DE970763C - Verfahren zur Herstellung eines fuer therapeutische Zwecke geeigneten Dextransulfates - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines fuer therapeutische Zwecke geeigneten Dextransulfates

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DE970763C
DE970763C DEN6000A DEN0006000A DE970763C DE 970763 C DE970763 C DE 970763C DE N6000 A DEN6000 A DE N6000A DE N0006000 A DEN0006000 A DE N0006000A DE 970763 C DE970763 C DE 970763C
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dextran
dextran sulfate
sulfate
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DEN6000A
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Arthur Edwin James
Colin Robert Ricketts
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0009Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid alpha-D-Glucans, e.g. polydextrose, alternan, glycogen; (alpha-1,4)(alpha-1,6)-D-Glucans; (alpha-1,3)(alpha-1,4)-D-Glucans, e.g. isolichenan or nigeran; (alpha-1,4)-D-Glucans; (alpha-1,3)-D-Glucans, e.g. pseudonigeran; Derivatives thereof
    • C08B37/0021Dextran, i.e. (alpha-1,4)-D-glucan; Derivatives thereof, e.g. Sephadex, i.e. crosslinked dextran

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines für therapeutische Zwecke geeigneten Dextransulfates Es ist seit einiger Zeit bekannt, daß die Aktivität natürlicher gerinnungshemmender Stoffe, wie z. B. des Heparins, bei der therapeutischen Verwendung auf der Gegenwart einer teilweise veresterten Schwefelsäuregruppe beruht und daß die sauren Schwefelsäureester von Kohlenhydraten, wie z. B. Dextran, Cellulose, Chondroitin und Mucoitin, eine ähnliche Aktivität zeigen. Obwohl diese Verbindungen die Gerinnung von Blut oder Blutplasma wirkungsvoll verhindern, sind sie doch mehr oder weniger giftig und daher nicht zur klinischen Verwendung geeignet. Neuere Forschungsarbeiten haben jedoch gezeigt, daß auch ein ungiftiges Dextransulfat hergestellt werden kann.
  • Das dabei verwendete Verfahren umfaßt die selektive Entfernung der größeren Moleküle des Dextrans, die in dem nach der Hydrolyse von Dextran hohen Molekulargewichtes erhaltenen Gemisch vorhanden sind, sowie die anschließende Veresterung der verbleibenden Moleküle von geringerem Molekulargewicht mit einem Sulfatierungsmittel zwecks Bildung eines Schwefel- säureesters. Die Eigenviskosität des Dextrans hängt von der Größe der Moleküle ab und ist daher ein zweckmäßiger Maßstab für diese. Die Viskosität wird darum auch im allgemeinen dazu benutzt, die Molekülgröße des Dextrans zu bestimmen. Die in der Beschreibung angegebenen Zahlen für die Viskosität wurden durch Messung bei 37° C in o,g0/,iger Kochsalzlösung unter Verwendung eines B. B. S.-(British-Standard-Specifikation-)Viskosimeters Nr. I erhalten. Bei den bisher verwendeten Verfahren beläuft sich die Eigenviskosität des Dextrans nach Entfernung der größeren Moleküle auf weniger als 0,12.
  • Es wurde nun gefunden, daß Dextransulfat selbst dann, wenn es eine Eigenviskosität von weniger als 0,I2 hat, dadurch verbessert werden kann, daß man es einer fraktionierten Fällung aus seiner Lösung unterwirft, um die großen Dextransulfatmoleküle, die durch die Veresterung großer DextranmoIeküle entstanden sind oder möglicherweise durch die Verbindung zweier Dextranmoleküle durch eine Sulfatbrücke gebildet wurden, zu entfernen, und hierbei die Fraktion mit einer Eigenviskosität von etwa 0,035 oder darunter isoliert. Aus dieser Fraktion sind die großen Moleküle so weit entfernt, daß in der klinischen Praxis größere Dosen als bisher auf längere Zeit mit größerer Sicherheit gegeben werden können.
  • Es ist selbstverständlich, daß die durch die fraktionierte Fällung erhaltenen Fraktionen nicht völlig homogen in bezug auf die Größe der Moleküle sind, denn es ist unmöglich, alle vorhandenen Moleküle irgendeiner bestimmter Größe völlig auszufällen. Je verdünnter indessen die anfängliche Lösung und je geringer die prozentuale Größe der erzeugten Fraktion ist, desto besser ist auch die Homogenität.
