DE970099C - Verfahren und Einrichtung zum Bewegen, Aufbereiten oder Behandeln von koernigen Stoffen - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zum Bewegen, Aufbereiten oder Behandeln von koernigen Stoffen

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DE970099C
DE970099C DEM23718A DEM0023718A DE970099C DE 970099 C DE970099 C DE 970099C DE M23718 A DEM23718 A DE M23718A DE M0023718 A DEM0023718 A DE M0023718A DE 970099 C DE970099 C DE 970099C
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breakthroughs
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DEM23718A
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Dipl-Ing Franz Moser
Martin Moser
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FRANZ MOSER DIPL ING
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    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65GTRANSPORT OR STORAGE DEVICES, e.g. CONVEYORS FOR LOADING OR TIPPING, SHOP CONVEYOR SYSTEMS OR PNEUMATIC TUBE CONVEYORS
    • B65G53/00Conveying materials in bulk through troughs, pipes or tubes by floating the materials or by flow of gas, liquid or foam
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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    • B65GTRANSPORT OR STORAGE DEVICES, e.g. CONVEYORS FOR LOADING OR TIPPING, SHOP CONVEYOR SYSTEMS OR PNEUMATIC TUBE CONVEYORS
    • B65G2812/00Indexing codes relating to the kind or type of conveyors
    • B65G2812/16Pneumatic conveyors
    • B65G2812/1608Pneumatic conveyors for bulk material
    • B65G2812/1641Air pressure systems

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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Devices And Processes Conducted In The Presence Of Fluids And Solid Particles (AREA)

Description

  • Verfahren und Einrichtung zum Bewegen, Aufbereiten oder Behandeln von körnigen Stoffen Zur Aufbereitung oder Behandlung körniger oder grießförmiger Stoffe verwendet z. B. die Müllereiechnik in vielfacher Form ausschließlich oder hilfsweise Luftströmungen, welche in geeigneter Richtung und Stärke durch das Gut hindurchgeleitet werden. In der Windsichtung erfolgt eine Trennung nach unterschiedlichen »Flugkoeffizienten«. Ruhende oder bewegte Siebe dagegen, die nur leicht besaugt werden, trennen die Gutpartikel nach Größe und Form. Es ist dabei bekannt, daß in Abhängigkeit von der Schichthöhe beim bewegten Sieb Unterschiede im spezifischen Gewicht der einzelnen Teilchen den Siebeffekt beeinflussen.
  • Noch deutlicher tritt der Einfluß ungleichen spezifischen Gewichtes dann in Erscheinung, wenn die Strömungsgeschwindigkeit der von unten nach oben durch Sieb und Gutschicht hindurchstreichenden Luft so weit gesteigert wird, daß die verbindenden Kräfte innerhalb der Teilchen aufgehoben werden und das Bett zu »fließen« beginnt; die leichteren Teilchen können obenauf »schwimmen«; Siebung und Sichtung überlagern sich.
  • Dabei sind die Vorgänge und Wirkungen bei den gebräuchlichen Apparaturen bisweilen nicht mehr eindeutig zu beherrschen.
  • Die sichere Funktion der Anlagen ist gefährdet und geht oft verloren, wenn drlle Luft an irgendeiner Stelle durch die Schicht durchbricht und durch diese Gasse ausweicht. Gerade bei großen Windgeschwindigkeiten stellen sich jedoch leicht, bis- weilen unterstützt durch Verschiebungen des Bettes, solche Durchbrüche ein.
  • Ist nun die Neigung der luftdurchlässigen Unterlage (Sieb, Rost od. dgl.) kleiner als der natürliche Schütfwinkel des Gutes, so bleibt das Material liegen, der Durchlauf stockt.
  • Es ist bekannt, daß man selbst bei verhältnismäßig grobkörnigem und inhomogenem Gut, wie ungereinigtes Getreide, dem Bestreben der Luft, sich Kanäle oder Durchbrüche zu schaffen und durch sie auszuweichen, mit gewissem Erfolg dadurch begegnen kann, daß man als luftdurch.-lässige Unterlage poröse Steine oder dichte Gewebe od. dgl. verwendet. Allein, derartige vorgeschaltete »Gitter« besitzen einen hohen Eigenwiderstand und verbrauchen deshalb zusätzliche Antriebsenergie am Lüfter. In staubhaltiger Luft legen sich die feinen Poren Schnel zu, und auf eine Siebwirkung muß ohniehin verzichtet werden Bekanntlich ist bisweilen, z. B. gerade in der Müliereitechnik, eine intensive Bespülung des Gutes als sogenannte »Luftwäsche« auch in Verbindung mit Siebung und Sichtung sehr erwünscht. Die sogenannte pneumatische Getreidereiningung z. B. wurde ermöglicht durch die Anwendung hoher Relativgeschwindigkeiten zwischen Gut und Luft.
  • Das nachfolgend beschriebene; die Erfindung aufzeigende Verfahren mag - im Gegensatz zu bekannten Einrichtungen, in welchen die Aufbereitung des Gutes bei hoher Luftgeschwindigkeit dadurch erstrebt wird, duß die Gutteilchen zu einer »Wolke« aufgestäubt werden, sowie zum Unterschied. gegenüber bekannten »staubfließtechniscbe.n« Verfahren, bei welchen ein flüssiges oder gasförmiges Mittel mit solcher Geschwindigkeit und Menge durch das Gut hindurchströmt, daß dabei eine ruhende oder wandernde Schüttgutschicht entsteht # als » schrittweise wandernde Durchbruchschicht« bezeichnet werden.
