DE969139C - Schlag- und reibungspyrophore Legierungen - Google Patents
Schlag- und reibungspyrophore LegierungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06C—DETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
- C06C15/00—Pyrophoric compositions; Flints
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C28/00—Alloys based on a metal not provided for in groups C22C5/00 - C22C27/00
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Description
AUSGEGEBEN AM 8. MAI 1958
PATENTSCHRIFT
JVr. 969 139 KLASSE 78f GRUPPE INTERNAT. KLASSE C 06 c
T 9017IVa I'7Sf
Dr. Hans Nowotny, Wien, Dr. Otto Smetana, Treibach, Kärnten,
und Dr. Kurt Komarek, Wien (Österreich)
sind als Erfinder genannt worden
Treibacher Chemische Werke Aktiengesellschaft, Treibach, Kärnten (Österreich)
Schlag- und reibungspyrophore Legierungen
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 10. Februar 1954 an
Patentanmeldung bekanntgemacht am 8. März 1956
Patenterteilung bekanntgemadit am 24. April 1968
Die Priorität der Anmeldung in Österreich vom 26. Februar 1953 ist in Anspruch genommen
Es gibt Metalle und Legierungen, die schlag- und reibungspyrophor sind, d. h. beim Schlagen, Reiben,
Feilen u. dgl. Funken geben. Damit eine solche Legierung technisch verwendbar ist, müssen diese
S Funken genügend heiß sein und hinreichend lange heiß bleiben, um auf geeignete Stoffe, namentlich
brennbare Gase sowie flüssige oder auch feste brennbare Stoffe, zündend zu wirken. Die Pyrophorität
muß leicht und jederzeit erregbar, der Verbrauch an ίο pyrophorem Met'all bei der Funkenbildung soll gering
sein. Den bei normalem Gebrauch auftretenden korrodierenden Einflüssen muß das pyrophore Metall hinreichend
lange widerstehen.
Bisher kennt man nur wenige Metalle und Legierungen, die allen diesen Anforderungen entsprechen.
Praktisch hat man deshalb bisher ausschließlich cerhaltige Legierungen als Zündmetalle benutzt.
Die Erfindung erweitert die Reihe der schlag- und reibungspyrophoren Legierungen um eine neue Gruppe
von solchen Legierungen. Diese erfindungsgemäßen
Legierungen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie neben 25 bis 80 °/0 Sb und/oder Bi noch Ti und/oder Zr
enthalten und im Felde ABCDEA des Diagramms liegen. Die Pyrophorität von erfindungsgemäßen
Legierungen, die gänzlich frei von Ti sind, ist allerdings nicht sehr ausgeprägt, doch wird die Pyrophorität
der titanfreien Legierungen schön durch geringe Titanzusätze, beispielsweise von 5°/0, stark
gesteigert. Bemerkt sei auch noch, daß es innerhalb des Gebietes ABCDEA einen Bereich guter Korrosionsbeständigkeit
gibt, der durch die Fläche ABCH- GFEA gekennzeichnet ist. Die Strecke G-H entspricht
einem Ti-Gehalt von 25 Gewichtsprozent, die Strecke F-G einem Sb-Gehalt von 60 Gewichtsprozent.
Neben den Elementen Sb und Bi können die Legierungen eines oder mehrere der folgenden
Elemente enthalten:
a) in einer 15 % nicht übersteigenden Gesamtmenge:
Th, U, seltene Erdmetalle, P, Sn, As; b) in einer 10 % nicht übersteigenden Gesamtmenge:
Zr, Fe, Co, Ni, Mn, Al, Si, Cu, Ag, V, Ce, Mo, W. Diese Elemente sind als Legierungszusätze in pyrophoren
Massen an sich bekannt.
Weiters können in den Legierungen Elemente anwesend sein, die als Verunreinigungen in den Legierungskomponenten
(beispielsweise dem Titanmetall) vorhanden sind oder die bei der Herstellung oder
Verarbeitung der Legierungen hinzukommen können. Es sind dies die Elemente O, H, C, S, P, N.
