DE974975C

DE974975C - Sammelschienenanordnung mit grosser Kurzschlussfestigkeit

Info

Publication number: DE974975C
Application number: DES42196D
Authority: DE
Inventors: Josef Eisert
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1939-09-07
Filing date: 1939-09-07
Publication date: 1961-06-22

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBENAM 22. JUNI 1961

S 42ip6VIIId/

Wenn in Sammelschienen mit starken Kurzschlüssen gerechnet werden muß, so bietet der Aufl >au derartiger Anlagen bei den heutigen Baugrundsätzen recht erhebliche Schwierigkeiten, da die beim Kurzschluß auftretenden mechanischen Beanspruchungen des Sammelschienensystems, die bekanntlich außerordentlich hohe Werte annehmen können, von den Traggliedern der Sammelschienen aufgenommen werden müssen. Das führt zu schweren und damit teuren und raumbeanspruchenden Isolatoren und entsprechend schweren Traggerüsten, ohne daß man dabei immer die Gewähr hat, daß nicht doch bei übermäßig großen Kurzschlußkräften Beschädigungen der Tragisolatoren auftreten. Es wird also das Bestreben sein müssen, Bauformen für derartige Sammelschienenanlagen zu entwickeln, die auch unter ungünstigsten Verhältnissen betriebssicher sind und die den erhöhten Beanspruchungen gewachsen sind, die aus den immer steigenden Leistungen derartiger Anlagen ao entstehen. Die Erfindung löst die gekennzeichnete Aufgabe auf einem grundsätzlich neuen Weg, und zwar dadurch, daß die an sich gestaffelt endenden Abzweigleitungen über ihre Anschlußstellen an den zugeordneten Sammelschienen hinaus verlängert und isoliert mit den anderen Samtnelschienen so verbunden sind, daß Sammelschienen und Abzweigleitungen ein gitterähnliches Bauwerk bilden.

Es sind Kreuz-Schienenumschalter mit einem gitterförmig angeordneten Schienensystem bekanntgeworden, und zwar stehen hierbei die ankommenden Schienen senkrecht zu den Abzweigschienen.

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Die einzelne Schiene stützt sich an einem rechteckförmigen Rahmen ab. An den Kreuzungspunkten der Schienen sind keine Verbindungen vorgesehen, die mechanische Kräfte aufnehmen könnten, so daß auftretende Kurzschlußkräfte nur von dem rechteckf örmigen Rahmen übernommen werden. Eine andere Art eines Schienenumschalters sieht sich gitterförmig kreuzende Schienen vor, die an den Kreuzungspunkten mechanisch fest miteinander verbunden sind, so daß der Schienenumschalter in der Lage ist, die auftretenden Kräfte allein durch den sich selbst tragenden Schienenkörper zu übernehmen. Derartige Schienenumschalter enthalten in der senkrechten wie in der waagerechten Richtung stets Schienen gleicher Länge. Es bietet sich somit die Verbindung derartiger Schienen zu einem an sich festen Schienenkörper an.

Anders dagegen sind die Verhältnisse bei den bisher üblichen Sammelschienensystemen, bei denen die Abzweigleitungen gestaffelt angeordnet sind, d. h. die einzelnen Abzweigleitungen zueinander verschieden große Längen aufweisen. Ferner weicht die Befestigung der Sammelschienen wegen ihrer großen Längserstreckung weitgehend von der eines

«5 Kreuzschienenverteilers ab, der in einem verhältnismäßig kleinen Rahmen angeordnet werden kann. Durch die neue Anordnung der Sammelschienen und Abzweigleitungen wird es möglich, die bisherigen Halterungen wesentlich kleiner zu bemessen und trotzdem genügend große Festigkeit zu erhalten.

Es sind ferner Samtnelschienenkästen bekanntgeworden, bei denen die nach beiden Seiten abgehenden Abzweigleitungen mit den Sammelschienen über besondere Isolierklemmen derart verbunden sind, daß eine gitterähnliche Anordnung vorliegt.

Demgegenüber handelt es sich beim Erfindungsgegenstand um Abzweigleitungen, die nur nach einer Seite hin von den Sammelschienen weggehen, die also gestaffelt angeordnet sind. Neu ist, auch hier die gitterähnliche Anordnung vorzusehen, indem die nur nach einer Seite abgehenden Abzweigleitungen so verlängert werden, daß die einzelnen Abzweigleitungen die gesamte Breite der von den Sammelschienen eingenommenen Fläche überlappen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in