  • Nach einem Merkmal der Erfindung ist die Durchlaufbewegung des Gutes durch die Förderrinne bzw. das. »Fließbett« od. dgl. nicht eine stetige oder fließende, sondern eine notwendigerweise instationäre, schrittweise ausgreifende oder rollende, mit in Bahnrichtung periodisch und in der Regel gleichsinnig durch die Schicht als fluktuierende Aufwallung sich fortpflanzenden Dichteunterschieden; der Durchlauf des Gutes kann' also etwa mit der Bewegung einer fortschreitenden Welle in einer Flüssigkeit verglichen werden.
  • Naturgemäß ist deshalb auch die Bewegung der im Kreuzstrom durch die Gutschicht hindurchstreichenden Luft eine zeitlich und örtlich instationäre; im gleichen Zeitpunkt variiert ihre Geschwindigkeit über die Fläche des Bettes oder der Förderrinne hinweg zwischen einem Maximalwert, der in der Regel an der Untergrenze der Schicht erheblich größer sein kann als die Schwebegeschwindigeit eines Vergleichskornes, und. einem Minimalwert, der im Grenzfalie gegen Null gehen kann.
  • An Orten großer Luftgeschwindigkeit werden die Gutpartikel vom Luftstrom mitgenommen, und je nach dessen Stärke aufgewirbelt oder aufgestäubt, während zur gleichen Zeit neben dem Luftdurchbruch die Luftgeschwindigkeit so gering sein kann, daß das Gut in natürlicher Packung verharrt.
  • Es können daher immer eutllich unterscheidbare fließtech'niscbe Zustände zur gleichen Zeit und nebeneinander im gleichen Bett bzw. in der gleichen Förderrinne beobachtet werden; der Aufströmzustand der Schicht ist also ein inhomogener.
  • Mit der Luftges'chwindigkei't varilert naturgemäß auch die Reynoldsche Zahl, und dieser Wechsel Bekundet bekanntlich, daß die am Korn angreifenden Flüssigkeitskräfte gerade in dem fraglichen Bereich sich nicht nur in ihrer Größe, sondern auch in ihrer Art und, Zusammensetzung ändern.
  • Die Elastizität des FeststofF-Gas-Gemisches ist in der Zone, in weicher das Gut von den Luftkräften erfaßt und dabei holchgetragen wird, naturgemäß eine andere als in der Zone der ruhenden Schüttgutschent. In der ruhenden oder nur leicht. angeockerten. Schicht berühren die Partikel ein an-der, jeder Anstoß und jede Schwingung werden durch die. starke Reibung sofort gedämpft oder geschluckt.
  • Während man im allgemeinen bei den bekannten staubfliejtechnischen Verfahren, insbesondere in der Wirbelchichttechnik, kleine Kanal durchbrüche als störende Begleiterscheinungen betrachtet und große zu vermeiden sucht, weil sie den kontinuierlichen. Bettes gefährden, werden nach dem aufgezeigten Verfahren derartige Durchbrüche gerade mit Absicht hervorgerufen und mit Plan geteuert und bei der Anwendung des Verfahresn den jeweiligen Erfordernissen angepaßt.
  • In der absatzweise (das ist ohne fortwährende Gutbeschickung und -abfuhr) betriebenen Schüttgutschicht oder Wirbelschicht können derartige Durchbrüche in einfacher Weise schon dadurch erzwungen werden, daß unter dem (waagerechten) sibe od. dgl., auf dem das Gut lastet, hinreichend von einem Luftstrom beaufschlagte Düsen oder Schlitze od. ä. auf mechanische Art vorbeibewegt werden. Zum gleichen Zweck kann die Luft ebenso durch Trichter, Schlitze usw., die über die Schicht hinwegs-treifien, abgesaugt werden.
  • Auf solche Art läßt sich zwar das Ziel erreichen, daß das Gut in geordineter Weise durchgemischt und in Verbindung damit gegebenenfalls besonderen Aufbereitungs- odir Behandlungsvorgängen unterworfen wird, so, wenn eine Reinigung oder Entstaubung des Gutes bei hoher Luftgeschwindigkeit beabsichtigt ist oder wenn, eine schnelle und sichere Verteilung von Wärmemengen, die an festen Wänden durch Kontakt mit dem Gut getauscht werden, erstrebt wird. Der technische Fortschritt, den die Erfindung bringt, ist jedoch in diesem Fall durch den Übergang von der willkürlich entstehenden und unwillkommenen Kanalbildung zum planmäßig erzeugten und fortbewegten Luftdurchbruch im allgemeinen noch nicht gegeben.
  • Erst in der fortlaufend beschickten Schicht kommt die Erfindung richtig zur Geltung, wenn mittels des Durchbruches nicht nur die (im wesent- lichen) vertikale Mischbewegung, sondern zugleich der horizontale »Vorschub« des Gutes gesteuert wird; dabei wird nämlich nach der Erfindung der Luftdurchbruch und die ihm eigene Aufströmung des Gutes als Instrument dazu benutzt, um selbst bei einem Schüttgut, das ob seiner (groben) Körnung oder ob seiner inhomogenen Zusammensetzung beim Aufströmen keinen sicheren und hinreichend gleichmäßigen Fließzustant mehr erbringt und demzufolge einer Behandlung oder Aufbereitung in einer Wirbelfießschicht widérsteht, noch einen geordneten, schrittweisen Durchsatz des Gutes zu bewerkstelligen.
  • Die bisher gebräuchliche gleichzeitige Aufströmung und Behandlung der gesamten Schicht wird im erfindungsgemäßen Verfahren aufgehoben und durch eine taktmäßige Folge von einzelnen Arbeitsgängen ersetzt.
  • Eine wesentliche Aufgabe der zuströmenden Luft, die im engen Bereich des Durchbruches zusammengefaßt wird, besteht darin, daß sie die gerade erfaßbare Gutmenge von der festen Unterlage hochzuschleudern oder hochzutragen hat. Die Strömung der Luft im trichterförmig sich erweiternden Durchbruch ist durch unterschiedliche Querschnitte charakteristert ; zur Arbeitsleistung wird demgemäß zum erheblichen Teil außer der Druckenergie auch die Geschwindigkeitenergie der Strömung herangezogen.