  • Es ist zu beachten, daß das Dextransulfat stets in der Form eines Salzes, im allgemeinen des Natriumsalzes, verwendet wird, und wo hier auf das Sulfat Bezug genommen wird, handelt es sich um solch ein Salz.
  • Bei der Durchführung der Erfindung ist es nicht notwendig, die großen Dextranmoleküle vor der Veresterung zu entfernen, denn wenn diese in das Sulfat umgewandelt werden, werden sie später bei der erfindungsgemäß angewandten fraktionierten Ausfällung entfernt. Indessen ist es doch am besten, sie schon vorher zu entfernen, um eine Vergeudung von Dextran und der Reagenzien, welche zu seiner Umwandlung in das Sulfat verwendet werden, zu vermeiden. Die Sulfatierung wird gewöhnlich durch die Einwirkung von Chlorsulfonsäure auf Dextran in Gegenwart von Pyridin ausgeführt. Di blutgerinnungshemmende Wirkung von Dextransulfat hängt von dem Schwefelgehalt der. Verbindung ab. Für eine Verabfolgung in vivo muß der Schwefelgehalt höher als 9°/0 sein. Die Sulfatierung muß daher so weit durchgeführt werden, daß die Fraktion einen für die therapeutische Verwendung genügend hohen Schwefelgehalt hat.
  • Die selektive Entfernung der großen Sulfatmoleküle kann am zweckmäßigsten durch fraktionierte Ausfällung aus einer wäßrigen Dextransulfatlösung mit Hilfe eines wassermischbaren oder teilweise wassermischbaren organischen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches, in dem das Dextransulfat nicht löslich ist, durchgeführt werden. Die fraktionierte Ausfällung erfolgt nach an sich bekannten Methoden.
  • Wenn das Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch allmählich zu einer neutralisierten oder schwach alkalischen, wäßrigen I,ösung von Dextransulfat hinzugesetzt wird, entsteht ein Niederschlag, der durch Filtrieren oder, wenn er harzig ist, durch Absitzenlassen entfernt werden kann. Das zuerst ausgefällte Sulfat besitzt eine höhere Viskosität als das später ausgefällte Sulfat, woraus sich ergibt, daß die größeren Moleküle zuerst ausgefällt werden. Mit zunehmender Konzentration des Lösungsmittels ist eine zunehmende Ausfällung der großen Dextransulfatmoleküle zu beobachten. Durch Hinzufügen einer geeigneten Menge an Lösungsmittel kann man also Moleküle jeder gewünschten Größe ausfällen und beseitigen. Bei weiterem Hinzufügen von Lösungsmitteln zu der nach Entfernung des Niederschlages verbleibenden Lösung wird weiteres Dextransulfat ausgefällt, welches als ungiftige, gerinnungshemmende Substanz verwendet werden kann.
  • Wahlweise kann bei der Fraktionierung die mit der Temperatur abnehmende Löslichkeit des Sulfates ausgenutzt werden. Bei diesem Verfahren wird das Fällmittel der Lösung so lange hinzugesetzt, bis eine leichte Trübung auftritt. Das Gemisch wird erwärmt, um die Trübung wieder aufzulösen, und dann gekühlt, worauf sich ein Niederschlag bildet. Die Fraktionierung kann beliebig oft wiederholt werden.
  • Im allgemeinen ist Dextransulfat mit einer Eigenviskosität von weniger als 0,035 praktisch ungiftig.
  • Andererseits hat Dextransulfat mit einer Eigenviskosität unter 0,OI praktisch keine gerinnungshemmende Wirkung, weshalb Fraktionen mit einer Eigenviskosität unter dieser Zahl vorzugsweise ebenfalls entfernt werden. Es werden daher bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zwei Ausfällvorgänge durchgeführt, nämlich einer, um die großen Moleküle zu entfernen und in der Lösung nur ein Dextransulfat mit einer Eigenviskosität von weniger als 0,035 zu belassen, und ein weiterer Ausfällvorgang, um das gewünschte Dextransulfat mit einer Eigenviskosität von mehr als 0,OI auszufällen.
  • Nachstehend folgen einige Beispiele für das erfindungsgemäße Verfahren der fraktionierten Ausfällung und die Ergebnisse einiger mit den erhaltenen Fraktionen vorgenommenen Versuche.