den Fig. 1 und 2 in einer Vorderansicht und in Seitenansicht dargestellt. An die Sammelschienen 1, 2 und 3 sind die Abzweigleitungen 4 bis 8 angeschlossen, wobei die Leitungen 5, 6, 7 einem Abzweig angehören und die Leitungen 4 und 8 die benachbarten Phasen weiterer Abzweige sind. Es ist dabei angenommen, daß die Sammelschienen 1 bis 3 blanke Schienen seien, während die Abzweigleitungen 4 bis 8 isoliert sind. 4_a bis 8_a sind jeweils die stromleitenden Verbindungen zwischen Abzweigleitungen und Sammelschienen. An den Kreuzungsstellen zwischen Sammelschienen und Abzweigleitungen ist eine Verspannung hergestellt, und zwar im Ausführungsbeispiel durch Laschen 9 beiderseits der Kreuzungsstellen, die durch Bolzen gegeneinander verspannt sind. Es entstehen also auf diese Weise fest gefügte Kreuzungspunkte. Es wird jedoch ausdrücklich bemerkt, daß derartige Laschenverbindungen selbstverständlich nicht die einzig möglichen Ausführungen der Verbindung bedeuten, sondern daß auch irgendwelche anderen Verbindungsmittel angewendet werden können. Die besonders günstige Versteifung des gitterähnlichen Bauwerkes ist nun auf folgende Weise erreicht. Es sei die Anschluß leitung 4 herausgegriffen, die bei 4_a in leitender Verbindung mit der Sammelschiene 3 steht. An sich könnte die Abzweigleitung 4 an der Sammelschiene 3 enden. Die Abzweigleitung 4 ist jedoch bis zur Schiene 1 verlängert und mit den Schienen 1 und 2 durch Laschen verspannt, so daß auf diese Weise ein Gitterverband entsteht. Bei der Abzweigleitung 6 ist die Verlängerung bis zur Schiene 1 nicht vorgesehen, um anzudeuten, daß es nicht in jedem Falle erforderlich ist, das Gitterwerk hinsichtlich jeder einzelnen Abzweigleitung zu vervollständigen. Bei den Anschlüssen 5_a und 8_a ergibt sich die Erstreckung der Anschlußleitung über die ganze Breite des Samtnelschienensystems von selbst. Sofern bei der neuen Anordnung Isolatoren 10 und 11 angewendet werden, haben diese praktisch nur den Zweck, ein Umfallen des Gitterbauwerkes zu verhüten. An der Aufnahme der Kurzschlußkräfte nehmen diese Isolatoren nicht oder jedenfalls nur in unerheblichem Maße teil, so daß sie entsprechend schwach und leicht gehalten werden können.

Dieses Ausführungsbeispiel läßt besonders gut die Bedeutung der Erfindung erkennen. Die gegenseitige Verspannung zwischen Sammelschienen und Abzweigleitungen schafft Unterstützungspunkte, die die freien Längen der Sammelschienen und Abzweigleitungen wesentlich verkürzen. So wird z. B. durch die verlängerte Abzweigleitung 7 die freie Länge der Sammelschiene 1 zwischen den Anschlüssen 5_a und 8_a in zwei Stücke von nur halber Länge unterteilt, wodurch eine erhebliche Versteifung erzielt wird. Das gleiche gilt sinngemäß für die freien Längen der Abzweigleitungen, die durch die Verklammerung mit den Sammelschienen in sich versteift werden.

Die Isolierung mindestens eines der beiden Systeme (Sammelschienen oder Abzweigleitungen) schafft in besonders einfacher Weise die Möglichkeit des Aufbaues des Gitterwerkes, obgleich man unter Umständen auch mit blanken Leitungen und Isolierzwischenstücken an den Verklammerungspunkten arbeiten könnte. Die Isolierung der Abzweigleitungen hat aber noch einen besonderen Vorteil insofern, als man hierdurch für die Durchführung der Leitungen durch »Erde«, also z. B. durch Lichtbogenschutzdecken, keine besonderen Durchführungsisolatoren benötigt.

Claims

120 Patentansprüche:

i. Sammelschienenanordnung großer Kurzschlußfestigkeit, deren senkrecht zu den Sammelschienen nur nach einer Seite abgehende Abzweigleitungen mechanisch und elektrisch starr mit den zugeordneten Sammelschienen verbun-

den sind, dadurch gekennzeichnet, daß die an sich gestaffelt endenden Abzweigleitungen über ihre Anschlußstellen an den, zugeordneten Sammelschienen hinaus verlängert und isoliert mit den anderen Sammelschienen so verbunden sind, daß Sammelschienen und Abzweigleitungen ein gitterähnliches Bauwerk bilden.

2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der beiden Leitungssysteme, d. h. Sammelschienen oder Abzweigleitungen, vorzugsweise aber die Abzweigleitungen, isoliert ausgeführt sind.

3. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungspunkte des Gitterwerkes durch Spannlaschen festgelegt sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 46159, 631575, 691332; ao

Liste D 2 Fritz Driescher, Rheydt, 1937, S. 91 und 93;

Liste 280 BBC, April 1929, S. 42; Druckschrift I 3, 1211, AEG, August 1937.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

5 509 579/122 11.55 (109 601/5 6.61)