  • Auch noch an den trichter ähnlichen Abgrenzungen des strahlargien Durchbruches werden strömungsnahe Gutschichten von der aufströmenden Luft aufgelockert und zum »Fließen« gebracht.
  • Die Konzentration an Feststoff ist dort um ein Vielfaches größer als im Kern des Luftdurchbruches. Die Folge ist, daß an der Begrenzung des Durchbruches die Partikelschicht auf Grund ihrer Schwere nach unten drückt und daß die seitliche Druckkomponente dieser Gutsäule den Durchbruch an der Entstehungsstelle, also unmittelbar über der luftudurchlässigen Unterlage, abzudros seln versucht.
  • Hier, im engsten Querschnitt, werden' die nachdrückenden Gutteilchen vom Luftstrahl angesaugt und hochgeschleudert. Bei abnehmender Strömungsgeschwindigkeit - im freien Raum über der Schicht - fallen die Partikel wieder aus dem Luftstrom aus und lagern sich in der Umgebung des $Triechtuerrandes auf die Schicht und gleiten erneut nach unten. Die vom Durchbruch erfaßten Gutpartikel werden demnach gewissermaßen im Kreislauf umgewirbelt und' dabei intensiv durchgemischt.
  • Es ist ersichtlich, daß die Gutpartikel im Verlauf dieser Bewegung, vor allium an den Trennflächen in der Zone des engsten Querschnittes, Relativgeschwindigkeiten ausgesetzt sind, die erheblich höher sind als die Schwebegeschwindigket.
  • Seine bescondere Aufgabe, das Gut durch die Förderrinne bzw. das Fließbett hindurch zuleiten, kann der Durchbruch noch nicht erfüllen, solange er am Entstehungsorte verharrt oder solange die Partikel, die vom Luftstrahl hochgetragen und abgeworfen werden, - wleaa auch in anderer Vermischung - doch wieder an der ursprünglichen Stelle zu liegen kommen.
  • Die Erfindung geht bei der Lösung des TTansportproblems von der Erkenntnis aus, daß der » ortsfeste « Durchbruch (mitsamt seiner Berandung) als ein in sich geschlossenes System zu betrachten ist, in dem sich zwischen Luftstrahl und Gutbewegung ein dynamischer Gleichgewichtzustand einstell bzw. einpendalt, und daß dieses Gleichgewicht durch eine »äußere Kraft« dergestalt gestört oder verlagert werden kann, daß die Gutteilchen (im Endeffekt) eine Vorwärtsbewegung ausführen.
  • Die gewünschte Verlagerung des Gleichgewichtszustandes erreicht die Erfindung in ganz einfacher Weise dadurch daß Vosgorge getroffen wird, daß zulaufseitig die seitliche Komponente der nachdrückenden bzw. nachfließenden Gutschicht verstärkt wird; diese Wirdkung wird aber erreicht, wenn man Vorsorge trifft, daß zulaufseitig die Schicht etwas höher gehalten wird als ablaufseitig.
  • Das spezifische Gewicht der festen Teilchen ist sehr viei größer als das der Luft, eine geringe zulaufseitige Überhöhung der potentiellen Energie der «nachfließendien » Gutsäule stört das Gleichgewicht und bat zur Folge, daß zulaufseitig mehr Material vom durchbrechenden Luftstahl mitgerissen wird als ablaufseitig; diese ungleiche Entnahme von Gut dauert so lange, bis der ursprünglich Gleichgewichtszustand wiederhergestellt ist.
  • Nach der Erfindung ist nun das Verfahren nicht darauf beschränkt, daß die Durchbrüche bei der fortwährend beschickten Schicht auf mechanischem Wege, etwa, wie erwähnt, mittels vorbeistreichender Düsen od. dgl., gesteuert und fortbewegt werden; vielmehr soll - nach einem besonders hervorstehenden Merkmal' - die Entstehung und Steuerung der Durchbrüche ohne mechanisch bewegte Mittel auf völlig automatischem Wege als Folge einer geeigneten Wahl der Betriebsbedingungen vor sich gehen.
  • Es muß dazu im Durchbruch ein solcher Gleiche gewichtszustand hergestellt und, fortwährend beibehalten werden, daß ständig eine geeignete Menge von Guptartikeln von der Zulaufseite abgetragen und an der Ablaufseite angelandet wird und sich auf diese Weise der Durchbruch durch das über die poröse Unterlage wandernde Gut hindurchgraben kann. Die fordurung nach Aufrehchterhaltung eines vorgeschriebenen Gleichgewichtszustandes im Durchbruch auf seinem Wege durch, die Förderrinne bzw. das Fließbett beinhaltet die Aufgabe, daß nicht' nur die aus dem strömenden Medium herrührenden Kräfte, sondern auch. die aus dem Gut stammenden Kräfte in vorgeschriebener und gleichbleibender Form und Folge eingebracht und zusammengefügt werden müssen. Praktisch wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die poröse Unterlage eine in an sich bekannterWeise schwache bis mäßige Neigung erhält; in gleichmäßiger Schichthöhe wird das Gut durch die Rinne gefördert. Der überschuß $der auf der Zulaufeite angreifenden seitlich schiebenden Kraft, die ja eine Komponente des Bodendruckes des Gutes ist, wird dadurch in zeitlich gleichlbleibender Höhe zur Wirkung gebracht.
  • Besondere Beachtung ist bei der » automatisch gesteuerten « Fortwährend beschickten Schicht den Einlauf-und Auslaufbedingungen zu widemen, denn von ihnen hängt nicht nur die Regelung der Gutzufuhr und Gutabfuhr ab, sie müssen vielmehr so beschaffen sein, daß der Durchbruch an geeigneter Stelle und zum richtigen Zeitpunkt zum Entstehen und nach Erfüllung seiner Funktion wieder zum Verlöschen gebracht wird.
