DE966067C - Verfahren zur Herstellung von gefaerbten Gebilden aus regenerierter Cellulose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gefaerbten Gebilden aus regenerierter Cellulose

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DE966067C
DE966067C DEC8598A DEC0008598A DE966067C DE 966067 C DE966067 C DE 966067C DE C8598 A DEC8598 A DE C8598A DE C0008598 A DEC0008598 A DE C0008598A DE 966067 C DE966067 C DE 966067C
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DE
Germany
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water
dye
regenerated cellulose
viscose
production
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Expired
Application number
DEC8598A
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English (en)
Inventor
Dr August Bansa
Dr Christoph Kohl
Dr Hubert Poppe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Cassella Farbwerke Mainkur AG
Original Assignee
Cassella Farbwerke Mainkur AG
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Publication date
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
    • D01F2/08Composition of the spinning solution or the bath
    • D01F2/16Addition of dyes to the spinning solution

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 4. JULI 1957
C 8598 IVc /29 b
Zur Herstellung von gefärbten Gebilden aus regenerierter Cellulose sind bisher' zwei Verfahren technisch verwertet worden:
1. Die Färbung der fertigen Gebilde mit Farbstoffen der verschiedensten' Art in der Textilf ärberei;
2. dös Untermischen bzw. Einarbeiten von anorganischen od'er organischen Farbpigmenten in die Viskosemasse vor der Formgebung, das sogenannte Spinnfärben; daneben sind
3. in der Patentliteratur Verfahren bekanntgeworden, um Farbstoffe, die durch Reduktion in eine wasserlösliche Form übergeführt werden können (Küpenfarbstoffe und Schwefelfarbstoffe), in dieser Form direkt beim Spinnprozeß einzusetzen (Patent 360001 und 707419)
Für 'das Verfahren nach 1 werden Farbstoffe der verschiedensten Art verwandt, deren Anwendungsweise je nach ihrer Konstitution verschieden ist. Ein übereinstimmendes Merkmail dieser Verfahrensweise besteht aber darin, daß in jedem Fall die fertigen Gebilde einem zusätzlichen Färbeprozeß unterworfen werden müssen.
Im Fall 2 werden in die Viskose unlösliche feingemahlene Farbstoffpigmente eingelagert und auf diese Weise eine Färbung erzielt. Spinnbarkeit, Reißfestigkeit und die Glätte des Fadens werden durch die Einlagerung von Pigment beeinträchtigt.
Die Arbeitsweise nach 3 hat sich, wenn sie auch zunächst sehr einfach erscheint, nicht in die Praxis einführen können, weil die Löslichkeit dieser Leukoverbindungen relativ gering ist und außer-
709 571739
dem Fällungen entstehen, die den Spinnprozeß nachteilig beeinflussen.
Es wurde nun gefunden, daß man. mit Schwefelfarbstoffen gefärbte Gebilde (wie Fasern, Fäden, Borsten oder Folien) aus regenerierter Cellulose vorteilhaft herstellen kann, wenn man bed dem Spinnfärbeverfaihren als Schwefelfarbstoffe solche anwendet, die im nicht reduzierten Zustand wasserlöslich sind.
ίο Diese wasserlöslichen Schwefelfarbstoffe und ihre Herstellung sind bereits, bekannt und in der Literatur beschrieben. Beispielsweise kann man sie erhalten, wenn man Schwefelfarbstoffe mit Sulfit behandelt, wobei offenbar Natriumsalze von Thiosulfosäuren entstehen. Die erhaltenen Produkte sind im Wasser leicht löslich, besitzen aber keine Affinität ziur Cellulose.
Beim Eintragen solcher Farbstoffe (zweckmäßig in einer wäßrigen Lösung) in dlie Viskose entsteht sehr rasch eine völlig homogene Lösung, die sich z. B. mit Spinndüsen einwandfrei verarbeiten läßt und sich in dieser Hinsicht verfahrenstechnisch günstiger verhält als eine mit unlöslichen Farbpigmenten versetzte Viskose. Nach Passieren der alkalischen und sauren Nachbehandiungsbäder, wie sie bei dem Verformen von Viskose üblich sind, und gegebenenfalls auch von Nachbehandlungsbädern, die für Textilfärbungen mit Schwefelfarbstoffen gebräuchlich sind, entsteht unmittelbar ein gefärbtes. Material, welches gegenüber einer mit Schwefelfarbstoffen in üblicher Weise gefärbten Regeneratcelluilose erhebliche Vorteile besitzt: Der Faden ist glatt und gut durchgefärbt. Die Färbung entspricht in den Echtheiten einer normalen Textilfärbtwig mit üblichen Schwefelfarbstoffen. Die so erhaltene Färbung 'läßt sich außerdem noch durch die bekannten Naohbebandlungsmeithoden (z. B. gemäß Patent 831 540) in uhren Echtheiten verbessern. Ein Nachlassen der Reißfestigkeit, wie es bei düsengefärbtem Material zuweilen beobachtet wird, tritt nicht ein. Durch dias Wegfallen der stark alkalischen Färbeflotte, wie sie bei dem ersten Verfahren, d. h. der normalen Textilfärberei, notwendig ist, wird die regenerierte Cellulose geschont und damit eine bessere Qualität des gefärbten Materials erzielt.
