DE977675C

DE977675C - Gummimischung zur Herstellung von gummiisolierten elektrischen Leitern

Info

Publication number: DE977675C
Application number: DEP49186A
Authority: DE
Inventors: Paul Dr-Ing Nowak
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1949-07-17
Filing date: 1949-07-17
Publication date: 1968-04-04

Description

Gummimischung zur Herstellung von gummiisolierten elektrischen Leitern Die Erfindung betrifft eine Gummimischung, die besonders zur Herstellung von gummiisolierten elektrischen Leitungen nach dem kontinuierlichen Vulkanisationsverfahren geeignet ist.
Bekanntlich läßt sich mit diesem Verfahren gegenüber dem bisher üblichen diskontinuierlichen Vulkanisationspro@zeß in Druckkesseln, die mit gesättigtem Wasserdampf von etwa 3 bis q. atü beschickt werden, eine wesentliche Beschleunigung des Herstellungsverfahrens von gummiisolierten elektrischen Leitungen und damit eine erhebliche Herabsetzung der Herstellungskosten erzielen. Zur Durchführung dieses Verfahrens werden jedoch besondere Gummimischungen benötigt, die in der Lage sind, bei der Vulkanisationstemperatur innerhalb der sehr kurzen zur Verfügung stehenden Zeit zu mechanisch und elektrisch einwandfreien Produkten auszuvulkanisieren, und die auch eine geringe Empfindlichkeit gegenüber einer Überschreitung der normalen Vulkanisationszeit aufweisen.
Hierfür eignen sich Kautschukmischungen mit einem hohen Gehalt an Füllstoffen, wobei vermutlich der hohe Anteil an Füllstoffen die Wärmeleitfähigkeit der Mischung erhöht und damit innerhalb der sehr kurzen Vulkanisationszeit von z. B. ao Sekunden eine ausreichende Durchwärmung der Produkte ermöglicht. Besonders günstig sind kautschukarme Mischungen mit einem hohen Gehalt, vorzugsweise über 5o Gewichtsprozent, bezogen auf den Kautschtukanteil, an kristallisierten bzw. mikrokristallinen Füllstoffen, wie z. B. Zinkoxyd, in Gegenwart von organischen Beschleunigern, wie z. B. Thiuramdisulfid. Von den vulkanisierbaren Kautschuksubstanzen haben sich in diesem Zusammenhang die Butadienmischpolymerisate mit einen Styrolgehalt von über 30% besonders gut bewährt.
Dabei ist es zweckmäßig; der Kautschukmischung Alterungsschutzmittel, wie sie in zahlreichen basischen oder anderen organischen Stoffen vorliegen, zuzusetzen. Diese Alterungsschutzmittel haben bekanntlich die Aufgabe, die nachteilige Einwirkung des Sauerstoffes der Luft auf Kautschuk und Kautschukerzeugnisse während des Vulkanisationsvorganges entgegenzuwirken. Sie sind im wesentlichen basische Abkömmlinge des Naphthalins und bieten den großen Vorteil, daß man bei ihrer Verwendung die Länge der Vulkanisationszeit ohne Rücksicht auf eine Verschlechterung der Produkte durch Alterung lediglich nach den sonstigen günstigsten Fabrikationsbedingungen wählen kann. Der Anteil der Alterungssehutzmittel beläuft sich dabei im allgemeinen auf i bis 2'°/o, um den Ablauf des Vulkanisationsvorganges als solchen nicht nachteilig zu beeinflussen.
Es wurde nun gefunden, daß es mit Hilfe dieser an sich bekannten Alterungsschutzmittel nicht nur möglich ist, einen ungünstigen Verlauf des Vulkanisationsvorganges zu vermeiden, der, insbesondere bei der kontinuierlichen Vulkanisation, mit bisher nicht üblichen hohen Temperaturen von z. B. annähernd 20o° C durchgeführt wird, sondern darüber hinaus den Vulkanisationsvorgang als solchen im Hinblick auf eine Erzielung guter mechanischer Eigenschaften der Vulkanisationsprodukte vorteilhaft zu beeinflussen.
Erfindungsgemäß wird der Anteil der aromatischen Stickstoffverbindungen im Gesamtgemisch mit mehr als 2'%, insbesondere in der Größenordnung von 5 %, gewählt. Die Verbesserung erstreckt sich dabei auf eine Erhöhung der Bruchdehnung der Vulkanisate bei guter Zugfestigkeit.
Insbesondere hat sich gezeigt, daß bei Verwendung eines Gemisches bestimmter aromatischer Stickstoffverbindungen in einer Gesamtmenge von über 511/o des Kautschukgewichtes der Mischung ohne Störung des Vulkanisationsverlaufes günstige mechanische Eigenschaften der Endprodukte erzielt werden. Als besonders vorteilhaft hat sich dabei ein Zusatz von etwa 1,5% Mercaptobenzimidazol und etwa 4,04/o Phenyl-cyclohexyl-p-phenylendiamin, bezogen auf das Kautschukgewicht, erwiesen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Gummimischung zur Herstellung von gummiisolierten elektrischen Leitern nach dem kontinuierlichen Vulkanisationsverfahren, bestehend aus einer Kautschukmischung mit hohem Füllstoffanteil und einem Zusatz von aromatischen Stickstoffverbindungen als Alterungsschutzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der aromatischen Stickstoffverbindungen etwa 5111o, des Kautschukgewichtes bebeträgt.
2. Gummimischung nach Anspruch z, gekennzeichnet durch den Zusatz eines Gemisches von Alterungsschutzmitteln, das aus etwa 1,5 0/0 Mercaptobenzimidazol und etwa q.,00/0 Phenylcyclohexyl-p-phenylendiamin besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 17o z91; Lange, Schmidt, Stöcklin, »Kautschuk und verwandte Stoffe«, Berlin, 1940, S. 427; Journal Ind. Chem., 23 (193z), S. 23 ff.