  • Im einfachsten Fall kann. dieser Forderung schon dadurch entsprochen werden, daß die Einlaufschwelle nach. dem Verbild der bekannten pneumatischen Rinnen etwas höher angebracht wird als die Auslaufschwelle. Die Neigung des Bettes oder der Förderrinne usw. ist merklich kleiner als der Schüttwinkel des Gutes. Der Durchbruch entsteht jeweils an der Stelle geringsten Luftwiderstandes, und diese Stelle wird zwangsweise an die Auslaufschwelle verlegt, wenn dafür gesorgt ist, daß dort ständig etwas Gut frei und unbehinder t abrieseln oder absickern kann, so daß die Schichthöhe sich an dieser Stelle etwas ermäßigt, oder, falls das Gut an der Auslaufshcwelle staut, wenn auf mechanischem Wege in periodischer Folge, wenn möglich in dem Taktmaße, im dem ein Durchbruch durch das Bett bzw. die Rinne eilt, eine hinreichende Gutmenge, z. B. mittels Schleusen, Schaufeln od. dgl., abgezogen wird.
  • Eine wesentliche regelungstechnische Voraussetzung für die Aufrechterhaltung des durch die Erfindung ermöglichten Bewegungsvorganges und Damit des Gutdurchastzes ist die rechtzeitige Vernichtus des Durchbruches, nachdem er seine Aufgabe auf dem Wege durch die Förderrinne erfüllt hat und am Gutzulauf angelangt ist. Auch bei der Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß eine seitliche, schiebende Komponente aus dem Bodendruck der den Durchbruch begrenzenden Gutschicht in, geeigneter, wahlweiser Größe zur Wirkung gebracht werden kann, also auch in solcher Größe, daß sie das Gleichgewicht im Durchbruch nicht nur verschiebt, sondern es gänzlich ze rstört. Um den' Durchbruch zum Erlöschen zu bringen, wird das Gut vorzugsweise in einem Bunker vor dem Zulauf angestaut; der anbrandende Durchbruch lockert und unterwühlt den Fuß der auf den Einlauf drückenden Gutsäule das in freier Schüttung nachstürzende Gut »erdirückt« den Luftdurchbruch.
  • Mitunter kann die Gutzuführung auch. in der Weise erfolgen, daß forbalufend oder in dem Takte, in dem die Durchbrüche anbranden, vorzugsweise mittels Schnecken Speisewalzen od. dgl., eine Menge an Gut eingedreht wird, die ausreicht, um den Durchbruch abzuwürgen. Am Ort geringsten Widerstandes schafft sich die Luft einen neuen Durchbruch, das Spiel wiederholt sich.
  • Jede zeitliche oder örtliche Änderung der Luftmenge, der Rauhigkeit oder der Durchlässigkeit der vorgeschalteten. porösen Unterlage, der Neigung der Rinne, der Schichthöhe oder des Durchsatzes, der Gutart bzw. Gutbeschaffenheit u. a. m. führt zu einer Verschiebung des zur Aufrechterhaltung und Fortbewegung des Durchbruches notwendigen, für die Erfindung charakteristischen fließtechnischen Gleichgewichtszustanders zwischen den innerhalb der fluktuierenden Schicht wirksam werdenden, zum einen Teil aus dem strömenden Medium, zum anderen aus dem Gut herrührenden Kräfte. Zur Einregulierung des jeweils gewünschten Gleichgewichtsza&tan'des bei Wechsel des Behandlungsgutes oder des Aufbereitungs- bzw. Behandlungseffektes ist aus diesen Gründen heraus häufig die Anpassung von mehreren Betriebstgräßen, z. B. der Luftmenge und der Neigung der Förderrinne oder der Schichtböhe, erforderlich.
  • Luftmenge und Luftdruck und mit ihnen der Kraftbedarf des Lüfters können nach dem aufgezeigten Verfahren, bei dem nur ein geringer Teil der Schicht jeweils beaufschlagt ist und zum »Fließen « gebracht wird, mitunter nidriger gehalten werden als in der gebräuchlichen Wirbels fließschicht, die zum kontinuierlichen Durchlauf eine gleichmäßige und vollständige »Fließbarmachung» der gesamten, in der Förderrinne bzw dlem Fließbett lagernden Schicht verlangt.
  • Das durch die Erfindung aufgezeigte Verfahren darf als Erweiterung der Wirbelschincttechnik und mitunter als Ersatz für die Wirbelfißschicht für solche Fälle angesprochen werden, in denen eine hinreichend homogene, stetig arbeitende Wirbel : schicht nicht mehr möglich ist oder nur unter Schwierigkeiten und unter Inkaufnahme hoher Druckverlauste in der luftdurchlässigen Unterlage herzustellen ist. Im aufgezeigten Verfahren ist der Eigenwiderstand der luftdurchlässigen Unterlage in jedem Falle gering ; selbst in sehr stanubalige Luft legen sich die zulässigen groben. Poren nicht zu, die Luft kann daswegen im Kreislauf enführt werden.
  • Grundsätzlich anders geartet ist der Bewegungsvorgang in der »Durchhruchschicht«: Das Einzelkon »fließt« nicht mehr »schwimmend«, wie in bekannten Wirdbelschichte, sondern »penselt« im Durchbruch, wenn es vom Luftstrom erfaßt und hochgetragen und dann wieder abgeworfen wird, zunächst einmal (im Mittelwert) in senkrechter Richtung. Diese (im wesentlichen) lot rechte Bewegung jedes einzelnen Kornes wird über die Förderringe hinweg zur »oszilierenden., Behnkurve« auseinandergezogen, wenn das ursprüngliche Kräftegleichgewicht dadurch eine Veränderung erfährt, daß ihm eine einseitig schiebende Kraft überlagert wird.
