DEC0009696MA - - Google Patents

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DEC0009696MA
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potato juice
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vitamin
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 23. Juli 1954 Bekanntgemacht am 22. November 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Vitamin B2 mit Hilfe des Mikroorganismus Ashbya gossypii unter Verwendung eines . Kartoffelsaft enthaltenden, von tierischem Eiweiß oder dessen Abbauprodukten praktisch freien Nährbodens.
Es ist bekannt, daß das Vitamin B2 von verschiedenen Mikroorganismen auf geeignetem Nährboden gebildet wird. Unter diesen Mikroorganismen ist besonders das Ashbya. gossypii in wirtschaftlicher und technischer Hinsicht von besonderer Bedeutung.
Aus der Literatur geht hervor, daß zur Erzielung eines hinreichenden Ertrages an Vitamin B2 die Nährböden neben anderen Stoffen eine gewisse Menge an tierischem Eiweiß oder dessen Abbauprodukten enthalten müssen (J. Bact. 6 [1949]. 737; Mycologia 42 [1950], 603; Ind. Eng. Chem.42 [1950], 1776; Econ.Botany6 [1952], 185).
In Helvetica Chimica Acta, Bd. 27 (1944), S. 1017, wird zwar beschrieben, daß man bereits Schimmelkulturen von Eremothecium ashbyii auf einem Nährboden, der Kartoffelextrakt enthält, gezüchtet und dabei in guter Ausbeute Riboflavin erhalten hat, die Schimmelsorte Ashbya gossypii bildete, jedoch, obgleich sie der erstgenannten Schimmelsorte verwandt ist, der genannten Literaturstelle zur Folge nur eine sehr geringe Flavinmenge. Auf jeden Fall müssen in dem anzuwendenden Nährboden folgende Vitamine vorhanden sein: Biotin, Aneurin und Mesoinosit.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß das Vitamin B2 — auch »Riboflavin« genannt —
609 708/333
C 9696 IVa/30 h
mittels Ashbya gossypii mit relativ hohen Ausbeuten bei praktischer Abwesenheit von tierischem Eiweiß oder dessen Abbauprodukten und ohne Zusatz anderer Vitamine hergestellt werden kann, wenn man einen Nährboden verwendet, der Kartoffelsaft enthält. . ■ ■
Bekanntlich wird der aerobe Mikroorganismus vorzugsweise in einem flüssigen Nährboden gezüchtet, der durch Einblasen mitLuft oder anderem
ίο sauerstoffhaltigem Gas in Berührung gebracht wird.
Es kann angenommen werden, daß bestimmte Komponenten des Kartoffelsaftes die bis heute als notwendig erachtete Anwesenheit tierischer Eiweiße oder gewisser Bruchstücke erübrigen bzw. in vorteilhafter Weise zu ersetzen vermögen.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Anwesenheit tierischer Eiweißkörper in einem kartoffelhaltigen Nährboden für Ashbya gossypii sogar einen ungünstigen Einfluß auf den Ertrag an Vitamin B2 ausübt.
Eine Zusammenfassung der Züchtungsergebnisse gemäß der Erfindung in der nachstehenden Tabelle läßt den Wert < der damit erzielten Resultate anschaulich erkennen. ,
Der verwendete Kartoffelsaft wurde z.B. folgendermaßen erhalten: Die erforderliche Kartoffelmenge wurde mit einer Bürste abgeschrubbt und nach dem Abtropfen des anhaftenden Wassers in einer Schneidemühle einmal vorgemahlen und die erhaltene Pulpe mit ungefähr der gleichen Menge Wasser 3 Minuten lang fein gemahlen. Aus der wäßrigen Suspension scheidet sich nach einiger Zeit im oberen Teil der Kartoffelsaft ab, der gewünschtenfalls noch wie folgt weiterbehandelt wird:
