DE970471C - Verfahren zur Verhuettung mergeliger Erze, insbesondere mergeliger Eisenerze - Google Patents

Verfahren zur Verhuettung mergeliger Erze, insbesondere mergeliger Eisenerze

Info

Publication number
DE970471C
DE970471C DEP3555A DEP0003555A DE970471C DE 970471 C DE970471 C DE 970471C DE P3555 A DEP3555 A DE P3555A DE P0003555 A DEP0003555 A DE P0003555A DE 970471 C DE970471 C DE 970471C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
marly
ores
oxygen
production
smelting
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP3555A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Otto Diettrich
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kloeckner Humboldt Deutz AG
Original Assignee
Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kloeckner Humboldt Deutz AG filed Critical Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority to DEP3555A priority Critical patent/DE970471C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE970471C publication Critical patent/DE970471C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B1/00Preliminary treatment of ores or scrap
    • C22B1/14Agglomerating; Briquetting; Binding; Granulating
    • C22B1/24Binding; Briquetting ; Granulating

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verhüttung mergeliger Erze, insbesondere mergeliger Eisenerze Die Erfindung bezieht :sich auf ein Verfahren zur Verhüttung mergeliger Erze, insbesondere mergeliger Eisenerze.
  • Bei dem augenblicklichen Stand des Eisenhüttenwesens verwendet man Schachtöfen, deren Beschikkung eine Höhe von 2o bis 30 m besitzt. Man ist hierbei von der Erwägung ausgegangen, eine möglichst weitgehende, indirekte Reduktion der Eisenoxyde zu erreichen und die Wärme der Ofengase, die aus der Reduktions- und Schmelzzone stammt, so gut wie möglich auszunutzen. Die große Höhe der Beschickung hat aber andererseits zur Folge, daß ein sehr großer Druck auf die unteren Teile der Beschickung ausgeübt wird, daß diese also sehr fest sein muß; daneben ist zu fordern, daß der Möller genügend grobstöckig ist, um den Wind gut und gleichmäßig durchzulassen. Bei Feinerz kann man dieser Forderung dadurch entsprechen, daß man dieses sintert: bei den Brennstoffen ist man gezwungen, soggenannten Hüttenkoks, d. h. einen sehr grobkörnigen und sehr festen Koks zu verwenden. Es ist aber bekannt, daß Steinkohle, die zur Herstellung eines solchen Kokses geeignet ist, nur an einzelnen Lagerstätten vorkommt und ,daß es weite Striche der Erde gibt, wo eine derartige Kohle fehlt.
  • Die Erfindung bringt einen wesentlichen Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik dadurch, daß Briketts mit einem Rauminhalt von höchstens etwa roo cm3 aus dem Erz und der Gesamtmenge eines festen, schwelbaren Brennstoffes, z. B. einer Steinkohle, die zur Herstellung von Hüttenkoks ungeeignet ist, in einem Schachtofen mit rechteckigem Ouerschnitt, bei dem der Abstand einer Reihe gegenüberliegender Düsen höchstens a m beträgt, unter Einhaltung einer Beschickungshöhe von etwa 1,5 bis 3 m über der Düsenebene heruntergeschmolzen werden..
  • Es ist gemäß der Erfindung möglich, sowohl eine Schwelurig als auch eine Verhüttung in einem Schachtofen mit ganz ungewöhnlich niedrigen Beschickungssäulen durchzuführen. Datei halten sich die Gichtgastemperaturen immer noch in erträglichen Grenzen. Die geringe Höhe der Beschik kungssäule hat zur Folge, daß der Schachtofen entsprechend niedrig und demgemäß auch billig in der Anschaffung ist. Desgleichen brauchen die zu verhüttenden Stoffe nicht mehr so hoch gefördert zu werden wie sonst. Schließlich ist auch der Winddruck wesentlich niedriger als bisher, so, daß@ sich nach allem aus diesem Verfahren eine fühlbare Verbilligung des bekannten Hochofenverfahrens ergibt.
  • Weiter liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, daß man bei Erzen mit mergeliger Gangart kein besonderes Bindemittel für die Brikette benötigt, sondern daß der Mergel, der dem Erz von Natur aus angehört, zum Binden genügt. Ein solches Erz ist z. B. unter dem Namen Doggererz bekannt und wird bei Donauschingen (Süddeutschland) gefunden. Wenn man Erze verarbeiten muß, die Mergel nicht in der Gangart besitzen, diese z. B. nur aus Quarz besteht, wählt man in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als Zuschlag bei der Brikettierung gemahlenen Mergel als Bindemittel und kann dabei auch feste Brikette erzeugen. Bei der Mischung von Erz, Brennstoff und gegebenenfalls Mergel muß man erforderlichenfalls noch Wasser zusetzen, so daß die fertigen Briketts einen Wassergehalt von etwa 5 bis 8% besitzen.
  • Sowohl bei mergeligen Erzen als auch bei solchen, die Mergel nicht als Gangart besitzen, kann man als weiteres Bindemittel für die Brikettierung gelöschten Kalk zuschlagen.
  • Reduktion und Schmelzung bei dem Verfahren nach der Erfindung werden sehr leicht und wirksam durchgeführt, da der Schwelkoks sehr reaktionsfähig ist. Die hat auch zur Folge, daß man in vielen Fällen nicht, wie bei dem Hochofen, gezwungen ist, den Wind vorzuwärmen. Man kann vielmehr bei der Erfindung äuch mit Kaltwind arbeiten.
  • Als Brennstoff kann man bei diesem Verfahren vor allem Steinkohlen verwenden, die zur Herstellung von Hüttenkoks nicht geeignet sind, d. h. also solche, die schlecht kokbar sind (schlecht backende Kohlen). Hierzu zählen beispielsweise die Saarkohle, auch viele französische Kohlen, insbesondere lothringische Kohlen.