  • Jeweils der gewünschten Wirkung entsprechend können bei der Anwendung des Verfahrens die Betriebsbedingungen variiert werden. Während z. B. bei hinreichend grobem Korn, das in niedriger Schüttung lagert, ein. merklicher Anteil der dem Fließbett bzw. der Förderrinne zugeführten Luft seitlich vom Durchbruch durch die Kornzwiscbenräume seinen Weg findet und debei das Gut Wielleicht um eine Kleinigkeit anloclcert, werden bei zunehmende Schichthöhe Anteil und Geschwindig- keit der durch die Kornzwisehenräume hindurchstreichenden Luft geringer, der Durchbruch dagegen wird um so ergiebiger und kraftvoller.
  • Die gerade beim kraftvollen Durchbruch in den Spitzen erheblich über der Schwebegeschwindigkeit liegenden Relativgeschwindigkeiten ermöglichen eine gute Reinigung, beispielsweise von Getreliide, nicht nur deswergen, weil bei dem Verfahren das Gut wiederholt und intensiv (auch im Getreide spalt) bespült und »gewaschen« wird, sondern auch deswegen, weil ungleichen Massen unterschiedliche Beschleunigungs-und Verzögerungszeiten und entsprechende Bahnkurven zugeordnet sind; nur selten verlaufen überdies die Widerstandsbeiwerte verschiedenartiger Körperformen über einen größeren Re-Zahl-Bereich hinweg konform, vor allem divergieren die kritischen Re-Zahlen für den Umschlag.
  • Bei geringer schichthöhe wird nur jeweils eine geringe Menge des Gutes von der durchbrechenden Luft mitgenommen und dabei besonders sauber und schonend umgewendet; die Verweilzeit der einr zelnen durch das. Bett hindurchwandernde Gut partikel ist in diesem Falle bemerkenswert gleichmäßig. Vornehmlich. bei kleiner Bettneigung und geringer Schichthöhe durcheilen. häufig. mehrere kleinere Durchbrüche nacheinander die Rinne. Bei großer Schichthoihe hingegen werden bedeutende Gutmengen von der Luft erfaßt und wirbelnd hochgetragen. Die Relativgeschwindigkeit beträgt an der Unterseite der Schicht gegebenenfalls ein Mehrfaches der Schwebegeschwindigkeit des Einzelkornes. Die Durchmischung des Gutes ist im Wirbel recht intensiv, während neben. dem Durchbruch. das Gut in völliger Ruhe liegenbleibt; die Kontrolle der Verweilzeit aber wird mit steigender Schicht schwieriger und geht schließlich auch beim vorgeschlagenen, Verfahren wie bei der brodelnden oder kühlenden Wirbelschicht verloren. Vorübergehende Abweichungen der Bettneigung von der Ausgangslage, wie sie unvermeidlich sind, wenn. eine nach dem Verfahren arbeitende Anlage auf einem rollenden Fahrzeug, z. B. einem Mähdrescher, aufgebaut ist, werden von der über den größten Teil des Bettes zähen und trägen Schicht aufgenommen bzw. abgefangen, ohne daß durch sie der Gutdurchsatz ernstlich gefährdet würde. Auch. gegenüber Schwankungen um die Lönagschase ist des angegebene Verfahren weiniger störungsanfällig als die » dünnflüssige « Wirbelfließschicht. Notfalls kann dem seitlichen Abgleiten des Gutes (bei längerem einseitigem »Hängen« des Bettes bzw. der Rinne) und gegebenenfalls der Quervermischung des Gutes (quer zur Bahnrichtung) dadurch vorgebeugt werden, daß die Rinne längs des Gutweges mittels Zwischenwände od. ä. in schmale Einzelbahnen unterteilt wird, von denen. jede von einem gesonderten Durchbruch durchlaufen wird. Dabei lösen sich, sofern störende Einflüsse ausgeschaltet werden, die Durchbrüche in ähnlicher Periodizität an der Ablaufstelle ab wie die Wirbel der Karmanschen Wirbelstraße.
  • Die Aufteilung desl Bettes bzw. der Förderrinne in schmale Felder begünstigt überdies die Vermehrung der Zahl kleiner Durchbrüche an Stelle einzelner großer umfangreicher Durchbrüche und trägt deshalb zur Verminderung des Abriebes bei. wenn es sich um oberflächenempfindliches Gut handelt.
  • Erschütterungen des Bettes durch Rütteln oder Vibrieren, wie es bei ähnlichen Einrichtungen. bekannt ist, erleichtern das »Zerließen« der Schüttung.
  • In der Müllereitechnik z. B. eignet sich das Verfahren neben der schon eingangs angeführten ursprünglichen Anwendung zum Trennen (bzw.
  • Reinigen) von inhomogenem Gut (Sichtung, Siebung, Trennen nach spezifischem Gewicht) zum schonenden Beimischen oder Zusammenmischen, Auflockern, Bleichen, Begasen usw. homogenen Gutes bzw. von Materialien mit gleichem spezifischer Gewicht. Die Beigabe kleiner Gutmengen kann noch während des Durchlaufes durch das vorzugsweise langgestreckte Fließbett od. ä. erfolgen. Während des Umwendens bzw. Mischens werden die Gutoberflächen nicht durch den Druck einer Gutsäule oder eines Mischwerkzeuges belastet, die Gefahr des Abreibens oder Verschleißens griffiger Körnungen ist hiermit gebannt.
  • Auch bei Darren usw. kann der Luftdurchbruch des gezeigten Verfahrens mechanisch bewegte Wender, Mischer oder Fräsen ersetzen.