Die Verwendung von Titan als Bestandteil pyrophorer Legierungen ist an sich bekannt, doch wurde
Titan früher nur als Zusatz zu solchen Legierungen verwendet, die in der Hauptsache aus Metallen der
seltenen Erden bestehen. So sind pyrophore Legierangen mit einem Ti-Gehalt vorgeschlagen worden,
der sich zwischen 1,5 und Ig0I0 bewegt; der Rest muß
im wesentlichen aus Metallen der seltenen Erden bestehen. Demgegenüber sind Hauptbestandteile der
erfindungsgemäßen Legierung Sb und/oder Bi und Ti und/oder Zr. Die Legierungen können zwar auch
seltene Erden enthalten (müssen es aber nicht), und falls diese Zusätze vorhanden sind, übersteigt ihr
Anteil niemals I5°/O.
Nach einem anderen Vorschlag, der pyrophore Legierungen, bestehend aus anoxydierten oder annitrierten
seltenen Erdmetallen, zum Gegenstand hat, werden neben vielen anderen Metallen auch Ti, Zr,
Sb und Bi als mögliche Zusätze genannt. Diese Zusätze sind mengenmäßig gering; weitaus überwiegende
Hauptbestandteile der Legierungen sind die anoxydierten seltenen Erden.
Durch die kanadische Patentschrift 475 i73
sind pyrophore Legierungen mit 20 bis 75 Gewichtsprozent Blei, 25 bis 80 Gewichtsprozent Zirkon
und 5 bis 40 Gewichtsprozent Titan bekanntgeworden. Diese Legierungen können als Verdünnungsmittel
auch Antimon enthalten, und zwar vorzugsweise in der Kombination mit Mangan. In den Legierungsbeispielen der genannten Patentschrift
sind einige solche antimonhaltige Legierungen angeführt. Da das Antimon in diesen
Beispielen mindestens mit der neunfachen Manganmenge zugegeben wurde, kann der Antimongehalt
nicht groß sein; er wird mit maximal 4°/o angegeben.
Aber auch bei der einzigen manganfreien Antimon enthaltenden Legierung, welche die Patentschrift
angibt, beträgt der Antimongehalt nur 2 Gewichtsprozent. Offenbar ist also nur an einen
geringfügigen Antimonzusatz gedacht worden, wogegen bei den Legierungen gemäß vorliegender
Erfindung der Antimongehalt mindestens 25 Gewichtsprozent beträgt. Ein Zusatz von Wismut ist
in der kanadischen Patentschrift überhaupt nicht genannt. Es fällt weiter auf, daß keine der in der
kanadischen Patentschrift aufgezählten Legierungen
gleichzeitig Titan und Antimon enthält. Dies gilt auch für die kanadische Patentschrift 475 172,
die sich ebenfalls mit einer pyrophoren Legierung ähnlich der in der erstgenannten kanadischen
Patentschrift behandelten beschäftigt. Daraus folgt, daß den genannten kanadischen Patentschriften
pyrophore Körper aus dem System Ti-Zr-Antimon (Wismut) fremd sind. Solche Körper sind aber
Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Man kann die erfindungsgemäßen Legierungen auf verschiedene Weise herstellen. Das folgende Ausführungsbeispiel
erläutert einen derartigen Erzeugungsweg:
200 g Titanpulver mit 99 °/„ Ti werden mit 100 g
Zirkonpulver (91 °/0) und 700 g Antimonpulver in
einer hydraulischen Presse ohne Zugabe eines Bindemittels zu Pastillen von 30 mm Durchmesser und
30 mm Höhe verpreßt. 500 g dieser Pastillen werden in einem zylindrischen Tiegel aus dichtem Graphit
mit den Abmessungen " 48 mm Innendurchmesser, 60 mm Außendurchmesser und 300 mm m Länge in
einen kippbaren, allseits geschlossenen Kohlerohr-Kurzschlußofen eingesetzt. Der Ofenraum wird auf
0,05 mm Hg evakuiert, reines Argon bis zu einem Druck von 700 mm Hg eingelassen und der Strom iOo
eingeschaltet. Die Stromstärke beträgt anfänglich 200 A und wird im Laufe von 10 Minuten allmählich
auf den Endwert von 500 A erhöht. Die Endspannung beträgt 27 V. Nach 13 Minuten ist die Masse geschmolzen.