  • Beispiel I Zuerst wurde eine Io°/Oige Lösung rohen Dextrans in bekannter Weise durch saure Hydrolyse abgebaut, um die Größe der Moleküle herabzusetzen. Die Lösung mit einem pE-Wert von I,02 wurde bei 98° C erhitzt, bis eine relative Viskosität von I,62 erreicht war.
  • Unter relativer Viskosität ist das Verhältnis der Viskosität dieser Io°/Oigen Lösung zu derjenigen von destilliertem Wasser bei 37° C zu verstehen. Nach dem Neutralisieren mit Kalk wurde die Lösung filtriert, und 260/, des Dextrans wurden durch Hinzufügen von Aceton ausgefällt. Weitere Ion!, Dextran erhielt man durch erneutes Hinzufügen von Aceton, und dieses Dextran war durch eine relative Viskosität von I,55 gekennzeichnet. Es wurde mittels Aceton entwässert und bei einer Temperatur von 500 C im Vakuum getrocknet, um als Ausgangsmaterial für die Erzeugung von Dextransulfat zu dienen.
  • Zur Herstellung des Sulfats wurden 541 wasserfreien Pyridin in ein Reaktionsgefäß eingebracht und 7,04 ccm Chlorsulfonsäure unter Kühlen hinzugesetzt, wobei die Temperatur unter 20° C gehalten wurde. Dann wurde die Temperatur auf 60° C erhöht, und es wurden 4,8 g Dextran hinzugefügt. Die Temperatur wurde nun 4 Stunden auf 65 bis 70" C gehalten, worauf die Sulfatierung beendet war. Die viskose Flüssigkeit wurde in 180 1 Wasser von 200 C gegossen, und das Pyridinsalz des Dextransulfats wurde zusammen mit einer geringen Menge von Pyridinhydrochlorid und Pyridinsuliat durch Zusatz von 2 Volumina Aceton ausgefällt. Das Gemisch trennte sich in Schichten, wobei das Pyridinsalz des Dextransulfats die untere Schicht bildete. Diese Salzschicht wurde abgezogen und in 150 1 destillierten Wassers gelöst.
  • Hierauf wurde Natriumhydroxyd hinzugefügt, bis ein pH-Wert von 8,o erreicht war.
  • Das entstandene Natriumsalz des Dextransulfates wurde darauf gereinigt. Es handelte sich um ein harziges Produkt, welches in 8o 1 Wasser gelöst und von dem größeren Teil anorganischer Verunreinigungen sowie von Pyridin befreit wurde, indem man die Lösung nacheinander durch Kationenaustausch-und Anionenaustauschharze leitete. Die Lösung wurde dann mit Natriumhydroxyd auf einen pE-Wert von 7,4 neutralisiert und auf 136,5 1 verdünnt.
  • Die gereinigte Lösung des Natriumsalzes von Dextransulfat verursachte, obwohl sie für die Verwendung als gerinnungshemmendes Mittel von geeigneter Potenz war, bei Meerschweinchen im Falle intravenöser Injektion heftige Reaktionen und führte auch zu einer leichten Ablagerung metachromatisch färbbarer Stoffe in Rattenlebern. Diese Sulfatlösung wurde sodann gemäß der Erfindung einer fraktionierten Ausfällung mit Aceton unterzogen. Zuerst wurde die Lösung mit 55 ] Aceton bei 20° C behandelt.
  • Es schied sich eine geringe Menge flockigen Materials aus, das durch Absitzenlassen entfernt wurde. Dann wurde noch mehr Aceton zugesetzt, und die ausgefällten Dextransulfatfraktionen wurden abgezogen, sobald die darüberschwimmende Flüssigkeit klar erschien. Es wurden fünf weitere Fraktionen auf diese Weise entfernt und ihre Viskosität gemessen.
  • Lösungen dieser Fraktionen wurden Meerschweinchen intravenös eingespritzt. Die ersten beiden Fraktionen waren giftig; die nächsten drei Fraktionen waren hingegen ungiftig und besaßen eine gerinnungshemmende Wirkung von I2 Internationalen Einheiten je Milligramm, waren also zur Herstellung von Inj ektionspräparaten geeignet.
  • Nach Abtrennen der fünften Fraktion war die obenauf schwimmende Flüssigkeit und damit die sechste Fraktion durch Natriumsu]fat stark verunreinigt.
  • Darüber hinaus hatten diese sechste Fraktion und das verbleibende Material eine gerinnungshemmende Wirkung von weniger als 10 Internationalen Einheiten je Milligramm und waren daher zur Verwendung als gerinnungshemmende Mittel nicht geeignet.
