DE960352C - Verfahren zur Herstellung eines Sorbit-Mannit-Gemisches - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Sorbit-Mannit-GemischesInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 21. MÄRZ 1957
A iS377 IVb11? ο
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Sorbit und Mannit
aus Saccharose mittels Hydrolyse und kontinuierlicher katalytischer Hydrierung, wobei das
Geraisch nur sehr geringe Prozentsätze an reduzierenden und nichtreduzierenden Zuckern und anderen
Polyhydroxylverbindungen als Mannit und
Sorbit enthält.,
Es ist in der Technik bekannt, daß das Reduktionsprodukt
bei katalytischer Hydrierung von Glukose in im wesentlichen neutraler Lösung und
unter milden Temperatur- und Druckbedingungen sehr reines Sorbit ist. Wird Fructose unter ähnlichen
Bedingungen hydriert, so ist das Reduktionsprodukt ein Gemisch von Sorbit und Mannit in im
wesentlichen gleichen Mengen, das frei von verwandten Polyhydroxylverbindungen ist. Es ist in
der Technik auch bekannt, daß beim Abweichen der Hydrierungsbedingungen vom Xeutralpunkt,
sei es zur sauren oder zur alkalischen Seite hin, und in Fällen, wo Temperatur und/oder Druck
außergewöhnlich hoch sind, andere Reaktionen als die Hydrierung mit dieser zusammen stattfinden
und komplexe Gemische erhalten werden, die Re-
duktioiisprodukte und/oder Hydrieruugsprodukte
der Zückerisomeren, neben dem angestrebten Sorbit und Mannit enthalten.
In der Technik wurde bisher gelehrt, daß Saccharose zu dem als Invertzucker bekannten Gemisch
von Glukose und Fructose hydrolysiert und zu einem Gemisch von Mannit und Sorbit katalytisch
hydriert werden kann, und daß man Saccharose in saurer Lösung Hydrierungsbedingungen unterwerfen
kann, wobei Hydrolyse und Reduktion in dem gleichen Reaktionsgefäß stattfinden und ebenfalls
ein Gemisch von Sdrbit und Mannit erhalten wird.
Keines dieser Verfahren ist imstande. Gemische
von Mannit und Sorbit herzustellen, die frei von unverändertem Zucker und anderen Polyhydroxy]-verbindungen
als Mannit und Sorbit sind, und zwar besonders, wenn die Hydrierung in einem kontinuierlichen
Verfahren durchgeführt wird. - Wenn man versucht, Saccharose in einer einzigen Verfahrensstufe
zu hydrolysieren und zu hydrieren, bewirkt die Azidität, die zur Durchführung der vollständigen
Hydrolyse in der kurzen Reaktionszeit, die ein wirtschaftlich tragbares kontinuierliches
Verfahren zuläßt, erforderlich ist, eine teilweise Isomerisation der gebildeten Monosaccharide, bevor
die Reduktion stattfindet, und bei der Reduktion dieser Isomeren werden andere Produkte als
Mannit und Sorbit erhalten. Wird die Reaktion umgekehrt in einer weniger sauren Lösung durchgeführt,
so ist das Produkt mit nicht umgewandel-■ ter Saccharose verunreinigt. Wird andererseits
Saccharose zuerst zu Glukose und Fructose invertiert, und das Gemisch einer Hydrierung unter
milden Bedingungen unterworfen, so ergibt sich, daß das Produkt immer mit nichtreduzierendem
Zucker verunreinigt ist, der nicht aus Saccharose besteht. Der Umfang dieser Verunreinigung ist
zahlenmäßig ausgedrückt nicht groß, gewöhnlich von 0.2 bis 1,0 °/o, und wurde in der bisherigen
Verfahrenstechnik zum Teil nicht bemerkt, da in den Produkten nur die reduzierenden Monosaccharide
erwartet und mittels Analyse gefunden wurden. Für viele Zwecke ist jedoch die Anwesenheit
dieser kleinen Mengen von nichtreduzierenden Zuckern sehr unerwünscht. Sie sind gärungsfähig,
was der Lagerbeständigkeit der Lösung abträglich ist. Sie sind weniger wärmebeständig als Sorbit
und verursachen eine Dunkeifärbung der Produkte bei Veresterung bei hoher Temperatur. Wird Sorbit, das solche Zucker enthält, als Weichmachungsmittel
für biegbare Leime verwendet, übt es eine langsame Gerbwirkung auf die Gelatine aus und
verhindert ein geeignetes Umschmelzen des Leims nach der Lagerung.
