DE975426C - Vernichtung der Eier von Milben und Spinnenmilben - Google Patents
Vernichtung der Eier von Milben und SpinnenmilbenInfo
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- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N41/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a sulfur atom bound to a hetero atom
- A01N41/02—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a sulfur atom bound to a hetero atom containing a sulfur-to-oxygen double bond
- A01N41/04—Sulfonic acids; Derivatives thereof
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Description
(WiGBl. S. 175)
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBENAM 23. NOVEMBER 1961
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 451 GRUPPE 9i4 INTERNAT. KLASSE A 01 η
D 6544 IVa 1451
Richard W. Hummer und Eugene E. Kenaga, Midland, Mich. (V. St. A.)
sind als Erfinder genannt worden
The Dow Chemical Company, Midland, Mich. (V. St. A.) Vernichtung der Eier von Milben und Spinnenmilben
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 1. Oktober 1950 an
Patentanmeldung bekanntgemadit am 4. Februar 1954
Patenterteilung bekanntgemacht am 2. November 1961
Die Priorität der Anmeldung in den V. St. v. Amerika vom 2. Februar 1949
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer wäßrigen Dispersion von ^Chlorphenyl-^chlorbenzolsulfonat
in einer Menge von 35 bis 500 g je cbm der Dispersion zur Vernichtung der Eier von Milben und
Spinnenmilben.
Die europäische rote Milbe (Paratetranychus pilosus),
die gefleckte Spinnenmilbe (Tetranychus bimaculatus) und verwandte Milben befallen bekanntlich
Bäume, insbesondere Obstbäume (Apfel, Süß- und
Sauerkirsche, Birne, Pfirsich, Pflaume, Quitte, Citrus usw.), Sträucher und sonstige Pflanzen, auch hier
insbesondere wieder obsttragende (Himbeere, Erdbeere, Johannisbeere usw.), und richten großen
Schaden an.
Unter der großen Zahl von bisher vorgeschlagenen Mitteln zur Milbenbekämpfung hat sich infolge der
vielen Arten von Pflanzenbewohnern und deren unterschiedlicher Widerstandsfähigkeit gegenüber den ein-
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zelnen Mitteln sowie den Problemen, die mit dem toxischen Belag, der als Rückstand auf den Pflanzen
verbleiben soll, verknüpft sind, noch kein Mittel gefunden, das den gestellten Anforderungen genügt. Ein
S die sich stark vermehrenden Milben schädigendes Mittel, das ausgewachsene Milben rasch abtötet, kann
völlig unzureichend sein, weil seine bleibende Aktivität gering ist und es keine Milbeneier abzutöten vermag.
Das Problem des Milbenschadens bei Obstbäumen ίο wird neuerdings noch weiter durch die zunehmende
Anwendung sogenannter Kontaktinsektizide erschwert, die zwar gegen die meisten üblichen Obstgarteninsekten
wirksam sind, aber ausgesprochen spezifisch Milben nicht vernichten. Dichlordiphenyltrichloräthan
und eng verwandte toxische Mittel scheinen dabei nützliche Organismen, die Milben vertilgen und dadurch
normalerweise den Milbenbefall in vernünftigen Grenzen halten, zu töten.
Nun ist bekannt, daß 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonat eine hohe Toxizität gegenüber Insekten besitzt
(vgl. »Helvetica Chimica Acta«, 1944, S. 892 bis 902). Man hätte annehmen können, daß schon eine
geringe Konzentration der Verbindung genügt, um eine tötende Wirkung auf Milben auszuüben. Versuche
ergaben aber, daß 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonat bei einer Maximalkonzentration von 1% inaktiv
gegenüber ausgewachsenen Milben ist (vgl. »Journal of Economic Entomology«, 1948, Vol. 41, Nr. 6, S. 875
bis 882). Auf Grund dieses Tatbestandes hätte man annehmen müssen, daß 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonat
bei der Milbenbekämpfung keine sonderliche Rolle spielen könne.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß das bei ausgewachsenen Milben nicht besonders toxische
4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonat in einer Konzentration von 35 bis 500 g je cbm einer wäßrigen
Dispersion wirksam, und zwar nahezu spezifisch wirksam bei Eiern von Milben und Spinnenmilben ist.
Auch gegenüber vielen anderen Insekten ist das erfindungsgemäße Mittel selektiv wirksam.
Durch Verspritzen oder Verstäuben der beanspruchten Dispersion von 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonat
auf die Oberflächen der zu behandelnden Pflanzen wird ein bleibender Rückstand des toxischen
Materials niedergeschlagen. Das Mittel kann vor dem Befall der Pflanzen oder Bäume angewendet werden,
oder man kann auch Pflanzenoberflächen, die bereits von Milben und Spinnenmilben befallen sind, behändem.