  • Ein weiterer Vorteil bei der Erfindung liegt darin, daß man nicht, wie bei der Herstellung von Hüttenkoks, gezwungen ist, eine hochaufbereitete Steinkohle mit einem Aschengehalt von höchstens 6 bis 8% zu verwenden. Man kann in vielen Fällen sogar uriaufbereitete Steinkohle verarbeiten. Es ist auch nicht erforderlich, die Zerkleinerung als Vorbereitung der Brikettieru.ng sehr weit zu betreiben. Man kann vielmehr noch eine gute Zusammensetzung und Bindung der Brikette erreichen, wenn der Brennstoff, z. B. Steinkohle, in einer Stückgröße von o bis 5 mm vorliegt. Bei Erz kann man sogar ein etwas größeres Korn zulassen, nämlich o bis etwa io min. Die Brikette werden zweckmäßig in Eiform auf Walzenpressen hergestellt; auch wenn man andere Formen verwendet, ist es vorteilhaft, die Kanten und Ecken, gegebenenfalls auch die Außenflächen der Brikette abzurunden.
  • Die geringe Beschickungshöhe des Schachtofenshat zur Folge, daß die Erhitzung der eingebrachten Briketts .sehr schnell erfolgt. Dies ist besonders bei Verwendung von ;schlecht backenden Steinkohlen. die also für die Herstellung von Hüttenkoks ungeeignet sind, von großer Bedeutung. Bei der schnellen Erwärmung bleibt nämlich das an sich geringe Backvermögen erhalten; bis die Steinkohle verkokt ist und sich damit .ein festes Gerüst gebildet hat.
  • Da nach der Erfindung Steinkohle in ungeschNveltem oder uriverkoktem Zustand benutzt wird, enthalten die Gichtgase unter anderem Schweldämpfe und Schwelgase. Besonders die Schweldämpfe kann man in einer Kondensationseinrichtung aus den Gichtgasen entfernen und gewinnt so Schwelstoffe, die bekanntlich sehr gesucht sind.
  • Die gute Wirkungsweise des neuen Verfahrens beruht unter anderem auf der gleichmäßigen Stückform des Einsatzgutes. Je kleiner und gleichmäßiger die Form ist, desto besser geht der Reduktionsvorgang vonstatten. Man darf andererseits aus allgemein praktischen Gründen eine bestimmte Größe nicht unterschreiten. Es würde sonst auch leicht eine Verstopfung des Ofens eintreten. Die beste Größe der Brikette liegt bei etwa 40 ccm.
  • Es ist auch von Nutzen, daß man dem Ofenwind Sauerstoff zufügt, und zwar zwecks größerer Wirtschaftlichkeit Sauerstoff, der etwa einen 02 Gehalt von 95 % besitzt. Der Vorteil eines hochsauerstoffhaltigen Windes besteht bekanntlich darin, daß die Gichtgase einen wesentlich geringeren Stickstoffgehalt als bisher besitzen, damit heizkräftiger werden und so unter anderem als Ausgangsstoff für eine Treibstoffsynthese nach Fischer-Tropsch geeignet sind. Man kann auch, um den Stickstoffballast noch mehr herabzusetzen, Sauerstoff für sich verwenden, wird aber dann zweckmäßig technisch reinen Sauerstoff benutzen, d. h. einen solchen, der einen 02 Gehalt von etwa 8o bis 95 % besitzt. Zwar hat die Verwendung von Sauerstoff die Folge, .daß die Ofentemperaturen sehr stark ansteigen, was z. B. bei einem reinen Generatorverfahren starke Abwärmeverluste zur Folge hat. Die hohen Temperaturen werden aber bei dem Verfahren gemäß der Erfindung vorteilhaft für den 7weiten Zweck dieses Verfahrens, nämlich für die Reduktion und Schmelzung des Metalls ausgenutzt. Deshalb ist es möglich, auf diesem Wege das Synthesegas wesentlich wirtschaftlicher herzustellen als im Gaserzeuger.
  • Das Verfahren ist nicht allein bei der Verhüttung von Eisenerzen, sondern auch bei der Verhüttung von Nichteisenerzen anwendbar.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verhüttung mergeliger Erze, insbesondere mergeliger Eisenerze, dadurch gekennzeichnet, daß Briketts mit einem Rauminhalt von höchstens etwa ioo cmg aus dem Erz und der Gesamtmenge eines festen, schwelbaren Brennstoffes, z. B. einer Steinkohle, die zur Herstellung von Hüttenkoks ungeeignet ist, in einem Schachtofen mit rechteckigem Querschnitt, bei dem der Abstand einer ReiReihe he gegenüberliegender Düsen höchstens 2 m beträgt, unter Einhaltung einer Beschickungshöhe von etwa 1,5 bis 3 m über der Düsenebene heruntergeschmolzen werden. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch i auf die Verhüttung von Erzen, die keine mergelige Gangart enthalten, mit der Maßgabe, daß bei der Brikettherstellung Mergel als Bindemittel zugeschlagen wird. 3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Brikettherstellung als weiteres Bindemittel gelöschter Kalk zugeschlagen wird. 4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schachtofen mit heißem Wind oder einer Mischung aus heißem Wind und Sauerstoff oder einer Mischung aus kaltem Wind und Sauerstoff oder mit technisch reinem Sauerstoff betrieben wird. 5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, .dadurch gekennzeichnet, daß die Gichtgase durch eine Kondensationseinrichtung zwecks Gewinnung der Schwelstoffe geführt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 717498; britische Patentschriften Nr. 342 (1863), 2614 (1857) 1970 (1865), 1411 (1867), 1885 (1868), 3252 (1872), 2297 (1873) 3356 (1874) 410 (1882), 2387 (1883).
DEP3555A 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zur Verhuettung mergeliger Erze, insbesondere mergeliger Eisenerze Expired DE970471C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP3555A DE970471C (de) 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zur Verhuettung mergeliger Erze, insbesondere mergeliger Eisenerze