Bei einem bekannten Verfahren wird die Hydrierung des durch Hydrolyse von Saccharose gewonnenen
Zuckergemisches bzw. die Hydrierung der Saccharose selbst bei Drucken zwischen 75 und
100 Atmosphären und Temperaturen von 110 bis
i2o° in Gegenwart von CaCO3 oder Na2CO3
durchgeführt. Die Dauer der Hydrierung beträgt jedoch 6V2 Stunden. Hierbei wird ein Drodukt erhalten,
das übermäßig große Mengen nichtreduzierten Zuckers enthält. Das vorliegende Verfahren
ermöglicht es dagegen, ein Sorbit-Mannit-Gemisch mit geringem Zuckergehalt in wesentlich kürzerer
Zeit herzustellen. Nach einem anderen bekannten Verfahren, das dem vorstehend genannten ähnlich
ist, wobei jedoch die Saccharose ohne vorherige Hydrolyse direkt hydriert-wird, werden Produkte
erhalten, denen gegenüber die Produkte der vorliegenden Erfindung überlegene Eigenschaften besitzen
und auch in wesentlich kürzerer Zeit herzustellen sind.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von aus Sorbit und Mannit bestehenden
Gemischen mit großer Reinheit aus Saccharose, d. h. Gemische, die weniger als 0,2 °/o reduzierenden
Zucker enthalten und aus denen durch einfache Auskristallisierung des Mannit ein Sorbitprodukt
mit einer Pyridinzahl von über 90 erhalten wird. ■ Die in der Beschreibung angeführte Pyridinzahl
(hier als PZ abgekürzt) zeigt den Sorbitgehalt des sorbithaltigen Materials an. Dieser Index wird bestimmt,
indem man Sorbit aus sorbithaltigen Produkten als Sorbit-Pyridin-Komplex auskristallisiert,
den kristallinen Komplex abfiltriert, Wasser zusetzt, um den Komplex in Pyridin und Sorbit zu
zersetzen, das Pyridin durch Vakuumdestillation go mit Wasser austreibt, den Sorbitrückstand wasserfrei
macht und als Sorbit wiegt. Dieses Verfahren ist spezifisch für Sorbit, da kein anderer Stoff mit
mehreren Hydroxylgruppen, wie z. B. Rohrzucker, Mannit usw., sich mit Pyridin in gleicher Weise
verhält. Die PZ ist das Gewicht des aus dem wasserfreien Pyridin auskristallisierten Sorbits,'
multipliziert mit 100 und dividiert durch das Gewicht der Probe (frei von Asche, Feuchtigkeit und
Zucker). Die PZ für reines Sorbit beträgt etwa 95. Die Herstellung des Sorbit-Pyridin-Komplexes
und seine Behandlung zur Freisetzung von Sorbit ist von Strain in Journal of the American Chemical
Society, Bd. 56, S. 1757 (1934) beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren, nach dem aus Saccharose ein aus Sorbit und Mannit bestehendes
Gemisch von hoher Reinheit erhalten wird, besteht aus der teilweisen Hydrolyse (oder Inversion) der
Saccharose in saurer Lösung und nachfolgender Neutralisierung der Invertzuckerlösung auf einen
pH-Wert zwischen 6 und 8. Die neutralisierte
Lösung wird dann, einer kontinuierlichen Hydrierung unter milden, nichtumformenden Bedingungen
unterworfen.
Die Art, in der der Zucker in der ersten Verfahrensstufe hydrolysiert wird, ist für das Verfahren
kritisch. Die Hydrolyse m.uß, gemessen an dem spezifischen Drehungsvermögen der Lösung,
wenigstens zu 95%, jedoch nicht über 991Vo, vollständig
sein. Zur Erzielung eines Endproduktes iao mit höchster Reinheit soll die Hydrolyse vorzugsweise
zu 97 bis 98% vollständig sein. Nach vorliegender Erfindung soll die Hydrolyse der
Saccharose außerdem nur so lange dauern, bis der Zucker in dem gewünschten Umfang invertiert ist. las
Eine \rerlängerung der Hydrolyse darüber hinaus
führt zur Bildung von Zuckerkörpern, die unter den Hydrierungsbedingungen nicht reduziert werden
und in dem Endprodukt als schädliche Verunreinigungen
erseheinen. Bleibt eine Zuckerlösung nach Erreichung de?· gewünschten Inversionsgrades
noch länger unter den Hydrolysebedingungen, so zeigt die polarimetrische Untersuchung nach Erreichung
eines Höchstwertes aer Hydrolyse wieder einen scheinbaren Rückgang der invertierten
Zackennenge infolge der Bildung unerwünschter Zuckerarten. Es wird also der Anschein erweckt,
als ob der Kvdrolvsewert wieder die obengenannten
Grenzwerte erreicht härte. Wenn dies jedoch geschehen ist. sind die iiichtredtizierbaren Zuckerkörper
schon gebildet und bleiben in der Lösung während der darauffolgenden Reduktion unverändert;
die Vorteile der vorliegenden Erfindung werden also dann nicht erreicht.