  • Der Durchbruch legt immer neue Partikelflächen an der Schichtoberseite und -unterseite frei, die gegebenenfalls, selbst wenn es sich um ein temperaturempfindliches Gut handelt, ohne Schaden zu nehmen von energiestarker Strahlung getroffen werden dürfen, weil. die Verweilzeit an den Außenseiten der Schicht nur kurz ist und die von der Partikeloberfläche aufgenommene Wärmemenge schon beim nächste Wirbeldurchung wieder innerhalb der Schicht mit umgebenden Partikeln getauscht wird.
  • Auf das ständig wiederholte Abmischen und Durchwirbeln des Gutes in den Luftdurchbrüchen ist es zurückzuführen, daß mit Hilfe des Verfahrens ein sehr sehr schneller und wirksamer Wärmeaustausch zwischen dem Gut einerseits und festen Wandungen, insbesondere der porösen Unterlage, anderseits bewerkstelligt wird. Die Behandlung bzw. Aufheizung (Kühlung) des Gutes vollzieht sich stufenweise, die Wärmeübertragung erfolgt durch Leitung zwischen festen Körpern; jede Durchwirbelung führt dem Schichtinnern nach Art des turbulenten » Austausches « wiederum eine endliche Menge Wärme zu. In der Wahl der Taktfolge ist ein Mittel an die Hand gegeben, um die Stufung zu steuern.
  • Die Arbeitsweise eignet sich nach obigem auch zur Behandlung eines Gutes, das in der Außenzone (Schale) eine höhere Temperatur verträgt als im Kern, z. B. von Getreide, selbst kann, wenn die Schaleschicht eine schlechte Wärmeleitfähigkeit aufweist. Bei geeigneter Wahl der Betriebsgrößen ist es möglich, das Verfahren zum »Konditionierena z. B. von Getreide zu verwenden und Wärmespannungen in die Trenuschichten zwischen Kern und Schale zu legen. Im Gegensatz zur Behandlung in üblichen Wirbeischichten, bei der jedes Korn von der (»isolierenden«) Grenzschicht des strömenden Mediums umschlossen ist, stehen die Partikel in der erfindungsgemäßen Durchbruchschicht mit einem Teil der Oberflächen jeweils sowohl untereinander als auch mit den festen, begrenzenden Wandungen vorübergehend in Berührung. Die Wärmeübertragung innerhalb der Schicht erfolgt im weiteren im wesentlichen durch den im neuen Verfahren besonders ausgeprägten »Austausch'« der wäremspeichernden Massen der Gutpartikel; die Luft hat unmittelbar kaum einen Anteil an der Wärmeübertragung innerhalb der Schicht, Umwege an Wärme werden dadurch vermieden. Dieser durch die Erfindung aufgezeigte unmittelbare und schnelle Wärmeübergang ermöglicht eine wirtschaftliche Nutzung von Wärmequellen oder Wärmesenken noch dann, wenn das verfügbare Temperaturgefälle so gering ist, daß der Umweg über einen Wärmezwischenträger und die hierbei notwendige Zwischenschaltung von gefälleverzehrenden Wärmeaustauschern unlohnend erscheinen müßte. Die Erfindung erleichtert also den Anschluß an Wärmemengen, welche bei verhältnismäßig niedrigem Temperaturnzveau dargeboten werden, beispielsweise der im Kühlwasser von Verbrennungskraftmaschinen abgeführten Verlustwärme oder der von einer Wärmepumpe angelieferten Wärme. Aus den gleichen Gründen kann mit Vorteil der unmittelbare Wärmeübergang auch zur Kühlung des Gutes ausgenützt werden, wenn die Wärme des Gutes z. B. an Flußwasser oder an Kühlsole abgeleitet werden. soll und nur eine geringe antreibende Temperaturdifferenz zur Verfügung steht; wollte man aus solchen Wärmequellen oder zu solchen Wärmesenken auf dem Umwege über eine Vorheizung oder Vorkühlung der Luft die gleichen Wärmemengen zuführen oder entziehen, so wären große Luftmengen (Kraftbedarf, Abluftverluste) sowie umfangreiche und kostspielige, gefälleverzehrende Wärmeaustauscher erforderlich. Bekanntlich ist die Leistungsziffer thermodynamischer Kreisprozesse für Wärmepumpe und Kühlmaschine um so günstiger, je geringer der Abstand zwischen den begrenzenden Speichertemperaturen gehalten werden kann.
  • Mittelbar, und zwar auf dem Umwege über die Feststoffteilchen wird natürlich auch die durch die Schicht hindurchtretende Luft in das Temperaturfeld mit einbezogen; hierdurch werden die festen Teilchen zu speichernden Wärmeübertragungsgliedern, die Durchbruchschicht wird zum Wärmeaustauscher (nach dem Regeneratorenprinzip, ähnlich dem pebblestone-heater) zwischen geheizten oder gekühlten Wänden (Rosten usw.) und dem strömenden Medium. Die Zwischenschaltung einer Stufe mit Wärmeübertragung durch Leitung von einer festen Wand an die nach der Er. findung intermittierend durchmischte, oszillierende Schüttgutschicht, die ja jeweils nur in einem schmalen Querstreifen innerhalb der Förderrinne zum » Fließen « gebracht wird, während die Partikel über den größten Teil des Bettes hin in dichter Packung aneinanderlagern und hierbei wieder nachgeheizt werden können, erbringt gasseitig eine Einsparung an feststehender Wärmeaustauschfläche; ständig werden neue thermische Anlaufvorgänge an »regenerierten« Wärmeaustauschflächen erzwungen ; der Temperaturgradient wird dadurch verbessert.
  • Die Sonderstellung des durch die Erfindung aufgezeigten Prinzips der »Durchbruchschicht« innerhalb der Gruppe der »staubfließtechnichen« Verfahren zwischen Schüttschicht, Wirbelschicht und Flugstaubwolke bringt es mit sich, daß auch seine Anwendungen sich mit denen der genannten Verfahren wenigstens zum Teil überdecken. Schichthöhe, Bettneigung usw. lassen sich im Einzelfall unter Umständen so weit anpassen, daß im äußeren Bild und vielLeicht auch in der strömungstechnischen und verfahrenstechnischen Wirkung eine Annäherung an das eine oder andere der genannten Verfahren sichtbar wird, wenigstens innerhalb des Bereiches des Durchbruches.