In jedem Fall ist es wesentlich, daß man eine vollkommene Bedeckung aller Pflanzenoberflächen
erzielt.
Bezüglich der Beständigkeit der toxischen Rückstände ist das Mittel als einzigartig anzusehen, da eine
eierabtötende Wirkung und die daraus erfolgende Verminderung
des Milbenbefalls noch nach 60 und 90 Tagen festgestellt wurde. Eine derart lange dauernde
Restwirksamkeit zeichnet handelsübliche mübenschädliche Mittel nicht aus.
Ein weiterer Vorteil des Mittels besteht in der nicht pflanzenschädigenden Natur der Rückstände, die auf
den Pflanzenoberflächen abgelagert wurden. Anwendungen der erfindungsgemäßen Dispersion als Spritzmittel
unter stark voneinander abweichenden klimatischen Bedingungen haben gezeigt, daß irgendeine
Spur einer Blatt- oder Fruchtverbrennung oder Bräunung oder sonstige unerwünschte Reaktionen der
Pflanzen nicht eintraten.
Das 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonat als aktives toxisches Mittel wird erfindungsgemäß zusammen mit
einem Netz- oder Dispergiermittel oder einer wäßrigen Emulsion oder geeigneten Mischungen dieser Stoffe
verwendet. In solchen Mischungen kann das toxische Sulfonat in verhältnismäßig hoher Konzentration zugegen
sein und ein Konzentrat bilden, das für eine weitere Verdünnung geeignet ist, oder auch in sehr
verdünnter Form vorliegen und ohne weitere Abänderung als Sprühregen Verwendung finden. Bei
Konzentraten wird das 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonat üblicherweise in Mengen von 5 bis 95 % der
Mischung angewandt.
Geeignete Netz- und Dispergiermittel sind Alkali- und Erdalkalicaseinate, Blutalbumin, Alkalisalze aliphatischer
Sulfate mit langen Ketten, teilweise neutralisierte Schwefelsäurederivate von Erdölen und natürlich
vorkommende Glyceride, sulfonierte Derivate von Phenolen und aromatischen Säuren und ihre Salze,
Seifen, Kondensationsprodukte von Alkyloxyden mit organischen Säuren, Alkanolamine und komplexe
Ätheralkohole und Ester, wäßrige Emulsionen von Petroleumdestillaten, fette Öle und dgl.
i. Sehr fein verteiltes 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonat,
Natriumlaurylsulfat und Wasser wurden gemischt und in einer Kugelmühle gemahlen, um eierabtötende
Spritzmischungen in Form von wäßrigen Dispersionen von 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonat
zu erhalten, die 250 g Natriumlaurylsulfat auf 1 cbm enthalten. In Töpfen befindliche Kronsbeerenbohnenpflanzen,
die von gefleckten Spinnenmilben und deren Eiern befallen waren, wurden in diese- Mischung getaucht,
um den Grad der Giftigkeit der letzteren gegenüber dem Milbenbefall festzustellen. Die folgenden
Resultate wurden 6 Tage nach der Behandlung beobachtet.
Toxisches | Abgetötete Spinnenmilben- |
Prozentsatz der |
Mittel in Gramm |
eier in °/0 | ausgewachsenen getöteten |
auf je 1 cbm | 100 | Spinnenmilben |
475 | 100 | 33 |
240 | 100 | 18 |
.125 | 100 | 12 |
62 | 97 | 0 |
31 | 0 | |
Es wurde keine Schädigung des Blattwuchses der behandelten Pflanzen oder entstellende Wirkungen an
ihnen beobachtet.
2. Versuche wurden mit den Mischungen nach Beispiel ι ausgeführt, um die verbleibende Wirkung des
toxischen Mittels festzustellen, das auf den Oberflächen der Bohnenblätter niedergeschlagen worden war. Hierbei
wurden Kronsbeerenbohnenpflanzen in eine wäßrige Dispersion von 125 g von 4-Chlorphenyl-4-chlor-
benzolsulfonat auf ι cbm getaucht und darauf getrocknet.
Eine Stunde nach Eintauchen und Trocknen wurden vorher nicht befallene Blattoberfiächen mit ausgewachsenen
Milben infiziert, die sofort auf der Blattoberfläche Eier legten. 6 Tage nach der Infektion
waren 97 °/0 der Eier abgetötet. 3 Tage nach dem Eintauchen und Trocknen wurde eine weitere Gruppe
von Bohnenpflanzen mit Spinnenmilben infiziert. 7 Tage nach dieser Infektion waren 96 °/0 der Eier,
die auf den Blattoberflächen abgelegt waren, abgetötet.