Die Hydrolyse kann auf jede geeignete Art, vor-
uo zugswei^e durcli mäßiges- Erhitzen ir. Gegenwart
einer verdünnten Säure, bewirkt werden. Die Zuckerkonzentration kann so gewählt werden, daß
sie zur nachfolgenden, kontinuierlich durchgeführten katah tischen Hydrierung geeignet ist, das heißt
etwa 2" bis 75 Gewichtsprozent und vorzugsweise etwa 40 bis 60 Gewichtsprozent beträgt. Die Inversion
schreitet gut vorwärts, wenn der pn-YVert
Lei irgendeinem Wert unter etwa 3 liegt. Vorzugsweise wird die Lösung auf einen P11-Wert zwischen
ι und 2 eingestellt. Bei nichtgepufferten Lösungen
von reiner Saccharose, die etwa 50° 0 Feststoffe (.Inhalten, genügen 0,75 bis 0,125°/« Schwefelsäure,
bezogen auf den Zuckergehalt, um den pH-\\ ert r'ditiL·- einzustellen. Es können auch stärker saure
Lösungen verwendet werden, jedoch wird dadurch kein praktischer Vorteil erzielt; übermäßige Säuremengen
führen bei der Xeutralisierung zur Einführung
von hohen Salzkoiizentrationr.n, die nachteilig
sind. Die Temperatur der In-ersioii kann
innerhalb eines beträchtlichen Bereichs -verändert werden, z.B. von Raumtemperatur bis zu 90-. jedoch
werden Temperaturen von 45 bis 70- bevorzugt.
In diesem Bereich schreitet die Hydrolyse mit geeigneter Geschwindigkeit fort; ihr Umfang kann
leicht verfolgt und reguliert werden. Die für die Hydrolyse erforderliche Zeit hängt vollständig von
der Azidität und der Temperatur hinsichtlich der üben beschriebenen kritischen Festsetzung des Ausmaßes
der Hydrolyse ab. Proben des hydrolysierenilen
Gemisches werden periodisch entnommen, die Hydrolyse durcli Xeutraüsiertmg unterbrochen und
das Ausmaß der Inversion polarimetrisch bestimmt. Wenn dieses Ausmaß zuerst einen Wert
zwischen 05 und Qy0O, vorzugsweise zwischen 97
und 98",». erreicht, wird die gesamte Reaktions-ηκ-iige
durch Xeutraliäierung unter Anwendung geeigneter Mittel, zweckmäßigerweise durch Zugabe
von Xatriumhydroxydlösung, auf einen p;rWert zwischen 6 und 8 gebracht.
Es wird darauf hingewieser, daß bei der Einstellung
des genannten pE -Wertes jede geeignete Säure oder jedes alkalische Mittel verwendet werden
kanu. So kann die Azidität der baccharose-
iösung durch Zugabe von anorganischen Säuren, wie z. B. Schwefelsäure, Salzsäure oder Phosphorsäure,
durch Zugabe von anorganischen sauren Salzen, wie Kaliumbisulfat, oder durch Zugabe von
organischen Säuren, wie Essigsäure, Weinsäure oder Oxalsäure, hergestellt werden. Auf ähnliche
Weise kann man ais alkalisches Material, das zur Unterbrechung der Inversion und Einstellung des
P11-Wertes zwischen 6 und 8 verwendet wird, an
Stelle von Xatr-iumhydroxyd auch Kalium- oder
ein anderes Alkalimetallhydroxyd, kalzinierte Soda, Kalk, ein Erdalkalimetallhydroxyd od. dgl.
verwenden. Mittel, die infolge der leichteren Erhältlichkeit, der leichteren Handhabung und leichteren
Entfernung aus dem Endprodukt durch Iouenaustauschreaktion
bevorzugt werden., sind Schwefelsäure und Xatriumhydroxyd.