Die Flüssigkeit wird auf eine Temperatur von 900 C gebracht, während etwa 7 Minuten auf dieser Temperatur gehalten und während dieser Zeit durch eine Rührvorrichtung in Bewegung gehalten, wobei Eiweiß ausfällt. Nach Kühlung wird das ausgefällte Eiweiß abzentrifugiert. .
Der auf vorstehende Weise erhaltene klare, dunkelbraun gefärbte Saft wird nach dem Sterilisieren für die nachstehenden Versuche zur Herstellung von Vitamin B2 verwendet, der Trockenstoffgehalt wird dabei eventuell durch Verdünnen mit Wasser auf z. B. 1,6% gebracht. Die obenerwähnte Behandlung des Kartoffelsaftes, den größten Teil an Eiweiß aus dem Kartoffelsaft zu entfernen, ist jedoch für die Herstellung von Vitamin B2 nicht unbedingt notwendig.
Zur Herstellung der Vorkultur wurde Ashbya gossypii auf einem wäßrigen synthetischen Nährboden der nachstehenden Zusammensetzung gezüchtet :
Malzextrakt 0,3%, .Pepton 0,5%, Hefeextrakt 0,3%, Glukose 2%. Die Kultur wurde während einiger Tage unter Belüftung bebrütet.
Die Proben wurden in einer Glasapparatur, in der der Nährboden mittels durchgeleiteter, steriler Luft belüftet wurde, durchgeführt. Das pH der . Flüssigkeit wurde auf 6,8 gebracht und die Temperatur auf 260 C gehalten,.· Die Versuchsdauer betrug 8 Tage. .
Die Ausbeute an Vitamin B2 ist abhängig von der Herstellungsweise der Vorkultur. Wie die Tabelle zeigt,. erhält man die höchste Ausbeute bei Anwendung von Kartoffelsaft mit 4% Glukose ohne Anwesenheit von tierischem Eiweiß (Versuch 1). Bei Anwesenheit von tierischem Eiweiß (Pepton) ist die Ausbeute bedeutend geringer (Versuch 2). Vergleichsweise wurden auch Nährböden aus Malzextrakt und Hefeextrakt sowohl mit (Versuch 4) wie auch ohne Pepton (Versuch 3) berücksichtigt. Die Ausbeute1 der Nährböden ohne tierisches Eiweiß (3) ist wesentlich geringer als die in Kartoffelsaft (1), ■ während die Ausbeute im Nährboden ohne Kartoffelsaft aber mit tierischem Eiweiß (4) dieselbe ist wie in dem mit Kartoffelsaft und mit tierischem Eiweiß (2), jedoch beträchtlich niedriger als in' Kartoffelsaft ohne tierisches Eiweiß (1).
Tabelle
Nährboden
Kartoffelsaft ohne tierisches
Eiweiß .'
Glukose 4 %
Kartoffelsaft mit Pepton
Glukose 4 %
Pepton 0,25 %
synthetischer Nährboden ohne
tierisches Eiweiß
Malzextrakt 0,3 %
Hefeextrakt 0,3 %
Glukose 2%
Rest Wasser
synthetischer Nährboden mit
Pepton :
Malzextrakt 0,3%
Hefeextrakt 0,3 %
Glukose 2 °/0
Pepton 0,5 %
Rest Wasser
Ertrag in g
Vitamin B2
je ml Nährboden i. Probe | duplo
31,7
8,3
30,8
144,2
37,5
9,4
43,3
ι 609 708/333 11.56

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur biologischen Erzeugung von Vitamin B2 durch Züchtung des Mikroorganismus Ashbya gossypii unter Belüftung auf einem stickstoffhaltigen Nährboden, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Kartoffelsaft enthaltenden, praktisch von tierischem Eiweiß oder dessen Abbauprodukten freien' Nährboden ohne Zusatz von Vitaminen verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen kartoffelsafthaltigen Nährboden verwendet, aus dem das nicht hydrolysierte Eiweiß entfernt worden ist.,

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