneinander aufgebracht, so ist es vorteilhaft, wenn ein einziger Datensatz für eine derartige Bildergruppe aufgebracht wird. Denn dann sollte nur die größte Höhe eines Bildes einer derartigen Bildgruppe als Referenzhöhe angegeben sein, so dass die gesamte Bildergruppe ausgeschnitten wird. Damit läßt sich dann quer über die Materialbahn eine entsprechende Schneideinrichtung verfahren.
Um mögliche Einflüsse beim Transport der Materialbahn zu kompensieren bzw. Temperaturschwankungen auszugleichen, die zu einer Materialbahnverlängerung oder -verkürzung führen, ist es vorteilhaft, wenn zusätzlich zu den Bilddaten zu einer jeden Bildergruppe oder jedem Bild eine maschinell lesbare Bildendmarkierung genau am Ende eines Bildes oder einer Bildergruppe aufgebracht wird. Damit kann eine entsprechende Korrektur des bereits anhand der zuvor ausgelesenen Daten eingestellten Schneideinrichtung erfolgen, wenn dies erforderlich ist. Vor allem können damit Längenfehler der Bilder und Längenmessfehler der Schneidevorrichtung besser kompensiert werden.
Wie bereits zuvor erläutert, ist es insbesondere sehr effizient, wenn die Daten auf einer bedruck- oder belichtbaren Papierbahn aufgedruckt oder belichtet werden. Insbesondere bei derartigen Papierbahnen mit aufgedruckten oder aufbelichteten Bildern ist eine entsprechende Verfahrensweise, wie sie zuvor beschrieben wurde, sehr effizient.
Eine äußerst einfache Ausgestaltung ist dann gegeben, wenn die Bilddaten in Gestalt von elektronisch auslesbaren Strichcodes auf die Materialbahn aufgedruckt oder aufbelichtet werden. Zum einen ist es einfach, derartige Strichcodes aufzudrucken oder aufzubelichten. Zum anderen können mit derartigen Strichcodes eine Vielfalt von Informationen auf kleinster Fläche problemlos untergebracht werden. Überdies sind Datenlesegeräte in Form von Strichcodelesern bereits in vielfältiger Art bekannt und kostengünstig.
Sollte es dazu kommen, dass ein Datensatz für eine Bildergruppe oder ein einzelnes Bild auf der Materialbahn fehlt oder ein Lesefehler auftreten, so ist es vorteilhaft, wenn eine akustische oder visuelle Fehlerwarnung erfolgt. Damit ist es einem Bediener dann möglich, die entsprechende Materialbahnlänge zu separieren und maschinell weiterzubearbeiten. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn bei einem derartigen Fehler der Transport der Materialbahn sofort gestoppt wird.
Um Temperatureinflüsse auf die Materialbahn zu berücksichtigen, die zu einer Verlängerung oder einer Verkürzung der Materialbahn führen können, ist es vorteilhaft, die Temperatur der Materialbahn selbst oder deren Umgebungstemperatur zu messen und die anhand der ausgelesenen Daten erzeugten Steuerungsbefehle für die Schneideinrichtung entsprechend zu korrigieren, wenn die gemessene Temperatur eine vorgegebene Referenztemperatur um einen gewissen Betrag unter- oder überschreiten. Es ist damit möglich, die durch die beispielsweise Temperaturerhöhung erfolgte Materialbahnausdehnung beim Schneiden mittels einer Schneideinrichtung zu berücksichtigen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Im folgenden ist zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigt:

Fig. 1: eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf ein erfindungsgemäßes Schneidegerät in teilweise ausgebrochener Darstellung,
Fig. 2: eine vergrößerte Ansicht der Anordnung von Längs- und Horizontalmessern gemäß der Fig. 1, und
Fig. 3: eine schematische Darstellung einer Papierbahn mit darauf aufbelichteten Bildern und zugehörigen Strichcodes sowie mehreren Strichcodelesern.

Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung

Aus den Ansichten gemäß den Fig. 1 und 2 ist der wesentliche Aufbau eines erfindungsgemäßen Schneidegerätes erkennbar. Eine Papierbahn 3 mit darauf befindlichen Bildern 30, 31, 32 (wie es anhand der Fig. 3 später noch detaillierter erläutert wird) ist als Rollenmaterial auf einer Spule 1 aufgewickelt. Über der Spule 1 befinden sich Umlenkwalzen 2 für die Papierbahn 3.
Seitlich der Papierbahn sind Papierbahnführungen 16 oberhalb der Umlenkwalzen 2 angeordnet, insbesondere sind sie verschieblich ausführbar, um eine entsprechende Anpassung an die Papierbahnbreite vornehmen zu können. Im oberen Bereich des Schneidegerätes sind mehrere Transportwalzen 4 jeweils paarweise nebeneinander angeordnet. Zwischen den Transportwalzen 4 ist die Papierbahn 3 hindurchgeführt und wird durch Antrieb der Transportwalzen 4 weiterbefördert.
Unmittelbar nach den Transportwalzen 4 ist mindestens ein Strichcodeleser 25 vorhanden. Bei der schematischen Darstellung der Fig. 3 sind drei Strichcodeleser 25 über der Papierbahn 3 angeordnet, es ist aber auch möglich, beispielsweise nur einen ortsfesten oder einen verfahrbaren Strichcodeleser 25 vorzusehen.
Hiernach ist eine Messerführung 11 angeordnet, die sich quer über die Breite der Papierbahn 3 erstreckt. Auf dieser Führung 11 ist ein Horizontalschlitten 13 motorisch angetrieben verfahrbar. Auf diesem Schlitten 13 befindet sich ein Horizontalschneidmesser 12, mit dem die Papierbahn 3 senkrecht zu deren Transportrichtung schneidbar ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dieses Horizontalschneidmesser als Einfachmesser ausgebildet und insbesondere als rotierendes Messer.
Dieser Längsschnittmesseranordnung 11, 12, 13 ist eine Führung 14 für mehrere Längsschneidmesser 5 nachgeschaltet. Die Führung 14 erstreckt sich wiederum über die gesamte Papierbahnbreite um die Messer 5 daran motorisch angetrieben verfahren zu können. Die Längsschneidmesser 5 umfassen jeweils zwei Doppelschneidmesser zum Ausführung von zwei nebeneinanderliegenden Schnitten längs zur Papierbahn 3. Sie sind mittels eines Stellmotors 9 (Schrittmotor) motorisch positionierbar. Hierzu ist eine Zahnstange 15 vorgesehen, in die jeweilige, hier nicht sichtbare Zahnräder der Antriebsmotoren 8 eingreifen. Außerdern sind eine Antriebsspindel 10 für die Längsschneidmesser und an den einzelnen Längsschneidmessern 5 Auswerfwalzen 6 vorgesehen.
Dem nachgeschaltet ist am Gehäuse eine Papierablage 20 geschaffen. Das gesamte Gehäuse des Schneidegerätes ist hier als Standgerät ausgebildet und weist zum Aufstellen Standfüße 21, 22 auf.
Nachfolgend wird die grundsätzliche Arbeitsweise dieses Schneidegerätes beschrieben. Insbesondere wird hierzu auf die Fig. 3 bezug genommen. Beim Aufbelichten der Papierbilder 30, 31, 32 auf die Papierbahn werden gleichzeitig jeweilige Strichcodes 33, 34, 35 neben den einzelnen Bilder 30, 31, 32 aufbelichtet oder aufgedruckt. Wird nun eine derart vorbereitete Papierbahnrolle in ein zuvor beschriebenes Schneidegerät eingelegt, so wird mit Hilfe der Transportwalzen 4 diese Papierbahn 3 an die Schneideinrichtungen 5, 12 herangeführt. Bevor die einzelnen Bilder in den Bereich der Schneideinrichtungen 5, 12 kommen, werden mittels Strichcodelesern 25 die Daten bezüglich der einzelnen Bilder 30, 31, 32 elektronisch ausgelesen, von einer hier nicht dargestellten Steuereinheit ausgewählt und entsprechend die einzelnen Messer 5, 12 positioniert. Damit ist es möglich, unterschiedliche Breiten von Bildern, wie auch Längen der Bilder zu berücksichtigen und die einzelnen Bilder auszuschneiden. Diese werden dann durch die Auswerfwalzen 4 austransportiert.
Bei einer Gruppe von Bildern, wie es beispielsweise in der Fig. 3 dargestellt ist, kann auch nur ein Strichcode 35 vorgesehen sein, der die Informationen der Gruppe von Bildern 30, 31, 32 beinhaltet. Es erfolgt dann ein Horizontalschnitt entsprechend dem ersten und letzten Bildanfang bzw. Bildende, so dass die gesamte Gruppe von Bildern ausgeschnitten wird.
Soll nur ein Strichcodeleser 25 eingesetzt werden, so ist der Strichcode 35 immer an der gleichen Stelle beabstandet von Rand der Papierbahn 3 zu plazieren. Es ist natürlich aber auch möglich, den Strichcodeleser 25 beweglich anzuordnen. Schließlich ist noch hervorzuheben, dass es selbstverständlich auch möglich ist, nur einen Strichcode vorzusehen, in dem aber dann die Daten für mehrere Bilder beinhaltet sind, so dass dann über die Steuereinheit und die einzelnen Schneideinrichtungen 5, 12 jedes Bild für sich herausgeschnitten werden kann.