Die neutralisierte Lösung, die zu 95 bis 99% invertierte Saccharose enthält, wird dann einer Hydrierung
unter milden, nichtumformenden Bedingungen unterworfen. Vorzugsweise wird die Hvdrierung
in einem kontinuierlichen Verfahren in Gegenwart eines aktiven Katalysators und unter
wirksamen Bedingungen durchgeführt, durch die die Zeit, während der die Lösung erhöhter Temperatur
und erhöhtem Druck ausgesetzt ist. auf ein Minimum herabgesetzt wird. Es hat sich als befriedigend
erwiesen, im Gleichstrom eine Aufschlämmung aus einem auf einem Träger befindlichen,
reduzierten Nickelkatalysator in der neutralisierten, hydrolysieren Zuckerlösung und.
Wasserstoffgas unter Druck aufwärts durch ein $$
vertikal angeordnetes Reaktionsgefäß oder durch eine Anzahl hintereinander angeordneter Reaktions-
! gefäße zu leiten, während man die Temperatur auf j einem Wert vorherbestimmter Höhe hält. Das in
der Aufschlämmung herrschende, erforderliche Verhältnis "on Nickel zu Zucker verändert sich etwas
mit der katalytischen Wirksamkeit des Nickels, jedoch sind 0,5 bis 5 Gewichtsprozent Nickel, bezogen
auf den in Lösung befindlichen Zucker, gewöhnlich ausreichend. Vorzugsweise beträgt der
Xickelgehalt 1,5 bis 2,5 %, bezogen auf den Zucker. Es wird ferner bevorzugt, durch die Autoklavreaktionsgefäße
einen sehr großen Wasserstoffüberschuß zu leiten im Vergleich zu der Wasserstoffmenge,
die sich mit dem Zucker umsetzt, wodurch die lineare Geschwindigkeit, mit der das
Wasserstoffgas durch das System fließt, ein Vielfaches der linearen Geschwindigkeit der flüssigen
Aufschlämmung ausmacht. Je nach der Wirksamkeit und Konzentration des Katalysators und den
ReaktioHsbedingungen von Temperatur und Druck steht die Geschwindigkeit, mit der die Beschickung
durch das kontinuierliche System geleitet wird, in einem solchen Verhältnis zu dem Volumen der einzelnen
Reaktionsgefäße und der Anzahl der hintereinander angeordneten Reaktionsgefäße, daß die
entnommene Lösung weniger als 0,2 und vorzugsweise weniger als 0,1 0Zo reduzierende Zucker enthält.
Nach der vorliegenden Erfindung wird in dem
Reaktionsgefäß die Temperatur bei 140 bis 1700
und der Druck bei etwa 70 bis 140kg/cm2 gehalten;
unter diesen Bedingungen werden in dem Autoklav stattfindende Neber.reaktionen auf ein Minimum
herabgesetzt und die Reduktionsprodukte sind im wesentlichen reines Sorbit und Mannit. Obgleich
die dem Autoklav zugeführte Beschickung wesentliche Mengen Saccharose enthält, die sich normalerweise
nicht mit Wasserstoff umsetzt, und obgleich die teilweise invertierte Zuckerlösung auf einen
pH-Bereich eingestellt wurde, bei dem die Hydrolyse zu den sich umsetzenden Hexosen unter normalen
Bedingungen im wesentlichen aufhört, ist das aus den Reaktionsgefäßen entnommene Produkt
im wesentlichen frei von nichtreduziereiiden
tg Zuckern, d. h., es enthält weniger ;Js 0,2 0Zo und bei
Anwendung der bevorzugten Bedingungen weniger als ο. 15 0Zo nichtreduzierbaren Zucker.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren ausführlicher:
Eine wäßrige, 47,5 Gewichtsprozent Saccharose enthaltende Lösung wurde auf 65° erhitzt. Die Lösung
wurde durch Zugabe von 0,0760Zo (bezogen auf das Gewicht der Saccharose! Schwefelsäure
auf einen. pH-Wert von 1.8 eingestellt und 5 Stunden lang bei 65° gehalten. Es wurde Natriumhydroxyd
zugegeben, um die Säure zu neutralisieren und den pH-Wert auf den Bereich von 6 bis 7
einzustellen. Das spezifische Drehungsvermögen des Invertzucker war auf —20,1'" abgesunken,
woraus berechnet werden kann, daß das Ausmaß der In·" ersion 97,80Ze betrug.
