DE976148C - Haftfeste Kunstharzueberzuege auf Pergamin- und Pergamentpapieren - Google Patents

Description

Bekanntlich weisen Papiere, die unter der Bezeichnung »Pergament-« bzw. »Pergaminpapiere« speziell für den Verpackungssektor eingesetzt werden, den Nachteil ungenügender Wasserfestigkeit und unerwünscht hoher Wasserdampfdurchlässigkeit auf. Unter Pergament- bzw. Pergaminpapieren sind mehr oder weniger transparente Papiere zu verstehen, die aus natürlichen bzw. regenerierten Zellulosefasern, beispielsweise Baumwoll-, Jute-, Flachs-, Hanf-, Zellstoffasern usw., bestehen.

Diese Papiere werden bekanntlich derart erzeugt, daß entweder die genannten Fasern in einem Papierholländer einer kräftigen Mahlung unterworfen und anschließend über die Sieb- und Trockenpartie einer Papiermaschine ausgefahren werden oder indem bereits fertig gebildete Papiere nachträglich mit 7o°/oiger Schwefelsäure oder hochkonzentrierter Zinkchloridlösung behandelt werden.

Die hohe Wasserempfindlichkeit und Wasserdampfdurchlässigkeit derartiger Pergamin- und Pergamentpapiere kann dadurch beseitigt werden, daß eine ein- bzw. mehrfache Befilmung mittels Polymerisatkunstharzen auf Basis Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acrylsäure- bzw. Methacrylsäureestern, Acrylnitril, Styrol, Vinylestern, Vinyläther, Isobutylen, Butadien und deren Mischpolymerisaten vorgenommen wird. Die genannten Polymerisate bzw. Mischpolymerisate werden üblicherweise in Form von Schmelzen, Lösungen oder wäßrigen Dispersionen usw. im Tauch-, Spritz-, Streich-, Imprägnier- oder Walzverfahren an das Papier angetragen.

Derartige einseitig oder beidseitig ein- oder mehrfach befilmte Papiere genügen zwar weitest-

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gehend den Anforderungen, an Wasserdampfundurchlässigkeit, zeigen jedoch bei Wasserlagerung und bei langzeitigem Feuchtigkeitseinfluß sehr oft den erheblichen Nachteil einer schlechten Haftfestigkeit der Kunstharzfilme auf dem Papier. Es wurde nun gefunden, daß sich haftfeste Überzüge auf Pergamin- und Pergamentpapier unter Verwendung von durch Polymerisation her gestellten Kunstharzdispersionen herstellen lassen,

ίο die mindestens 5% Schellackzusatz, bezogen auf die Kunstharzmenge, in der wäßrigen Phase gelöst enthalten. - ^ ..

Es ist bekannt, daß man gelöste Mischungen aus Kondensationsharzen, wie Harzen aus aroma tischen Aminen und Formaldehyd oder Melamin- Formaldehyd-Harzen ilnd Schellack, zum Überziehen von Papieren verwenden kann. Ferner ist bekannt, daß man Mischungen aus Polyvinylharzen und bei niedriger Temperatur erweichenden Har-

ao zen, deren Lösungen zur Herstellung von in der Wärme klebenden Bändern Verwendung finden, Schellack zusetzen kann. Durch den Schellacksusatz soll das Polyvinylharz gehärtet werden, ohne dessen Klebefähigkeit in der Wärme zu beein trächtigen.

Weiterhin ist bekannt, daß man Polymerisat dispersionen, die 5% Schellack enthalten, zum Beschichten von mit klebenden Dispersionen imprägniertem Leder verwenden kann. Auch in diesem Falle soll das Polymerisat durch den Schellackzusatz gehärtet, d. h. dessen Neigung zum Kleben vermindert werden.

Beispiel 1

100 Gewichtsteile einer etwa 5o°/oigen Dispersion, deren Trockenbestandteil ein Co-Polymerisat aus 70 Gewichtsteilen Styrol und 30 Gewichtsteilen Butadien darstellt, werden mit 5 Gewichtsteilen einer 3°/oigen Natriumalginatlö'sung und 20 Gewichtsteilen einer iS^fl/oigen Schellacklösung, die wie folgt bereitet wird, versetzt: 15 Gewichtsteile Schellack, 2,5 Gewichtsteile Borax (Na₂B₄O₇ · 10 H₂O) und 20 Gewichtsteile Wasser werden in der Wärme gelöst und mit 62,5 Gewichtsteilen heißen Wassers verdünnt, anschließend wird das Ganze filtriert.

Mit dem wäßrigen, schellackhaltigen Dispersionsansatz wird ein Pergaminpapier von etwa 40 g/m² einseitig bestrichen, so daß nach dem Trocknen bei etwa 70⁰ C eine Filmauflage von etwa 20 g/m² resultiert. Nach mehrtägiger Wasserlagerung der Probe ist die Haftung des Polymerisatfilms auf dem Pergaminpapier ausgezeichnet, während ein Dispersionsbestrich ohne den Zusatz der Schellacklösung schon nach 2 Stunden eine Trennung des Polymerisatfilms vom Papier bewirkt.

Beispiel 2

Ein Pergamentpapier, das nach dem Zinkchloridverfahren hergestellt wurde und ein Gewicht von etwa 60 g/m² aufweist, wird mit einem Dispersionsansatz entsprechend Beispiel 1, nur mit dem Unterschied, daß 50 Gewichtsteile SchellacklÖsung an Stelle von 20 Gewichtsteilen verwendet werden, doppelseitig imprägniert. Nach einmonatiger Wasserlagerung hat die Haftfestigkeit zwischen der Befilmung und dem Pergamentpapier nicht nachgelassen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Die Verwendung von durch Polymerisation hergestellten Kunstharzdispersionen, die mindestens 5% Schellackzusatz, bezogen auf die Kunstharzmenge, in der wäßrigen Phase gelöst enthalten, zur Herstellung haftfester Überzüge auf Pergamin- oder Pergamentpapier.

   In Betracht gezogene Druckschriften:

   USA.-Patentschriften Nr. 1983650, 2174885, 2311911, 2404892;

   schweizerische Patentschrift Nr. 271136;

   Casey, Pulp and Paper Chemistry, Bd.II, 1952, S. 1070. 1271, 1283, 1287, 1300 bis 1306;

   Delmonte, The Technologie of Adhesives, 1947, S. 118, 120, 194, 291, 296;

   Weichelt, Buntpapierfabrikation, 3. Auflage, S. 223.

   © 609 617/442 8.56 (309 541/4 3.63)