DE98939C - - Google Patents

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/90Antimony compounds
    • C07F9/902Compounds without antimony-carbon linkages

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
Das Studium der Einwirkung von Milchsäure auf Antimon und Antimonoxyd hat gezeigt, dafs sowohl Antimon wie dessen Oxyd von Milchsäure sehr schwer angegriffen werden und eine Lösung von Antimon bezw. Antimonoxyd in Milchsäure nur im grofsen Ueberschufs der Säure erfolgt. Es werden deshalb durch Behandlung von Antimonoxyd mit Milchsäure stets nur sehr saure und verhältnifsmäfsig zum Gehalt an Säure sehr antimonarme Lösungen erhalten.
Unter diese gewerbliches Interesse infolge obiger Eigenschaften nicht bieten könnende Producte gehört auch die Antimonlösung von Whaite, wie sie dieser erhält durch Digeriren von überschüssigem Antimon (pulverisirt), mit 400 Gewichtstheilen Milchsäure (25 proc.) und 50 Gewichtstheilen Salpetersäure (concentrirt).
Die genaue Nacharbeitung der W ha it ersehen Darstellungsmethode hat ergeben, dafs mit obigen Gewichtsmengen Milchsäure und Salpetersäure nur 5 Gewichtstheile Antimonoxyd in Lösung gebracht werden.
Whaite neutralisirt zum besseren Beizen diese antimonarme saure Flotte mit Soda, nachdem er Milchsäure und Salpetersäure für sich hatte auf Antimon einwirken lassen. Er corrigirt dadurch wohl den einen grofsen Fehler seines Productes, dafs es zum Beizen auf mit Gerbstoff vorpräparirte Fasern überhaupt zu sauer ist, den Gehalt an Antimonoxyd des Productes vermag er aber damit natürlich nicht zu erhöhen.
Whaite übersieht ferner bei seiner rohen, empirischen Darstellungsweise ganz, dafs die Milchsäure ■ selbst von concentrirter warmer Salpetersäure sehr energisch angegriffen und in reichlichem Mafse theils zu Kohlensäure, theils zu anderen organischen Säuren, wie Oxalsäure, Ameiseneisensäure u. s. w., oxydirt wird; überdies gelingt es auch bei, sehr langem Eindampfen nicht, die Salpetersäure ganz zu zerstören oder zu verdampfen, sondern das Gemisch zeigt sich hieran immer noch sehr reich.
Whaite hat also in seinem Reactionsproduct in saurem Zustande neben wenig Antimonlactat eine Menge anderer organischer Antimonsalze (Antimonoxalat, -formiat etc.) und neben einem kolossalen Ueberschufs an Milchsäure viel Salpetersäure und organische Säuren.
Das neutralisirte Product ist ein wenig Antimonnatriumlactat und ferner eventuell Antimonnatriumoxalat bezw. -formiat enthaltendes Gemisch von Natriumlactat und salpetersaurem Natron, und ist durch diese Zusammensetzung der gewerbliche Werth des Productes von selbst gegeben.
Für ein auch zum Beizen gewerblich verwerthbares Product ist es aber jedenfalls Haupterfordernifs, dafs es einen im Verhältnifs zu den begleitenden Stoffen bedeutend höheren Antimongehalt hat.
Reichliche Mengen Antimon bezw. Antimonoxyd mit Milchsäure in Lösung zu bringen, gelingt aber nur, wenn man auf Antimonoxyd gleichzeitig mit Milchsäure Salze der Alkalien, Erdalkalien oder Erdmetalle derselben einwirken läfst.
Die Lösung des Antimonoxyds erfolgt dann unter geeigneten Arbeitsbedingungen glatt in
molecularen Verhältnissen und zu theilweise genau zu charakterisirenden Doppelsalzen.
Als Antimonoxyd kann in manchen Fällen direct käufliches Antimonoxyd Verwendung finden, in anderen Fällen ist es besser, das Antimonoxyd aus Antimonchlorür z. B. frisch zu fällen.
So werden z. B. grofse Mengen Antimonoxyd in Lösung gebracht als Antimoncalciumlactate, wenn AntimonchlörürlÖsung mit einem Gemisch von Calciumlactatlösung und Milchsäure versetzt wird. Statt eines Gemisches von Milchsäure und Calciumlactat kann jeweils natürlich saures Calciumlactat angewendet werden.
Die Doppellactate sind aber leider zumeist nicht krystallisirbare, äufserst hygroskopische Salze, die sich beim Umkrystallisiren leicht zum Theil wieder zersetzen, doch gelang es mir trotzdem, einige der Salze chemisch rein und genau chäfäkterisirt herzustellen. Als Beispiel beschreibe ich im Nachstehenden genau die Darstellung von Antimonnatriumlactat und Antimoncalciumlactat, welche beiden Salze die technisch werthvollsten dieser Doppellactate repräsentiren.
i. Antimonnatriumlactat.