  • Natürlich können an Stelle von Luft zur Erzeugung des Durchbruches bzw. der Durchbruchschicht im Prinzip beliebige Gase oder Dämpfe verwendet werden., darüber hinaus auch unter Umständen tropbare Flüssigkeiten, sofern nur die entsprechenden physikalisehen »Modellgesetze« auch im Bereich des Durchbruches eingehalten werden können.
  • Außer körnigem Material kann im erfindungsgemäßen Verfahren auch anderes beliebiges kleinstückiges Gut, z. B. flockiges, stäbchenförmiges oder blättchenförmiges Gut, aufbereitet oder behandelt werden, soweit noch ein entsprechendes Gleichgewicht der Kräfte hergestellt werden kann.
  • Die äußere Ähnlichkeit der Du:rchbruchschicht mit der Wirbel schicht darf aber nicht über wesentliche aus der Eigenart des Aufströmzustandes und des Bewegungsvorganges heraus. zu. erklärende strömungsmechainesche Verschiedenheiten hinwegtäuschen, welche die Vorbedingungen, insbesondere für Wärme- und Stoffaustauschvorgänge, weitgehend verschieben. Die Durchbruchschicht wird in den Teilen, die nicht gerade von der durch stoenden Luft erfaßt werden, nicht oder nur verschwindend wenig angehoben; in den ruhenden Schüttgutpartien sind die Kornzwischenräume sehr eng, die Strömung durch sie bzw. um das Einzelkorn ist durch wesentlich kleinere Re-Zahlenl und damit durch relativ dickere »isolierende« Grenzschichten charakterisiert, als sie der homogenen Wirbelschlicht eigen sind.
  • Im Bereich des Durchbruches dagegen liegen andere Verhältnisse vor; Kornzwischenräume und Relativgeschwindigkeiten sind größer als in der homogenen Wirbeischicht; Wärme- und Stoffaustausch am Einzelkorn werden dadurch sehr begünstigt, daß einerseits die gesamte Kornoberfläche freigelegt ist, zum anderen, daß die dimensionslosen Kenngrößen für Wärmeübergang und Stoffaustausch, die ja eine Funktion der Reynoldsschen Zahl sind, zu Werten anwachsen, welche bei der Umströmung des Einzelkornes in der homogenen Wirbelschicht nicht erreicht werden können. Eine weitere Folge der unterschiedlichen Gasgeschwindigkeiten ist es, daß in der Zeiteinheit ungleiche Stoff- und (Wärme-) Energiemengen an ungleichen Austauschflächen dargeboten werden.
  • Während z. B. der Wärmevorrat des durch die ruhende Schüttgutschicht hindurchstreichenden Luftanteils schon in einer dünnen Zone erschöpft wird, besteht im Durchbruch ein Überschuß.
  • Vor allem bei Stoffaustauschvorgängen zwischen dem strömenden Medium und einem verhältnismäßig grobkörnigen Gut ist nun häufig, beispiellsweise bei der Trocknung, eine beträchtliche Wärmemenge zu tauschen. Das technische Problem liegt dann in der Regel nicht auf der Stoffseite, in der Übernahme oder Abfuhr der Feuchtigkeit durch das strömende Medium - diese Aufgabe wird schon, von geringen Luftmengen bewältigt -, sondern auf der Wärmeseite, in der Heranbringung und Verteilung der zur Verdampfung benötigten Wärmemengen. Dies bedeutet, daß große Luftmengen oder hohe Temperaturen zur Verfügung stehen müssen, wenn die Verdampfungswärme auf konvektivem Wege gedeckt werden soll.
  • Handelt es sich um ein temperaturempfindliehes, hygroskopisches Gut, so ist die zulässige Temperaturspanne begrenzt; die Geschwindigkeit des Stoffaustauschvorganges wird in solchen Fällen bisweilen fast ausschließlichl durch die Wärmeleitfähigkeit und die Diffusionsgeschwindigkeit im Festgut bestimmt.
  • Die aus dem Verfahren sich ergebende intermittierende, stufenweise Behandlung läßt auch bei temperaturempfindlichem Gut, wie Getreide, eine hohe Lufterhitzung zu, weil nur kurzfristig, und zwar nur während des Durchlaufes des Luftdurchbruches; die unempfindliche Schaleschicht mit dem heißen Gas in Berührung kommt, hingegen im anschließenden längeren Taktteil die aufgenommene Wärmemenge Zeit findet, bei sich ermäßigender Temperatur in das Korn innere weiterzuwandern.
  • Trotz hoher Lufterhitzung wird auf Grund der für das Verfahren besonders charakteristischen zeitlichen Aufspaltung eines Arbeitsvorganges in aufeinanderfolgende Teilbehandlungsvorgänge eine Beschädigung des Gutes vermieden.
  • Noch günstiger und wirkungsvoller kann nach der Erfindung das Programm für den Stoffaustausch gesteuert werden, wenn es gelingt, möglichst den gesamten Wärmebedarf des Prozesses mittels Wärmeleitung von festen Wänden an das berüh rende Gut heranzubringen und mittels »Austausches« innerhalb der Schicht zu verteilen; wenn dabei auf dem Umwege über das angewärmte Gut auch die strömende Luft erwärmt wird, so verlaufen Temperatur-und Diffusionsgefälle in der gleichen Richtung.