3. 40 Gewichtsteile 4-Chlorphenyl 4-chlorbenzolsulfonat,
51,5 Teile Attapulgitton, 7,5 Teile Bentonit, 0,5 Teile einer Sulfitablauge mit benetzenden und
dispergierenden Eigenschaften und 0,5 Teile PoIypropylenglykol
(Molekulargewicht 1200) werden zur Herstellung eines Pulverkonzentrats mit benetzenden
Eigenschaften miteinander vermählen.
Das vorhergehende Konzentrat wurde in 500 g auf ι cbm in Wasser dispergiert zwecks Bekämpfung von
Bryobia praetiosa und der europäischen roten Milbe in einem Obstgarten von Bartlett-Birnbäumen. Die
Spritzung wurde auf die ausgewachsenen Bäume mit einer üblichen Spritzausrüstung, und zwar in einer
Menge von annähernd 411 auf den Baum unter sorgfältiger
Beachtung der Verteilung und Bedeckung angewandt. Die Blüten waren noch auf den Bäumen,
aber fielen schon ab, und die Blätter kamen gerade heraus. Viele Milbeneier befanden sich auf dem alten
Holz, aber mit nur wenigen Milben, die sich in dem Protonymphenstadium befanden. Infolge des schweren
Milbenbefalls wurde der gesamte Obstgarten einschließlich Versuchsbäumen von einem Flugzeug mit
Hexaäthyltetraphosphatstaub einige Tage nach der Anwendung des 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonats
bestäubt.
121 Tage nach der Beendigung der Bespritzung mit
der Mischung, die das giftige Sulfonat enthielt, wurden verschiedene mit Bäumen bewachsene Landstücke
untersucht und aufs Geratewohl Beobachtungen gemacht, um den Grad des Milbenbefalls festzustellen.
Die folgenden Ergebnisse wurden festgestellt:
Gewicht
der Mischung
auf 1 cbm
Spritzmittel
in Gramm
Vergleichsbäume
Ausgewachsene
tote Bryobia
auf das Blatt
tote Bryobia
auf das Blatt
3 bis 10
10 bis 25
10 bis 25
Lebensfähige
rote
Milbeneier
auf das Blatt
auf das Blatt
I bis 3
10 bis 25
10 bis 25
Ausgewachsene
lebende rote
lebende rote
Milben
auf das Blatt
auf das Blatt
weniger als 0,5
ι bis 3
Die Gegenwart oder Abwesenheit toter ausgewachsener Bryobia praetiosa zur Zeit des Zählens gibt
einen Maßstab für die eierabtötende Wirkung der anfänglichen Behandlung, da die ausgewachsenen
Exemplare, die sich auf den Blättern befinden und die durch den Hexaäthyltetraphosphatstaub getötet
werden konnten, diejenigen waren, die aus Eiern ausgeschlüpft waren, die durch die ursprüngliche Anwendung
des giftigen Sulfonats nicht getötet worden waren. Bäume, die schwer mit Milben befallen waren, grenzten
an den behandelten Obstgarten an und bildeten eine Quelle des Wiederbefalls während der gesamten
Wachstumssaison. Bedeutende Unterschiede wurden bei den Farben der Blätter und in dem allgemeinen
Aussehen der behandelten und der Versuchsstücke beobachtet, wobei die behandelten Bäume in viel
besserer Verfassung waren als die, die nicht mit der 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonatmischung bespritzt
waren. Aus der Anwendung des eierabtötenden Spritzmittels ergab sich kein Schaden.
Claims (1)
- Patentanspruch:In Betracht gezogene Druckschriften:
Helvetica Chimica Acta, 1944, S. 892;
Journal of Economic Entomology, 41 (1948), S. 875 bis 882.Verwendung einer wäßrigen Dispersion von 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonat in einer Menge von 35 bis 500 g je cbm der Dispersion zur Vernichtung der Eier von Milben und Spinnenmilben.© 109 732/28 11.61
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US975426XA | 1949-02-02 | 1949-02-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE975426C true DE975426C (de) | 1961-11-23 |
Family
ID=22263922
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED6544A Expired DE975426C (de) | 1949-02-02 | 1950-10-01 | Vernichtung der Eier von Milben und Spinnenmilben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE975426C (de) |
-
1950
- 1950-10-01 DE DED6544A patent/DE975426C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
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