Claims

Verfahren zum automatischen Ausschneiden von einzelnen Bildern (30, 31, 32) aus einer mit einem Antrieb beförderten Materialbahn (3) bei dem vor dem Ausschneiden der Bilder (30, 31, 32) auf der Materialbahn (3) Daten (33, 34, 35) in Form von Strichcodes aufgebracht werden die unterschiedlichen Breiten und Längen der Bilder (30, 31, 32) entsprechen, worauf die zuvor aufgebrachten Daten (33, 34, 35) maschinell gelesen werden und in Abhängigkeit vom Transport der Materialbahn (3) in Transportrichtung der Transporteinrichtung (4) ein Horizontalschlitten (13) mit einem Horizontalschneidmesser (12) zum Schneiden der Materialbahn (3) senkrecht zu deren Transportrichtung entsprechend den ausgelesenen Daten (33, 34, 35) verfahren wird, worauf Längsschneidmesser (5) entsprechend den ausgelesenen Daten (33, 34, 35) zum Schneiden der Materialbahn (3) längs der Transportrichtung in eine die Materialbahn (3) zerschneidende Stellung eingestellt werden und diese Materialbahn (3) entsprechend den ausgelesenen Daten (33, 34, 35) weiterbefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsschneidmesser (5) entsprechend den ausgelesenen in Transportrichtung der Transporteinrichtung (4) vor den einzelnen Bildern (30, 31, 32) oder Bildergruppen, denen sie zugeordnet sind, auf die Materialbahn (3) aufgebrachten Daten (33, 34, 35) unabhängig voneinander quer zur Transportrichtung der Transporteinrichtung (4) für die Materialbahn (3) zum Ausführen von nebeneinander liegenden Schnitten motorisch individuell positioniert werden, worauf mit diesen-Längsschneidmessern (5) die Materialbahn (3) entsprechend den ausgelesenen Daten (33, 34, 35) zerschnitten wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Bildende eine maschinell lesbare Bildendmarkierung (36) auf die Materialbahn (3) aufgebracht wird.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die anhand der zuvor ausgelesenen Daten (33, 34, 35) der Bilder (30, 31, 32) eingestellte Position der Horizontal- oder Längsschneidmesser (12, 5) zum Schneiden an dem Bildende mit der Bildendmarkierung (36) verglichen wird und eine Differenz zwischen der eingestellten Position der Horizontal- oder Längsschneidmesser (12, 5) und der Bildendmarkierung (36) kompensiert wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Materialbahn (3) oder deren Umgebungstemperatur gemessen wird und die anhand der ausgelesenen Daten (33, 34, 35) erzeugten Steuerungsbefehle für die Horizontalund Längsschneidmesser (12, 5) entsprechend korrigiert werden, wenn die gemessene Temperatur eine Referenztemperatur um einen gewissen Betrag unter- oder überschreitet.
Schneidegerät zum Schneiden einer Materialbahn (3) mit darauf aufgebrachten Bildern (30, 31, 32) unterschiedlicher Breite und Länge, mit einer Transporteinrichtung (4) zum Transport der Materialbahn (3) in Transportrichtung, mit einer Führung (11) für einen motorisch angetriebenen Horizontalschlitten (13) mit einem Horizontalschneidmesser (12) zum Schneiden der Materialbahn (3) senkrecht zur Transportrichtung und mit mehreren Längsschneidmessern (5) zum Ausführen von nebeneinander liegenden Schnitten in Transportrichtung der Transporteinrichtung (4) und mit einer Datenleseeinrichtung (25) zum Lesen von auf der Materialbahn (3) vorhandenen Daten (33, 34, 35) in Form von Strichcodes der auf der Materialbahn (3) aufgebrachten Bilder (30, 31, 32) sowie mit einer Steuereinheit, die von der Datenleseeinrichtung (25) gelesene Daten (33, 34, 35) auswertet und in Steuerbefehle für das motorisch angetriebene Horizontalschneidmesser (12) und die Längsschneidmesser (5) sowie die Transporteinrichtung (4) umwandelt und das Horizontalschneidmesser (12) oder die Längsschneidmesser (5) in eine die Materialbahn (3) zerschneidende Stellung eingestellt werden sowie die Transporteinrichtung (4) entsprechend in Betrieb setzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Führung (11) für den Horizontalschlitten (13) eine Führung (14) für die Längsschneidmesser (5) nachgeordnet ist, die sich quer zur Transportrichtung über die Transporteinrichtung (4) erstreckt und auf der die Längsschneidemesser (5) über die Steuerbefehle der Steuereinrichtung motorisch mittels Stellmotoren (9) individuell positionierbar sind, um Bilder (30, 31, 32) mit unterschiedlicher Breite entsprechend den ausgelesenen in Transportrichtung der Transporteinrichtung (4) vor den einzelnen Bildern (30, 31, 32) oder Bildergruppen, denen sie zugeordnet sind, auf die Materialbahn (3) aufgebrachten Daten (33, 34, 35) auszuschneiden.
Schneidegerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Temperaturmesseinrichtung zum Messen der Materialbahntemperatur oder deren Umgebungstemperatur vorhanden ist.