  • Ähnlich den bekannten Wirbelschichtverfahren kann auch das vorgeschlagene Durchbruchschichtverfahren bei Kontaktvorgängen Verwendung finden, bei denen das (zum Zusammenbacken neigende) Gut bewegt werden muß, ebenso bei chemischen Prozessen und Reaktionen zwischen strömendem Medium und Feststoffteilchen oder zwischen mehreren Gasen, welche zusammengemischt durch die Schicht hindurchgeblasen werden, wobei die festen Teilchen als Katalysatoren dienen können.
  • Die Betriebszustände, Arbeitsweise und Beschaffenheit mehrerer übereinandergelagerter Bette, Förderrinnen od. dgl. können gegebenenfalls unterschiedlich eingerichtet sein, auch dann, wenn beispielsweise zum Zwecke der Annäherung an das Gegenstromprinzip die verschiedenen Schichten vom gleichen Gasstrom betrieben werden.
  • Der durch die Erfindung ermöglichte vorzügliche Wärmeaustausch, zwischen fester Wandung und Gutschicht auf Grund unmittelbarer Berührung schafft die Voraussetzung dafür, daß verschiedene, vom gleichen oder von fremdem Gut beaufschlagte Förderrinnen usw. in den Kreislauf und gegebenen falls. thermodynam ! ischen Kreisprozeß des durch sie hin (lurchgeleiteten strömenden Mediums oder einer die festen Wandungen, insbesoridere die durchlässigen Böden (Roste), erwärmenden oder kühlenden, gegebenen, falls verdampfenden. Wärmeträgerflüssigkeit geschaltet werden können.

Claims (10)

  1. PATENTANsPRÜcHE: I. Verfahren zum Bewegen, Aufbereiten, Behandeln usw. von kleinstückigem, insbesondere körnigem Gut in einer Schicht, die auf einer gasdurchlässigen Unterlage lagert und von unten her von einem Gas durchströmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf begrenztem Raume, im sogenannten Durchbruch, Schwerekräfte aus dem Gut und Strömungskräfte aus dem Gas zu einem dynamischen Gleichgewicht zusammengefügt werden und daß mittels solcher gesteuerter und im gleichen Richtungssinn das Bett durchlaufender Durchbrüche das Gut umgewendet, aufgewirbelt oder aufgestäubt wird, während neben den Durchbrüchen das Gut in ruhender Schüttschicht lagert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 bei Verwendung in einer absatzweise beschickten Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche des Gases zwangläufig mittels unter der Schicht bzw. über der Schicht auf mechanische Art vorbeibewegter, unter Überdruck oder Unterdruck stehender Düsen oder Schlitze od. dgl. gesteuert werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I bei Anwendung in einer fortlaufend beschickten Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche des Gases zwangläufig mittels vorbeibewegter Düsen usw. gesteuert werden, wobei die Einlauf- und Ausjaufschwelle für das durch das Bett bzw. die Förderrinne hindurchwandernde Gut in an sich bekannter Weise in verschiedener Höhe so angeordnet sind, daß unter der Wirkung des Gefälles das Gut von den periodisch durch das Bett hindurchlaufenden IZurchbrüchen, örtlich so weit aufgelockert und aufgewirbelt wird, daß es sich schrittweise durch das Bett bzw. die Förderrinne bewegt.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das durch die geneigte, durchlässige Unterlage geleitete gasförmige Medium in freiem Zustrom in solcher Menge durch die Schicht hindurchgedrückt oder-gesaugt wird, daß ein fluktuierender dynamischer Gleichgewichtszustand zwischen dem durchwandernden Gut einerseits und dem aufströmenden Medium andererseits hergestellt und aufrechterhalten wird, dergestalt, daß an der Gutauslaufschwelle das Medium zum Durchbrechen gebracht wird und daß die Durchbrüche in periodischer Folge sich bis zum Guteinlauf durch das Bett hindurchgraben und dort von nachdrückendem Gut gelöscht werden, wobei im Durchbruch das Gut so weit aufgelockert und aufgewirbelt wird, daß es sich schrittweise durch das Bett bzw die Förderrinne hindurchbewegt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch I und einem der folgenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daß die Behandlung des Gutes in zeitlich aufgespaltenen Arbeitsvorgängen bzw. Behandlungsschritten intermittierend bzw. stufenweise erfolgt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch I und einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme an die Gutschicht durch Wärmeleitung zwischen festen Wandungen, z. B. der durchlässigen Unterlage, und den wechselnd berührenden Gutpartikeln hingeführt (bzw. von ihr abgeführt) wird und innerhalb der Schicht durch Umwälzen des Gutes verteilt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch I und mindestens einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgeströmte Gut als Wärmezwischenträger zwischen einer festen Wand und dem strömenden Gas herangezogen wird.
  8. 8. Verfahren nach mindestens Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Förderrinnen bzw. Bette nacheinander geschaltet und gegebenenfalls in einem thermodynamischen Kreisprozeß des strömenden Gases oder eines zwischengeschalteten Wärmeträgers gekuppelt werden.
  9. 9. Verfahren nach mindestens Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels an sich bekannter Maßnahmen Rüttel- oder Vibrationsbewegungen in das Bett eingeleitet werden, welche das » Zerfließen « der Schüttung erleichtern.
  10. 10. Einrichtung-zum Durchführen des Verfahrens gemäß Anspruch I und mindestens einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bett bzw. die Förderrinne in schmale Bahnen unterteilt ist.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 620 572, 69I 774, 696 2I4, 7I5 I80; Ullmanns Enzyklopädie, Bd. I (I95I); Chemie-Ingeni'eur-Technik, Februar I952.
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DE1507686B1 (de) * 1966-04-06 1972-05-25 Alpine Ag Steigrohr-Windsichter

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DE620572C (de) * 1933-03-25 1936-01-23 Johannes Ihlefeldt Verfahren und Vorrichtung zum Foerdern von pulverfoermigem Massengut unter Anwendung eines gasfoermigen Druckmittels
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