ι Mol. käufliches Antimonoxyd (Sb.2 O3) wird gleichzeitig digerirt mit einem Gemisch von 2 Mol. Milchsäure und 4 Mol. Natriumlactat oder mit 6 Mol. Milchsäure, neutralisirt zuvor zum Theil mit 2 Mol. Soda (calcinirt).
Es entsieht eine klare gelbe Lösung, die beim Eindampfen und Stehen reichlich nadeiförmige , glänzende Krystalle absetzt. Die Kryställe sind ein Antimonnatriumlactat von der Formel
Sb-O-(C3H6OJiNaC9H6O3
mit 32 pCt. Gehalt an Sb2 O3.
Leider erfahren diese Krystalle bei Wiederauflösung in Wasser sofort Zersetzung unter Ausscheidung von Antimonoxyd, sie lösen sich aber glatt auf in Gegenwart von genügenden Mengen: Milchsäure, eines Alkali-, Erdalkalioder Erdmetalllactats, und kann diese Lösung beliebig verdünnt werden. Von genannten Mitteln' sind z. B. erforderlich:
2 Mol. Milchsäure,
ι - Natriumlactat,
2 - Calciumlactat,
2 - Thonerdelactat.
Die Lösung in Calciumlactat erfolgt wahrscheinlich nach der Gleichung:
Sb O ■ C3 B5 O3 ■ 2 Na C3 H6 O3 .+
2 Ca (C3 Hh OJ2 z=
SbO-C3 H, O3 2 Ca (C3 H5O3),+
2 Na C3 H6 O3.
Ein mechanisches Gemisch des obigen Antimonnatriumlactats mit Antimoncalciumlactat in obigem Gewichtsverhältnifs ist sofort ohne Weiteres wasserlöslich und technisch verwerthbar.
Es hat sich nun weiter gezeigt, dafs, wenn zur obigen Mischung bezw. Lösung noch 3 Mol. Milchsäure gegeben werden, in der Flüssigkeit ein weiteres Molecül Sb O bezw. V2 MoI. Sb2 O3 sich lösen.
Es entsteht dann offenbar in der Lösung das Antimoncalciumlactat von der Formel
■> \ Sb O- C H Π ]/Ca'(C3Ha 0J2 ' oder gleich
2 Sb- O.2[Ca (C3H6OJ4]. '
Dieses Antimoncalciumlactat wird einfacher und schneller auch auf folgende Weise erhalten:
Man fällt die Lösung von 2 Mol. Sb · O oder ι Mol. Sb2 O3 in Salzsäure kalt mit Sodalösung, bis die Flüssigkeit eben neutral reagirt, läfst absitzen, decantirt unter öfterem Auswaschen mit kaltem Wasser und trägt den Niederschlag ein in die Lösung von 2 Mol. saurem Calciumlactat unter mäfsigem Erwärmen. Es erfolgt glatte Lösung des ganzen Antimonoxyds und beim Eindampfen erhält man eine weifse krystallinische Masse, die sehr hygroskopisch ist und trocken 27 pCt. Antimonoxyd enthält.
Statt mit Soda bezw. Alkali kann das Antimonchlorür auch mit Wasser zersetzt werden; es zerfällt dabei in Antimonoxyd und Antimonoxychlorid und kann die Lösung sofort mit saurem Calciumlactat weiter verarbeitet werden, sofern ein Chlorgehalt der Verwendung des Prodüctes nicht schädlich ist.
Das saure Calciumlactat wird erhalten durch Zersetzung einer Lösung von 2 Mol. Calciumlactat mit ι Mol. Schwefelsäure oder indem man ι Mol. Calciumlactat 2 Mol. Milchsäure zusetzt.
Werden in den vorbeschriebenen Darstellungsmethoden die Natriumlactate bezw. Calciumlactate durch andere Alkalilactate (K NH4^ eic), Erdalkalilactate (SrBa), Erdmetälllactate (Al Cr) ersetzt, so entstehen die Doppellactate dieser.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Doppelverbindungen des Antimonlactats mit Alkalien, Erdalkalien und Erdmetallen, dadurch gekennzeichnet, dafs Antimonoxyd, vorzugsweise in frisch gefälltem Zustand, in die Lösung der Lactate des Alkalis, des Erdalkalis oder der Erdmetalle oder in milchsaure Lösungen unter nachheriger Zusetzung des Alkalis, Erdalkalis oder Erdmetalls eingetragen wird.
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