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP3555A DE970471C (de) 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zur Verhuettung mergeliger Erze, insbesondere mergeliger Eisenerze

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE970471C true DE970471C (de) 1958-09-25

Family

ID=7358893

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP3555A Expired DE970471C (de) 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zur Verhuettung mergeliger Erze, insbesondere mergeliger Eisenerze

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE970471C (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE717498C (de) * 1939-04-16 1942-02-16 Roechlingsche Eisen & Stahl Verfahren und Vorrichtung zum Verhuetten von Eisenerzen

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE717498C (de) * 1939-04-16 1942-02-16 Roechlingsche Eisen & Stahl Verfahren und Vorrichtung zum Verhuetten von Eisenerzen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2554559A1 (de) Verfahren zur verwendung von kohlenstoffhaltigen stoffen in einem reduktions- oder schmelzofen
DE418101C (de) Verfahren zur Nutzbarmachung von Gichtstaub, Kiesabbraenden oder anderen eisenhaltigen Stoffen
DE970471C (de) Verfahren zur Verhuettung mergeliger Erze, insbesondere mergeliger Eisenerze
DE1758951C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Eisenschwamm
DE2743282A1 (de) Waelzverfahren zur verfluechtigung von zink und blei aus eisenoxydhaltigen materialien
DE641128C (de) Verfahren zur Herstellung von Metallschwamm, insbesondere Eisenschwamm
DE970686C (de) Verfahren zum Verhuetten von Eisenerzen
DE889900C (de) Verfahren zum Verhuetten von Erzen, insbesondere von Eisenerzen
DE1261527B (de) Verfahren zur Reduktion oxydischer Eisenerze
CH125525A (de) Verfahren zur Herstellung von Eisen und Eisenlegierungen.
DE974681C (de) Verfahren zur Erzverhuettung im Niederschachtofen
DE918767C (de) Verfahren zum Aufarbeiten von Rueckstaenden der Druckhydrierung von Kohlen, Teeren und Mineraloelen
DE690009C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Roheisen
DE2931025C2 (de) Direktreduktion von Eisenerzen
DE2951745A1 (de) Verfahren zum sauerstoff-sprueh-schmelzen von sulfid-konzentraten
DE278780C (de)
DE941816C (de) Elektro-Verhuettung
DE751321C (de) Verfahren zum Erzeugen von stand- und druckfesten Presslingen aus Braunkohlenkoks
DE910060C (de) Verfahren zur Erzeugung von fuer Huettenprozesse geeigneten festen Erzkoksbriketten
AT79943B (de) Verfahren zum Verfestigen von Zusammenballungen auVerfahren zum Verfestigen von Zusammenballungen aus Feinerzen, Kiesabbränden und dgl. durch sinternds Feinerzen, Kiesabbränden und dgl. durch sinterndes Brennen im Schachtofen. es Brennen im Schachtofen.
DE894163C (de) Verfahren zur Verhuettung von Erzen, insbesondere von Eisenerzen
DE1758478A1 (de) Verfahren zum Erzeugen von Eisen aus Eisenerzen im Schachtofen
DE298275C (de)
DE671260C (de) Verfahren zur Nutzbarmachung der bei der Gewinnung von Steinkohle anfallenden Feinkohle
AT206182B (de) Verfahren zur Herstellung von Erzbriketts