Ein auf Kieselgur befindlicher Katalysator aus reduziertem Nickel wurde zu der neutralisierten,
teilweise invertierten Zuckerlösung in einer solchen Menge zugegeben, daß der Nickelgehalt 20Zo des
Zuckers betrug.
Die wäßrige Zuckerkatalysatoraufschläaimung
4c wurde hydriert, indem man sie bei einem Druck
von etwa 112 kg/cm2 und bei einer Temperatur von
150" zusammen mit Wasserstoffgas aufwärts durch eine Anzahl längsförmiger, \-ertikal und hintereinander
angeordneter Reaktionsgefäße leitete. Die Aufschlämmung wurde durch das aus Reaktionsgefäßen bestehende System in einem Zeitraum von
45 bis 90 Minuten geleitet, und komprimierter Wasserstoff wurde mit einer linearen Geschwindigkeit
in das Reaktionsgefäß geleitet, die zehnmal so groß war wie die der Aufschlämmung.
Am Ende des aus Reaktionsgefäßen bestehenden Systems wurde der nichtumgesetzte Wasserstoff
aas der Aufschlämmung abgetrennt und zusammen mit zum Ausgleich für die durch die chemische Reaktion
und durch mechanische Verluste verbrauchte Menge zugeführtem Wasserstoff rückgeführt. Die
Aufschlämmung wurde durch Filtrierung von dem Katalysator befreit, gekühlt und mittels Leitung
durch aufeinanderfolgende Harzkation- und Harz-
6l> anionsaustausclierschichten entr.iineralisiert, um I
Eisen-, Nickel- und Natriumsuifatspuren zu be- j seitigen. Die erhaltene Lösung enthielt nur 0.050Zo '
reduzierende Zucker und 0,120Zo nichtreduzierende ;
Zucker, bezogen auf den Gehalt an Feststoffen. Mannit wurde aus dem Produkt durch Kristallisierung
aus wäßrigem Alkohol abgetrennt und Sorbit zu einer wäßrigen Lösung von /0°Zoiger Konzentration
umgewandelt, die eine gut über 90 liegende PZ hatte.
Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde
wiederholt, mit der Ausnahme jedoch, daß die Saccharose während der Inversion 4 Stunden an Stelle
von 5 Stunden bei 65" gehalten wurde. Das Ausmaß der auf diese Art erhaltenen Inversion lag bei
95,8%. Die aus dem Autoklav entnommene reduzierte Lösung enthielt 0,05 0Zo reduzierende Zucker
und 0,18% nichtreduzierende Zucker. Nach Abtrennung des Mannits verblieb eine Sorbitlösung
mit einer PZ über 90.
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde eine Saccharoselösung invertiert, mit der
Ausnahme, daß die bei 65" vorgenommene Hydrolyse
6 Stunden an Stelle von 5 Stunden durchgeführt wurde. Das erzielte Ausmaß der Inversion
lag bei 98,80Zo. Das hydrolysierte Produkt wurde
nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hydriert. Das fertige Produkt enthielt 0,05 bzw.
o,i9°'o reduzierende und nichtreduzierende Zucker.
Nach Kristallisierung des Mannits hatte die restliche Sorbitlösung eine PZ, die über 90 lag.
Saccharose in 5o°/oiger wäßriger Lösung wurde in Gegenwart von 0,0800Zo Schwefelsäure (bezogen
auf den Zucker) 5 Stunden lang bei 65° hydrolysiert. Die Inversion wurde durch Neutralisierung
mittels Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert von 6 bis 6,5 beendet. Durch das spezifische Drehungsvermögen wurde festgestellt, daß das Ausmaß der
Inversion bei 98,60Z* lag.
Auf Kieselgur befindlicher Katalysator aus reduziertem
Nickel wurde in ausreichender !Menge zugegeben, um eine Nickelkonzentration von 1,70Zo,
bezogen auf den Zucker, herzustellen. Die so hergestellte Aufschlämmung wurde bei einer Temperatur
von i6oc und unter einem Druck von etwa 112 kg/cm2 in der vorstehend beschriebenen kontinuierlichen
Vorrichtung hydriert. Das aus dem Autoklav entnommene Produkt enthielt 0,040Zo
reduzierende Zucker und 0,180O nichtreduzierende
Zucker (bezogen auf den Feststoff) und nach Abtrennung des Mannits wurde eine Sorbitlösung mit
einer PZ von über 90 erhalten.