Der Druck im Ofen steigt auf 1400 mm Hg an. Zum Einschmelzen der restlichen Pastillen, die mittels
einer geeigneten Vorrichtung allmählich der Schmelze zugesetzt werden, werden weitere 25 Minuten erfordert.
Nach völligem Durchschmelzen wird der Ofen gekippt, worauf das Metall in die auf 5000 vor- no
gewärmte Kokille fließt, die im Deckel des Ofens angebracht isti
Ausführungsbeispiele:
Gewichtsprozent Sb Bi Ti Zr
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Schlag- und reibungspyrophore Legierungen, insbesondere für Zündsteine, dadurch gekenn-
I. 40 — 50 IO 2. 60 — 30 IO 3· 40 — 40 20 A- — 75 15 IO S- — 30 IO 60 6. 60 — 2 38· zeichnet, daß sie neben 25 bis 80 °/0 Sb und/oder Bi noch Ti und/oder Zr enthalten und im Felde ABCDEA des Diagramms der Zeichnung liegen. - 2. Legierungen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Lage im Bereich ABCHGFEA des Diagramms.
- 3. Legierungen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Anwesenheit eines oder mehrerer der Elemente Th, U, seltene Erdmetalle, P, As und Sn in einer Gesamtmenge von höchstens 15'0/».
- 4. Legierungen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie weitere als Legierungskomponenten für pyrophore Massen bekannte Elemente in einer 10 Gewichtsprozent nicht übersteigenden Gesamtmenge enthalten.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 215695, 224231; britische Patentschriften Nr. 27 341/1908, 829/1909;USA.-Patentschrift Nr. 1 023 208; canadische Patentschriften Nr. 475 172, 475 173.Hierzu ι Blatt Zeichnungen© 5p9 696/104 2. (809 504/3 4.5«)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT969139X | 1953-02-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE969139C true DE969139C (de) | 1958-05-08 |
Family
ID=3683668
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET9017A Expired DE969139C (de) | 1953-02-26 | 1954-02-10 | Schlag- und reibungspyrophore Legierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE969139C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB2396191A (en) * | 2001-09-10 | 2004-06-16 | Daido Metal Co | Sliding member having a Cu/Bi overlay layer |
US6863441B2 (en) | 2001-09-10 | 2005-03-08 | Daido Metal Company Ltd. | Sliding member |
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DE224231C (de) * | ||||
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GB190919829A (en) * | 1909-04-05 | 1910-03-24 | Arthur George Bloxam | Improvements in the Manufacture of Pyrophoric Masses. |
US1023208A (en) * | 1908-12-30 | 1912-04-16 | Ludwig Weiss | Process for the production of pyrophorous substances for ignition and illumination. |
CA475172A (en) * | 1951-07-10 | Metal Hydrides Incorporated | Pyrophoric alloys of lead and zirconium and sparking devices containing the same | |
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-
1954
- 1954-02-10 DE DET9017A patent/DE969139C/de not_active Expired
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GB2396191A (en) * | 2001-09-10 | 2004-06-16 | Daido Metal Co | Sliding member having a Cu/Bi overlay layer |
GB2396191B (en) * | 2001-09-10 | 2004-11-24 | Daido Metal Co | Multi layered sliding member characterised by the inclusion of Bi and Cu |
US6863441B2 (en) | 2001-09-10 | 2005-03-08 | Daido Metal Company Ltd. | Sliding member |
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