DEF0016350MA - - Google Patents

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DEF0016350MA
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag cter Ahmeldung: 11. Dezember 1954 Bekaniitgemacht am 3. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTANMELDUNG
KLASSE 451 GRUPPE 3oi F 16350 IVa/451 y
Dr. Johanns Heyna, Dr. Wilhelm Riemenschneider,
Frankfurt/M.-Unterliederbach, und Dr. Wilhelm Staudermann, Frankfurt/M.
sind als Erfinder genannt worden
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Fungizide Mittel
Es wurde gefunden, daß Mittel, die gekennzeichnet sind durch ihren Gehalt an Phenylsulfonen der allgemeinen Formeln
und
SO9-CH =
(HaI)n
SO2-CH2-CH2-Cl, in welchen R Wasserstoff, Halogen, eine Alkyl- oder Nitrogruppe, Hai Halogen und η eine ganze Zahl von 2 bis 4 bedeutet, wertvolle fungizide Eigenschaften aufweisen.
Verbindungen dieses Typs wurden auf ihre. fungizide Wirksamkeit gegen phytopathogene Pilze geprüft, und es stellte sich dabei heraus, daß sie eine außerordentliche Breite in ihrer Wirksamkeit gegen derartige Pilze haben.
Die Verbindungen haben auf Pflanzen eine lange Dauerwirkung, wodurch sie sich von vielen anderen organischen Fungiziden vorteilhaft unterscheiden.
Die genannten Verbindungen eignen sich zur Bekämpfung der verschiedensten phytopathogenen
6Ö9' 508/384
F 16350 IVa/451
Pilze, ζ. B. der Plasmopara viticola, des Fusicladiums dendriticum und des Cladosporium fulvum. ■ Die Anwendung kann mit der reinen Substanz oder in Mischung mit Inert-, Dispergier-, Haft- und Netzmitteln sowie auch in Kombination mit anderen Fungiziden und Insektiziden erfolgen.
Die Verbindungen mit 2 oder 3 Halogenatomen im Kern werden nach bekannten Verfahren, ausgehend von den entsprechenden kernhalogenierten Benzolderivaten, hergestellt.
2, 3, 5, o-Tetrachlorphenyl-ß-chloräthylsulfon läßt sich z. B. dadurch herstellen, daß man Pheriyl-/?- chloräthylsulfon in Chlorsulfonsäure löst, Kupferiodid hinzufügt, die· Lösung bei 50 bis 6o° chloriert und das Reaktionsgemisch nach einiger Zeit, in Eiswasser gießt. Das Verfahrensprodukt zeigt nach Umkristallisieren aus Methanol einen F. = 133 bis 1350. Vinylsulfone sind nach bekannten Verfahren, vorzugsweise durch. Säureabspaltung, aus den Estern der /J-Oxyäthylsulfone erhältlich. Die, Einführung einer Nitrogruppe in die kernhalogenierten Verbindungen kann nach den üblichen Nitriermethoden vorgenommen werden.
B e i s ρ i e 1 ι
Besprüht man Weinpflanzen mit einem Mittel, welches 10% 2,3, 5, 6-Tetrachlorphenyl-^-chloräthylsulfon der Formel
Cl
SO9-CH9-CH9Cl
in Mischung mit üblichen Dispergier-, Haft- und Netzmitteln enthält, in einer Konzentration von 0,5 °/o und infiziert diese Weinpflanzen künstlich mit einer Konidiensuspension von Plasmopara viticola, so erfolgt nach Einhaltung der Inkubationszeit keinerlei Ausbruch des Pilzes auf den Pflanzen. Um den gleichen Effekt mit den gebräuchlichen Kupfermitteln zu erhalten, muß man beispielsweise ein Kupferoxychlorid-Präparat mit 50% Cu in o,5°/oiger Konzentration anwenden. Dies bedeutet,
'. daß die oben angegebene Verbindung gegenüber Kupferoxychlorid — auf Cu berechnet ■— die 5fache Wirkung entfaltet.