Die vorstehenden Beispiele zeigen, daß durch Einhaltung des Ausmaßes der Hydrolyse zwischen
etwa 95 und 99.0Zo das Redüktionsprodukt weniger als 0,20Ze nichtreduzierende Zucker enthält, wenn
der Gehalt an reduzierendem Zucker durch Hydrierung auf weniger als 0,10Zo herabgesetzt wurde. Sie
zeigen ferner, dai?> der Gehalt an nichtreduzierendem
Zucker in dem Reduktionsprodukt ein. Mini- laj
mum durchläuft, wenn das Ausmaß der Hydrolyse
während der Inversionsstufe zwischen 97 und 98% liegt. Liegt das Ausmaß der Hydrolyse außerhalb
des spezifischen Bereichs von 95 bis 99%, so wird der Gehalt an nichtreduzierendem Zucker nachteilig
groß. So ergab Saccharose, die bei 65° 16 Stunden lang bei einem pH-Wert von 1,8 überhydrolysiert
worden war, ein Reduktionsprodukt, das unter Be- j dingungen, die mit den in den Beispielen ι bis 3
beschriebenen Bedingungen vergleichbar sind,
ίο 0,45 u/o nichtreduzierenden Zucker enthielt. Saccharose,
die unterhydrolysiert worden war (93,8 °/o
invertiert/, indem man sie nur 3 Stunden lang unter denselben Bedingungen bei 65- hielt, ergab
ein Reduktionsprodukt, das o,76%mchtreduzierenden Zucker enthielt.
In den verstehenden, der Erläuterung dienenden
Beispielen wurde die Hydrolyse durch Zugabe von -Mineralsäure zu der Saccharoselö-siing and Haltung
derselben bei erhöhter Temperatur bewirkt.
Natürlich gehört jedes Verfahren, durch das die Inversion von Saccharose in einem Ausmaß von
95 bis 991Yo bewirkt wird, gleichermaPen in den
Bereich der Erfindung, deren wesentliche Elemente in der Hydrolysierung von wäßriger Saccharose,
der Unterbrechung der Hydrolyse, wenn, sie zu 95 bis 99% abgeschlossen ist, der Einstellung des
ρΙΓ Wertes der teilweise hydrolysieren Lösung auf
einen Wert zwischen 6 and 8 und der Hydrierung der Lösung unter milden, nic'itumformenden Bediiigungeii
besteht, bis der Gehalt an reduzierendem Zucker weniger als 0,1 °/o beträgt.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung eines Sorfoit-Mannii-Gemisches mit geringem Zuckergehalt durch Hydrolyse von Saccharose in einer wäßrigen Lösung und nachfolgende Hydrierung,-dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrolyse abbricht, wenn sie zu 95 bis 99% vollständig ist, den pH-Wert der hydrolysieren Saccharoselösuug auf einen Wert zwischen 6 und 8 einstellt, diese Lösung bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck hydriert, bis der Gehalt an reduzierendem Zucker weniger als 0,1%, bezogen auf die gelösten Feststoffe, beträgt, und den Hydrierungskatalysator aus der erhaltenen Lösung abtrennt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Saccharoselösung 25 bis 75 Gewichtsprozent Saccharose enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung in einem kontinuierlichen Verfahren durchführt.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrolyse abbi'icht, wenn sie zu 97 bis 98% vollständig ist.
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrige Saccharoselösung vor der Einstellung des pH-Wertes bei einem pH-Wert unter 3 und in einem Temperaturbereich von 45 bis 90° hydrolysiert.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Saccharoselösung 40 bis 60% Saccharose enthält, und die Hydrolyse bei einem pH-Wert von 1 bis 2 und bei einer Temperatur von 45 bis 700 durchgeführt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 1 963 999;
britische Patentschrift Nr. 600 870.® 509 620/4529.56 (609 843 3.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US960352XA | 1952-07-16 | 1952-07-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE960352C true DE960352C (de) | 1957-03-21 |
Family
ID=22254851
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA18377A Expired DE960352C (de) | 1952-07-16 | 1953-07-09 | Verfahren zur Herstellung eines Sorbit-Mannit-Gemisches |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE960352C (de) |
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-
1953
- 1953-07-09 DE DEA18377A patent/DE960352C/de not_active Expired
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