  • Einzelheiten der Versuchsergebnisse zeigt die Tabelle I.
  • Tabelle I
    Volumen Ausge- Giftig-
    des fälltes keit bei
    hinzu- Dextran Viskosität Meer 1. Em
    gesetzten sulfat schwein- I. E./mg
    Acetons chen
    Liter o/o
    55 6,7 0,0362 +
    3 6,7 0,0350 + -
    5 7,9 0,0336 o 12
    7 8,6 0,03Ig o I2
    94 43,I o,o289 O 12
    IOO (mit Natriumsulfat verunreinigt)
    Von dem ursprünglichen Dextransulfat wurden also 59,6 O/o in für therapeutische Zwecke geeigneter Form wiedergewonnen.
  • Beispiel 2 Dieses Beispiel beschreibt die fraktionierte Ausfällung von Dextransulfat unter Ausnutzung der verringerten Löslichkeit des Materials bei sinkender Temperatur. Um zu veranschaulichen, daß ein für die Verabfolgung an Menschen geeignetes Dextransulfat aus einem nicht dafür geeigneten Dextransulfat hergestellt werden kann, wurde auch in diesem Beispiel eine Partie Dextransulfat, welches keine guten biologischen Eigenschaften besaß, verwendet. Bei einer Temperatur von 30° C wurde Äthylalkohol zu 77 ccm einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von I5,4 g des Natriumsalzes eines Schwefelsäureesters von fraktioniertem Dextran mit einer Eigenviskosität von 0,04 hinzugesetzt, bis eine Trübung eintrat; hierzu waren Io8 ccm Äthylalkohol erforderlich. Das Gemisch wurde erwärmt, bis es homogen wurde, was bei 33° C eintrat, und dann langsam wieder auf Zimmertemperatur abgekühlt. Es wurde ein Sirup ausgeschieden; dieser wurde von der obenauf sdwimmenden Flüssigkeit abgetrennt und mit Äthylalkohol verrieben. Das so erhaltene Pulver bildete die erste Fraktion.
  • Die obenauf schwimmende Flüssigkeit wurde wiederum auf eine Temperatur von 300 C gebracht und Äthylalkohol hinzugesetzt, bis eine Trübung eintrat.
  • Dann wurde das Gemisch erwärmt, bis es homogen wurde, und wieder langsam abgekühlt. Der ausgefällte Sirup wurde abgetrennt und mit Äthylalkohol verrieben. Er bildete die zweite Fraktion, ebenfalls in Form eines Pulvers. Auf diese Weise erhielt man fünf weitere Fraktionen.
  • Durch Vermischen gleicher Volumina einer 1 0/0igen Lösung der einzelnen Fraktionen mit einer 1 0/0igen Lösung menschlichen Fibrinogens wurden die verschiedenen Fraktionen daraufhin untersucht, ob sie irgendwie menschliches Fibrinogen ausfällten. Gemische, welche eine größere Opaleszenz zeigten als ein Gemisch gleicher Volumina o,g °/Oigen Natriumchlorids und I°/Oigen menschlichen Fibrinogens, sind in der Tabelle II durch ein oder mehrere Pluszeichen gekennzeichnet, je nach dem Grade der Opaleszenz.
  • Gemische, welche eine geringere Opaleszenz aufweisen, sind mit O bezeichnet.
  • Lösungen der Fraktionen wurden außerdem Versuchstieren in einer Dosierung von 50 mg je Kilogramm Körpergewicht injiziert. Dort, wo die Injektion nach 24 Stunden in den Zellen der Leber, der Milz oder des Knochenmarks eine Ablagerung erzeugte, die mit Toluidinblau metachromatisch anfärbbar war, ist das Ergebnis durch ein Pluszeichen gekennzeichnet. Ein »O« bedeutet keinen färbbaren Niederschlag. Die verschiedenen Fraktionen wurden auch daraufhin untersucht, ob sie bei Meerschweinchen irgendwelche unerwünschten Reaktionen hervorriefen. Das Fehlen einer solchen Reaktion wird durch ein »O«, eine posi tive Reaktion durch ein Pluszeichen angedeutet.
  • Ebenso wurden die Fraktionen auf ihre gerinnungshemmende Wirkung untersucht, wobei die Ergebnisse in Internationalen Einheiten je Milligramm angegeben sind.