Beispiel 2
Wird eine. Sporensuspension von Fusicladium dendriticum mit einer Suspension eines Präparates, ■ welches 10% 2, 3, 5, 6-Tetrachlorphenyl-^-chloräthylsulfon gemäß Beispiel' 1 enthält, im Verhältnis ι : ι gemischt, so daß die Mischsuspension 0,06% des Wirkstoffes enthält, und 15 Minuten unter Schütteln stehengelassen und anschließend auf einen für diesen Pilz geeigneten Nährboden gestrichen, so zeigt sich, daß keinerlei Sporenkeimung erfolgt. Die völlige Abtötung der Sporen wird also durch eine o,o3°/oige Suspension des Präparates erreicht.
B e i s ρ i e 1 3
Verwendet man ein suspendierbares Mittel, welches 10% 2, 3, 5, 6-Tetrachlorphenylvinylsulfon der Formel CL
CH = CH,
Cl
enthält, und versprüht dieses Produkt in o,o750/oiger Konzentration auf Weinpflanzen, die man anschließend wie oben mit Plasmopara viticola infiziert, so zeigt sich, daß durch eine derartige Behandlung nach Ablauf der Inkubationszeit keinerlei Konidienausbruch erfolgt. Es genügt also eine Suspension von 0,0075% 2» 3> 5» 6-Tetrachlorphenylvinylsulfon, um Pflanzen wirksam gegen einen Befall mit Plasmopara viticola zu schützen.
Das Präparat zeigte sich demnach in den durchgeführten Versuchen etwa 50- bis 6omal so wirksam wie Kupferoxychlorid.
Läßt man die oben besprühten Pflanzen 3 Wochen bis zu ihrer Infektion stehen, so zeigt sich, daß noch eine Konzentration von 0,03 °/o der angegebenen Verbindung genügt, um einen Plasmoparabefall vollständig zu verhüten. Damit ist eine gute und für die Praxis wesentliche Dauerwirkung dieser Verbindung gewährleistet.
B e i s ρ i! e 1 4
Bereitet man mit Hilfe eines Inertmaterials, z. B. Talkum, ein Stäubemittel, dem man unter inniger Vermahlung 5 °/o 2, 3, 5, 6-Tetrachlorphenylvinylsulfon gemäß Beispiel 3 zusetzt, und bestäubt damit Tomatenpflanzen, die man anschließend künstlich mit Cladosporium fulvum infiziert, so zeigt sich, daß die Braunfleckenkrankheit der Tomaten vollständig unterbunden wird...
Auch nach der im Beispiel 2 beschriebenen Methode zur Untersuchung der Hemmung der Sporenkeimung durchgeführte Versuche zeigen, daß 2, 3, 5, 6-Tetrachlorphenylvinylsulfon eine absolute Abtötung der Sporen ergibt, wenn die Saspension dieses Präparates 0,0075 °/o Wirkstoff enthält.
' Beispiels
Zur Bekämpfung des Obstschorfes (Fusicladium dendriticum) eignet sich vorzüglich ein suspendierbares Präparat, das aus 50% 2, 4, 5-Trichlorphenyl-/?-chloräthylsulfon der Formel
SO2-CH2-CHXl
neben Suspensions-, Netz- und Haftmitteln besteht, in einer Anwendung von 0,1 bis 0,2%. Obstbäume,
508/384
F 16350 IVa/451
die mit einem derartigen Produkt in der üblichen Anzahl der Spritzungen wie mit anderen bekannten Fungiziden bespritzt werden, bleiben auf Blättern und Früchten frei von Obstschorf.