Beispiel 1
Eine 100 g Trockenpaste entsprechende Menge Immedialcarbon CBO (Schultz Farbstofftabellen, 7. Auflage, 1. Band, Nr. 1077, S. 466) in Form einer etwa soVoigen Paste wird mit 200 ecm Wasser und 75 g Natriumsiulfit bei Raumtemperatur verrührt und die Anschlämmung im Vakuumschrank beil Vs atü Dampfdruck getrocknet. Der Farbstoff erhält dadurch die nötige Wasserlöslichkeit.
1000 g Viskose, entsprechend 85 g Cellulose, werden mit 102 ecm der iovolumprozentigen wäßrigen Lösung des gemäß Absatz 1 behandelten Farbstoffs bei Raumtemperatur V2 Stunde verrührt. Die Viskose wird alsdann auf einer Spinnmaschine ioi üblicher Weise versponnen.
Im sauren Fällbad entsteht ein grünlichgefärbter Faden, der bei der üblichen Nachbehandlung (mit Wasser, verdünntem Alkali und verdünnter Säure) und gegebenenfalls einer Avivage tiefschwarz wird. Die Trocknung erfolgt im offenen Schrank bei 50 bis 6o° C.
70 Beispiel 2
Eine 100 g Trockenpaste entsprechende Menge Immedialdirektblau RL (Schultz Farbstofftabellen, 7. Auflage, i.Band, Nr. 1078, S. 468) in Form einer etwa 5o°/oigen Paste wird mit 100 ecm Wasser und 57 g Natriumsulfit bei Raumtemperatur verrührt und die Anis chi ämmung im offenen Schrank bei 8o° C getrocknet. Der Farbstoff erhält dadurch die nötige Wasserlöslichkeitt. ■
iooö g Viskose, entsprechend 85 g Cellulose, werden mit 85 ecm der 3volumprozentigen wäßrigen Lösung des gemäß Absatz 1 behandelten Farbstoffs Vs Stunde bei Raumtemperatur verrührt. Die Viskose wird alsdann auf einer Spinnmaschine in üblicher Weise versponnen.
Im sauren Fällbad entsteht ein schwach gelboliv gefärbter Faden, der bei der üblichen Nachbehandlung mit Wasser, verdünntem Alkali und verdünnter Säure und gegebenenfalls einer Avivage eine blaue Farbe annimmt. Die Trocknung erfolgt im offenen Schrank bei 50 bis 6o° C.
Beispiel 3
100 g des gemahlenen Schwefelungsproduktes aus m-Toluylendiatniin und p-Nitranilin werden in die kochende Lösung von 200 g krist. Schwefelnatrium und 2"Q0 ecm Natronlauge 350 Be in 120 ecm Wasser eingetragen. Es wird so lange gekocht, bis der Farbstoff gelöst ist. Die Lösung wird filtriert und anschließend bei 60 bis 700 C mit Luft bis zur negativen Hepärprobe ausgeblasen und mit verdünnter Schwefelsäure auf schwach beta-gelbalkalisch, abgestumpft. Die Fällung wird mit Wasser bis zu einer Filtratkonzentration von 6 bis 7° Be/200 C verdünnt und' dler Farbstoff bei 60 bis 700 abgesaugt.
Die i8%ige Farbstoffpaste, entsprechend 68 g Trockenfarbstoff, wird mit 300 ecm Wasser und 48 g Natriumsulfit angeschlämmt, auf 8o° angewärmt und dabei 7 Stunden gerührt. Die Anschlämmung wird im offenen Schrank bei 8o° getrocknet, wodurch der Farbstoff wasserlöslich wird.
5 g des so erhaltenen Farbstoffes werden in 230 ecm Wasser bei 80 bis 900 gelöst und die Lösung von etwas ungelöstem Farbstoff abfiltriert. Man stellt bei Raumtemperatur auf 250 ecm ein.
1000 g Viskose, entsprechend 85 g Cellulose, iao werden mit' 127 ecm dieser wäßrigen Farbstofflösung bei Raumtemperatur versetzt und 1It Stunde verrührt. Die Viskose wird alsdann in üblicher Weise auf einer Spinnmaschine versponnen.
Im sauren Fällbad entsteht ein gelber Faden, der sich bei der üblichen Nachbehandlung mit Wasser,
verdünntem Alkali und verdünnter Säure und gegebenenfalls einer Avivage gelboliv färbt. Die Trocknung erfolgt im offenen Seihrank bei 50 bis 6o° C.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von gefärbten künstlichen Gebilden aus regenerierter Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß man einer Viskose wasserlösliche, txiclht reduzierte Schwefelfarbstoffe zumisciht und in üblicher Weise verformt.
    Angezogene Druckschriften:
    Deutsche Patentschriften Nr. 360 001, 707 419.
DEC8598A 1953-12-11 1953-12-11 Verfahren zur Herstellung von gefaerbten Gebilden aus regenerierter Cellulose Expired DE966067C (de)

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DE966067C true DE966067C (de) 1957-07-04

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE360001C (de) * 1921-02-04 1922-09-28 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung gefaerbter Faeden aus Viskoseloesungen
DE707419C (de) * 1934-11-10 1941-06-21 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung spinngefaerbter kuenstlicher Gebilde, insbesondere Eaeden,aus regenerierter Cellulose

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE360001C (de) * 1921-02-04 1922-09-28 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung gefaerbter Faeden aus Viskoseloesungen
DE707419C (de) * 1934-11-10 1941-06-21 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung spinngefaerbter kuenstlicher Gebilde, insbesondere Eaeden,aus regenerierter Cellulose

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