  • Tabelle II
    Ausge-
    fällter Eigen- Schwefel- Ausge- Färbbare Meer- Gerinnungs-
    Anteil viskosität gehalt fäiltes Ablagerung Reaktion
    % % Fibrinogen Ablagerung Reaktion Wirkung
    Ursprüngliches Salz - 0,044 I7,9 + + + I6,5
    Fraktion I......... 1 14,69 0,070 19,4 +++ + + 20,7
    Fraktion 2 ......... II,44 o,o58 I9,3 ++ + + 20,2
    Fraktion 3 ......... 10,25 0,054 20,6 ++ + + 20,7
    Fraktion 4 ......... II,23 0,044 19,4 ++ + 0 I7,7
    Fraktion 5 ......... 15,44 0,035 I9,6 0 0 O 14,2
    Fraktion 6 ......... 9,83 o,o26 I9,3 0 0 0 II,9
    Fraktion 7 ......... 3,95 - I4,9 0 0 0 4,6
    Die Prozentzahlen in dieser Tabelle beziehen sich auf Trockenbasis nach Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes durch Trocknen auf konstantes Gewicht im Vakuum bei 60° C. Man sieht, daß die Fraktionen 5 und 6 die gewünschten biologischen Eigenschaften besitzen und daher für den therapeutischen Gebrauch geeignet sind.
  • Wie oben bereits ausgeführt wurde, kann Dextransulfat in einer ungiftigen Form hergestellt werden.
  • Man muß dabei nur darauf achten, daß keine großen Moleküle vorhanden sind. Die Sulfatierungsreaktion erfordert aber kostspielige Chemikalien und ist nicht leicht auszuführen. Demzufolge ist es klar, daß man, um die Kosten der Reaktion herabzusetzen, den Weg einschlagen muß, eine Dextranfraktion geeigneter Größe zu wählen und diese Fraktion zu sulfatieren.
  • Die Herstellung der geeigneten Dextranfraktion kann in bekannter Weise durch Fraktionierung bewerL-stelligt werden.
  • Experimente haben indessen gezeigt, daß dieses Verfahren zur Herstellung von Dextransulfat nicht zufriedenstellend ist, da die Sulfatierung von Dextran zu der Bindung zweier Dextranmoleküle aneinander durch eine Sulfatbrücke unter Bildung eines großen und daher giftigen Moleküls führen kann. Weiterhin nehmen die größten der in einer sonst geeigneten Dextranfraktion vorhandenen Dextranmoleküle beim Sulfatieren noch ein wenig in ihrem Molekulargewicht zu, was wiederum Anlaß zur Giftigkeit geben kann.
  • Die Erfindung weicht von dem bekannten Verfahren ab, indem ein rohes Dextranmaterial von unbestimmter Molekulargröße sulfatiert und das erhaltene Dextransulfat alsdann einer fraktionierten Ausfällung unter Gewinnung einer Fraktion mit einer Eigenviskosität von etwa 0,035 oder darunter unterworfen wird. Obwohl das bedeutet, daß sowohl Dextran als auch Sulfatierungschemikalien in gewissem Umfange vergeudet werden, wird dadurch doch die Erzeugung einer ungiftigen Dextransulfatfraktion gesichert. Natürlich kann man das Dextran auch einer Vorfraktionierung unterziehen, wie dies im Beispiel 1 erläutert wird.
  • PATENTANspn0cHE: I. Verfahren zur Herstellung eines für therapeutische Zwecke geeigneten Dextransulfates, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus Molekülen verschiedener Größe bestehendes Dextransulfat einer fraktionierten Ausfällung aus seiner Lösung unter Isolierung einer Fraktion mit einer Eigenviskosität von etwa 0,035 oder darunter unterworfen wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Dextransulfat aus wäßriger Lösung durch stufenweise Zugabe von Äthvlalkohol oder Aceton ausgefällt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß voll einem Dextransulfat ausgegangen wird, das aus Dextran mit einer Eigenviskosität von nicht mehr als 0,I2 hergestellt worden ist.
    In Betracht gezogene Druckschriften: ActaPhysiologicaScandinavica, Bd. 9, Heft I (I945); Helvetica Chimica Acta, Bd. 26, S. I309, I3I0 (I943) ; Dissertation Swift, I946, S. 93.
DEN6000A 1951-08-30 1952-08-29 Verfahren zur Herstellung eines fuer therapeutische Zwecke geeigneten Dextransulfates Expired DE970763C (de)

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