5
Beispiel6
In Weinkulturen ' spielt die Bekämpfung des ' »Roten Brenners« (Pseudopeziza tracheiphila) eine ίο beträchtliche Rolle. Wie Freilandversuche gezeigt haben, hat sich ein Spritzmittel, enthaltend 50% 2> 3) 5> 6-Tetrachlorphenylvinylsulfon gemäß Beispiel 3, in 0,2% Anwendung vorzüglich zur Bekämpfung dieser weitverbreiteten Krankheit bewährt.
Beispiel 7
Versetzt man einen für die Kultur von Botrytis cinerea geeigneten Nährboden mit einer feinverteilten Dispersion von 2, 5-Dichlorphenylvinylsulfon der Formel
,Cl
SO2-CH = CH2
so wird das Wachstum dieses Pilzes auf dem Nährboden durch Zugabe von 0,005 °/° dieser Substanz völlig unterbunden. Vergleiohsversuche mit einem Zinkcarbamat ergaben erst in der iofachen Konzentration die gleiche Wirksamkeit.
Beispiele
Als Beizmittel zur Behandlung von Weizensaatgut, das mit Steinbrand (Tilletia tritici) infiziert ist, kann man 2, 3, 4-Trichlorphenyl-^-chloräthylsulfon der Formel
CL 'Cl
SO9-CH2-CH9Cl
verwenden, indem man ein Beizmittel mit etwa 30% dieses Wirkstoffes und etwa 70% eines staubförmigen Streckmittels, z.B. Talkum, herstellt und dieses in einer Menge von 200 g auf 100 kg Weizen verwendet. Der Brandbefall wird hierdurch auf ein Minimum herabgedrückt.
Beispiel 9
Werden nach der im Beispiel 2 aufgeführten
Methode die Sporen von Fusicladium pirinum mit einem Spritzmittel, bestehend aus 50% 2, 3, 4-Trichlor-5-nitrophenyl-^-chloräthylsulfon der Formel
CL Xl
— CHoCl
NO,
und Dispergier-, Netz- und inerten Streckmitteln in einer Konzentration von o,o6°7o 30 Minuten geschüttelt und anschließend auf .einen geeigneten Nährboden ausgestrichen, so wird jegliche Keimung dieser Sporen durch die Behandlung unterbunden.
■Beispiel'10
Auch 2,4, s-Trichlor-s-nitro-phenyl-^-chloräthylsulfon der Formel
NO,
SO2-CH2-CH2Cl
SO9-CH = CH,
Cl
bewirkt nach der im Beispiel 2 beschriebenen Methode eine Abtötung der Sporen von Cladosporium fulvum, wenn diese Substanz als Spritzmittel, wie im Beispiel 9 ausgeführt, in einer Konzentration von 0,03% angewendet wird.
Beispiel 11
Ein Spritzmittel, enthaltend 25 % 2, 4-Dichlor-5-methylphenylvinylsulfon der Formel
Cl
und 75°/o Dispergier-, Netz- und Haftmittel, ist imstande, Weinpflanzen, die hiermit in o,i°/oiger Konzentration prophylaktisch behandelt werden, gegen eine Infektion von Plasmopara viticola zu
schützen. _. . . ,
Beispiel 12
Die gleiche Wirkung entfaltet ein Produkt, das als Spritzmittel wie im Beispiel 11 eingestellt ist und als wirksame Substanz 2, 3, 5, 6-Tetrachlor-4-methyl-phenylvinylsulfon der Formel CL
enthält, wenn es in o,4°/oiger Suspension auf Weinpflanzen versprüht wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Fungizide Mittel, gekennzeichnet durch ihren Gehalt an einer Phenylsulfonverbindung der allgemeinen Formeln
    Rx, ' "5
    f V-SO2-CH = CH2
    (HaI)71
    und
    -SO2-CH2-CH2-Cl, (Hai)/'
    in denen R Wasserstoff, Halogen, eine Alkyl- oder Nitrogruppe, Hai Halogen und η eine ganze Zahl von 2 bis 4 bedeutet.

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